Bad Reinerz: Unterschied zwischen den Versionen
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** '''Zuständigkeit/Einrichtungen: ''' Postbezirk, Telegraf (im Sommer), tägliche Postverbindung mit Reinerz u. Nachod, an der Österreichischen Staatsbahn. | ** '''Zuständigkeit/Einrichtungen: ''' Postbezirk, Telegraf (im Sommer), tägliche Postverbindung mit Reinerz u. Nachod, an der Österreichischen Staatsbahn. | ||
** Verkehr: Eisenbahnstation Glatz, an der Bahn Breslau <> Mittelwalde u. der Glatz <> Neurode, 24 km entfernt | ** Verkehr: Eisenbahnstation Glatz, an der Bahn Breslau <> Mittelwalde u. der Glatz <> Neurode, 24 km entfernt | ||
** Reiseverbindungen: Durch die Breslau <> Mittelwalder u. Glatz <> Neurode-Bahn mit Oberschlesien, Russland, Polen u. mit Norddeutschland u. Mitteldeutschland, durch die Österreich. Staatsbahn mit dem ganzen Süden, Österreich u. Italien. Reisezeit von Breslau 6 Std., Berlin 13 Std., Hamburg 21 Std., Dresden 11 Std., Praha (Prag) 8 Std., Wien 14 Std. | ** Reiseverbindungen: Durch die Breslau <> Mittelwalder u. Glatz <> Neurode-Bahn mit Oberschlesien, Russland, Polen u. mit Norddeutschland u. Mitteldeutschland, durch die Österreich. Staatsbahn mit dem ganzen Süden, Österreich u. Italien. Reisezeit von Breslau 6 Std., Berlin 13 Std., Hamburg 21 Std., Dresden 11 Std., Praha (Prag) 8 Std., Wien 14 Std. | ||
*** Quelle: [[Hic Leones]] | *** Quelle: [[Hic Leones]] | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
*1763 Reinerz kommt an Preußen | *1324 erste urkundliche Erwähnung | ||
*1815 Reinerz wird Stadt in der preußischen Provinz Schlesien | *1763 Reinerz kommt an Preußen | ||
*1816-1945 Reinerz gehört zum Landkreis Glatz | *1815 Reinerz wird Stadt in der preußischen Provinz Schlesien | ||
*1928 Reinerz wird umbenannt in Bad Reinerz | *1816-1945 Reinerz gehört zum Landkreis Glatz | ||
*1945 Die deutschen Einwohner in Bad Reinerz werden von den Polen vertrieben | *1928 Reinerz wird umbenannt in Bad Reinerz | ||
*1945 Die deutschen Einwohner in Bad Reinerz werden von den Polen vertrieben | |||
===Berühmte Personen=== | ===Berühmte Personen=== | ||
* Franz Anton Egells, Hauptbegründer der dt. Dampfmaschinenindustrie und der Borsigwerke in Berlin, * 1788 Rheine, + 1854 auf der Egelshütte zu Reinerz in Schlesien. | * Franz Anton Egells, Hauptbegründer der dt. Dampfmaschinenindustrie und der Borsigwerke in Berlin, * 1788 Rheine, + 1854 auf der Egelshütte zu Reinerz in Schlesien. | ||
== Bad u. Kurbetrieb == | === Bad u. Kurbetrieb === | ||
Bad u. klimat. Gebirgskurort mit mehreren Mineralquellen u. einer der | Bad u. klimat. Gebirgskurort mit mehreren Mineralquellen u. einer der grössten Milch- u. Molkenkuranstalten Deutschlands. Das Klima von Reinerz ist keineswegs so rauh, als es bisweilen geschildert wird, u. nur um etwa 1° - 1,5° C die Luft-Temp. niedriger, als die der Ebene Schlesiens. | ||
grössten Milch- u. Molkenkuranstalten Deutschlands. Das Klima von Reinerz | Temp.-Schwankungen in den einzelnen Tageszeiten sollen nicht erheblich sein. Dabei ist die Luft rein u. frisch, belebend u. kräftigend u. thut blutarmen, schwachen Personen sehr wohl. Von den 8 Mineralquellen, welche hier zutagetreten, dienen zu Trinkkuren die kalte Quelle, die Laue-Quelle u. die Ulrikenquelle, während die 5 anderen nur zur Bereitung der Bäder verwendet werden. Sie gehören zu den eisenhaltigen alkal. Säuerlingen mit einem vorwiegenden Gehalte an kohlensaurer Kalk- u. Talkerde u. reichlichem Gehalte an freier Kohlensäure, der zw. 1097 bis 1465 ccm im Lit. schwankt. | ||
