Burmeister (Hof): Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Stub}}== Übersicht ==
{{Begriffserklärungshinweis|Burmeister|Burmeister (Begriffserklärung)}}
{{Stub}}
== Übersicht ==


  Anschrift:                  Engter Straße 2, 49134 Wallenhorst
  Anschrift:                  Engter Straße 2, 49134 Wallenhorst

Version vom 3. Januar 2022, 11:18 Uhr

Disambiguation notice Burmeister ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Burmeister (Begriffserklärung).


Info

Dieser Artikel hat noch wenig Substanz und ist eventuell nur mit einer Struktur oder mit minimalen Informationen angelegt worden, um die weitere Bearbeitung zu erleichtern. Falls jemand gesicherte Informationen ergänzen kann – nur zu!

Übersicht

Anschrift:                  Engter Straße 2, 49134 Wallenhorst
Alte Anschrift:             
Heutiger Eigentümer:        Alois Burmeister 
Heutige Nutzung:            Landwirtschaft
Namensformen:               Buermester, Buhrmeister
Namensursprung:             siehe Burmeister_(Familienname)- einziges Vorkommen dieses Familiennamens in der Osnabrück Gegend
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Vollerbe. Dem Domkapitel eigenbehörig.
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Hochmittelalter

Um 1052 übertrug die Edelfrau Hildemuth der Domkirche einen Hof (curia) in Walenhorst. Der Hof gibt im 12. Jahrhundert 10 Scheffel Gerste, 30 Scheffel Hafer und 9 Denare.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

16. Jahrhundert

Am 16. März 1513 schlossen die Vorsteher der Kirche zu Wallenhorst und einige Markgenossen, nämlich Claws Wulff, Joan Buhrmeister, Joan Bramme und Ludeke tor Wösten für die Kirche und die Bauernschaft Wallenhorst, sowie Ludeke thor Baerlage, Tepe Witte, Joan Wulfetange und Everdt tom Kollenberge für die Bauernschaft Hollage mit der Ruller Äbtissin und dem Konvent einen Vertrag. Dieser regelte die Nutzung des Bockholts, insbesondere, dass das Wintbrockeholt (Windbruchholz), das zur einen Hälfte der Wallenhorster Kirche "to nutte und behoff des Baws dersülven Kerken" und zur anderen Hälfte den Markgenossen zufiel.[1]

Im Jahre 1540 bewohnten Burmeister und seine Frau mit einem Dienstmädchen und zwei Armen den Hof.[2] Im Jahre 1580 war Burmeister dem Domikapitel eigenbehörig.[3]

Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Buermester einen Betrag von 5 Taler 14 Schilling.[4] Im Jahre 1601 dann Ludeke und Regine Buermester mit dem Knecht Hinrich, dem Dienstjungen Johan, dem Schäfer Ebbeke und der Magd Grete.[2]

Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. [5] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Burmeister für 9 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete der Kolon für die alle 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Burmeister voll.[7]

Abfindung der Schweden 1649

In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.

Die Bewohner des Hofes Baurmeister mussten folgende Zahlungen entrichten:[8]

* Baurmeister:                     2 Taler, 14 Schilling
* uxor:                            1 Taler, 7 Schilling
* 1 Knecht:                        14 Schilling
* 1 Junge:                         8 Schilling
* 1 Dirne:                         4 Schilling
* 1 Scheffer Junge:                14 Schilling 
* Im Kotten man und frw taglohner: 12 Schilling
* Ein Husselte:                     4 Schilling
Die Volkszählung 1652

Am Ostersonntag, dem 31. März, 1652 nahmen Burmeiser, dessen Ehefrau der Knecht Steffen und die Magd Trina an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil.[9]

Topographische Karten um 1860/70

Aufklärung

Im Jahre 1712 erfolgte eine Auflistung der zum Hof Buhrmeister gehörigen Flächen:

