Computergenealogie/2007/11: Unterschied zwischen den Versionen
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===Kurzmeldungen=== | |||
'''Linktipps von Siegfried Mühle''' | |||
====Zentrale Datenbank Nachlässe==== | |||
Die Zentrale Datenbank Nachlässe (ZDN) des Bundesarchivs in Koblenz weist den Standort von über 25.000 Nachlässen und Teilnachlässen aus mehr als 1.000 Institutionen nach und liefert weitere Informationen. In der Datenbank auf http://www.nachlassdatenbank.de können online Namen und Standort der Nachlässe recherchiert werden. | |||
====Virtueller Lesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek==== | |||
Die Österreichische Nationalbibliothek betreibt unter der Bezeichnung ANNO einen virtuellen Lesesaal für historische Zeitungen und Zeitschriften auf http://anno.onb.ac.at/. Die Suche erfolgt entweder über den Namen der Zeitung oder über das Datum. Innerhalb der einzelnen Ausgaben kann geblättert bzw. zur nächsten Ausgabe gesprungen werden. Ausgedruckt werden können einzelne Seiten oder eine Gesamtausgabe. Künftig sollen die Zeitungen auch textlich durchsucht werden können. Durch die Digitalisierung bietet sich erstmals die Möglichkeit einer echten Gesamtschau einer Zeitung. | |||
====Geschichte der Fronhöfe und Bauernhöfe==== | |||
Die Geschichte der Fronhöfe, der Bauernhöfe und der Hofverfassung in Deutschland von Georg Ludwig von Maurer, 1863, kann auf http://books.google.de/ online gelesen werden (einfach den Anfang des Titels in das Suchfenster eingeben). Ausführlich werden die Fronhofherren mit ihren Rechten und Verbindlichkeiten, die Bauernhöfe, die Gerichts- und Landfolge und die Kriegsfronen und Schanzarbeiten angegeben. Auch zum Einquartierungserlass sind Informationen vorhanden. | |||
====Vermisste des Zweiten Weltkriegs in der Sowjetunion==== | |||
Die Liga für Russisch-Deutsche Freundschaft gründete 1995 das Suchreferat Moskau. Es soll helfen, die Schicksale der im Zweiten Weltkrieg vermissten deutschen Soldaten und internierten Zivilpersonen im Bereich der ehemaligen Sowjetunion aufzuklären. Das Suchreferat hilft den aus russischer Gefangenschaft freigekommenen deutschen Soldaten dabei, die persönlichen Papiere – wie Soldbuch, Briefe, Fotos, Fragebogen, Lebensläufe, Bescheinigungen, Krankheitsbulletins u. a. – aus den Archiven zu bekommen. | |||
Informationen zum Stellen eines Suchantrags und ein entsprechendes Formular findet man auf http://www.suchreferat-moskau.de/Unterseiten/Vermisstensuche_index.html | |||
====Informationen zu Burgen==== | |||
Die "Burgendatenbank" auf http://www.burgendaten.de/ von Jürgen Reinke enthält eine Suchmaschine für Burgen, Schlösser, Festungen, Stadtmauern, Herrenhäuser, Paläste u. ä.; die angegebenen Links verweisen auf Seiten wie z. B. Wikipedia. Der aktuelle Datenbestand umfasst ca. 82.000 Datensätze zu 158 Ländern. Begriffe und Personen, die in diesem Zusammenhang stehen, werden erklärt. | |||
====Alte Landkarten von Böhmen, Mähren und Schlesien==== | |||
Das Laboratorium für Geoinformatik an der J. E. Purkyně Universität in Ústí nad Labem (Aussig) veröffentlicht alte Landkarten von Böhmen, Mähren und Schlesien: | |||
* Militärische Aufnahmen I 1764-1768 und 1780-1783 | |||
* Militärische Aufnahmen II 1836-1856 | |||
* Müllersche Landkarte Mährens von 1716 und Müllersche Landkarte Böhmens von 1720 | |||
Die Landkarte Böhmens von Jan Kryštof Müller gehört zu den schönsten und wertvollsten kartografischen Werken der tschechischen Geschichte. Sie enthält nicht nur die Siedlungen, Gewässer, Grünflächen und Verkehrswege, sondern auch Bauerngehöfte, verschwundene Dörfer, Mühlen, Weingärten, Gold- und Silbergruben, Glashütten, Poststationen u.v.a.m. Alle Karten sind auf der Homepage http://oldmaps.geolab.cz/ ausführlich auf deutsch beschrieben. | |||
====Messtischblätter von Polen==== | |||
Auf der nur in polnischer Sprache verfügbaren Homepage [http://mapy.amzp.pl/maps.shtml Archiwum Map Zachodniej Polski] können Messtischblätter von Polen im Maßstab 1:25.000 kostenlos heruntergeladen werden. Die Koordinaten beziehen sich auf "östlich von Ferro", ein alter Bezugspunkt, der mit der internationalen Einführung von Greenwich 1884 abgelöst wurde. Die Umrechnung zu Greenwich-Längen erfolgt mit dem international genormten Wert von 17° 40' 00". | |||
Version vom 31. Oktober 2007, 18:28 Uhr
Internet
Kurzmeldungen
Linktipps von Siegfried Mühle
Zentrale Datenbank Nachlässe
Die Zentrale Datenbank Nachlässe (ZDN) des Bundesarchivs in Koblenz weist den Standort von über 25.000 Nachlässen und Teilnachlässen aus mehr als 1.000 Institutionen nach und liefert weitere Informationen. In der Datenbank auf http://www.nachlassdatenbank.de können online Namen und Standort der Nachlässe recherchiert werden.
