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Version vom 5. Oktober 2022, 17:30 Uhr
Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Wischke
Allgemeine Information: Das Dorf Wischke
Wischke war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Wischke zu Polen, polnischer Name: Wyszków . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
- Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim
Lage
Wischke liegt 5 km östlich von Neisse an der Straße über Konradsdorf nach Kaundorf, 183 m über NN. Auf dieser Straße spielte sich in früherer Zeit der Fernverkehr von Breslau über Neisse nach Wien ab. Durch das Dorf fließt das Neunzer Wasser, das bald hinter dem Ort von der Neisse aufgenommen wird. Die Gegend hatte häufig unter Hochwasser durch den Kamitzbach und die Neisse zu leiden. Der Bahnhof liegt an der Strecke Neisse-Oppeln, eine Poststelle war im Ort.
Zur Geschichte
Im Sommer 1935 wurde in einer Sandgrube zwischen Wischke (Lindendorf) und Ritterswalde ein Quarzitbeil des nordischen Typus gefunden, ein Zeugnis für eine frühe Besiedlung. Das Dorf („Viscow“) wird erstmals 1284 unter den bekannten 65 Dörfern genannt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) hatte „Wyscow“ 12 ½ kleine Huben, von denen der Scholze 2 und 1 Schenke besaß. Bis 1937 hieß der Ort Wischke, dann wurde er in Lindendorf umbenannt. Die Einwohner hatten in Kriegszeiten häufig unter durchziehenden Truppen zu leiden; im 30jährigen Krieg unter Schweden und Dänen, im 1. Schles. Krieg unter Preußen und Österreichern, im Siebenjährigen Krieg unter Bayern und Sachsen.
Die Gemeinde
- Wischke, Lindental (Bürgermeister 1935 und 1942. Bauergutsbesitzer Paul Lux, 1939: Johann Nowak) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerie-Amtsbereich Konradsdorf und zum Standesamt Neunz.
- Die Schule bestand seit 1914, das Schulhaus war 1913 erbaut worden. Vorher waren die Kinder nach Neunz eingeschult. 1925 besuchten 44 Kinder die einklassige Schule.
- Unterricht gaben 1925: Lehrer Max Troja; 1935 und 1939: Lehrer Theodor Richter.
- Die Gemeindeflur ist 410 ha groß. Flurnamen sind: auf der Hube, Hummel, Kanschlawiese, Konschikgraben, Lansche, der Lunsch, der Lunschgraben, im Mittelfeld, beim Stater.
Kirche
- Die zuständige katholische Pfarrkirche war in Neunz, im Ort war eine Betkapelle (Patrozinium St. Georg); 1610 war ein Glockenturm erbaut worden. Altkirmes war am Sonntag nach St. Lukas (18.10.), Jungkirmes am 2. Sonntag nach Ostern. Die Bittprozessionen wurden gemeinsam mit Neunz abgehalten.
- Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
Einwohner
Einwohnerentwicklung
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- 1784: 23 Stellen
- 1845: 230 Einwohner, 36 Häuser
- 1895: 238 Einwohner, 48 Häuser, 50 Haushalte
- 1939: 244 Einwohner, 44 Haushalte
Im Jahr 1935 war eine Freiwillige Feuerwehr gegründet worden.
Einwohner, die 1935 in Wischke wohnten
Flucht und Vertreibung 1945
Am 21.3.1945 kamen die ersten russischen Truppen ins Dorf, im Juni 1945 folgten die Polen; danach begann die Vertreibung der Bewohner.
- Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
- FAMILY SEARCH: Kirchenbücher vom Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahre zur Verfügung stehen: :https://www.familysearch.org/search/catalog
- Kirchenbücher finden und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
Bibliografie
- Volltextsuche nach Wischke in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Webseiten
- nach dem Ort: Wischke
- Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
- Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
Weitere Webseiten
Zufallsfunde
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