Grunau, Kreis Neisse: Unterschied zwischen den Versionen

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:1933: 43 Einwohner in 14 Haushalten
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===Liste der Einwohner, die 1935 in Naasdorf lebten===
===Liste der Einwohner, die 1935 in Grunau lebten===
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== Daten aus dem GOV ==
== Daten aus dem GOV ==

Version vom 5. November 2019, 15:19 Uhr

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Grunau, Kreis Neisse

Allgemeine Information

Grunau war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Bereits 1784 gehörte das Vorwerk Roßhof (poln. Rościsław) zur Dorfgemeinde. Heute gehört Grunau zu Polen, polnischer Name: Siestrzechowice . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:
Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Das Dorf

Grunau liegt 7 km südwestlich von Neisse an der straße über Kumpferhammer-Roßhof, 200 m über NN. Nördlich vom Dorf erstreckt sich der Oberhospital-Forst Grunau und Roßhof, der ein Teil des Klein-Briesener Waldes ist. Die nächste Eisenbahnstation ist Neisse (7 km), eine Haltestelle der Neisser Kreisban (Kleinbahn) war in Köppernig (2 km). Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab dort eine Poststelle.

Die Gemeindeflur ist 682 ha groß. Flurnamen sind: Dreiecke, Flößplan, Gartenacker, Haakenschar, Haulau, Hegewald, Kälberecke, Kräbsbach, Kupferacker, Laucke, Pläne, Rabe Pappel, Tetze, die alten Wege, Weinberge, schwarzer Winkel. Das Rittergut mit dem Vorwerk Roßhof (532 ha) kam 1730 von der Familie v. Jerin in den Besitz der Familie v. Strachwitz; von ihr erwarb es im selben Jahr Kurfürst Franz Ludwig, Fürstbischof von Breslau und schenkte es dem Fürstbischöflichen Oberhospital in Neisse, in dessen Besitz es noch 1945 gewesen ist. Um Grunau lagen gute Jagdgebiete.

Im Jahr 1937 gab es im Dorf: 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenläden, 1 Korbmacher, 1 Molkerei, 1 Mühle, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Viehhandlung.


Öffentliche Einrichtungen

Grunau (Bürgermeister 1935 und 1939: Wirtschaftsbesitzer Theodor Bartsch, 1942: Wirtschaftsbesitzer Alfons Teicher) gehörte zum Amtsbezirk Köppernig. Das Standesamt war im Ort. In Köppernig waren der Gendarmerieposten und die Schwesternstation der Borromäerinnen (gegründet 1916).

Eine Schule wird erstmals 1730 erwähnt, ein Schulmeisterhaus 1784. Das jetzige zweistöckige Schulhaus stammt von 1819. Im Jahr 1925 besuchten 64 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben: 1925: 1. Lehrer Ernst Feichtiger, Lehrer Alfred wahner; 1935: 1. Lehrer August Langer (auch 1939) und lehrer Hans Lukas; 1939: Lehrer Julius Hansel.

Kirchliche Zugehörigkeit

  • Das Dorf gehörte zur katholischen Kirche in Köppernig. Kirchweih ist am Sonntag nach Mariä Geburt, Patronatsfest am Sonntag nach St. Ulrich (4.8.), Hauptkirmes am Sonntag nach St. Hedwig (15.10., Patrozinium der Kirche in Köppernig).
  • Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse-

Zur Geschichte

Im Herbst 1930 fand man beim Pflügen eine bandkeramische Pflugschar aus der jüngeren Steinzeit, ein Hinweis auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend. Grunau wurde zuerst 1284 unter den bekannten 65 Dörfern genannt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 15 große Huben, die für kleine lagen; davon hatte der Scholze 3 Huben und 1 Schenke. Um 1600 wurde das Schloss erbaut, dessen Graben als alte Wehranlage noch auf einer Flurkarte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu sehen war. In der Schlosskapelle sind die Wappen von 86 im Neisser Land ansässigen Familien abgebildet, die im Dienst des Breslauer Fürstbischofs standen.

