Handbuch der praktischen Genealogie/321: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__
__NOTOC__
__NOTOC__
von G. Stoffel. 2. Aufl. Mülhausen 1876, das wieder die badische historische Kommission im November 1885 zur Herausgabe eines Topographischen Wörterbuches des Großherzogtums Baden anregte. Dieses ist 1898 von Albert Krieger herausgegeben, wobei auch Angaben über adelige Geschlechter aufgenommen wurden (2. Aufl. 1903-05). In Bayern erschien das elfbändige Sammelwerk: Bavaria, Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearbeitet von einem Kreise bayrischer Gelehrter. München, literar.-artist. Anstalt (J. G. Cotta) 1860-1868.<ref>Nicht in der Quellenku. v. Dahlmann-Waitz-HerTe erwähnt ist: Melchinger, J. W., Geogr.-statist.-topogr. Lexikon von Bayern, oder vollständ. alph. Beschr. aller Städte, Klöster, Schlösser usw. mit genauer Angabe v. deren Ursprung, ehemaligen u. jetzigen Besitzern usw.   Ulm 1796-97.</ref> Für Preußen ist zu nennen: Gemeindelexikon f. d. Kgr. Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 bearbeitet vom k. Statist. Bureau. 13 H. u. 2 B. Generalregister. Berlin 1897-98. Desgl. auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Kgl. Preuß. Statist. Landesamt.  Berlin 1908 ff.
auf gewisse Gegenden beschränkt blieben. Man hat daher mit vollem Recht die Topographie eine „genealogische Hilfswissenschaft" genannt.<ref>Hashagen,W.Z.XXVIII (1909), S.544. Hier seien auch erwähnt: R.Kötzschke, Quellen u. Grundbegriffe d. histor. Geographie Deutschlands u. snr. Nachbarländer, in Meisters Grundriß d. Geschichtswft. I 1906; K. Kretschmer, Histor. Geographie von Mitteleuropa (Handb. d. mittelalterlichen u. neueren Gesch., hrsg. von G. v. Below u. F. Meinecke, Abt. IV, Bd. 6), 1904, überall mit reichlichen Literaturangaben; A. Wer-minghoff, Neuere Literatur ü. histor. Geogr., KGV Jg. 53, 1905, S. 109 ff.; Robert Sieger, Z. Behandlung d. histor. Landerku., MIÖG XXVIII (1907), S. 209 ff.</ref>


In Sachsen ist die historische Topographie, wie Beschorner („Stand und Aufgabe der historischen Topographie in Sachsen", NAS XXI. [1900], S. 138 ff.) mit Recht hervorhebt, auffällig vernachlässigt worden. Mit den vorgenannten Werken über andere Territorien können die alten geographischen Beschreibungen Sachsens von Merkel, Leonhaxdi, Schiffner u. a. ebensowenig verglichen werden, wie einzelne, häufig erschienene Ortsverzeichnisse. Einzig nennenswert ist das sogenannte Postlexikon, das in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts von A. Schumann angelegt, von A. Schiffner überarbeitet und unter Hinzufügung fünf besonders wichtiger Supplementbände zu Ende geführt wurde. „In Ermangelung von etwas Besserem", sagt Beschorner a. a. O. S. 139, „ist dieses mit bewundernswertem Fleiß und großer Sachkenntnis  zusammengestellte  Nachschlagewerk immer noch von großem Werte, da es nicht nur das äußere aller Städte und Dörfer, sowie die Naturschönheiten ihrer Lage und Umgebung anschaulich zu schildern versucht, sondern auch eine reiche Fülle historischen Stoffes in gedrängter Form bietet". Sehr nützlich sind dem Familienforscher die zum Dienstgebrauch der deutschen Postanstalten bestimmten Ortsverzeichnisse, die zum billigen Selbstkostenpreise abgegeben werden. Dieselben nennen jede Wohnstätte (einzelnes Haus, Wirtschaft, Försterei, Grube, Hütte usw.), die einen besonderen Namen führt. Der größte Teil dieses Ortsverzeichnisses ist in der Reichsdruckerei hergestellt.<ref>Beispielshalber seien genannt; Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Hessen-Nassau, des Großherzogtums Hessen (ausschließlich des Amtsgerichtsbezirkes Wimpfen), des Fürstentums Waldeck und des Kreises Wetzlar. Zum Dienstgebrauche für die Postanstalten bearbeitet Frankfurt (Main) 1892. Berlin 1892. — Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Posen mit Angabe des Kreises, des Amtsgerichtsbezirkes, des Polizei-Distriktsamtes und der Postanstalt, durch welches die Bestellung der Postsendungen ausgeführt wird. Zum Dienstgebrauche d. Postanstalten bearbeitet Posen 1894.  Berlin 1894.</ref>
====Historisch geographische Wörterbücher====
 
