Klumpe (Hof): Unterschied zwischen den Versionen
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Besonders hart wurde des Klumpen Erbe im Jahre 1633 während der Belagerung und Eroberung Osnabrücks durch die Schweden getroffen. Nach eigenen Angaben habe Klumpe "bey belagerung hiesiger statt 18 kuhebeister undt bey wehrenden kriegswesen 33 pferde verlohren"<ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref>. Diese Zahl scheint vor dem Hintergrund der Viehstandszählungen aus dem Jahre 1557 zwar ein wenig hoch gegriffen, allerdings darf ein signifikanter wirtschaftlicher Schaden als durchaus glaubwürdig gelten. | Besonders hart wurde des Klumpen Erbe im Jahre 1633 während der Belagerung und Eroberung Osnabrücks durch die Schweden getroffen. Nach eigenen Angaben habe Klumpe "bey belagerung hiesiger statt 18 kuhebeister undt bey wehrenden kriegswesen 33 pferde verlohren"<ref name="30jähriger Krieg">Joseph, Martin (1998): '''Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens''', Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.</ref>. Diese Zahl scheint vor dem Hintergrund der Viehstandszählungen aus dem Jahre 1557 zwar ein wenig hoch gegriffen, allerdings darf ein signifikanter wirtschaftlicher Schaden als durchaus glaubwürdig gelten. | ||
Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Henrich Klumpe und seine Ehefrau an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. <ref name="NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II">NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): ''Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden'', S. 97-101</ref> | Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Henrich Klumpe und seine Ehefrau an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. <ref name="NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II">NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): ''Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden'', S. 97-101</ref> | ||
Um 1650 fand ein großer Besitzstreit zwischen der Stadt und Klumpe um die Erblichkeit seines Winnerbes statt.<ref name="NLA OS Erw B 100 N 33">NLA OS Erw B 100 N 33: Hof Klumpe zu Hollage - Prozeßsachen, Verträge und Bittschriften des Kolon Klumpe 1772 - 1864. Siehe auch https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3529889</ref> Dies veranlasste eine Eingabe der Eingesessenen der Kirchspiele Wallenhorst und Rulle vom 6. Juli 1656 an den Landesherrn Franz Wilhelm von Wartenberg. | |||
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Version vom 29. November 2020, 08:56 Uhr
Übersicht
Anschrift: Brockhauser Straße Alte Anschrift: Heutiger Eigentümer: Heutige Nutzung: Namensformen: Namensursprung: mnd. Klumpe = Klotz, Holzschuh, vierschrötiger Mensch Weitere Hofnamen: Erste Erwähnung: Früherer Hofstatus: Vollerbe, der Stadt Osnabrück hörig. Koordinaten N/O:
Entwicklungsgeschichte
Hochmittelalter
Der Hof Klumpe liegt in der Dörnte, an einer engen Stelle zwischen dem Hollager Berg und der Haseniederung. Im westlichen Teil des Klee-Eschs teilt sich Klumpe das Land mit Trame, Kollenberg und Dauve in Blockgemengefluren.[1] Delbanco (2001) datiert den Kamphof in die im späten Hochmittelalter stattgefundene Ausbauzeit Hollages.[1] Aufgrund der Hoflage nimmt er weiterhin an, dass Klumpe gemeinsam mit Kollenberg und Trame, sowie der Dörenburg ein Grenzsicherungssystem zum Gebiet der Grafen von Tecklenburg darstellte.
Frühe Neuzeit
Im Jahre 1507 verpflichteten sich die Hollager Markgenossen, darunter Herman Klumpe, 12 Fuder Holz zugunsten der Armenstiftung des Engelbert von Langen zu schlagen.[2] Im Jahre 1540 wohnen die Witwe Klumpesge mit zwei Knechten, einem Schäfer, zwei Dienstmädchen und einem Armen im Hause. 1557 hält der Hof einen Knecht. Im Jahre 1601 bewirtschaften Anna de Klumpesche mit den Knechten Hinrich und Levedach, der Magd Anna, der Deerne Grete und dem Schäfer Johan den Hof.
Besonders hart wurde des Klumpen Erbe im Jahre 1633 während der Belagerung und Eroberung Osnabrücks durch die Schweden getroffen. Nach eigenen Angaben habe Klumpe "bey belagerung hiesiger statt 18 kuhebeister undt bey wehrenden kriegswesen 33 pferde verlohren"[3]. Diese Zahl scheint vor dem Hintergrund der Viehstandszählungen aus dem Jahre 1557 zwar ein wenig hoch gegriffen, allerdings darf ein signifikanter wirtschaftlicher Schaden als durchaus glaubwürdig gelten.
Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Henrich Klumpe und seine Ehefrau an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [4]
Um 1650 fand ein großer Besitzstreit zwischen der Stadt und Klumpe um die Erblichkeit seines Winnerbes statt.[5] Dies veranlasste eine Eingabe der Eingesessenen der Kirchspiele Wallenhorst und Rulle vom 6. Juli 1656 an den Landesherrn Franz Wilhelm von Wartenberg.
