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und die Erbpacht für 587 Thaler. Ein Fünftel des Kaufpreises zogen die Franzosen ein, vier Fünftel die preußische Regierung. Erklärbar ist jenes Verfahren nur durch das hohe Alter des Pastors Schlömer, der, achtzig Jahre zählend, nicht mehr im Stande war, die Rechte der Kirche zu vertheidigen. In den Bittgesuchen des Kirchenvorstandes von 1827 und 1836 an Seine Majestät den König, worin das, was der Staat eingezogen, reclamirt wurde, heißt es: "Unsere arme Landgemeinde war nach dem Tode des Pastors Schlömer so unglücklich, daß ihr Pfarrer Degive vielfach kränkelte und wenig Enerige zeigte und die betreffenden Papiere unter seinen eigenen mitnahm, die er erst zurücksandte, als es zu spät war, und daß ihr Kirchenvorstand zwar aus rechtlichen, aber ganz unkundigen Männern bestand." Die Antwort des Ministers, datirt vom 22. August 1837,lautete abschlägig. So gingen also verloren für die Kapelle zu Holz acht Morgen Land, für die Vicarie sechs Morgen Land und zwölf Malter Roggen Erbpacht. | |||
Der Vicar hatte an den Dinstagen, Samstagen und Sonn= und Feiertagen Messe zu lesen, bei letztern zu katechiren und dem Chordienste beizuwohnen, auch Unterricht in der lateinischen Schule zu ertheilen. | |||
Das Sendungsprotokoll von 1770 sagt: "Die Gemeinde hat von undenklichen Jahren her die Vicarie allhier zu vergeben dergestalten, daß nach altem Recht die nachbar Kinder den Vorzug haben, wenn solche nicht vorhanden sind, sollen die auswendigen zu der Wahl admittirt werden." | |||
Folgen nun die bekannten Vicare: | |||
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und die Erbpacht für 587 Thaler. Ein Fünftel des Kaufpreises zogen die Franzosen ein, vier Fünftel die preußische Regierung. Erklärbar ist jenes Verfahren nur durch das hohe Alter des Pastors Schlömer, der, achtzig Jahre zählend, nicht mehr im Stande war, die Rechte der Kirche zu vertheidigen. In den Bittgesuchen des Kirchenvorstandes von 1827 und 1836 an Seine Majestät den König, worin das, was der Staat eingezogen, reclamirt wurde, heißt es: "Unsere arme Landgemeinde war nach dem Tode des Pastors Schlömer so unglücklich, daß ihr Pfarrer Degive vielfach kränkelte und wenig Enerige zeigte und die betreffenden Papiere unter seinen eigenen mitnahm, die er erst zurücksandte, als es zu spät war, und daß ihr Kirchenvorstand zwar aus rechtlichen, aber ganz unkundigen Männern bestand." Die Antwort des Ministers, datirt vom 22. August 1837,lautete abschlägig. So gingen also verloren für die Kapelle zu Holz acht Morgen Land, für die Vicarie sechs Morgen Land und zwölf Malter Roggen Erbpacht.
Der Vicar hatte an den Dinstagen, Samstagen und Sonn= und Feiertagen Messe zu lesen, bei letztern zu katechiren und dem Chordienste beizuwohnen, auch Unterricht in der lateinischen Schule zu ertheilen.
Das Sendungsprotokoll von 1770 sagt: "Die Gemeinde hat von undenklichen Jahren her die Vicarie allhier zu vergeben dergestalten, daß nach altem Recht die nachbar Kinder den Vorzug haben, wenn solche nicht vorhanden sind, sollen die auswendigen zu der Wahl admittirt werden."
Folgen nun die bekannten Vicare:
Christian Vingermann, vor 1582.
Andreas Veuster, 1582.
Reinerus Beck, 1625.
Gottfried Widdigh, 1643-1653.
Mathias Stockem, 1653-1655.
Johann Schorn, aus Wickrath, 1655-1658.
Aegidius Wirtz, resignirte den 17. Juni 1661.
Mathias Schaden, resignirte den 10. September 1661.
Petrus Siegen, 1661-1663.
Johannes Adam Vietoris, 1663-1688.
Petrus Abels, 1688-1692.
Michael Abels, aus Hackhausen, wurde 1706 Pastor in Otzenrath.
Nicolaus Theinertz, 1706-1714, wurde Pastor in Wanlo.
Michael Krahe, aus Neukirchen, von 1715-1755, vermachte sein Haus der Vicarie.
Johann Heinrich Schieffer, aus Scheulenhof, von 1755-1774, wurde Pastor in Merzenich.
Deservitor war einige Zeit Hermann Arnold Weissen.