Sehr häufig kommt daher der Familienforscher in die Lage, sich historisch-geographischer Wörterbücher bedienen zu müssen. Im allgemeinen muß für das deutsche Sprachgebiet diesbezüglich auf die reiche Literatur verwiesen werden, die bei Dahlmann-Waitz, Quellenkunde der deutschen Geschichte, 8. Aufl. von Herre, S. 8 ff. verzeichnet ist. Hier sei nur auf folgende Werke aufmerksam gemacht.
 
Neumann, G., Geographisches Lex. d. deutschen Reichs, Leipzig, 4. Afl. 2 Bde. 1905, die neueste Auflage erschien u. d.Tit.: Meyers Orts- u. Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reiches. 5. Aufl., hrsg. v. E. Uetrecht. 2 Bde. Leipzig u.Wien 1912-13; Brunkow, O., D. Wohnplätze d. deutschen Reichs, 8 Bde., Berlin 1880-1885, 2. Afl., Bd. 1-3, ebenda 1889; Ritters Geographisch-statistisches Lex., 9. Afl. v. Johann Penzier, I. 1905; II. 1906, vgl. auch den Index zu R. Andrees Allgemeinem Handatlas; H. Oesterley, Historisch-geographisches Wörterbuch d. deutschen MA, Gotha 1881-83 (unvollständig); Beschorner, Hans, Stand u. Aufgaben d. histor. Topographie in Sachsen, 1900, S. 138 ff.; Allgemeines Ortschaftsverzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche u. Lander nach d. Ergebnissen d. Volkszählung vom 31. Dez. 1900, hrsg. von d. K. K. Statist Zentralkomm , Wien 1902 ff.; Topographie von Niederösterreich, hrsg. v. Ver. f. Länderku. v. Niederösterreich, Wien 1871 ff.; Vancsa, Max, Histor. Topographie mit besonderer Berücksichtigung Niederösterreichs, DGB III (1902), S. 97 ff.; 129 ff.
 
Außer den genannten allgemeinen Handbüchern, die viele kleine Örtlichkeiten nicht mitverzeichnen, gibt es auch territoriale Wörterbücher topographischen Inhaltes. Das ausführlichste, das in Deutschland existiert, sind die 64 Bände der Oberamtsbeschreibungen Württembergs, die vom Jahre 1824-1886 erschienen sind. Die meisten anderen derartigen Unternehmungen wollen nur knapp gefaßte Handbücher bieten. Vorbildlich wurde Frankreich mit seinem Dictionnaire topographique de la France, das einerseits nach einzelnen Departements geordnet die Örtlichkeiten mit ihren urkundlich nachweisbaren Namensformen, andererseits diese Namensformen mit Rückverweis auf die ihnen heute entsprechenden Örtlichkeiten verzeichnet.<ref>Dictionaire topographique de la France, compren. les noms de lieu anciennes et modernes. Publ. p. ordre de Ministre de Instruction publique 1861-1907. (E. Merlet, Departement d'Eure et Loire. — M. Quantin, Dep. de L'Yonne. — P. Raymond, Departement des Basses-Pyrenees. — E. Thomas, Departement de l'Herault etc.)</ref> Einen Band dieses Werkes bildet das Topographische Wörterbuch des Ober-Elsaß


----
----
<references />
<references />

Version vom 5. August 2007, 15:00 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
<<<Vorherige Seite
[320]
Nächste Seite>>>
[322]
Datei:Handbuch der praktischen Genealogie.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



auf gewisse Gegenden beschränkt blieben. Man hat daher mit vollem Recht die Topographie eine „genealogische Hilfswissenschaft" genannt.[1]

Historisch geographische Wörterbücher

Sehr häufig kommt daher der Familienforscher in die Lage, sich historisch-geographischer Wörterbücher bedienen zu müssen. Im allgemeinen muß für das deutsche Sprachgebiet diesbezüglich auf die reiche Literatur verwiesen werden, die bei Dahlmann-Waitz, Quellenkunde der deutschen Geschichte, 8. Aufl. von Herre, S. 8 ff. verzeichnet ist. Hier sei nur auf folgende Werke aufmerksam gemacht.

