Karl Günther: Unterschied zwischen den Versionen

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* ''Die topographische Myologie des Pferdes: mit besonderer Berücksichtigung der locomotorischen Wirkung der Muskeln''. Verlag C. Rumpler, Hannover 1866 → [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Die_topographische_Myologie_des_Pferdes_-_mit_besonderer_Ber%C3%BCcksichtigung_der_locomotorischen_Wirkung_der_Muskeln_(IA_b21719299).pdf?uselang=de PDF-Datei]
* ''Die topographische Myologie des Pferdes: mit besonderer Berücksichtigung der locomotorischen Wirkung der Muskeln''. Verlag C. Rumpler, Hannover 1866 → [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Die_topographische_Myologie_des_Pferdes_-_mit_besonderer_Ber%C3%BCcksichtigung_der_locomotorischen_Wirkung_der_Muskeln_(IA_b21719299).pdf?uselang=de PDF-Datei]
* ''Allgemeine Chirurgie''. Hannover 1867
* ''Allgemeine Chirurgie''. Hannover 1867
* ''Die Königliche Thierarzneischule zu Hannover in den ersten Hundert Jahren ihres Bestehens. Ein Beitrag zur Geschichte der Thierheilkunde''. Festschrift zum 100jährigen Jubiläum am 5. August 1878. Schmorl & von Seefeld, Hannover 1878
* ''Die Königliche Thierarzneischule zu Hannover in den ersten Hundert Jahren ihres Bestehens. Ein Beitrag zur Geschichte der Thierheilkunde''. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum am 5. August 1878. Schmorl & von Seefeld, Hannover 1878
* ''Studien über das Kehlkopfpfeifen der Pferde''. Hannover 1896
* ''Studien über das Kehlkopfpfeifen der Pferde''. Hannover 1896



Aktuelle Version vom 3. August 2023, 18:20 Uhr

Karl Wilhelm Adalbert Günther (* 1822 in Hannover; † 1896 in Winne b. Schmalkalden) war ein deutscher Professor der Veterinärmedizin sowie von 1870 bis 1881 Direktor der Tierarzneischule Hannover und seit 1881 Geheimer Medicinalrath. Sein Vater war der international bekannte Tierarzt und Hochschullehrer Johann Heinrich Friedrich Günther.

Leben

Karl Günther wurde 1822 in Hannover geboren. Seine Eltern waren der Tierarzt Johann Heinrich Friedrich Günther (1794–1858) und Dorothee Friederike Luise Dittmar (1793–1864).[1]

Er studierte wie der Vater Tiermedizin und wurde als Hilfslehrer an der Tierarzneischule zu Hannover angestellt.

1847 wurde sein Vater Direktor der Tierarzneischule Hannover und Karl Günther zum Hauptlehrer ernannt. Unter der Leitung des Vaters wurde ein wissenschaftlich fundierter Unterricht eingeführt und einige Neubauten z. B. der Anatomie erichtet. In einem neuen Schulgesetz wurde 1850 der Umfang des Unterrichts festgesetzt. Darin waren für das Fach Physiologie im 2. und 4. Halbjahr je drei Wochenstunden vorgesehen. Mit dem neuen Schulgesetz wurden auch die Aufnahmebedingungen für die Studierenden festgelegt. Darin heißt es unter anderem:

„4. darzutun, daß er
a) Fertigkeit im Lesen, Rechnen, Rechtschreiben und in der Abfassung leichter Aufsätze in deutscher Sprache;
b) Bekanntschaft mit den Anfangsgründen der Mathematik usw., und
c) einige Kenntnisse der lateinischen Sprache, soweit zum Verständnis der Construktion eines einfachen Satzes erforderlich,
erlangt habe.“

Die endgültige Aufnahme hing von der Stellungnahme des Direktors ab, der die Aufnahmebedingungen gern mehr verschärft hätte.

Schon 1858 musste der Vater von Karl Günther wegen Erkrankung seinen Dienst aufgeben, er starb im selben Jahr in Hannover. Ein Jahr später 1859 wurde Andreas Christian Gerlach zum Direktor berufen. Er konnte die Aufnahmebedingungen etwas erhöhen. Neben den beiden Hauptlehrern (Gerlach/Günther), den beiden Hilfslehrern (Begemann/Harms) waren nun auch ein Repetitor und ein Hufbeschlaglehrer angestellt. 1863 war Carsten Harms die dritte Lehrerstelle übertragen worden. Er hatte Allgemeine Anatomie (Gewebelehre), Physiologie, Arzneimittellehre, Viehzucht und Diätetik sowie theoretischen Hufbeschlag vorzutragen.

