Schudnaggen: Unterschied zwischen den Versionen

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*Mehrere große Höfe, 16 km südöstlich von [[Memel]], beide Schudnaggen bis 1916 getrennt geführt (Anm.: es gab zwei Ortsteile)<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref>
*Mehrere große Höfe, 16 km südöstlich von [[Memel]], beide Schudnaggen bis 1916 getrennt geführt (Anm.: Es gab zwei Ortsteile, vermutlich einen südlichen und einen nördlichen.)<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref>





Version vom 29. Oktober 2021, 20:37 Uhr

Disambiguation notice Nausseden ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Nausseden (Begriffserklärung).
Diese Seite gehört zum Portal Memelland und wird betreut vom OFB-Team Memelland.
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland

Hierarchie

Regional > Litauen > Schudnaggen
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Schudnaggen



Einleitung

Schudnaggen, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensbedeutung

Es bieten sich zwei Deutungsmöglichkeiten an: Ort wo man nur schutzigen Fußes hinkommt oder Hinweis auf Feuerstein. Der Alternativname Luszgalben weist auf eine erhöhte Stelle mit Windbruch. Der Name Nausseden Lux besagt, dass ein Neusiedler Unterkunft gefunden hat.

  • lettisch "šunat" = locker, schwammig
  • prußisch "šud" = Kot, Scheiße

+ "nage" = Fuß

  • prußisch "šudai" = Eisenschlacke
  • "sudnagas, sudnagis" = Feuerstein
  • preußisch-litauisch "luža" = eine Stelle im Wald, an der viele Bäume dem Windbruch zum Opfer gefallen sind
  • “lužgalys“ = das Bruchstück
  • prußisch "galba, galbo, galwo, gallo" = Haupt, Kopf, oben
  • prußisch "lukis" = Unterkunft, Quartier
  • preußisch-litauisch "nausedis" = der Neusiedler, Kolonist


Allgemeine Information

  • Mehrere große Höfe, 16 km südöstlich von Memel, beide Schudnaggen bis 1916 getrennt geführt (Anm.: Es gab zwei Ortsteile, vermutlich einen südlichen und einen nördlichen.)[9]


Politische Einteilung

1939 ist Schudnaggen ein Dorf in der Gemeinde Darzeppeln.[10]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Schudnaggen gehörte 1785 und 1916 zum Kirchspiel Prökuls.

Katholische Kirche

Schudnaggen gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.

Friedhof

Lage

Lage des Friedhofs in Schudnaggen im Messtischblatt


Der Friedhof von Schudnaggen liegt ebenso im weitläufigen Siedlungsgebiet Lingern wie zwei Friedhöfe von Dittauen und Darzeppeln.

Fotos

Es sind nur noch Reste vorhanden.

Die Bilder wurden freundlicherweise von Peter Wallat zur Verfügung gestellt. Stand Mai 2013


Standesamt

Schudnaggen gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Prökuls.


Bewohner


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 12.02.1873

Der Käthner Martin Abromeit aus Schudnaggen gerieth im October d. J. mit seinem alten blinden Vater in Streit wegen des ihm zu gewährenden Ausgedinges und ließ sich von seinem Zorne soweit hinreißen, daß er denselben wiederholt und einmal derartig schlug, daß ihm Blut aus Nase und Mund floß. Dieserhalb angeklagt, bestreitet er die ihm gemachte Anschuldigung und schildert seinen Vater als Dieb, Trunkenbold und Händelmacher, der sein Augenlicht im Gefängnisse verloren. Der Beweis wird indeß dem Angeklagten geführt und der Gerichtshof schärft ihm das vierte Gebot mit einer Woche Gefängnis ein.


Karten

Schudnaggen auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe Schudnagen nördlich von Darzeppeln auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Schudnaggen im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Schudnaggen und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Schudnaggen im Messtischblatt 0493 Prökuls (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SCHGENKO05PN</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Catalogis der Verächter des H. Nachtmals, welche bey dieser Prekolschen Kirchen im gegenwertigen 1683 ten Jahre befindlich, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, OstFol Memel Bd1287 Prökuls
  4. Prästationstabelle Prökuls Nr. 1 von 1743
  5. Prästationstabelle Prökuls Nr. 1 von 1743
  6. Taufbuch Prökuls
  7. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  8. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  9. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  10. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  11. Catalogis der Verächter des H. Nachtmals, welche bey dieser Prekolschen Kirchen im gegenwertigen 1683 ten Jahre befindlich, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, OstFol Memel Bd1287 Prökuls