Nowag: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 100: Zeile 100:
{{Navigationsleiste x}}
{{Navigationsleiste x}}


[[Kategorie:Ort im Kreis Neisse]]
[[Kategorie:Ort im [[Landkreis Neisse]]]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort im Regierungsbezirk Oppeln]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]
[[Kategorie:Ort in Schlesien]]

Version vom 9. November 2019, 22:43 Uhr

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Nowag


Allgemeine Information: Das Dorf Nowag

Nowag war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Nowag zu Polen, polnischer Name: Nowaki. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages:
Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Geographische Lage

Nowag liegt 8 km nordwestlich von Neisse, an der Straße über Heidersdorf-Stephansdorf, 230 m über NN. Das Straßendorf wird vom Mühlbach durchflossen, den nördlich hinter dem Ort das Franzdorfer Wasser aufnimmt. Die nächsten Eisenbahnstationen sind Stephansdorf (4 km) und Großgiesmannsdorf (6 km) an der Strecke Neisse-Kamenz; eine Omnibushaltestelle und eine Postagaentur waren im Dorf.

Zur Geschichte

Der Ort wird 1291 erstmas genannt ("Nowak"), als aus 6 polnischen Dörfern ein neues Dorf zu deutschem Recht ausgesetzt werden sollte. 1309 "Nowacow". Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß das Dorf 53 kleine Huben, von denen die Kirche 2 und der Scholze 14 mit einem Kretscham und einer Mühle mit 3 Rädern hatten. Im 30jährigen Krieg wurde der Ort von Schweden zerstört; daran erinnert eine Steinsäule auf freiem Feld am Weg nach Groß Karlshöh. Im Frühjahr hatte das Dorf häufig unter Überschwemmungen des Mühlbachs zu leiden.

Die Gemeinde

  • Nowag (Bürgermeister 1929-1945: Landwirt Hermann Gruner) gehörte zum Amtsbezirk Bechau, das Standesamt und der Gendarmerieposten waren im Ort. Die Station der Marienschwestern war in Stephansdorf (gegründet 1906). Im Dorf war das Deutsche Rote Kreuz vertreten, es gab einen Turmverein.
  • Schule: Die Visitationsberichte der Breslauer Diözese nennen erstals für 1651 einen Kirchschreiber, der sicherlich im Ort Schule hielt. 1784 wird ein Schulmeisterhaus genannt, das Schulhaus stammt von 1824. Im Jahr 1925 besuchten 60 Kinder die dreiklassige Schule.
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Paul Kessel, Lehrer Eduard Scholz; 1935: 1. Lehrer Theodor Hillinger (auch 1939), Lehrer Erich Siegel; 1939: Lehrer Georg Krause.
  • Die Gemeindeflur ist 949 ha groß. Die Gemarkung liegt auf fruchtbarem Ackerboden. Nowag war ein reiches Bauerndorf. Alljärlich hielten die Bewohner Jagden ab. Gelegentlich fanden Orchesterkonzerte der Musikschule Münsterberg unter Musikdirektor Förster statt. 1784 wird eine rittermäßige Scholtisei erwähnt. Später gehörte ein ritterliches Vorwerk (67 ha) zur Herrschaft Friedentha-Giesmannsdorf.

Kirchliche Einteilung

  • Die katholische Kirche (Patrozinium St. Andreas) liegt mitten im Dorf auf einer Anhöhe, zusammen mit der Schule; sie wird erstmals 1335 erwähnt. Zum Pfarrverband gehören Beigwitz, Frankenfelde, Guttwitz und Schlaubental. Die Kriche wurde 1508 erbaut, in den Jahren um 1930 erhielt sie eine neue Orgel. Die Gemeinde hatte einen Kirchenchor. Jungkirmes war am 3. Sonntag nach Ostern. Altkirmes (Kirchweih) am Snntag nach Allerheiligen.
Pfarrer waren seit 1886 Carl Boine, 1913-1942 Alois Wolf, 1942-1943 Johannes Lorks (Vikar), 1943-1945 Herbert Herzmann.
  • Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.


Bewohner

Einwohnerentwicklung

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 61 Stellen
1845: 547 Einwohner (7 ev.), 71 Häuser
1895: 597 Einwohner (4 ev.), 92 Häuser, 129 Haushalte
1939: 513 Einwohner, 141 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 1 Bäcker, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarenläden, 1 Mühle, 2 Sattler, 2 Schmiede, 1 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.

Liste der Bewohner, die 1935 in Nowag wohnten

Flucht und Vertreibung 1945

Nachdem die Polen das Dorf besetzt hatten, wurde Bürgermeister Hermann Gruner verhaftet; er starb in polnischem Gewahrsam in Neisse.


Genealogische und historische Quellen

FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Nowag Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. :Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog

Bibliografie

Webseiten


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


Daten aus dem GOV

<gov>object_188375</gov>


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>188375</gov>


[[Kategorie:Ort im Landkreis Neisse]]