ist keineswegs so rauh, als es bisweilen geschildert wird, u. nur um etwa | Die stoffreichste unter ihnen ist die Laue Quelle, welche auf 2,61 g feste Bestandteile 1,2 g Kalkbicarbonat, 780 mg Natronbicarbonat u. 52 mg Eisenbicarbonat besitzt. Moorerde enthält ausser vegetabilischen Stoffen noch schwefelsaures Eisenoxydul, Gips u. andere Sulfate, geringe Mengen | ||
1° - 1,5° C die Luft-Temp. niedriger, als die der Ebene Schlesiens. | Kochsalz u. etwas Jodnatrium. Weitere Kurmittel sind Molke u. Milch von Ziegen, Schafen, Eselinnen u. Kühen.<br/><br/>Nach Dreschers statist. Zusammenstellung fallen von der Gesamtmenge der in Reinerz zur Behandlung gelangenden Krankheiten 50,2 % Krankheiten der Atmungsorgane, u. von diesen wiederum 28 % Kehlkopf- u. Bronchialkatarrhen u. 13,9 % der Lungenphthise zu, während nur 16,4 % Krankheiten des Blutes u. der Gefässe u. 11,1 % Krankheiten der Verdauungsorgane u. Harnwerkzeuge angehören. 6 Ärzte: Dr. Berg (im Winter in Berlin), Dr. Hilgers, Dr. Kolbe, Dr. Schubert, Dr. Secchi, Dr. Zdralek (im Winter in Breslau). Apotheke: Eine im Bade u. eine in der Stadt.<br/><br/>Das neue Badehaus hat gut eingerichtete Badestuben f. Wasser- u. Moorbäder u. einige Wohnungen f. Kurgäste. Badeverwaltung ist der Magistrat der St. Reinerz, welche Eigentümerin des Kurorts ist. Beköstigung im Kurhotel table d'hôte 2 Mk, im Abonnement 1,80 Mk. 7 Gasthöfe u. 7 Restaurants. Kuraufwand etwa 250 - 300 Mk/Monat. Kurfrequenz (1880) 3260, (1881) 3185, (1884) 3594 Kurgäste, darunter 2/3 Frauen u. die Frequenz überhaupt 5908 Personen, im Jahre 1885 bis 12. Sep. 3202 Kurgäste, 2441 Erholungsgäste u. Passanten, (1886) laut Kurliste 2991 Kurgäste u. 2642 Erholungsgäste u. Passanten; (1888) laut Kurliste 3543 Kurgäste u. 2956 Erholungsgäste u. Passanten. | ||
Temp.-Schwankungen in den einzelnen Tageszeiten sollen nicht erheblich sein. | Kurtarif: Es kostet einfach geschiedene Ziegenmolke 4 Mk, doppelt geschiedene 5,25 Mk/Woche, tägl. zu 1/2 Lit.; Schafmolke 6 Mk zu 1/2 Lit.; Ziegenmilch 1,75 Mk; Schafmilch 3 Mk; Eselinnenmilch 4 Mk; sämtlich pro Woche u. tägl. Gebrauch. Ein Mineralbad, Fl.- od. medizin. Bad l - 1,60 Mk; Moorbad 2,50 - 4 Mk; Douchebad 60 - 80 Pfg. Kurtaxe f. jede Familie od. eine Person 25 Mk; f. Vergnügungsgäste pro Person resp. Familie 15 Mk. Kurzeit von Anfang Mai - Ende Sep. Postb. u. Telegr. im Bade u. in der Stadt. Wasserversand jährl. durchschnittl. 16500 Flaschen (16799 Flaschen, darunter 15768 von der lauen Quelle, im Jahre 1882). Der Versand geschieht durch die Badeinspektion. Wohnungen f. Kurgäste in 39 Logierhäusern, ausserdem im Hotel u. in der St. Zimmerpreis f. ein Zimmer ausschliesslich Bett u. Bedienung von 10 - 30 Mk. | ||
Dabei ist die Luft rein u. frisch, belebend u. kräftigend u. thut blutarmen, | == Genealogische und historische Gesellschaften == | ||
schwachen Personen sehr wohl. Von den 8 Mineralquellen, welche hier | <!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | ||
