Sprehe (Hof): Unterschied zwischen den Versionen

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=== 20. Jahrhundert ===
=== 20. Jahrhundert ===


Der Hof umfasste im Jahre 1913 30 Hektar.
Der Hof umfasste im Jahre 1913 30 Hektar.<ref name="Jellinghaus>Jellinghaus, Hermann (1924): ''Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück'', J. G. Kisling Verlag, Osnabrück, </ref>


Während des 2. Weltkriegs ereignete sich folgende Geschichte:<ref name="Zwangsarbeit und verbotene Menschlichkeit">Hawighorst, Franz-Joseph (2020): Zwangsarbeit und verbotene Menschlichkeit. [https://hollager-hof.de/zwangsarbeit-und-verbotene-menschlichkeit/] auf der Website des Hollager Hofes, Zugriff 21.09.2020</ref> Im Frühjahr 1943 wurden aus einem Dorf in der Ukraine per Lkw 15 Mädchen zur nächsten Bahnstation gebracht, darunter auch die 13jährige Katarina und die in etwa gleichaltrige Anna. Sie wurde mit insgesamt 1.800 Menschen in Viehwaggons eingesperrt, und nach Osnabrück deportiert.  Die Mädchen wurde in einer Munitionsfabrik in Osnabrück eingesetzt. Katarina erinnerte sich im August 2003, dass sie damals als 13jährige „brav sein mußte, da sie wußte, dass die Zwangsarbeiter für Verweigerung oder Sabotage hingerichtet oder ins KZ geschickt wurden“. An einem arbeitsfreien Sonntag durften Katarina und Anna das Lager verlassen. Dabei kamen sie zu Fuß nach Lechtingen und dort zum Hof Sprehe an der Straße „Buchgarten“. Es war für sie ein Glücksfall, denn Maria und Anton Sprehe luden sie ins Haus ein und versorgten sie. Als es dunkel wurde, brachte Bauer Anton Sprehe die Mädchen ins Lager zurück. Das war für den Lechtinger Familienvater mit einem großen Risiko verbunden, denn solch ein Handeln war verboten. Der Kontakt von Anna und Katarina zu den Sprehes in Lechtingen blieb über mehr als ein Jahr erhalten und damit auch eine besondere Freundschaft mit Gertrud Sprehe, der Tochter des hilfsbereiten Ehepaares.
Während des 2. Weltkriegs ereignete sich folgende Geschichte:<ref name="Zwangsarbeit und verbotene Menschlichkeit">Hawighorst, Franz-Joseph (2020): Zwangsarbeit und verbotene Menschlichkeit. [https://hollager-hof.de/zwangsarbeit-und-verbotene-menschlichkeit/] auf der Website des Hollager Hofes, Zugriff 21.09.2020</ref> Im Frühjahr 1943 wurden aus einem Dorf in der Ukraine per Lkw 15 Mädchen zur nächsten Bahnstation gebracht, darunter auch die 13jährige Katarina und die in etwa gleichaltrige Anna. Sie wurde mit insgesamt 1.800 Menschen in Viehwaggons eingesperrt, und nach Osnabrück deportiert.  Die Mädchen wurde in einer Munitionsfabrik in Osnabrück eingesetzt. Katarina erinnerte sich im August 2003, dass sie damals als 13jährige „brav sein mußte, da sie wußte, dass die Zwangsarbeiter für Verweigerung oder Sabotage hingerichtet oder ins KZ geschickt wurden“. An einem arbeitsfreien Sonntag durften Katarina und Anna das Lager verlassen. Dabei kamen sie zu Fuß nach Lechtingen und dort zum Hof Sprehe an der Straße „Buchgarten“. Es war für sie ein Glücksfall, denn Maria und Anton Sprehe luden sie ins Haus ein und versorgten sie. Als es dunkel wurde, brachte Bauer Anton Sprehe die Mädchen ins Lager zurück. Das war für den Lechtinger Familienvater mit einem großen Risiko verbunden, denn solch ein Handeln war verboten. Der Kontakt von Anna und Katarina zu den Sprehes in Lechtingen blieb über mehr als ein Jahr erhalten und damit auch eine besondere Freundschaft mit Gertrud Sprehe, der Tochter des hilfsbereiten Ehepaares.
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== Gebäude und Bewohner ==
== Gebäude und Bewohner ==
* Im Jahre 1540 Jacob Sprede und Frau mit 4 Deensten.
Im Jahre 1540 wurde der Hof von Jacob Sprede und Frau mit vier Deensten bewohnt.
* 1601
 
