Alt Wilmsdorf: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. November 2019, 00:42 Uhr
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Alt Wilmsdorf
Allgemeine Information
Alt Wilmsdorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Zur Gemeinde gehörte Fürstenvorwerk. Heute gehört Alt Wilmsdorf zu Polen, polnischer Name: Wilamowa. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole
Quellen: Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:
- Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. :Hildesheim
Das Dorf
Alt Wilmsdorf liegt zwischen Alt-Patschkau und Schwammelwitz, etwa gleich weit von beiden Orten entfernt wie auch vom südwestlich gelegenen Geseß, etwa 6 km von Patschkua und etwa 22 km von Neisse, 235 m über NN. Die nächste Bahnstation ist Schwammelwitz (4 km) an der Strecke Ottmachau-Heinersdorf, eine Poststelle war im Ort.
Die Gemeindeflur betrug vor dem Bau des Ottmachauer Staubeckens 416 ha, danach nur noch 312 ha. Das Rittergut (Besitzer Georg Andersch) war seit 1653 im Familienbesitz; es war 76 (vorher 103) ha groß. Nördlich des Orts lag die Wüstung Dobassowitz (Dobischowitz), eine wahrscheinlich Anfang des 15. Jahrhunderts von den Hussiten zerstörte Siedlung; an sie erinnerte der Flurname Dobschütz.
Im Dorf gab es 1937: 1 Baugeschäft, 1 Gasthof, 1 Gemischtwarenlade, 2 Schmiede, 2 Schneider, 1 Schuhmacher, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft. Das Dorf besaß eine Wasserleitung.
Öffentliche Einrichtungen
Altwilmsdorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Gutsbesitzer Richard Thannheiser) gehörte zum Amtsbezirk Schwammelwitz; dort war auch das Standesamt, der Gendarmerieposten und die zuständige Station der Grauen Schwestern.
Bis 1854 waren die Kinder zur Schule nach Alt Patschkau gegangen. Im Jahre 1864 baute die Gemeinde auf eigene Kosten ein einstöckiges Schulhaus. 1925 besuchten 48 Kinder die einklassige Schule. Unterricht gaben 1925 Lehrer Constantin Schoeneich, 1935: Lehrer Erich Menzel, 1939: Lehrrer Richard Grützner.
Kirchliche Einteilung
- Katholische Kirche: Die Kirche ist UL Frau vom Berg Karmel geweiht. Seit alters waren die Bewohner zum Gottesdienst nach Alt :Patschkau gegangen. 1805 wurde in einem überdachten Holzgerüst eine kleine Glocke aufgehängt, die zum Angelusgebet und zu :Beerdigungen läutete. 1843 baute der Bauer Heckel aus eigenen Mitteln eine Kirche und schenkte sein 22,5 ha großes Bauerngut zum :Unterhalt eines Seelsorgers. Die Kirche wurde 1901 erweitert. Seit 1860 bestand eine eigene :Pfarrei. Altkirmes war am Sonntag :nach Allerheiligen, Jungkirmes am Sonntag nach dem 16. Juli (Fest ULF vom Berg Karmel).
- Pfarrer waren seit 1902 Adolf Kasper, seit 1909 Anton Hendus, seit 1924 Maximilian Hahnel, seit 1928 Josef Bahr, 1939-1945 Georg Ziebolz.
- Evangelische Kirche: Die nächste evangelische Kirche war in Patschkau.
Zur Geschichte
Das Dorf wird zuerst um 1300 im Lib. fund. erwähnt, es ist aber vermutlich schon zusammen mit Patschkau (Gründungsjahr: 1254) angelegt worden, zu dessen Weichbild es gehört. Der ursprüngliche Ortsname Wilhelmi villa (Wilhelmsdorf) veränderte sich über die Jahrhunderte nur wenig, 1580 wird es erstmas Alt Wilmsdorf genannt, wohl zur Unterscheidung von Neuwilmsdorf, das damals 15 km südlich im Sudetenland entstanden sein mag.
Flucht und Vertreibung 1945
Nachdem die Einwohner den Ort Ende März 1945 hatten räumen müssen und in die Grafschaft Glatz geflohen waren, dann aber zum Teil wieder zurückgekehrt waren, wurden sie am 6.2.1946 endgültig unter menschenunwürdigen Umständen aus ihren Häusern vertrieben; dabei wurden sie vor dem Abtransport in den Westen bei wiederholten Kontrollen noch um die wenigen Habseligkeiten gebracht, die sie anfangs hatten mitnehmen dürfen.
- Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Bewohner
Einwohnerentwicklung
- Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- 1784: 26 Feuerstellen
- 1845: 209 Einwohner (1 ev.), 35 Häuser
- 1895: 306 Einwohner, 41 Häuser, 54 Haushalte
- 1939: 237 Einwohner, 61 Haushalte
Liste der Bewohner, die 1935 in Altewalde lebten
Genealogische und historische Quellen
Webseiten
- FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Bielau und Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online :kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog
Andere Webseiten
- Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
- Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
- Zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
Daten aus dem GOV
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