Virtueller Lesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Die Österreichische Nationalbibliothek betreibt unter der Bezeichnung ANNO einen virtuellen Lesesaal für historische Zeitungen und Zeitschriften auf http://anno.onb.ac.at/. Die Suche erfolgt entweder über den Namen der Zeitung oder über das Datum. Innerhalb der einzelnen Ausgaben kann geblättert bzw. zur nächsten Ausgabe gesprungen werden. Ausgedruckt werden können einzelne Seiten oder eine Gesamtausgabe. Künftig sollen die Zeitungen auch textlich durchsucht werden können. Durch die Digitalisierung bietet sich erstmals die Möglichkeit einer echten Gesamtschau einer Zeitung.
Geschichte der Fronhöfe und Bauernhöfe
Die Geschichte der Fronhöfe, der Bauernhöfe und der Hofverfassung in Deutschland von Georg Ludwig von Maurer, 1863, kann auf http://books.google.de/ online gelesen werden (einfach den Anfang des Titels in das Suchfenster eingeben). Ausführlich werden die Fronhofherren mit ihren Rechten und Verbindlichkeiten, die Bauernhöfe, die Gerichts- und Landfolge und die Kriegsfronen und Schanzarbeiten angegeben. Auch zum Einquartierungserlass sind Informationen vorhanden.
Vermisste des Zweiten Weltkriegs in der Sowjetunion
Die Liga für Russisch-Deutsche Freundschaft gründete 1995 das Suchreferat Moskau. Es soll helfen, die Schicksale der im Zweiten Weltkrieg vermissten deutschen Soldaten und internierten Zivilpersonen im Bereich der ehemaligen Sowjetunion aufzuklären. Das Suchreferat hilft den aus russischer Gefangenschaft freigekommenen deutschen Soldaten dabei, die persönlichen Papiere – wie Soldbuch, Briefe, Fotos, Fragebogen, Lebensläufe, Bescheinigungen, Krankheitsbulletins u. a. – aus den Archiven zu bekommen.
Informationen zum Stellen eines Suchantrags und ein entsprechendes Formular findet man auf http://www.suchreferat-moskau.de/Unterseiten/Vermisstensuche_index.html
Informationen zu Burgen
Die "Burgendatenbank" auf http://www.burgendaten.de/ von Jürgen Reinke enthält eine Suchmaschine für Burgen, Schlösser, Festungen, Stadtmauern, Herrenhäuser, Paläste u. ä.; die angegebenen Links verweisen auf Seiten wie z. B. Wikipedia. Der aktuelle Datenbestand umfasst ca. 82.000 Datensätze zu 158 Ländern. Begriffe und Personen, die in diesem Zusammenhang stehen, werden erklärt.
Alte Landkarten von Böhmen, Mähren und Schlesien
Das Laboratorium für Geoinformatik an der J. E. Purkyně Universität in Ústí nad Labem (Aussig) veröffentlicht alte Landkarten von Böhmen, Mähren und Schlesien:
- Militärische Aufnahmen I 1764-1768 und 1780-1783
- Militärische Aufnahmen II 1836-1856
- Müllersche Landkarte Mährens von 1716 und Müllersche Landkarte Böhmens von 1720
Die Landkarte Böhmens von Jan Kryštof Müller gehört zu den schönsten und wertvollsten kartografischen Werken der tschechischen Geschichte. Sie enthält nicht nur die Siedlungen, Gewässer, Grünflächen und Verkehrswege, sondern auch Bauerngehöfte, verschwundene Dörfer, Mühlen, Weingärten, Gold- und Silbergruben, Glashütten, Poststationen u.v.a.m. Alle Karten sind auf der Homepage http://oldmaps.geolab.cz/ ausführlich auf deutsch beschrieben.
Messtischblätter von Polen
Auf der nur in polnischer Sprache verfügbaren Homepage Archiwum Map Zachodniej Polski können Messtischblätter von Polen im Maßstab 1:25.000 kostenlos heruntergeladen werden. Die Koordinaten beziehen sich auf "östlich von Ferro", ein alter Bezugspunkt, der mit der internationalen Einführung von Greenwich 1884 abgelöst wurde. Die Umrechnung zu Greenwich-Längen erfolgt mit dem international genormten Wert von 17° 40' 00".
