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Mohrau war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in [[Oberschlesien]] und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Mohrau zu Polen, polnischer Name: Morów . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole | Mohrau war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in [[Oberschlesien]] und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Mohrau zu Polen, polnischer Name: Morów . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole | ||
*Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: ''Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse"'', 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim | |||
=== Lage === | |||
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Mohrau liegt 8 km südlich von Neisse an der Straße über Neumühl-Bielau, 206 m über NN. Südöstlich vom Ort erhebt sich der Hopfenberg (241 m); durch das Dorf fließt die Mohre, die bald von der Biele aufgenommen wird. In Ortsnähe wurde ein Braunkohlevorkommen mit geringer Mächtigkeit festgestellt. Der Ortsname deutet darauf hin, dass die Siedlung auf einer Wiese in einem Waldgebiet angelegt wurde. Die nächsten Eisenbahnstationen waren Bielau (2 km) an der Kreisbahn Neisse-Weidenau und Neisse (8,5 km), eine Omnibuslinie führte durch den Ort, der auch eine Poststelle besaß. | Mohrau liegt 8 km südlich von Neisse an der Straße über Neumühl-Bielau, 206 m über NN. Südöstlich vom Ort erhebt sich der Hopfenberg (241 m); durch das Dorf fließt die Mohre, die bald von der Biele aufgenommen wird. In Ortsnähe wurde ein Braunkohlevorkommen mit geringer Mächtigkeit festgestellt. Der Ortsname deutet darauf hin, dass die Siedlung auf einer Wiese in einem Waldgebiet angelegt wurde. Die nächsten Eisenbahnstationen waren Bielau (2 km) an der Kreisbahn Neisse-Weidenau und Neisse (8,5 km), eine Omnibuslinie führte durch den Ort, der auch eine Poststelle besaß. | ||
=== Zur Geschichte === | |||
Der Ort wird erstmals 1284 als „Morow“ unter den bekannten 65 Dörfern erwähnt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) waren dort 27 kleine Huben, von denen ein Ritter Hermanus von Crependorf 3 und der Scholze 4,5 mit 1 Kretscham und 1 Mühle mit 2 Rädern hatten. Für das 13. Jahrhundert wird eine Wehranlage, für 1541 ein Renaissanceschloss mit Wallgräben genannt. Das Schloss (Wetterfahne von 1501) wurde später als Schüttboden verwendet, um 1900 wurden die Erdwälle beseitigt. | |||
=== Die Gemeinde === | |||
*Mohrau (Bürgermeister 1935 und 1942: Landwirt Alois Hannig) gehörte zum Amtsbezirk, Standesamt und Gendarmerie-Amtsbereich Bielau. Die Schwesternstation der Borromäerinnen war in Köppernig (1916 gegründet). | |||
*Das erste Schulhaus stammte von 1827, ein zweistöckiges Gebäude wurde 1891 errichtet. 1925 besuchten 79 Kinder die zweiklassige :Schule. | |||
:Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Joseph Gebauer (auch 1935), Lehrer Fritz Meisel; 1935: Lehrer Franz Wilweski (auch 1939); 1939: :1. Lehrer Bruno Groeben. | |||
*Um 1895 war die Gemeindeflur 460 ha groß. Flurnamen sind: Eilauer Berg, im breiten Busche, Laucke, Läde in der Laucke, im :Nimmersatt (1584), im Pfaffenwinkel, Oberpfaffenwinkel, Tollen Pfaffenwinkel, das steinige Rink (1584), Rustikalwald, :Schwalbenschwanz, bei den Sengruben (1584), Waldstücke. Der Ackerboden war fruchtbar. Das Rittergut (303 ha) gehörte zur :Herrschaft Bielau. | |||
=== Kirchliche Zugehörigkeit === | |||
* Die zuständige katholische Kirche war in Köppernig. Jungkirmes war am Sonntag nach Mariä Geburt (8.9.), Altkirmes war am Sonntag :und Montag nach St. Hedwig (15.10.). | |||
=== Kirchliche | |||
* Die zuständige katholische Kirche war in Köppernig. Jungkirmes war am Sonntag nach Mariä Geburt (8.9.), Altkirmes war am Sonntag und Montag nach St. Hedwig (15.10.). | |||
* Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse. | * Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse. | ||
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Im Ort gab es 1937: 1 Bäcker, 2 Brennmaterialhandlungen, 1 Fleischer, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarneläden, 1 Käsefabrik, 1 Marmorwerk, 1 Mühle, 1 Sägewerk, 1 Schmiede, 1 Schneider, 1 Schuhmacher, 1 Stellmacher | |||
===Liste der Bewohner, die 1935 in Mohrau lebten === | ===Liste der Bewohner, die 1935 in Mohrau lebten === | ||
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=== Flucht und Vertreibung 1945 === | |||