Moderne
Im Jahre 1851 kaufte die Familie Klumpe das Gut Dörenburg für 4.600 Taler an. Die Dörenburg war lange ein wichtiger Bestandteil der Landwehr in Hollage gewesen und sicherte einen über die Hase führenden Weg. Mit dem 1856 abgeschlossenen Erbvertrag ging die Dörenburg auf dessen Sohn Clemens August Klumpe über, der sich später Klumpe-Dörenburg nannte (siehe Klumpe (Hof)#Ahnengalerie). Von ihm und seiner Frau kündete eine über dem Eingang des Gebäudes eingelassene steinerne Tafel, die wie folgt beschriftet war: DIeses haUs besChUetze aLL MaeChtIger, erhaLte, segne seIne bewohner. C. A. Klumpe; A. Meyer.[6] Albers (2016) stellt fest, dass die Großbuchstaben in diesem Text ein Chronogramm bilden und das Jahr 1863 bezeichnen, in dem die Dörenburg wohl umfassend umgebaut oder renoviert wurde.[6]
20. Jahrhundert
Der Hof umfasste im Jahre 1913 eine Fläche von 68 Hektar.[7]
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Ein Foto des Hofes aus dem Jahre 1999 findet sich in Pott (2000).[8]
Nebenhaus
Die nach Albers (2016) älteste bekannte Inschrift eines Hauses im Kirchspiel Wallenhorst ist für ein Nebengebäude des Hofes Klumpe in einer Akte der Stadt Osnabrück überliefert: Jürgen Klumpe un Geske sin husfrau Anno 1619.[9]
Leibzucht
In der Leibzucht leben 1601 eine Trine und zwei Hüsselten Anna und Barbara.
Doppelheuerhaus
Ein Foto des Doppelheuerhauses findet sich in Pott (2000).[8]
Viehstand
- 1540: 15 Schafe
- 1557: 7 Kühe, 6 Rinder, 50 Schafe, 7 Schweine, 5 Pferde. In der Leibzucht 2 Kühe.
Ahnengalerie
Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.
Johann Georg KLUMPE, */~ 07.02.1743, +/[] 03.02.1814, OO 13.11.1770 Anna Catharina Witte */~ 30.05.1745, +/[] 05.03.1813
Kinder:
- Joan Jürgen */~ 09.04.1772, +/[] 16.07.1793 (in der Hase ertrunken)
- Anna Maria */~ 06.03.1774
- Catharina Maria */~ 19.05.1776
- Anna Maria */~ 15.11.1778
- Gerhard Georg, */~ 26.06.1781, +/[] 27.04.1858, OO 29.02.1808 Maria Elisabeth Barlage */~ 01.01.1789, +/[] 23.08.1855
- Maria Agnes */~ 06.03.1785, +/[] 20.02.1846,
- I. OO 25.01.1808 Johann Heinrich Gerd zu Barlage, */~ 12 MAR 1776, +/[] 08.02.1815
- II. OO 08.01.1818 Gerhard Jürgen Gers-Barlage geb. Clausing */~ 07.11.1791, +/[] 05.02.1829
- III. OO 18.08.1829 Everhard Masmann */~ Bramsche
- Georg Heinrich */~ 04.08.1788, +/[] 31.12.1852
Gerhard Georg KLUMPE, ~26.06.1781, +/[] 27.04.1858, OO 29.02.1808 Maria Elisabeth Gers-Barlage */~ 01.01.1789, +/[] 23.08.1855
Kinder:
- Catharina Maria */~ 23.01.1809
- Gerhard Georg, */~ 22.01.1811, +/[] 21.03.1875, OO 20.06.1840 Anna Maria Wulftange, */~ 20.02.1817, +/[] 24.05.1891
- Anna Maria Elisabeth */~ 24.10.1812, +/[] 14.12.1818
- Maria Agnes */~ 30.09.1814, +/[] 20.12.1818
- Maria Elisabeth */~ 18.12.1816, +/[] 20.02.1817
- Catharina Gertrud */~ 30.08.1818 , +/[] 24.02.1892 Rulle, OO 21.11.1843 Johann Heinrich Detmer, */~ 31.01.1815 Rulle, +/[] 06.06.1892 Rulle
- Johann Heinrich Georg */~ 14.02.1821
- Clemens August (Besitzer des Gutes Dörenburg) */~ 10.04.1823, +/[] 09.01.1892, OO 27.11.1851 Maria Margaretha Amalia Meyer zu Evinghausen */~ 05.08.1823 Evinghausen, +/[] 26.04.1883
- Gerhard Heinrich */~ 10.10.1825, +/[] 08.12.1834
- Franz Heinrich */~ 08.05.1828, +/[] 27.02.1830
Gerhard Georg KLUMPE, */~ 22.01.1811, +/[] 21.03.1875, OO 20.06.1840 Anna Maria Wulftange, */~ 20.02.1817, +/[] 24.05.1891 (siehe Wulftange_(Hof)#Ahnengalerie #5b)