Nachdem Gerlach die neue Direktorenstelle an der Berliner Tierarzneischule übertragen wurde, wurde Karl Günther 1870 zu seinem Nachfolger an der Tierarzneischule Hannover ernannt. Neue Baumaßnahmen erfolgten, und die Zahl der Lehrer wurde erhöht. Günther schlug vor, fünf Ordinariate einzurichten, und zwar für Anatomie, Physiologie, pathologische Anatomie,[2] Pathologie und für Chirurgie. Das Ministerium hat diese zwar nicht bewilligt, es kamen aber zwei zusätzliche Stellen hinzu. Schwerkrank bat Karl Günther um seinen Abschied.

Ende Dezember 1880 wurde Karl Günther pensioniert und ist Mitte Juli 1896 bei Schmalkalden verstorben.[3] Beigesetzt wurde er aber auf dem Engesohder Kirchhof in Hannover.[4]

Karl Günther war seit 1850 mit der Fabrikantentochter Mathilde Wedekind († 1895) aus Hannover verheiratet. Das Paar hatte vier gemeinsame Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter.[5]

Geschichte

Hannover um 1798

Die Tierärztliche Hochschule Hannover wurde am 18. Juli 1778 auf Weisung Georgs III. unter dem Namen „Roßarzney-Schule“ gegründet. Sie setzte damit bei Hofe eine Tradition fort, die zuvor von den Stallmeistern der Georg-August-Universität Göttingen auf Geheiß Georgs II. begründet worden war.

Zunächst war sie im Gebäude einer alten Militärbäckerei vor dem Clevertor untergebracht. Der erste Lehrer und Direktor von 1778 bis 1784 war Oberhof-Roßarzt Johann Adam Kersting aus Kassel. Kurz nach der Gründung wurde die Lehranstalt zur „Königlichen Thierarzney-Schule“ umbenannt und erweiterte ihre Lehrinhalte auf andere Tierarten.

Gut hundert Jahre später, im Jahre 1887, erhielt die Hochschule ihren heutigen Namen Tierärztliche Hochschule Hannover. 1899 wurde die Schule an den heutigen Standort am Bischofsholer Damm südwestlich des Braunschweiger Platzes verlegt. Reichte es anfangs gute Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen zu haben und ein bisschen Latein zu können, so wurde ab 1903 das Abitur verpflichtend, um sich an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) ausbilden zu lassen.

Den vollen Status einer Universität erlangte die Hochschule 1910 durch das Promotions- und 1918 das Habilitationsrecht. Standen bislang Direktoren an der Spitze der Hochschule, so wurde die TiHo ab 1913 von Rektoren geleitet.

Im Jahr 2003 wurde die Universität in eine Stiftungshochschule umgewandelt. Die TiHo erweiterte 2006 ihr Studienangebot und bietet seither den Masterstudiengang „Animal Biology and Biomedical Sciences“ an. Dieser wird in englischer Sprache durchgeführt und richtet sich an Bachelorabsolventen der Biologie, Biochemie und verwandter Gebiete.[6]

Anmerkungen

Werke (Auswahl)

  • Das Gangwerk der Pferde, ein Beitrag zur Beurteilungslehre und Züchtungskunde des Pferdes nebst Anhang über die Lehre von gesunden und kranken Zähnen. Hannover 1845 (Zus. mit Vater Johann Heinrich Friedrich Günther)
  • Die topographische Myologie des Pferdes: mit besonderer Berücksichtigung der locomotorischen Wirkung der Muskeln. Verlag C. Rumpler, Hannover 1866 → PDF-Datei
  • Allgemeine Chirurgie. Hannover 1867
  • Die Königliche Thierarzneischule zu Hannover in den ersten Hundert Jahren ihres Bestehens. Ein Beitrag zur Geschichte der Thierheilkunde. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum am 5. August 1878. Schmorl & von Seefeld, Hannover 1878
  • Studien über das Kehlkopfpfeifen der Pferde. Hannover 1896

Literatur

  • Karl Dammann: Karl Günther. In: Archiv für wissenschaftliche und praktische Tierheilkunde, Band 22. Berlin, 1896. S. VII–XVIII (Digitalisat).
  • Karl Günther. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, 1. Band. Berlin, 1897. S. 152–153 (Digitalisat).
  • Ernst-Heinrich Lochmann (Hrsg.): 200 Jahre Tierärztliche Hochschule Hannover. 1778–1978, Darstellung der geschichtlichen Entwicklung und der heutigen Bedeutung der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Verlag Schaper, Hannover 1978, ISBN 3-7944-0101-8
  • Wolfgang von Engelhardt: Die Physiologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover seit der Gründung 1778. Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V. (Hrsg.), Verlag der DVG, Hannover – Gießen 2011, ISBN 978-3-8634-5047-2

Weblinks


Normdaten (Person): GND: 101173857 (PICA, AKS, Wikipedia-Personensuche)