Deutsch Kamitz: Unterschied zwischen den Versionen

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* Noack, Monika: Online-Ortsfamilienbuch https://online-ofb.de/hermannstein/
* Noack, Monika: Online-Ortsfamilienbuch https://online-ofb.de/hermannstein/
**[[Deutsch Kamitz, OFB|Ortsfamilienbuch Deutsch Kamitz]]  
**[[Deutsch Kamitz, OFB|Ortsfamilienbuch Deutsch Kamitz]]  
*** Die verfügbaren Kirchenbücher der kath. Kirche Mariä Himmelfahrt von Deutsch Kamitz (Hermannstein O.S.) sind fast vollständig ausgewertet.
Die verfügbaren Kirchenbücher der kath. Kirche Mariä Himmelfahrt von Deutsch Kamitz (Hermannstein O.S.) sind fast vollständig ausgewertet.
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Version vom 5. Januar 2023, 07:08 Uhr


Disambiguation notice Kamitz ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kamitz.
Disambiguation notice Hermannstein ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Hermannstein.

Hierarchie
Ab 1945: Regional > Polen > Kępnica
Bis 1936: Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Deutsch Kamitz

Einleitung

Deutsch Kamitz, 1936-1945 Hermannstein O.S., ab 1945 Kępnica, Gemeinde im Landkreis Neisse

Allgemeine Information

Das Dorf Deutsch Kamitz (Hermannstein O.S.) zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten in Oberschlesien. Zur Dorfgemeinde gehörten die Kolonien Buschberg (auch Puschberg) und Sandberg. Der Ortsname wurde 1936 in Hermannstein geändert. Deutsch Kamitz (Hermannstein) gehört heute zu Polen und heißt dort Kepnica. Kepnica ist eine Ortschaft der Stadt- und Landgemeinde Nysa (Neisse). Sie liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Weitere Informationen über das Dorf im Ortsfamilienbuch Deutsch Kamitz

Geographische Lage

Deutsch Kamitz (1936-1945 Hermannstein O.S.), ein Straßendorf, 10 km südwestlich von Neisse, liegt an der Straße über Heidau, 270 m über NN im Oppersdorfer Hügelland. Die Station der Neisser Kreisbahn an der Strecke nach Steinau befand sich im Tal unterhalb des Dorfes, eine Omnibuslinie führte durch das Nachbardorf Heidau, eine Poststelle war im Ort.

Die Gemeinde

  • Hermannstein (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauer Heinrich Teuber) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Heidau) und des Standesamts; der Gendarmerie-Amtsbereich war in Altewalde. Im Ort war eine Station der Grauen Schwestern, 1909 gegründet; 1925 besuchten 48 Kinder die Spielschule. Das Dorf hatte eine Freiwillige Feuerwehr.
  • Für 1640 wird ein Kirchschreiber genannt, der Knaben unterrichtete und vierteljährlich für jeden Schüler 4 „Böhm“ bezog. Für 1784 wird ein Schulmeisterhaus angegeben. Das zweistöckige Schulhaus stammt von 1850. Im Jahr 1925 besuchten 90 Kinder die zweiklassige Schule.
Unterricht gaben 1925 Lehrer Alfred Vogt, Lehrer Otto Kandler; 1935 und 1939: Hauptlehrer Johann Glatzel, Lehrer Reinhold Kappel.
  • Die Gemeindeflur ist 1055 ha groß. Das Rittergut (53 ha) war während langer Zeit bis kurz vor 1914 im Besitz der Familie May, danach bei der Familie Globisch. Die Erbscholtisei (45 ha) gehörte der Familie Birnbrich. Der Erbhof (25 ha) der Familie Jitschin war seit 1649 nachweislich im Familienbesitz (siehe auch Webseite der Fam. Jitschin).

Einwohnerentwicklung

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
Deutsch Kamitz (Hermannstein O.S.)
1784: 69 Stellen
1845: 761 Einwohner, 121 Häuser -
1895: 715 Einwohner, 122 Häuser, 164 Haushalte
1939: 655 Einwohner, 148 Haushalte
Kolonie Buschberg
1939: 47 Einwohner, 12 Haushalte
Kolonie Sandberg
1939: 17 Einwohner, 4 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Fleischer, 2 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenläden, 1 Mühle, 2 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Ziegelei, 1 Spar- und Darlehenskasse.

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Die evangelische Kirche war in Neisse.

Katholische Kirchen

  • Katholische Kirche Patrozinium Mariä Himmelfahrt, zum Pfarrsprengel gehörte auch Heidau. Jungkirmes und Gelöbnistag war am 26.6., Altkirmes am 2. Sonntag im Oktober. Ein Pfarrer wird erstmals im Jahr 1286, die katholische Kirche (Patrozinium Mariä Himmelfahrt) zuerst im Lib. Fund. (um 1300) erwähnt. Hermannstein gehörte zu den reichen Pfarreien, die Pfarrwidmut war mit 113 ha im Ort und 27 ha in Heidau, das auch zum Pfarrsprengel gehörte, wohl die größte in Oberschlesien. Teile der Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. 1685 stürzte der Turm ein, der bald wieder aufgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut. An der Außenmauer befindet sich für einen 1317 gestorbenen Pfarrer Hermann ein Grabstein, der aus Großkunzendorfer Marmor hergestellt und der älteste Grabstein Schlesiens ist. Eine 135 kg schwere Glocke ist von 1526, eine weitere ist älter.
Pfarrer waren 1895-1908: Karl Schneider, 1908-1917: Franz Kopetzky, 1917-1945: Paul Völkel

Geschichte

  • Das Dorf „duo Cameniza“ wird erstmals 1284 unter den 65 strittigen Orten genannt.
  • Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß „Kempnitz magnum“ (= Groß Kamnitz) 59 kleine Huben, von denen die Kirche 1 und der Scholze 10 hatten.
  • Das Dorf ist eine reindeutsche Siedlung „auf grüner Wiese“ gewesen. In der Dorfmitte hatte ein steinerner Wehrturm mit einer Grabenanlage gestanden.
  • Anfang des 15. Jahrhunderts hieß der Ort Kempnytz theutonica = Deutsch Kamitz
  • dieser Ortsname wurde 1936 in Hermannstein O.S. geändert.

Flucht und Vertreibung 1945

Die Dorfbewohner hatten ihren Ort am Ende des Krieges nicht verlassen. Als russische Truppen ins Dorf kamen, verwüsteten sie die Kirche; die Orgel wurde zerstört, der Altar geschändet, Kelche und Paramente auf den Feldern verstreut. Die männliche Bevölkerung zwischen 14 und 60 Jahren wurde verschleppt. Die Polen vertrieben dann am 7.10.1945 binnen 1 Stunde die noch verbliebenen Einwohner. Jeder durfte 10 kg Gepäck mitnehmen. Zu Fuß mussten alle über Heidau-Preiland nach Neisse ziehen. Dort wurden sie in den Kasematten der alten Festungsanlagen festgesetzt, bis sie in Viehwaggons nach dem Westen transportiert wurden. Viele kamen in dieser Zeit um.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Deutsch Kamitz sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann vorerst erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/

Adressbücher

Einwohnerliste Deutsch Kamitz 1935

Ortsfamilienbuch

Die verfügbaren Kirchenbücher der kath. Kirche Mariä Himmelfahrt von Deutsch Kamitz (Hermannstein O.S.) sind fast vollständig ausgewertet.

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Deutsch Kamitz

Karten

Anmerkungen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

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Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Ort

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