zutagetreten, dienen zu Trinkkuren die kalte Quelle, die Laue-Quelle u. die | <!-- === Historische Gesellschaften === --> | ||
Ulrikenquelle, während die 5 anderen nur zur Bereitung der Bäder verwendet | == Genealogische und historische Quellen == | ||
werden. Sie gehören zu den eisenhaltigen alkal. Säuerlingen mit einem | === Genealogische Quellen === | ||
vorwiegenden Gehalte an kohlensaurer Kalk- u. Talkerde u. reichlichem | ==== Kirchenbücher ==== | ||
Gehalte an freier Kohlensäure, der zw. 1097 bis 1465 ccm im Lit. schwankt. | ==== Adressbücher ==== | ||
Die stoffreichste unter ihnen ist die Laue Quelle, welche auf 2,61 g feste | * [[:Kategorie:Adressbuch für Bad Reinerz|Adressbücher für Bad Reinerz]] | ||
Bestandteile 1,2 g Kalkbicarbonat, 780 mg Natronbicarbonat u. 52 mg | <!-- * Einträge aus {{Adressbuch-Ortslink|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}} in der [[Adressbuchdatenbank]] --> | ||
Eisenbicarbonat besitzt. Moorerde enthält ausser vegetabilischen Stoffen | <!-- ==== Friedhöfe und Denkmale ==== --> | ||
noch schwefelsaures Eisenoxydul, Gips u. andere Sulfate, geringe Mengen | <!-- {{GP||Friedhof|{{#var:Ortsname}}}} --> | ||
Kochsalz u. etwas Jodnatrium. Weitere Kurmittel sind Molke u. Milch von | <!-- ==== Militär- und Kriegsquellen ====--> | ||
Ziegen, Schafen, Eselinnen u. Kühen. | <!-- * {{VL-Suche-Ort|{{#var:Ortsname}}|{{#var:Ortsname}}}}--> | ||
<!-- === Historische Quellen === --> | |||
Nach Dreschers statist. Zusammenstellung fallen von der Gesamtmenge der in | <!-- ==== Bildquellen ==== --> | ||
Reinerz zur Behandlung gelangenden Krankheiten 50,2 % Krankheiten der | <!-- * [[:Kategorie:Fotostudio in {{#var:Ortsname}}|Fotostudios in {{#var:Ortsname}}]] --> | ||
Atmungsorgane, u. von diesen wiederum 28 % Kehlkopf- u. Bronchialkatarrhen | == Bibliografie == | ||
u. 13,9 % der Lungenphthise zu, während nur 16,4 % Krankheiten des Blutes u. | * {{LitDB-Volltextsuche|{{#var:Ortsname}}}} | ||
der Gefässe u. 11,1 % Krankheiten der Verdauungsorgane u. Harnwerkzeuge | === Genealogische Bibliografie === | ||
angehören. 6 Ärzte: Dr. Berg (im Winter in Berlin), Dr. Hilgers, Dr. Kolbe, | * Kühne, Ditmar: ''[[Bad Reinerz, OFB|Ortsfamilienbuch Bad Reinerz]]'' : Online-OFB. | ||
Dr. Schubert, Dr. Secchi, Dr. Zdralek (im Winter in Breslau). Apotheke: Eine | === Historische Bibliografie === | ||
im Bade u. eine in der | |||
Das neue Badehaus hat gut eingerichtete Badestuben f. Wasser- u. Moorbäder | |||
u. einige Wohnungen f. Kurgäste. Badeverwaltung ist der Magistrat der St. | |||
Reinerz, welche Eigentümerin des Kurorts ist. Beköstigung im Kurhotel table | |||
d'hôte 2 Mk, im Abonnement 1,80 Mk. 7 Gasthöfe u. 7 Restaurants. Kuraufwand | |||
etwa 250 - 300 Mk/Monat. Kurfrequenz (1880) 3260, (1881) 3185, (1884) 3594 | |||
Kurgäste, darunter 2/3 Frauen u. die Frequenz überhaupt 5908 Personen, im | |||
Jahre 1885 bis 12. Sep. 3202 Kurgäste, 2441 Erholungsgäste u. Passanten, | |||
(1886) laut Kurliste 2991 Kurgäste u. 2642 Erholungsgäste u. Passanten; | |||
(1888) laut Kurliste 3543 Kurgäste u. 2956 Erholungsgäste u. Passanten. | |||
Kurtarif: Es kostet einfach geschiedene Ziegenmolke 4 Mk, doppelt | |||
