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'''Rolf Hillmer'''
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Version vom 18. November 2019, 22:52 Uhr

Träger der Gatterer-Medaille in Silber

Rolf Hillmer

Rolf Hillmer (14. April 1923 Hamburg, 24. Februar 2011 Hamburg) war Diplom-Ingenieur und Genealoge.

Nachruf auf Rolf Hillmer anlässlich seines Todes 2011 von Horst Hoffmann (vgl. Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde 1/2011):

Als Rolf Hillmer von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ortwin Runde am 7. Oktober 1999 im Hamburger Rathaus die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ verliehen bekam, war das eine Anerkennung für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement, war er doch jahrelang Abgeordneter des Segeberger Kreistages und Vertreter der neugegründeten Stadt Norderstedt im Deutschen Städtebund gewesen, ehrenamtlicher Richter beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg und Schiedsmann in Norderstedt, daneben auch Kirchenvorsteher und Synodaler. Die genauen Daten sollen hier nicht wiederholt werden, Harald Richert und Ulf Bollmann haben sie zu anderen Anlässen ausführlich zusammengestellt (FGN/ZNF 1993, H. 2, S. 325–326; ZNF 2003, H. 2, S. 35; 1998, H. 1, S. 12).

Rolf Hillmer war immer bereit, seine Kraft in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen und Verantwortung zu übernehmen, wenn er gefragt wurde, auch und vor allem bei den Familienforschern: Mit der Mitgliedsnummer 3111 trat er 1948 der „Zentralstelle für Niedersächsische Familienkunde“ bei, die ab 1963 als Genealogische Gesellschaft weitergeführt wurde, und gehörte von 1959 bis 1998 dem Vereinsvorstand an, die letzten 15 Jahre als Vorsitzender. Mit seinem Ausscheiden aus diesem Amt wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Schon 1994 hatte ihm die Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände mit der Gatterer-Medaille in Silber, ihrer höchsten Auszeichnung, gedankt. 1981 war er als Mitglied in die Familienkundliche Kommission für Niedersachsen und Bremen berufen worden und war ihr 2. Vorsitzender von 1990 bis zu ihrer Auflösung 1996.

Geboren wurde Rolf Eberhard Hillmer am 14. April 1923 in Hamburg als ältestes von vier Kindern des späteren stellvertretenden Direktors der Sparcasse von 1884, Walter Hillmer, und dessen Ehefrau Ruth, geb. Glage. Bis zur Versetzung in die Oberstufe 1940 besuchte er die Gelehrtenschule des Hamburger Johanneums, anschließend absolvierte er ein Praktikum als Bildberichterstatter, bevor er von 1941 bis 1945 an der Ostfront kämpfte und dort schwer verwundet wurde. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft holte er die abgebrochene Berufsausbildung nach, schloss eine Maurerlehre ab, machte die Meisterprüfung und erlangte durch Abendschulunterricht die Fachschulreife. Sein Hochbauingenieurstudium an der Technischen Abendfachschule der Bauschule der Freien und Hansestadt Hamburg schloss er im Wintersemester 1951/52 erfolgreich ab. Ab 1967 Ingenieur (grad.), wurde ihm 1982 der akademische Grad des Dipl.-Ing. verliehen. Von 1963 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1983 arbeitete er als Abteilungsleiter bei einer überregionalen Wohnungsbaugesellschaft und war deren freier Mitarbeiter noch bis Ende 1990.

Als leidenschaftlicher Familienforscher beschäftigte er sich schon früh mit der Genealogie seiner Familie, die sich väterlicherseits bis auf Hans Lütgen Hylmer, 1558 Hauswirt in Räber bei Suderburg, zurückführen lässt. So wurde die Heimat- und Familiengeschichte im Landkreis Uelzen neben der der Adels- und Bürgerfamilien in Ostpommern zu seinem Forschungsschwerpunkt. Rolf Hillmer war ein akribischer Forscher, der im Zweifelsfall jedes einzelne Datum nachwies, dabei aber nie die größeren Zusammenhänge aus dem Blick verlor. Das führte folgerichtig zu zahlreichen Publikationen, eine 1996 veröffentlichte Bibliographie zählt mehr als 100 Titel aus seiner Feder, darunter wohl seine Hauptwerke, die „Geschichte der Gemeinde Suderburg“ 1986 und die „Geschichte der Gemeinde Eimke“ 1993.

Der Tod seiner Frau Anna Maria im Jahre 2005 erschütterte ihn mehr, als er sich eingestehen mochte, eine Demenzerkrankung zwang ihn im Spätsommer des vergangenen Jahres, sich in die Obhut einer Norderstedter Pflegeeinrichtung zu begeben. Nun ist er, wenige Wochen vor Vollendung seines 88. Lebensjahres, am 24. Februar 2011 nach kurzem Krankenlager im Hamburger Heidberg-Krankenhaus verstorben. Eine Urnenbeisetzung fand in aller Stille statt.

Rolf Hillmer hat sich um die Familienkunde in Norddeutschland verdient gemacht, die Genealogische Gesellschaft trauert um ihren Ehrenvorsitzenden.