Software
Wissen
Blick über den Zaun
Irland - Auswanderungsland
Kelten und Wikinger besiedelten Irland im ersten Jahrtausend. Mitte des 5. Jahrhunderts bekehrte der ehemalige britische Sklave Patrick die Iren zum Christentum – wenig später missionierten irische Mönche weite Teile Europas und Patrick wurde der Nationalheilige der Insel. Ab 1169 setzten die anglo-normannischen Eroberer die meisten irischen Fürsten ab und gründeten Städte und Kathedralen.
Aus Irland stammende Familiennamen wie Kennedy, Kelly, Reagan sind weltbekannt, bekannter als die ursprüngliche irische Schreibweise:
- Ó Cinnéide: (O’)Kennedy
- Ó Briain: (O’)Brien, (O’)Brian
- Ó Riagáin: Reagan
- Uí Murchadhadh, Uí Murchú: Murphy (häufigster Name in Dublin)
- Uí Ceallaigh: (O')Kelly
Namensvarianten sind: Kelley, Kelli, Kellye, Kellie, Kelle, Kellog, McCullough und Cheallaigh (als weiblicher Nachname z. B. Ní Cheallaigh). Meistens ist Kelly eine Anglisierung des gälischen Clan-Namens Ó Ceallaigh, was "Nachkomme von Ceallach" bedeutet; Ceallach selbst bedeutet "kriegerisch". Die Vorsilben O', Mac in MacDonald (schottisch-gälisch), Fitz in Fitzgerald (normannisch, französisch: fils) weisen auf den Stammvater, den Clan-Namen hin. Die Familiennamen sind also keine patronymischen Bezüge auf den leiblichen Vater.
1841 lebten über 8,1 Millionen Menschen in Irland. Bis 1844 emigrierten durchschnittlich 50.000 Iren pro Jahr. Nach den Hungersnöten von 1845 und 1846 durch die katastrophalen Kartoffel-Missernten verringerte sich die Bevölkerung um 2,5 Millionen. Mindestens eine Million Menschen starben durch Hunger und Krankheiten. Über 600.000 irische Auswanderer, die zwischen 1846 und 1851 nach der "Großen Hungersnot" (Irish Famine) in die USA ausgewandert sind, sind auf http://aad.archives.gov/aad zu finden, und zwar in der New-York-Datenbank (unter "most popular"). Von 1845 bis 1855 verließen fast zwei Millionen Iren das Land. Ungefähr drei Viertel von ihnen wanderten nach Nordamerika aus, die restlichen 25 Prozent gingen nach Großbritannien und Australien. Etwa zehn Prozent der US-Amerikaner führen ihre Herkunft auf irische Einwanderer zurück, das sind sieben Mal so viele wie die 4,2 Millionen Einwohner, die Irland heute hat.
Das irische Nationalarchiv hat eine Online-Datenbank für Australien-Transporte in den Jahren 1791-1853 (meist Verurteilte, sieben Jahre Strafe) auf http://www.nationalarchives.ie/genealogy/transportation.html veröffentlicht.
Die in der irischen Tageszeitung The Irish Times veröffentlichten Familienanzeigen kann man auf http://www.ireland.com (Link "Family Notices") durchsuchen. In der Rubrik "Ancestors" kann man u. a. Namensverteilungskarten auf Basis einer Haushaltszählung von 1848 bis 1864 bzw. einer Auswertung der Geburten von 1890 erstellen. Nicht nur die Geschichte des Familiennamens und das Wappen werden erklärt, sondern auch veröffentlichte Familiengeschichten genannt – sogar in welcher Bibliothek sie auszuleihen sind. Die genealogische Abteilung der Webseite dieser Tageszeitung ist beachtlich, allerdings ist der Blick in die Datenbank für die Originaldokumente kostenpflichtig.
15.000 Geburten, Heiraten und Sterbefälle aus der Zeit 1817-1823 in der Zeitung Freeman’s Journal aus Dublin kann man auf http://www.irishindex.ca durchsuchen. Volltextsuche in anderen historischen Zeitungen, deren Scans per OCR (automatische Schrifterkennung) lesbar gemacht wurden, ist auf http://irishnewspaperarchives.com möglich. Auch bei diesen beiden Angeboten ist das Aufrufen der Scans bzw. Originaleinträge kostenpflichtig.
Eine andere interessante Auswertung aus der Zeitung Boston Pilot stellt 31.000 Suchanzeigen 1831-1921 dar, in denen Menschen ihre irischen Verwandten gesucht haben - http://infowanted.bc.edu. Die Datenbank haben Mitglieder der New England Historic Genealogical Society, Boston, in acht Bänden und auf CD zusammengestellt. Die Gesellschaft hält (nur für Mitglieder) eine erweiterte Datenbank bereit. (Günter Junkers)