Neumann, G., Geographisches Lex. d. deutschen Reichs, Leipzig, 4. Afl. 2 Bde. 1905, die neueste Auflage erschien u. d.Tit.: Meyers Orts- u. Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reiches. 5. Aufl., hrsg. v. E. Uetrecht. 2 Bde. Leipzig u.Wien 1912-13; Brunkow, O., D. Wohnplätze d. deutschen Reichs, 8 Bde., Berlin 1880-1885, 2. Afl., Bd. 1-3, ebenda 1889; Ritters Geographisch-statistisches Lex., 9. Afl. v. Johann Penzier, I. 1905; II. 1906, vgl. auch den Index zu R. Andrees Allgemeinem Handatlas; H. Oesterley, Historisch-geographisches Wörterbuch d. deutschen MA, Gotha 1881-83 (unvollständig); Beschorner, Hans, Stand u. Aufgaben d. histor. Topographie in Sachsen, 1900, S. 138 ff.; Allgemeines Ortschaftsverzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche u. Lander nach d. Ergebnissen d. Volkszählung vom 31. Dez. 1900, hrsg. von d. K. K. Statist Zentralkomm , Wien 1902 ff.; Topographie von Niederösterreich, hrsg. v. Ver. f. Länderku. v. Niederösterreich, Wien 1871 ff.; Vancsa, Max, Histor. Topographie mit besonderer Berücksichtigung Niederösterreichs, DGB III (1902), S. 97 ff.; 129 ff.

Außer den genannten allgemeinen Handbüchern, die viele kleine Örtlichkeiten nicht mitverzeichnen, gibt es auch territoriale Wörterbücher topographischen Inhaltes. Das ausführlichste, das in Deutschland existiert, sind die 64 Bände der Oberamtsbeschreibungen Württembergs, die vom Jahre 1824-1886 erschienen sind. Die meisten anderen derartigen Unternehmungen wollen nur knapp gefaßte Handbücher bieten. Vorbildlich wurde Frankreich mit seinem Dictionnaire topographique de la France, das einerseits nach einzelnen Departements geordnet die Örtlichkeiten mit ihren urkundlich nachweisbaren Namensformen, andererseits diese Namensformen mit Rückverweis auf die ihnen heute entsprechenden Örtlichkeiten verzeichnet.[2] Einen Band dieses Werkes bildet das Topographische Wörterbuch des Ober-Elsaß


  1. Hashagen,W.Z.XXVIII (1909), S.544. Hier seien auch erwähnt: R.Kötzschke, Quellen u. Grundbegriffe d. histor. Geographie Deutschlands u. snr. Nachbarländer, in Meisters Grundriß d. Geschichtswft. I 1906; K. Kretschmer, Histor. Geographie von Mitteleuropa (Handb. d. mittelalterlichen u. neueren Gesch., hrsg. von G. v. Below u. F. Meinecke, Abt. IV, Bd. 6), 1904, überall mit reichlichen Literaturangaben; A. Wer-minghoff, Neuere Literatur ü. histor. Geogr., KGV Jg. 53, 1905, S. 109 ff.; Robert Sieger, Z. Behandlung d. histor. Landerku., MIÖG XXVIII (1907), S. 209 ff.
  2. Dictionaire topographique de la France, compren. les noms de lieu anciennes et modernes. Publ. p. ordre de Ministre de Instruction publique 1861-1907. (E. Merlet, Departement d'Eure et Loire. — M. Quantin, Dep. de L'Yonne. — P. Raymond, Departement des Basses-Pyrenees. — E. Thomas, Departement de l'Herault etc.)