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Im Raum Osnabrück lassen sich mehrere Höfe mit dem Namen nachweisen, z.B.: Vollerbenhof Gausmann in Achmer (Bramsche), Markkötterhof Gausmann in Engter (Bramsche), Markkötterhof Gausmann und Vollerbenhof Gösmann in Hasbergen, Erbkötterhof Gausmann in Gellenbeck (Hagen a.T.W.), Erbkötterhof Gausmann in Schledehausen (Bissendorf), Kötterhof Gosmann in Kettenkamp (Bersenbrück), Halberbenhof Goesmann in Grönloh (Badbergen). | Im Raum Osnabrück lassen sich mehrere Höfe mit dem Namen nachweisen, z.B.: Vollerbenhof Gausmann in Achmer (Bramsche), Markkötterhof Gausmann in Engter (Bramsche), Markkötterhof Gausmann und Vollerbenhof Gösmann in Hasbergen, Erbkötterhof Gausmann in Gellenbeck (Hagen a.T.W.), Erbkötterhof Gausmann in Schledehausen (Bissendorf), Kötterhof Gosmann in Kettenkamp (Bersenbrück), Halberbenhof Goesmann in Grönloh (Badbergen). | ||
Die Frühformen Goße, Gose, Goese sind dagegen eher seltene Namen und im hiesigen Raum kaum noch vorhanden. | Die Frühformen Goße, Gose, Goese sind dagegen eher seltene Namen und im hiesigen Raum kaum noch vorhanden. | ||
Version vom 13. Juli 2021, 15:54 Uhr
Hof Gausmann in Westerkappeln-Seeste Nr.36
(heute Hof Dölemeyer, Westerkappeln, Wallenbrock 13)
Gründung
Ursprung aller Siedlungen sind die alten Höfe, die z.B. im Osnabrücker Land in Vollerben, Halberben, Erbkötter, Markkötter, Brinksitzer und Neubauern unterschieden wurden.[1] Diese Bezeichnungen fußten zunächst auf der jeweiligen Berechtigung in der freien gemeinen Mark (Allmende). Das Recht der vollen Markennutzung wurde Ware genannt und war stets mit einem Vollerbenhof verbunden. Halberben waren nur halbwarig an der Mark berechtigt. Erbkötter und Markkötter erhielten später ebenfalls eine Berechtigung, die allerdings je nach Größe und von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich war und zumeist zwischen 1/4 und 1/8 Ware betrug. Dagegen hatten die Heuerleute keine Markenrechte, sondern nutzten sie im Namen des Hofes, dem sie dienstpflichtig waren. Etwa ab dem Jahre 1000 war nur noch die Ansiedlung von Halberben in der Mark möglich, um die Vollerben in ihrer Wirtschaftskraft nicht zu beschneiden. Oft entstanden die Halberben durch Abtrennung von einem Vollerbenkotten. Das Bevölkerungswachstum brachte es mit sich, daß neuer Lebensraum geschaffen werden mußte. Eine weitere Ansetzung von Halberben war nicht mehr möglich. Es gab damals einfach nicht mehr genügend bebaubares Land für einen Hof dieser Größe. Die nächst kleinere Hofform war der Erbkotten. Auch sie haben ihren Ursprung oft in der Teilung von einem anderen Erbenhof. Etwa ab 1500 erlaubte die Markengemeinde nur noch eine Ansiedlung in der freien Mark. Diese sogenannten Markkötter oder Kötter verfügten meist nur über einen Garten und hatten auch bei späterer Gründung im Schnitt nur etwa 2,5 ha Land. Im Gegensatz zu den Erbhöfen hatten die Markkötter ihr Land in bestimmten Abständen zu "winnen", also ihren Anspruch hieran zu erneuern. Die jüngsten Hofformen waren Brinksitzer und Neubauern die weitgehend nach der Markenteilung und der Bauernbefreiung entstanden. Selbst die jüngeren Siedlerstellen von zumeist nicht mehr als 0,1-0,2 ha wurden bis ins 20. Jahrhundert als Neubauereien bezeichnet.
Auch wenn keine gesicherten Erkenntnisse über die Gründung des Markkötterhofes Gausmann in Westerkappeln-Seeste vorliegen, so darf man wohl annehmen, das dies bereits etliche Jahre vor der ersten Erwähnung, hier am Wallenbrock in Oberseeste, westlich des Seester Esch, erfolgte. Nach Sichtung verschiedener Steuer- und Abgabenregister wird klar, dass der Hof bereits in der ersten Hälfte des 16. Jhd. bestand, allerdings unter dem Namen Rövekamp. Ein Register von 1543 verzeichnet in Seeste einen „Lampert Rovekamp“ der 2 Schilling Markengeld zu zahlen hatte.[2]
Namensformen
Goße (1643), Goes (1681), Goßman (1681), Gaeßman (1684), Gaeßmeyers (1686), Gaeßmann (1702), Goeßman (1703), Goesmann (1704), Gaesman (1704), Gausmann (1727), Gassman (1735), Goese (1755), Gosman, Gosmann (1770), Gossman (1770), Gohzmann (1775), Gasman (1796), Gaußmann (1822), Goosmann (1902).
Namensursprung
Der Name Gosmann oder Gausmann, wie auch die frühen Nennungen als Goße oder Goes, sind eine Ableitung vom niederdeutschen Goos oder Gaus für Gans. Goße, Goese, Gosmann oder Gausmann bezeichnet somit den Gänsehirten, Gänsehalter oder Gänsehändler.[1] [2]
Verbreitungsgebiet
Der Name Gausmann, Gosmann, usw., findet sich hauptsächlich in Nordwestdeutschland, mit Schwerpunkt im westfälischen Raum, ist also recht häufig anzutreffen.[3] Im Raum Osnabrück lassen sich mehrere Höfe mit dem Namen nachweisen, z.B.: Vollerbenhof Gausmann in Achmer (Bramsche), Markkötterhof Gausmann in Engter (Bramsche), Markkötterhof Gausmann und Vollerbenhof Gösmann in Hasbergen, Erbkötterhof Gausmann in Gellenbeck (Hagen a.T.W.), Erbkötterhof Gausmann in Schledehausen (Bissendorf), Kötterhof Gosmann in Kettenkamp (Bersenbrück), Halberbenhof Goesmann in Grönloh (Badbergen). Die Frühformen Goße, Gose, Goese sind dagegen eher seltene Namen und im hiesigen Raum kaum noch vorhanden.