Zippel (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Familienname ''Zippel'' leitet sich von einem − vor allem von Bauern getragenen − Kleidungsstück ab. Der typische Bauernrock oder -mantel wies nämlich eine ''Kapuze mit Zipfel'' auf, das Ende war der ''kogilczippil''. Zur Wortherleitung des Kapuzenzipfels führt Matthias Lexer an: Die Kapuze wurde im Mittelhochdeutschen als ''kogel, kugel, gugel, gugele'' bezeichnet (mittellat. ''cuculla'', lat. ''cucullus''). Der Zipfel der Kapuze erfuhr je nach Region eine unterschiedliche Lautung und Schreibweise: im Oberdeutschen ''zipf, zipfel'', im Mitteldeutschen und damit auch in Schlesien ''zippel, zippil, czippil''.<ref>{{Lexer}} hier: Ausgabe Leipzig 1974, S. 78</ref>. Es mutet kurios an, daß ein eher untergeordnetes Detail der bäuerlichen Kleidung den Ursprung eines [[Übername|Über- und Familiennamens]] bildet. | Der Familienname ''Zippel'' leitet sich von einem − vor allem von Bauern getragenen − Kleidungsstück ab. Der typische Bauernrock oder -mantel wies nämlich eine ''Kapuze mit Zipfel'' auf, das Ende war der ''kogilczippil''. Zur Wortherleitung des Kapuzenzipfels führt Matthias Lexer an: Die Kapuze wurde im Mittelhochdeutschen als ''kogel, kugel, gugel, gugele'' bezeichnet (mittellat. ''cuculla'', lat. ''cucullus''). Der Zipfel der Kapuze erfuhr je nach Region eine unterschiedliche Lautung und Schreibweise: im Oberdeutschen ''zipf, zipfel'', im Mitteldeutschen und damit auch in Schlesien ''zippel, zippil, czippil''.<ref>{{Lexer}} hier: 34. Ausgabe Leipzig 1974, S. 78</ref>. | ||
Es mutet kurios an, daß ein eher untergeordnetes Detail der bäuerlichen Kleidung den Ursprung eines [[Übername|Über- und Familiennamens]] bildet. | |||
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* Zippler ([[Liegnitz]] [2], [[Grünberg]] [2]) | * Zippler ([[Liegnitz]] [2], [[Grünberg]] [2]) | ||
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==Literaturhinweise== | ==Literaturhinweise== | ||
* Bahlow | * Hans Bahlow, [[Schlesisches Namenbuch]] (1953) | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== |
Version vom 17. Mai 2007, 16:18 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Der Familienname Zippel leitet sich von einem − vor allem von Bauern getragenen − Kleidungsstück ab. Der typische Bauernrock oder -mantel wies nämlich eine Kapuze mit Zipfel auf, das Ende war der kogilczippil. Zur Wortherleitung des Kapuzenzipfels führt Matthias Lexer an: Die Kapuze wurde im Mittelhochdeutschen als kogel, kugel, gugel, gugele bezeichnet (mittellat. cuculla, lat. cucullus). Der Zipfel der Kapuze erfuhr je nach Region eine unterschiedliche Lautung und Schreibweise: im Oberdeutschen zipf, zipfel, im Mitteldeutschen und damit auch in Schlesien zippel, zippil, czippil.[1].
Es mutet kurios an, daß ein eher untergeordnetes Detail der bäuerlichen Kleidung den Ursprung eines Über- und Familiennamens bildet.
Varianten des Namens
- Jacob Czippil, Bauer, 1359 Rüstern bei Liegnitz
- Breytczippil, Breslau[2]
- Melchior Zippel, 1608 Liegnitz
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut | Relativ | Absolut |
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<geogen size="200">Zippel</geogen> | <geogen mode="abs" size="200">Zippel</geogen> | <geogen size="200">Zippler</geogen> | <geogen mode="abs" size="200">Zippler</geogen> |
Schlesien
- Zippel (Görlitz [28], Sagan [5], Bunzlau [5], Schweidnitz [2], Oberschlesien [0])
- Zippler (Liegnitz [2], Grünberg [2])
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Berühmte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Anmerkungen
- ↑ Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb hier: 34. Ausgabe Leipzig 1974, S. 78 - ↑ H. Reichert, Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen, Breslau 1908, hier: S. 117)
Literaturhinweise
- Hans Bahlow, Schlesisches Namenbuch (1953)