** Tepen und Trine Sprede mit Knecht Gerdt, Schäfer Tepe, Magd Anne, der Mutter Gese.  
Im Jahre 1601 bewohnten Tepen und Trine Sprede mit Knecht Gerdt, Schäfer Tepe, Magd Anne und der Mutter Gese den Hof.
* Kolon Heinrich Sprehe war von 1878 bis 1884 Vorsteher der Gemeinde Lechtingen. Seine Frau Gertrud war eine geborene Offers. Sie hatten 10 Kinder.  
 
** Dessen Sohn, Anton war der Vater von Aloys Sprehe, dem Alt-Colon, der im Jahre 2016 82 Jahre alt und den Hof bewohnte.  
Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Jurgen Sprehe, seine Ehefrau und die Söhne Henrich und Herman, sowie die Tochter Anna an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. <ref name="NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II">NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): ''Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden'', S. 97-101</ref>
** Sein anderer Sohn, Josef, geboren im Jahre 1874 hat ausgeheiratet nach Mühlen im Oldenbürger Münsterland. Er ist der Begründer des Südoldenburger Familienzweigs, aus dem viele erfolgreiche Reiter, Züchter und Pferdesportunternehmer hervorgegangen sind. Daneben auch die zweifache Medaillengewinnerin Kristina Bröring-Sprehe aus Dinklage.
 
* Kristina Bröring-Sprehe ist Dressurreiterin und gewann bei den Olypmischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in der Mannschaftsdressur eine Gold- und in der Einzeldressur die Bronze-Medaille.
Kolon Heinrich Sprehe war von 1878 bis 1884 Vorsteher der Gemeinde Lechtingen. Seine Frau Gertrud war eine geborene Offers. Sie hatten 10 Kinder.  
* Der Sohn des Kolon Heinrich Sprehe, Anton, war der Vater von Aloys Sprehe, dem Alt-Colon, der im Jahre 2016 82 Jahre alt war und den Hof bewohnte.  
* Ein anderer Sohn des Kolon Heinrich Sprehe war der im Jahre 1874 geborene Josef. Josef hat ausgeheiratet nach Mühlen im Oldenbürger Münsterland. Er ist der Begründer des Südoldenburger Familienzweigs, aus dem viele erfolgreiche Reiter, Züchter und Pferdesportunternehmer hervorgegangen sind. Daneben auch die zweifache Medaillengewinnerin Kristina Bröring-Sprehe aus Dinklage. Kristina Bröring-Sprehe ist Dressurreiterin und gewann bei den Olypmischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in der Mannschaftsdressur eine Gold- und in der Einzeldressur die Bronze-Medaille.