Flucht und Vertreibung 1945

Grunau liegt 7 km südwestlich von Neisse an der straße über Kumpferhammer-Roßhof, 200 m über NN. Nördlich vom Dorf erstreckt sich der Oberhospital-Forst Grunau und Roßhof, der ein Teil des Klein-Briesener Waldes ist. Die nächste Eisenbahnstation ist Neisse (7 km), eine Haltestelle der Neisser Kreisban (Kleinbahn) war in Köppernig (2 km). Durch den Ort führte eine Omnibuslinie, es gab dort eine Poststelle.

Die Gemeindeflur ist 682 ha groß. Flurnamen sind: Dreiecke, Flößplan, Gartenacker, Haakenschar, Haulau, Hegewald, Kälberecke, Kräbsbach, Kupferacker, Laucke, Pläne, Rabe Pappel, Tetze, die alten Wege, Weinberge, schwarzer Winkel. Das Rittergut mit dem Vorwerk Roßhof (532 ha) kam 1730 von der Familie v. Jerin in den Besitz der Familie v. Strachwitz; von ihr erwarb es im selben Jahr Kurfürst Franz Ludwig, Fürstbischof von Breslau und schenkte es dem Fürstbischöflichen Oberhospital in Neisse, in dessen Besitz es noch 1945 gewesen ist. Um Grunau lagen gute Jagdgebiete.

Im Jahr 1937 gab es im Dorf: 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gasthöfe, 2 Gemischtwarenläden, 1 Korbmacher, 1 Molkerei, 1 Mühle, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Viehhandlung.


Öffentliche Einrichtungen

Grunau (Bürgermeister 1935 und 1939: Wirtschaftsbesitzer Theodor Bartsch, 1942: Wirtschaftsbesitzer Alfons Teicher) gehörte zum Amtsbezirk Köppernig. Das Standesamt war im Ort. In Köppernig waren der Gendarmerieposten und die Schwesternstation der Borromäerinnen (gegründet 1916).

Eine Schule wird erstmals 1730 erwähnt, ein Schulmeisterhaus 1784. Das jetzige zweistöckige Schulhaus stammt von 1819. Im Jahr 1925 besuchten 64 Kinder die dreiklassige Schule. Unterricht gaben: 1925: 1. Lehrer Ernst Feichtiger, Lehrer Alfred wahner; 1935: 1. Lehrer August Langer (auch 1939) und lehrer Hans Lukas; 1939: Lehrer Julius Hansel.

Kirchliche Zugehörigkeit

  • Das Dorf gehörte zur katholischen Kirche in Köppernig. Kirchweih ist am Sonntag nach Mariä Geburt, Patronatsfest am Sonntag nach St. Ulrich (4.8.), Hauptkirmes am Sonntag nach St. Hedwig (15.10., Patrozinium der Kirche in Köppernig).
  • Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse-

Zur Geschichte

Im Herbst 1930 fand man beim Pflügen eine bandkeramische Pflugschar aus der jüngeren Steinzeit, ein Hinweis auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend. Grunau wurde zuerst 1284 unter den bekannten 65 Dörfern genannt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß es 15 große Huben, die für kleine lagen; davon hatte der Scholze 3 Huben und 1 Schenke. Um 1600 wurde das Schloss erbaut, dessen Graben als alte Wehranlage noch auf einer Flurkarte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu sehen war. In der Schlosskapelle sind die Wappen von 86 im Neisser Land ansässigen Familien abgebildet, die im Dienst des Breslauer Fürstbischofs standen.


Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
Grunau
1784: 319 Einwohne, 50 Stellen
1845: 543 Einwohner (2 ev.), 67 Häuser
1895: 512 Einwohner (3 ev.), 71 Häuser, 126 Haushalte
1939: 400 Einwohner, 97 Haushalte
Vorwerk Rosshof
1933: 43 Einwohner in 14 Haushalten

Liste der Einwohner, die 1935 in Grunau lebten

Daten aus dem GOV

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