Kinder:
- Gerhard Georg */~ 20.12.1840, +/[] 10.04.1844
- Gerhard Heinrich, */~ 04.10.1842, +/[] 11.01.1911, OO 06.07.1875, Maria Anna Harenburg, */~ 22.04.1853 Lechtingen, +/[] 23.07.1924
- Anna Maria */~ 20.03.1845, +/[], OO 09.01.1866 Christofer Heinrich Heidemann (Colon Heidemann_(Hof)), */~ 17.10.1837 Wallenhorst, +/[] 01.06.1907 Wallenhorst
- Franz Ludwig */~ 13.03.1847, +/[] 08.03.1849
- Catharina Maria */~ 15.01.1849, +/[] 30.04.1925 Lechtingen, OO 20.04.1869 Johann Heinrich Strößner, * 21.03.1855, ~ 23.03.1855, +/[] 03.10.1901 Amelsbüren
- Maria Elisabeth */~ 12.05.1850, OO 11.02.1873 Franz Heinrich Remme zu Fiestel (Colon Remme_zu_Fiestel_(Hof)), */~ 16.03.1845
- Franz Joseph */~ 10.12.1851
- Maria Lisette */~ 14.10.1853, +/[] 21.05.1933 Pye, I. OO 26.10.1875, Offers; II. OO 18.01.1882 Georg Joseph Tepe gen. Offers */~ 24.06.1859 Pye, +/[] 28.02.1929 Pye
- Anna Louise */~ 1855, +/[] 12.10.1857
- Maria Agnes 08.02.1857 */~ , +/[] 02.05.1924 Wallenhorst, OO 23.01.1883 Anton Conrad Wallenhorst, */~ 10.11.1853 Wallenhorst, +/[] 07.07.1921 Wallenhorst
Gerhard Heinrich KLUMPE, */~ 04.10.1842, +/[] 11.01.1911, OO 06.07.1875, Maria Anna Harenburg, */~ 22.04.1853 Lechtingen, +/[] 23.07.1924
Kinder:
- Gerhard Georg, */~ 31.05.1876, OO 28.11.1907 Osnabrück, Franziska Antonia Kuhlmann, */~ 31.05.1883 Eversburg
- Mathias */~ 30.03.1878, OO 02.1903 Osnabrück (Dom), Anna Elise Kuhlmann, */~ 01.12.1878 Eversburg
- Anna Maria */~ 28.03.1880, +/[] 18.11.1960 Grabstein, OO 13.02.1901 Franz Gerhard Barlag (Neubauer zu Hollage),*/~ 05.05.1867 Pente, +/[] 30.07.1937 Grabstein
- Maria */~ 24.11.1881, OO 27.11.1902 Rulle, Ferdinand Minning */~ 22.11.1869 Rulle
- Maria Louise */~ 05.04.1884, OO 08.02.1905 Laggenbeck (St. Maria Magdalena), Bernhard Heinrich Drees, */~ 03.01.1873 Pye
- Maria Elise */~ 16.10.1886, OO 18.07.1907 Mathias Paul Heuermann, */~ 01.03.1874 Riemsloh
- Joseph * 24.08.1893, ~26.08.1893, +/[] 14.03.1963, OO Anna Riehemann, */~ 20.08.1899, +/[] 20.03.1987
Gerhard Georg KLUMPE, */~ 31.05.1876, OO 28.11.1907 Osnabrück, Franziska Antonia Kuhlmann, */~ 31.05.1883 Eversburg
Kinder:
- Gerhard Georg */~ 1913, +/[] 22.02.1914
- Elisabeth Maria */~ 31.10.1918, +/[] 07.07.1920
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Delbanco, Werner (2001): Siedlungsgeschichte Wallenhorsts in: Gemeinde Wallenhorst (Hrsg), 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik, Gemeinde Wallenhorst.
- ↑ NLA OS Dep. 3 a 2 Nr. 648 a
- ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101
- ↑ NLA OS Erw B 100 N 33: Hof Klumpe zu Hollage - Prozeßsachen, Verträge und Bittschriften des Kolon Klumpe 1772 - 1864. Siehe auch https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3529889
- ↑ 6,0 6,1 Albers, Andreas (2016): Die Dörenburg in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern, Druckhaus Bergmann, Osnabrück.
- ↑ Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ 8,0 8,1 Pott, Josef (2000): Die Landwirtschaft in der Hollager Mark. in: Arbeitskreis 750 Jahre Hollage (Hrsg): Hollage - so wie es ist und war. Weser-Ems-Informationen Verlagsgesellschaft mbH, Osnabrück.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Hausinschriften. in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück.