Gottwald (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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==Herkunft und Bedeutung== | ==Herkunft und Bedeutung== | ||
* althochdeutscher Rufname "got-bald" => "Gott + kühn, mutig, stark" | * althochdeutscher Rufname "got-bald" => "Gott + kühn, mutig, stark" | ||
'''Gottwald''' (Landeck [20] Glatz [7] Hirschberg [21] Görlitz [19] Liegnitz [13] Bunzlau [7] Beuthen [9] Oppeln [5]) | |||
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Landeck [20] = 20 mal in Landeck vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte. | |||
So durchsichtig und einfach der Name aussieht - man könnte ihn für pietistischen Ursprungs halten, wenn er nicht älter wäre -, so kompliziert ist sein Ursprung. Denn die urkundlichen Schreibformen lauten vor 1400 immer: Gotwold/Gotewold, Gotbold/Gotebold, ja sogar Gotefold! Der seltene altdeut. Taufname Godovald (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage., 2 Sp. 685) kommt nicht in Frage, da seit dem 9. Jahrh. nicht mehr belegt; er müßte im übrigen Godolt lauten (so a. 821). Es ist vielmehr der ostfränk.-thür. Name Gotebold (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage, 677), im 12./13. Jahrh. beim Adel beliebt (Gotebold, Graf v. Henneberg u.v.a., vgl. Dobenecker, Regesta dipl. Thuringiae Bd. 2). Die bilabiale Spirans w für mhd. b begegnet noch in heutiger Mundart: lausitz., gebirgsschles. und besonders glätzisch, wozu die Häufigkeit des Name in der Grafschaft stimmt! (Vgl. E. Korkisch in: Deut. Volksforschg. 1, 1939, wo auch ein Wenczl Liboldt: Liwold 1538 Zwittau) | |||
Belege: Gotboldus de Waldow 1349, (Urkundenbuch Liegnitz. Nr. 159). Als Familienname: Peter Gotbolt und Pecolt Gotbolt, Brüder 1329 Schweidnitz; Gunczil Gotefold gebur 1358 Steine bei Glatz; Hannos Gottewold/Gottewoldis 1381 Sorau Land; Hannus Gotwold 1393 Glatz.; Gotwald(ynne) 1409 Glatz; Gottwalt, Bäcker 1465 Freiburg. Vgl. in Alt-Breslau: Familienname Kottheboldus (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 52). Nie. Gotwald, Johanniter 1403 (Brieg). | |||
==Varianten des Namens== | ==Varianten des Namens== |
Version vom 19. April 2007, 20:18 Uhr
Herkunft und Bedeutung
- althochdeutscher Rufname "got-bald" => "Gott + kühn, mutig, stark"
Gottwald (Landeck [20] Glatz [7] Hirschberg [21] Görlitz [19] Liegnitz [13] Bunzlau [7] Beuthen [9] Oppeln [5])
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Landeck [20] = 20 mal in Landeck vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
So durchsichtig und einfach der Name aussieht - man könnte ihn für pietistischen Ursprungs halten, wenn er nicht älter wäre -, so kompliziert ist sein Ursprung. Denn die urkundlichen Schreibformen lauten vor 1400 immer: Gotwold/Gotewold, Gotbold/Gotebold, ja sogar Gotefold! Der seltene altdeut. Taufname Godovald (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage., 2 Sp. 685) kommt nicht in Frage, da seit dem 9. Jahrh. nicht mehr belegt; er müßte im übrigen Godolt lauten (so a. 821). Es ist vielmehr der ostfränk.-thür. Name Gotebold (Förstemann, Altdt. Namenbuch. 2. Auflage, 677), im 12./13. Jahrh. beim Adel beliebt (Gotebold, Graf v. Henneberg u.v.a., vgl. Dobenecker, Regesta dipl. Thuringiae Bd. 2). Die bilabiale Spirans w für mhd. b begegnet noch in heutiger Mundart: lausitz., gebirgsschles. und besonders glätzisch, wozu die Häufigkeit des Name in der Grafschaft stimmt! (Vgl. E. Korkisch in: Deut. Volksforschg. 1, 1939, wo auch ein Wenczl Liboldt: Liwold 1538 Zwittau)
Belege: Gotboldus de Waldow 1349, (Urkundenbuch Liegnitz. Nr. 159). Als Familienname: Peter Gotbolt und Pecolt Gotbolt, Brüder 1329 Schweidnitz; Gunczil Gotefold gebur 1358 Steine bei Glatz; Hannos Gottewold/Gottewoldis 1381 Sorau Land; Hannus Gotwold 1393 Glatz.; Gotwald(ynne) 1409 Glatz; Gottwalt, Bäcker 1465 Freiburg. Vgl. in Alt-Breslau: Familienname Kottheboldus (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 52). Nie. Gotwald, Johanniter 1403 (Brieg).
Varianten des Namens
- Gotebold (um 1200)
- Gotbolt (um 1329)
- Gottwaldt (um 1541)
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
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<geogen size="200">Gottwald</geogen> | <geogen mode="abs" size="200">Gottwald</geogen> |