Totenzettel: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Brauch Sterbezettel anzufertigen und zu verteilen kam in der ersten Hälfte des 18.Jh in Holland auf. Erste Totenzettel werden bereits aus dem 17. Jh. erwähnt. Als sogenannte ''Bidprendtjes'' wurden sie im heutigen Gebiet der Niederlanden, im Raum Amsterdam, verteilt. Diese ''Bidprendtjes'' wurden, wie auch heute noch, während oder unmittelbar nach den Beerdigungsriten an die Trauergäste, die den Verstorbenen auf seinem letzten Wege begleitet hatten, übergeben. | Der Brauch Sterbezettel anzufertigen und zu verteilen kam in der ersten Hälfte des 18.Jh in Holland auf. Erste Totenzettel werden bereits aus dem 17. Jh. erwähnt. Als sogenannte ''Bidprendtjes'' wurden sie im heutigen Gebiet der Niederlanden, im Raum Amsterdam, verteilt. Diese ''Bidprendtjes'' wurden, wie auch heute noch, während oder unmittelbar nach den Beerdigungsriten an die Trauergäste, die den Verstorbenen auf seinem letzten Wege begleitet hatten, übergeben. | ||
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Version vom 10. Mai 2005, 21:08 Uhr
Auch bekannt unter den Begriffen: Trauerzettel oder -bilder, Sterbezettel oder -bilder, Totenzettel oder -bilder.
Inhaltsverzeichnis
Erste Totenzettel
Versch. Bezeichnungen
Brauchtum u. Anwendung
Drucktechniken
Aufbau von Totenzetteln
Die Vorderseite -Textseite
Die Rückseite - Bildseite
Warum Sammeln
Weblinks
Einleitung
Der Brauch Sterbezettel anzufertigen und zu verteilen kam in der ersten Hälfte des 18.Jh in Holland auf. Erste Totenzettel werden bereits aus dem 17. Jh. erwähnt. Als sogenannte Bidprendtjes wurden sie im heutigen Gebiet der Niederlanden, im Raum Amsterdam, verteilt. Diese Bidprendtjes wurden, wie auch heute noch, während oder unmittelbar nach den Beerdigungsriten an die Trauergäste, die den Verstorbenen auf seinem letzten Wege begleitet hatten, übergeben.
Vorläufer dieser Totenzettel, meist handgeschrieben, gab es bereits ein Jahrhundert vorher. Zu Beginn waren es die katholische Geistlichkeit und der Adel, denen man nach deren Tod mit diesen Trauerandenken gedachte. Später wurde diese Sitte auch allgemein üblich.
Von Holland aus breitete sich der Brauch über das ganze, vornehmlich katholische Europa aus. Zuerst in den Städten, später auch auf dem Lande wurden diese Totenzettel gedruckt und verteilt. Besonders die Kriege 1866 und 1870/71 "förderten" in Deutschland, hier besonders auf dem Lande, diesen Brauch. Man gedachte und ehrte damit den auf den Schlachtfeldern dieser Kriege verbliebenen Männern und Söhnen, die ihre Ruhestätte in fremder Erde, weit entfernt von der Heimat fanden.
Totenzettel enthalten in der Regel den Namen, das Geburts- und Sterbedatum, den Geburts- und Sterbeort des Verstorbenen. Weiterhin sind häufig Hinweise auf den Beruf, den Lebensverlauf, die Familie mit Ehepartner und Kindern sowie die Todesursache auf Totenzetteln vermerkt. Auch besondere Auszeichnungen und Ehrungen können aufgeführt sein. Die Wortendung "-bilder", wie Totenbilder oder Sterbebilder, wurden den Belegen wohl erst zugedacht als man begann die Rückseiten von Heiligen- oder Andachtsbildchen für diesem Zweck nutzte.
Nach der Erfindung der Fotografie, findet man auf vielen Sterbezetteln auch eine Abbildung des Dahingegangenen. Daher wohl auch die Bezeichnung Sterbebild. Schon seit jeher wurden diese Trauerzettel oder Trauerbildchen aus den verschiedensten Gründen gesammelt. Sie enthielten neben den Daten des Verstorbenen vor allem auch die schriftliche Bitte, daß der Leser für das Seelenheil des Dahingegangenen beten solle. In dieser Bitte um Gebete für den Verstorbenen lag die wahre Bedeutung und das Besondere der Totenzettel. Erst in zweiter Linie waren sie zu dieser Zeit als Objekte der Erinnerung gedacht.
Auf den heutigen Totenzetteln fehlen immer häufiger diese Fürbitten. In seiner gesamten Gestaltung, sowohl im Text als auch in der äußeren Form tendiert das moderne Sterbebild immer mehr hin zum Gegenstand der Erinnerung. Der Grundgedanke, dem Verstorbenen auf seinem Wege in die Seeligkeit zu helfen, wird damit mehr oder weniger in den Hintergrund verdrängt.
Siehe auch: Danksagung, Leichenpredigt, Todesanzeige, Projekt Familienanzeigen