Langendorf (Kreis Neisse): Unterschied zwischen den Versionen

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* POLNISCHES STAATSARCHIV: Standesamt Langendorf: Geburten, Heiraten, Tote 1885-1912 sind online.
* POLNISCHES STAATSARCHIV: Standesamt Langendorf: Geburten, Heiraten, Tote 1885-1912 sind online.
:https://szukajwarchiwach.pl/45/962/0#tabJednostki
:https://szukajwarchiwach.pl/45/962/0#tabJednostki
* Polnisches Staatarchiv Ziegenhals (Glucholazy) Kreis Neisse (mit Filiale Langendorf Kreis Neisse)
:Kath. KB-Duplikate: Taufen 1817-1818, 1850-1866, Heiraten 1817, 1819-1832, 1835-1836, 1838-1839, 1841-1832, 1845-1848, 1850-1866, :Tote 1817-1827, 1838-1847, 1849-1866 sind online: https://szukajwarchiwach.pl/45/3246/0#tabJednostki


== Webseiten ==
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Version vom 3. November 2019, 20:17 Uhr

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Langendorf (Kreis Neisse)

Allgemeine Information

Langendorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Zur Gemeinde gehörten die Kolonien Rothfest und Waldhof. Heute gehört Langendorf zu Polen, polnischer Name: Bodzanów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole

Quellen: Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:

  • Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Das Dorf

Langendorf, ein Arbeiter- und Bauerndorf, war das größte Dorf im Landkreis. Langendorf liegt im südlichen Kreisgebiet, 15 km von Neisse entfernt an der Straße über Preiland-Alt Wette-Deutsch Wette, zwischen der ehemaligen Reichsstraße Nr. 148 und der Biele, 250 bis 290 m über NN. Der Dorfbach fließt mitten durch den Ort, der zusammen mit dem Ortsteil Rothfest ein etwa 3,8 km langes Straßendorf bildet; am südlichen Ortsende beginnt die Stadt Ziegenhals. Die nächsten Bahnhöfe sind Rothfest an der Strecke Deutsch Wette-Großkunzendorf und Ziegenhals-Hauptbahnhof (2 km). Durch Ziegenhals führte eine Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.

Die Gemeindeflur ist 1500 ha groß. Als Flurname ist „der Tschutsch“ bekannt. Das Rittergut mit dem Vorwerk Hedwigshof war 1623 vom Breslauer Bischof Erzherzog Karl den Jesuiten in Neisse zum Unterhalt des Gymnasiums überlassen worden; seit 1859 war es im Besitz der Familie von Maubeuge, 1937 war es bereits aufgeteilt (84 ha).

Im Ort gab es 1937: 3 Bäcker, 1 Betonwarenfabrik, 2 Fleischer, 1 Friseur, 2 Gartenbaubetriebe, 6 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 3 Holzhandlungen, 2 Holzwarenfabriken, 1 Maler, 2 Mechaniker, 1 Mühle, 1 Papierfabrik, 3 Schmieden, 4 Schneider, 6 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 1 Strickwarenfabrik, 5 Tischler, 1 Kreis- und Girokasse, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft. Eine Hebamme wohnte im Ort. Die Holzschleiferei und Lederpappenfabrik Filke und Singer (1901 gegr.) beschäftigte 75 Angestellte und Arbeiter, das Sägewerk Grundei hatte 50 Arbeiter und das Sägewerk Nitsche 75 Arbeiter.

Öffentliche Einrichtungen

Langendorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Paul Langer) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Deutsch Wette und Winsdorf) und des Standesamts; der Gendarmerieposten war in Ziegenhals. Die nächste Station der Grauen Schwestern war in Deutsch Wette, 1927 gegründet. Seit 1859 waren die Ortsteile Nieder-und Oberlangendorf vereinigt.

1925 besuchten 210 Kinder die vierklassige Schule. Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Julius Jitschin (auch 1939), Lehrer Oswald Dorn, Lehrer Hans Sannig (auch 1939), Lehrer albert Schliebs; 1935: Lehrerin Hedwig Boidol, Lehrer Reinhard Kunisch (auch 1939), Lehrer Franz Zingler.


Kirchliche Einteilung

  • Eine kathoslische Kirche (Patrozinium St. Joseph) wird im 16. Jahrhundert als Filiale von Ziegenhals erwähnt. Die jetzige Kirche erbauten 1692-1708 die Jesuiten. Zum Kirchenschatz gehörte ein Rokokokelch von 1778. Im Jahr 1940 bestand ein Kloster der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria.
Die Seelsorge betreute 1940 als Kuratus P. Paul Schepers OMI. Jungkirmes war am 4. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am :Sonntag nach St. Hedwig (15.10.)
  • Die nächste evangelische Kirche war in Ziegenhals.

Zur Geschichte

Im Jahr 1840 wurde eine brandkeramische Pflugschar gefunden, die auf eine frühe Besiedlung hinweist. Langendorf wird erstmals in einer Urkunde von 1263 genannt („longa villa“). Nach dem Lib. Fund. (um 1300) besaß der Ort 66 große Huben, die für kleine lagen.

Ein Schulmeisterhaus wird 1784 erwähnt, 1829 wurde ein neuer Bau errichtet, 1912 ein neues Klassenhaus.

Flucht und Vertreibung 1945

Nach der Besetzung des Orts durch die Polen wurden die deutschen Einwohner vertrieben, sie mussten den Weg von Langendorf bis Glatz (etwa 50 km) zu Fuß zurücklegen.


Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war
1784: Niederlangendorf 55 Stellen, Oberlangendorf 149 Stellen
1855: 2018 Einwohner
1895: 1751 Einwohner (35 ev.), 315 Häuser, 445 Haushalte
1939: 221 Einwohner, 610 Haushalte (einschließlich Rothfest)
  • Ortsteil Rothfest (1613 als alte Wehranlage "Die Rote feste" erwähnt)
1939: 323 Einwohner in 90 Haushalten

Genealogische und historische Quellen

  • POLNISCHES STAATSARCHIV: Standesamt Langendorf: Geburten, Heiraten, Tote 1885-1912 sind online.
https://szukajwarchiwach.pl/45/962/0#tabJednostki
  • Polnisches Staatarchiv Ziegenhals (Glucholazy) Kreis Neisse (mit Filiale Langendorf Kreis Neisse)
Kath. KB-Duplikate: Taufen 1817-1818, 1850-1866, Heiraten 1817, 1819-1832, 1835-1836, 1838-1839, 1841-1832, 1845-1848, 1850-1866, :Tote 1817-1827, 1838-1847, 1849-1866 sind online: https://szukajwarchiwach.pl/45/3246/0#tabJednostki

Webseiten

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Langendorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zugänglich sind: http://www.familysearch.org/

Andere Webseiten


Daten aus dem GOV

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