Dorfwirtschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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==Einleitung==
==Einleitung==

Version vom 11. Mai 2023, 15:33 Uhr

Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, Stand ihrer Kulturtechnik, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. im Deutschen Städtebuch ...

Disambiguation notice Wirtschaft ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Wirtschaft (Begriffserklärung).

Hierarchie:

Familienforschung > Informelles Lernen > Lebensumstände > Dorfentstehung > Dorfwirtschaft

Einleitung

Die historische Dorfwirtschaft in Deutschland hat eine lange und reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Es handelte sich um eine Wirtschaftsform, die auf landwirtschaftlicher Produktion, Handel und Dienstleistungen basierte und von Familien und kleinen Gemeinschaften betrieben wurde.

In den frühen Jahrhunderten des Mittelalters war die Landwirtschaft die wichtigste Form der Produktion und die meisten Menschen lebten von der Landwirtschaft. Die Landwirte in den Dörfern betrieben Ackerbau, Viehzucht und Fischerei und tauschten ihre Produkte mit anderen Gemeinschaften gegen Waren und Dienstleistungen.

Regionale Entwicklungen

Im Laufe der Zeit entwickelten sich spezialisierte Dorfwirtschaften in verschiedenen Regionen Deutschlands. In manchen Gebieten wurden spezielle Produkte wie Wein oder Bier produziert, während in anderen Gebieten die Schafzucht oder die Herstellung von Textilien wichtige Wirtschaftszweige waren. Die Dorfwirtschaften waren oft in der Lage, ihre eigenen Bedürfnisse durch Handel und Dienstleistungen zu erfüllen, wobei viele Dörfer einen Markt oder eine Messe als Zentrum des Handels hatten.

Mehrfelderwirtschaft

Eine wichtige Entwicklung in der Dorfwirtschaft war die Einführung der Mehfelderwirtschaft im 8. Jahrhundert. Die landwirtschaftliche Technik der Dreifelderwirtschaft erlaubte es den Landwirten, wechselweise jeweils ein Drittel ihres Landes mit Wintergetreide, ein Drittel mit Sommergetreide und ein Drittel als Brache zu bepflanzen. Dies führte zu einer erhöhten Produktivität und zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Dörfern.

Wachsende Bedeutung des Handels

Während des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit wuchs die Bedeutung des Handels für die Dorfwirtschaften. Viele Dörfer waren in der Lage, ihre Produkte auf Märkten in den nahegelegenen Städten zu verkaufen und Handelsbeziehungen mit anderen Gemeinschaften aufzubauen. Auch die Handwerkskunst wurde im Nebenerwerb zu einem wichtigen Wirtschaftszweig in vielen Dörfern.

Radikale Veränderungen

Im 19. Jahrhundert veränderte die Industrialisierung die Wirtschaft Deutschlands radikal. Die Landwirtschaft wurde von großen, industrialisierten Farmen abgelöst und viele Handelsaktivitäten wurden von Unternehmen übernommen, die in den Städten ansässig waren. Die Dorfwirtschaften wurden im Laufe der Zeit von der Entwicklung der modernen Wirtschaftsformen verdrängt.

===Noch heute präsent Trotzdem hat die historische Dorfwirtschaft in Deutschland bis heute überlebt. In vielen Teilen des Landes gibt es immer noch Familien und Gemeinschaften, die Landwirtschaft und Handel betreiben und ihre Produkte auf lokalen Märkten verkaufen. Die historische Dorfwirtschaft ist somit ein wichtiger Teil der deutschen Kultur und Geschichte, der bis heute in vielen Teilen des Landes präsent ist.

Literatur

  • Meitzen, August: Siedelung und Agrarwesen der Westgermanen und Ostgermanen, der Kelten, Römer, Finnen uud Slaven. 3 Bde. und Atlasband. 1895
  • Radulowits, M. W. Die Hauskommunion der Südslaven ... (Verlag A. Siebert, 1891)
  • "Markovic, M., Die serbische Hauskommunion (Zadruga) und ihre Bedeutung in der Vergangenheit und Gegenwart." Notes critiques-sciences sociales 4e année,para ...
  • Conrady, Alexander Hubert Alphons: Geschichte der clanverfassung in den schottischen Hochlanden (Verlag Duncker & Humblot, 1898)
  • Hanssen, G. Agrarhistorische Abhandlungen, 2 Bde. 1880.
  • Tönnies, F. Gemeinschaft und Gesellschaft usw. 1887. 2. Aufl. 1912.
  • Anton, Karl Gottlob: Geschichte der teutschen Landwirtschaft von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. 3 Bde. 1799.