* Den Sähebahren Ländereyen
** daß so genante Haverlandt 8 Scheffel
** der North Kamphs 1 Malter, 2 Scheffel
** der Mühlen Breeden 3 Scheffel
** der Hord Breeden 3 Scheffel
** der Stein Breeden 6 Scheffel
** der Velln Breeden 4 Scheffel
** der Haßell Breeden 2 Scheffel
** der Kort-Kammp 7 Scheffel
** auff dem alten Frede 1 Malter, 4 Scheffel
** auff dem Rauhnfrede 1 Malter
** hinter dem Cortendück 3
** der Sehlkamm 3
** der Hoff ungefehr 20 Jah: von der G anverkauft 2
* Suma an sähebahren Länderey 6 Malter 5 Scheffel 
* Noch 
** der Haußgarten: 1 Scheffel
** den Kotten Garten: 2 
** die große Wiese: 3 Scheffel, 2 
** der Lange Garten: 2 Scheffel
** die Kleine Wiesen: 1 Scheffel, 2
** an Höltzungen nichts alß an Heggen bünnen umb daß Landt
** Noch einen kleinen Zuschlag, so vor ungefehr ad 24. Jahre von der G angekauft ad 1 Malter
* Summa summarum 7 Malter, 2 Scheffel[10]

Der Landesherr verlangte einen Rauchschatz von 2 Talern und einen Monatsschatz von 3 Talern, 15 Schillingen, 9 Pfennigen.[3] Der Pastor und der Küster erhielten je einen Scheffel Roggen.[3] An den Gutsherren waren zwei Malter zweieinviertel Scheffel Roggen, neun Scheffel Weizen, zwei Malter ein Scheffel Hafer, sechs Schuldhühner, vier Taler für ein Schuldschwein und zwei Taler, zehn Schilling, sechs Pfennig an Pachtgeld.[3] Einmal wöchentlich mussten zwei Leute des Bauern beim Domkapitel mit Pferd und Wagen zu Spanndiensten antreten, und zweimal im Jahr war ein Mann zum Dienst bei Gogericht zu schicken.[3] Außerdem hatte Burmeister "des Grundherrn Jagd, wenn sie kommt, freizuhalten.[3]


Im Jahre 1723 führt Vollerbe Steffen Buhrmeiser (sic) den Hof; er ist dem Domkapitel eigenbehörig.[11][12] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:

* Gartenland:            5(14) Scheffel
* Saatland:   12 Malter, 9(19) Scheffel 
* Wiesenland:  2 Malter,  2(9) Scheffel
* Heideland:   3 Malter, 4(45) Scheffel 
* Holzland:              9(10) Scheffel
* Summe:      18 Malter, 6     Scheffel, 3 Viertel, 1 Becher.[11][12]

20. Jahrhundert

Im Jahre 1913 umfasste der Hof 22 Hektar.[2]

Gebäude und Bewohner

Leibzucht

1601 waren in der Leibzucht Johan und Hilke als Hüsselten mit ihrer Mutter Hilla und Tochter Stine untergebracht.[2]

Das Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst verzeichnet die Leibzucht von November 1650 bis April 1651 und von April 1652 bis Juni 1654 als bewohnt.[7]


Die im Jahre 1772 von der Regierung des Fürstbistums Osnabrück durchgeführte Volkszählung zeigt auf, dass in der Leibzucht einer der beiden Untervögte Wallenhorsts, nämlich Stephan Hörnschemeyer, wohnte.[13]

Viehstand

  • 1557: 3 Kühe und 4 Pferde.[2]
  • 1561: 6 Kühe, 3 Schweine, 4 Pferde, 1 Enter.[14]

Ahnengalerie

Quellen

  1. Albers, Andreas (2016): Das Lagerbuch des Pfarrers Johann Friedrich Gosmann in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag.
  4. Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
  5. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  6. 6,0 6,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
  7. 7,0 7,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  8. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 129 als Digitalisat S. 131 bei Arcinsys
  9. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  10. NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 110/1
  11. 11,0 11,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
  12. 12,0 12,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
  13. Albers, Andreas (2016): Die erste Volkszählung in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
  14. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.