Die Probstei in Wort und Bild/017: Unterschied zwischen den Versionen
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Falle hätte der Lüb. Bischof ihnen sogleich bei Erbauung der Kirche - welche er erlauben, ihr einen Kirchsprengel ausweisen und einen Gottesacker weihen mußte - das Patronat darüber eingeräumt, wie er zu Hemmigesdorp auch that. Sonach ward die Wischler Kirche vor dem Jahre1226, also durch Marquard von Stenwer erbaut. | Falle hätte der Lüb. Bischof ihnen sogleich bei Erbauung der Kirche - welche er erlauben, ihr einen Kirchsprengel ausweisen und einen Gottesacker weihen mußte - das Patronat darüber eingeräumt, wie er zu Hemmigesdorp auch that. Sonach ward die Wischler Kirche vor dem Jahre1226, also durch Marquard von Stenwer erbaut. |
Aktuelle Version vom 18. November 2008, 16:33 Uhr
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Falle hätte der Lüb. Bischof ihnen sogleich bei Erbauung der Kirche - welche er erlauben, ihr einen Kirchsprengel ausweisen und einen Gottesacker weihen mußte - das Patronat darüber eingeräumt, wie er zu Hemmigesdorp auch that. Sonach ward die Wischler Kirche vor dem Jahre1226, also durch Marquard von Stenwer erbaut.
Weil nun eine neue Kirche erst gebaut zu werden pflegt, wenn Menschen in der Nähe wohnen, welche dieselbe benutzen können: so gewinnen wir auch von dieser Seite her die Gewißheit, daß gleichzeitig mit der Kirche oder noch etwas früher der bewohnte Ort „Wisch“ entstand, welcher ursprünglich allein den Kirchsprengel Wisch ausmachte. So berichtet denn auch die 12. Urkunde, daß Bischof Johann dem Preetzer Konvente „Seelsorge, Bann und Altargabe in Wisch verliehen habe“.Ob aber um das Jahr 1231 außer dem Dorfe und Hofe Wisch auch schon andere bewohnte Ortschaften vorhanden und zu der besagten Kirche eingepfarrt waren, muß uns sehr zweifelhaft erscheinen; denn wären damals in dem an Marquard verlehnten Walde schon andere Dörfer angebaut gewesen, so hätte der Bischof diese ebenso wohl namhaft gemacht, wie derselbe solches in den Kirchspielen Preetz und Hemmigesdorp that. Statt dessen aber nennt er neben „Wisch“ nur den „anliegenden Wald“; so daß dieser vielleicht einzelne Bauernhöfe, aber noch keine Dörfer scheint enthalten zu haben. Wirklich fehlte dem Marquard zum Anbaue mehrerer Ortschaften auch die nötige Zeit; denn schon im Januar 1225 wurde sein Lehnsherr, Graf Albert, in der Schlacht von Mölln besiegt und gefangen, worauf Holstein nebst Wagrien von Adolf IV. in Besitz genommen ward. Dieser aber, der alle Regierungshandlungen Albert's für nichtig erklärte, zog auch Marquard's Lehngut, die Salzenwiese nebst dem Walde, schon im September 1226 wieder ein und schenkte es dem Kloster Preetz. Hiernach befand sich Marquard von Stenwer nur etwa 9 Jahre im ruhigen Besitze des mehrgedachten Ländchens und konnte daher in dessen Anbau nicht mehr weit fortgeschritten sein. Hiermit stimmt überein, daß, nach C. Bocholt's Berichte, erst Probst Friedrich (nach 1245) in dem Walde Hufen und Dörfer anlegte.
Allein so gewiß es auch ist, daß Marquard mit dem 2. September 1226 aufhörte, die heutige Probstei als Lehnsmann zu besitzen, weil damals der Preetzer Konvent in den Besitz jenes Ländchens eintrat, so folgt hieraus doch noch keineswegs, daß jener durch Adolf oder durch die Nonnen zugleich auch aus dem Besitze der ihm von Albert geschenkten Hufe und des von ihm angebauten Dorfes Wisch vertrieben wurde. Dies behauptet weder Adolf's Schenkungsbrief, noch eine andere Kloster-Urkunde. Im Gegenteil widerstreitet es der sonst bekannten Schonung der Nonnen in Behandlung der adeligen Nachbarn, und es ist Grund genug vorhanden zu der Vermutung, daß Marquard auch noch nach dem Jahre 1226 durch des Landesfürsten Gunst und der Nonnen Nachgiebigkeit, sein früheres Eigentum in Wisch behalten habe; denn wie konnte der Preetzer Konvent in den Besitz des von Albert an Marquard ausgestellten Lehnbriefes kommen, wenn dieser ihn nicht freiwillig herausgab, also von den Nonnen in Güte abgefunden wurde? Ueberdies weiß nicht bloß die Probsteier Sage von den adeligen Besitzern des Hofes bei Wisch bis zu seinem Untergange durch eine Sturmflut, sondern in vielen alten Urkunden finden sich die Herren von der Wisch (de Prato), die mutmaßlichen Nachkommen Marquard's von Stenwer, als Zeugen genannt. Hierzu kommt, daß mehrere, um das Jahr 1240 vorhandene und in der Nähe von Wisch belegene, Ortschaften urkundlich weder durch Adolf's Schenkung in den Besitz der Nonnen gekommen, noch von diesen selbst angebaut worden sind; denn letztere gewannen die Dörfer Stein und Wendtorf, wenigstens einen Teil von ihnen, nach dem Jahre 1240 durch Tausch und Kauf von Tymm von Porsfelde und besaßen Barsbek selbst noch im Jahre 1286 nicht, sondern kauften die erste Hälfte dieses Dorfes erst im Jahre 1379 von Marquard Barsbeke.
So entstanden in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Nordwesten der Probstei Hufen und Dörfer, die von Edelleuten angebaut und später an das Kloster verkauft wurden: daher scheint