Bösdorf, Kreis Neisse: Unterschied zwischen den Versionen

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* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Bösdorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. :Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog
* FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Bösdorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. :Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog
*Denkmäler: Bösdorf: http://www.denkmalprojekt.org/2009/boesdorf_wk1_os.htm
*Denkmäler: Bösdorf: http://www.denkmalprojekt.org/2009/boesdorf_wk1_os.htm
http://www.denkmalprojekt.org/2009/boesdorf_wk1_os.htm
 
== Bibliographie ==
== Bibliographie ==
== Webseiten ==
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Version vom 9. November 2019, 15:51 Uhr

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Bösdorf, Kreis Neisse


Allgemeine Information: Das Dorf Bösdorf

Bösdorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Bösdorf zu Polen, polnischer Name: Przełęk. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Lage

Bösdorf liegt an der nördlichen Kreisgrenze, 9km von Neisse entfoert, an der Reichsstraße Nr. 148 über den Kapellenberg nach Hannsdorf-Struwendorf, 190 m über NN. Das Dorf hatte eine Poststelle, der Bahnhof liegt an der Strecke Neisse-Brieg. Durch den Ort fließt der Mühlgraben.

Zur Geschichte

Das Dorf wird erstmals um 1300 im Lib. fund. erwähnt („Bithwini villa“); es besaß damals 43 kleine Huben, davon die Kirche 2, der Scholze 7, der Neisser Bürger Herdanus 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern. Als spätere Ortsnamen sind bekannt: Beudewini villa, Bothwinsdorf, Beutmannsdorf. Im 30jährien Krieg hatte Bösdorf viel unter Einquartierungen und durchziehenden Truppen zu leiden, Höfe wurden abgebrannt, Vieh wurde weggeführt.

Die Gemeinde

  • Bösdorf (Bürgermeister 1935 und 1939: Gärtner Julius Pech, 1942 Bauer Josef Müller) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerie-Amtsbereich Reinschdorf; dort war ebenfalls die Station der Grauen Schwestern, gegründet 1917. Das Standesamt war im Ort.
  • Eine Schule bestand möglicherweise bereits 1484; die Visitationsberichte bezeugen eine Schule für 1651. Das zweistöckige Schulhaus stammt von 1840. Im Jahr 1925 besuchten 159 Kinder die dreiklassige Schule.
Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Paul Hirschberger und die Lehrer Josef Scholz (auch 1939) und Josef Wosnitzka (auch 1935); 1935: Lehrerin Maria Erbs (auch 1939) und die Lehrer Erich Kroker; 1939: Hauptlehrer Josef Wosnitzka und die Lehrerin Gertrud Niedober.
  • Die Gemeindeflur ist 846 ha groß. Flurnamen sind: Buchwaldäcker, am Buckeld, Wald, Galgensträucher, Galgenweg, Gemeindewiesen, schwarzer Grund, Hartschen, die Hofäcker, Heimannslöcher, Horden, Hexenberg, Kiesgrube, Kregiswiesen, Kronauers Fichte, Lehmgrue, Mäusebruch, Menzeberg, Mittelbruch, Pan, Quermaße, Rote Berg, Schwemmgrube, seifen, Weingarten, an der Windmühle, Wolfsjagd. Der Bösdorfer Bahnhof war Sammelstelle für Zuckerrüben aus der Umgebung; nach beendeter Kampagne feierte das Dorf im November den Rübenball.


Kirche

  • Die kaholische Kirche St. Peter und Paul wird 1284 erstmals erwähnt. Zur Pfarrei Bösdorf gehörten Beigwitz und Struwendorf.

Der Kirchbau stammt vermutlich aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und wurde auf einer Wehranlage aus vorgeschichtlicher Zeit errichtet. Die Kirchhofmauer besitzt heute noch Schießscharten. Zwischen 1926 und 1933 erhielt das Gotteshaus einen neuen Haupteingang, eine neue Ausmalung, eine Orgel und einen Kreuzweg. Am 193.1945 erlitt die Kirche schwere Schäden, der Turm wurde zum Teil zerstört, der Innenraum verwüstet. Von den beiden Glocken von 1492 und 1499 befindet sich die von 1492 (880 kg) jetzt im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Altkirmes war am 2. Sonntag nach Allerheiligen, Jungkirmes am 4. Sonntag nach Ostern. Gelöbnistag war der 6.8.

Pfarrer waren seit 1900 Konstantin Kwiatkowski, 1914-1945 Heinrich Werner.
  • Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.

Bewohner

Einwohnerentwicklung

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 379 Einwohner, 64 Stellen
1845: 635 Einwohner (1 ev.), 97 Häuser
1895: 779 Einwohner (17 ev.), 125 Häuser, 178 Haushalte
1939: 737 Einwohner, 210 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Böttcher, 2 Butter-und Käsehandlungen, 1 Eisenwarenhandlung, 1 Elektroinstallateur, 1 Fahrradhandlung, 2 Fleischer, 2 Friseure, 4 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenhandlungen, 1 Kolonialwarenhandlung, 3 Brenn- und Landesproduktehandlungen, 1 Mühle, 1 Ofenfabrik, 1 Sattler, 2 Schmiede, 4 Schneider, 1 Schornsteinfegermeister, 1 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 2 Tischler, 1 Töpfer, 1 Zimmermeister, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitätsgenossenschaft (Weihnachten 1919 angeschlossen). 1924/25 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet,

Liste der Bewohner, die 1935 in Bösdorf wohnten

Flucht und Vertreibung 1945

Am Gelöbnistag, 6. August 1945, wurden die Bösdorfer aus dem Dorf vertrieben.


Genealogische und Historische Quellen

Bibliographie

Webseiten


Daten aus dem GOV

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