* Fluchtberichte aus dem Landkreis :Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte) | |||
== Genealogische und Historische Quellen == | |||
* Kirchenbücher Köppernig: FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Köppernig Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der :Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog | |||
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*Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de | |||
Version vom 9. November 2019, 21:18 Uhr
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Mohrau
Allgemeine Information: Das Dorf Mohrau
Mohrau war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Mohrau zu Polen, polnischer Name: Morów . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole
- Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim
Lage
Mohrau liegt 8 km südlich von Neisse an der Straße über Neumühl-Bielau, 206 m über NN. Südöstlich vom Ort erhebt sich der Hopfenberg (241 m); durch das Dorf fließt die Mohre, die bald von der Biele aufgenommen wird. In Ortsnähe wurde ein Braunkohlevorkommen mit geringer Mächtigkeit festgestellt. Der Ortsname deutet darauf hin, dass die Siedlung auf einer Wiese in einem Waldgebiet angelegt wurde. Die nächsten Eisenbahnstationen waren Bielau (2 km) an der Kreisbahn Neisse-Weidenau und Neisse (8,5 km), eine Omnibuslinie führte durch den Ort, der auch eine Poststelle besaß.
Zur Geschichte
Der Ort wird erstmals 1284 als „Morow“ unter den bekannten 65 Dörfern erwähnt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) waren dort 27 kleine Huben, von denen ein Ritter Hermanus von Crependorf 3 und der Scholze 4,5 mit 1 Kretscham und 1 Mühle mit 2 Rädern hatten. Für das 13. Jahrhundert wird eine Wehranlage, für 1541 ein Renaissanceschloss mit Wallgräben genannt. Das Schloss (Wetterfahne von 1501) wurde später als Schüttboden verwendet, um 1900 wurden die Erdwälle beseitigt.
Die Gemeinde
- Mohrau (Bürgermeister 1935 und 1942: Landwirt Alois Hannig) gehörte zum Amtsbezirk, Standesamt und Gendarmerie-Amtsbereich Bielau. Die Schwesternstation der Borromäerinnen war in Köppernig (1916 gegründet).
- Das erste Schulhaus stammte von 1827, ein zweistöckiges Gebäude wurde 1891 errichtet. 1925 besuchten 79 Kinder die zweiklassige :Schule.
- Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Joseph Gebauer (auch 1935), Lehrer Fritz Meisel; 1935: Lehrer Franz Wilweski (auch 1939); 1939: :1. Lehrer Bruno Groeben.
- Um 1895 war die Gemeindeflur 460 ha groß. Flurnamen sind: Eilauer Berg, im breiten Busche, Laucke, Läde in der Laucke, im :Nimmersatt (1584), im Pfaffenwinkel, Oberpfaffenwinkel, Tollen Pfaffenwinkel, das steinige Rink (1584), Rustikalwald, :Schwalbenschwanz, bei den Sengruben (1584), Waldstücke. Der Ackerboden war fruchtbar. Das Rittergut (303 ha) gehörte zur :Herrschaft Bielau.
Kirchliche Zugehörigkeit
- Die zuständige katholische Kirche war in Köppernig. Jungkirmes war am Sonntag nach Mariä Geburt (8.9.), Altkirmes war am Sonntag :und Montag nach St. Hedwig (15.10.).
- Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
- Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- 1784: 56 Stellen
- 1845: 582 Einwohner (1 ev.), 80 Häuser
- 1895: 610 Einwohner (1 ev.), 84 Häuser, 165 Haushalte
- 1939: 504 Einwohner, 138 Haushalte
Im Ort gab es 1937: 1 Bäcker, 2 Brennmaterialhandlungen, 1 Fleischer, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarneläden, 1 Käsefabrik, 1 Marmorwerk, 1 Mühle, 1 Sägewerk, 1 Schmiede, 1 Schneider, 1 Schuhmacher, 1 Stellmacher
Liste der Bewohner, die 1935 in Mohrau lebten
Flucht und Vertreibung 1945
- Fluchtberichte aus dem Landkreis :Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Genealogische und Historische Quellen
- Kirchenbücher Köppernig: FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Köppernig Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der :Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog
- Gefallenendenkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/mohrau_wk1_os.htm
Webseiten
- Volltextsuche nach Mohrau in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- nach dem Ort: Mohrau
- Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
- Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
- Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
Daten aus dem GOV
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