Version vom 10. Oktober 2020, 23:15 Uhr

Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:             
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Sprede
Namensursprung:             wohl von mnd. Sprede, die Ausbreitung
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Vollerbere, dem Domkapitel hörig
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

13. Jahrhundert

Im 13. Jahrhundert gab der Hof Sprehe 30 Scheffel Hafer und 2 Solidi an den Domprobst

20. Jahrhundert

Der Hof umfasste im Jahre 1913 30 Hektar.[1]

Während des 2. Weltkriegs ereignete sich folgende Geschichte:[2] Im Frühjahr 1943 wurden aus einem Dorf in der Ukraine per Lkw 15 Mädchen zur nächsten Bahnstation gebracht, darunter auch die 13jährige Katarina und die in etwa gleichaltrige Anna. Sie wurde mit insgesamt 1.800 Menschen in Viehwaggons eingesperrt, und nach Osnabrück deportiert. Die Mädchen wurde in einer Munitionsfabrik in Osnabrück eingesetzt. Katarina erinnerte sich im August 2003, dass sie damals als 13jährige „brav sein mußte, da sie wußte, dass die Zwangsarbeiter für Verweigerung oder Sabotage hingerichtet oder ins KZ geschickt wurden“. An einem arbeitsfreien Sonntag durften Katarina und Anna das Lager verlassen. Dabei kamen sie zu Fuß nach Lechtingen und dort zum Hof Sprehe an der Straße „Buchgarten“. Es war für sie ein Glücksfall, denn Maria und Anton Sprehe luden sie ins Haus ein und versorgten sie. Als es dunkel wurde, brachte Bauer Anton Sprehe die Mädchen ins Lager zurück. Das war für den Lechtinger Familienvater mit einem großen Risiko verbunden, denn solch ein Handeln war verboten. Der Kontakt von Anna und Katarina zu den Sprehes in Lechtingen blieb über mehr als ein Jahr erhalten und damit auch eine besondere Freundschaft mit Gertrud Sprehe, der Tochter des hilfsbereiten Ehepaares.

In Lechtingen gibt es ein kleines Sträßchen namens Sprehenbusch. Dies ist bei der Neuordnung von Grundstücken im Zuge des Baus der Autobahn BAB 1 „Hansalinie“ im Jahre 1968 entstanden. Als Namensgeber fungiert das kleine Waldstück zwischen der Straße Sprehenbusch und der heutigen Seniorenwohnanlage Am Weißen Moor. Dieses Waldstück gehört zum Hof Sprehe.

Gebäude und Bewohner

Im Jahre 1540 wurde der Hof von Jacob Sprede und Frau mit vier Deensten bewohnt.

Im Jahre 1601 bewohnten Tepen und Trine Sprede mit Knecht Gerdt, Schäfer Tepe, Magd Anne und der Mutter Gese den Hof.

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Jurgen Sprehe, seine Ehefrau und die Söhne Henrich und Herman, sowie die Tochter Anna an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [3]

Kolon Heinrich Sprehe war von 1878 bis 1884 Vorsteher der Gemeinde Lechtingen. Seine Frau Gertrud war eine geborene Offers. Sie hatten 10 Kinder.

  • Der Sohn des Kolon Heinrich Sprehe, Anton, war der Vater von Aloys Sprehe, dem Alt-Colon, der im Jahre 2016 82 Jahre alt war und den Hof bewohnte.
  • Ein anderer Sohn des Kolon Heinrich Sprehe war der im Jahre 1874 geborene Josef. Josef hat ausgeheiratet nach Mühlen im Oldenbürger Münsterland. Er ist der Begründer des Südoldenburger Familienzweigs, aus dem viele erfolgreiche Reiter, Züchter und Pferdesportunternehmer hervorgegangen sind. Daneben auch die zweifache Medaillengewinnerin Kristina Bröring-Sprehe aus Dinklage. Kristina Bröring-Sprehe ist Dressurreiterin und gewann bei den Olypmischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in der Mannschaftsdressur eine Gold- und in der Einzeldressur die Bronze-Medaille.


Viehstand

  • 1557: 7 Kühe, 5 Rinder, 20 Schafe, 8 Schweine, 5 Pferde.

Ahnengalerie

Quellen

  1. Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück,
  2. Hawighorst, Franz-Joseph (2020): Zwangsarbeit und verbotene Menschlichkeit. [1] auf der Website des Hollager Hofes, Zugriff 21.09.2020
  3. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101