geschiedene 5,25 Mk/Woche, tägl. zu 1/2 Lit.; Schafmolke 6 Mk zu 1/2 Lit.; | |||
Ziegenmilch 1,75 Mk; Schafmilch 3 Mk; Eselinnenmilch 4 Mk; sämtlich pro | |||
Woche u. tägl. Gebrauch. Ein Mineralbad, Fl.- od. medizin. Bad l - 1,60 Mk; | |||
Moorbad 2,50 - 4 Mk; Douchebad 60 - 80 Pfg. Kurtaxe f. jede Familie od. eine | |||
Person 25 Mk; f. Vergnügungsgäste pro Person resp. Familie 15 Mk. Kurzeit | |||
von Anfang Mai - Ende Sep. Postb. u. Telegr. im Bade u. in der | |||
Wasserversand jährl. durchschnittl. 16500 Flaschen (16799 Flaschen, darunter | |||
15768 von der lauen Quelle, im Jahre 1882). Der Versand geschieht durch die | |||
Badeinspektion. Wohnungen f. Kurgäste in 39 Logierhäusern, ausserdem im | |||
Hotel u. in der St. Zimmerpreis f. ein Zimmer ausschliesslich Bett u. | |||
Bedienung von 10 - 30 Mk. | |||
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* Sanitätsrat Dr. Drescher | * Sanitätsrat Dr. Drescher | ||
** »Der Kurort Reinerz« (Glatz 1878) | ** »Der Kurort Reinerz« (Glatz 1878) | ||
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* Dr. J. Ballach »Führer durch Bad Reinerz«. | * Dr. J. Ballach »Führer durch Bad Reinerz«. | ||
* Bäder-Lexikon, 2. Aufl. (1889), Ed. Dr. med. Robert Flechsig, Verlagsbuchhandlung J.J. Weber, Leipzig, Seite 605-607 | * Bäder-Lexikon, 2. Aufl. (1889), Ed. Dr. med. Robert Flechsig, Verlagsbuchhandlung J.J. Weber, Leipzig, Seite 605-607 | ||
* Bernatzky, Aloys: Lexikon der Grafschaft Glatz. Glatzer Heimatbücher Band 8. Leimen 2. Auflage 1994 | |||
<!-- === Weitere Bibliografie === --> | |||
<!-- ==== In der Digitalen Bibliothek ==== --> | |||
<!-- * {{Grübels 1892|}} --> | |||
<!-- * {{Neumanns 1894|}} --> | |||
<!-- * {{Ritters 1895|1|}}--> | |||
== Archive und Bibliotheken == | |||
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== Verschiedenes == | |||
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== Anmerkungen == | |||
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== Weblinks == | |||
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=== Genealogische Webseiten === | |||
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=== Weitere Webseiten === | |||
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== Zufallsfunde == | == Zufallsfunde == | ||
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[[Kategorie:Ort in Schlesien]] | [[Kategorie:Ort in Schlesien]] | ||
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Version vom 11. Oktober 2019, 20:08 Uhr
Dieser Ortsartikel hat noch wenig Substanz und ihm fehlen wesentliche Merkmale eines typischen Ortsartikels bei GenWiki, wie z. B. die Struktur oder die regionale Einordnung. Information über den weiteren Ausbau des Artikels findet sich bei Hilfe:Anlegen eines Ortsartikels – nur zu!
Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Breslau > Landkreis Glatz > Bad Reinerz
Einleitung
Zeitzeichen 1895
- Bad Reinerz (Duszniki-Zdrój [nach 1945])
- Geogr. Position bei (N 50° 24' | O 16° 23')
- Stadtgemeinde Reinerz, unweit der böhmischen Grenze gelegen, Seehöhe: 556 m.
- Gesamtfläche: (1895) 39 Gebäude
- Einwohner: 198
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Postbezirk, Telegraf (im Sommer), tägliche Postverbindung mit Reinerz u. Nachod, an der Österreichischen Staatsbahn.
- Verkehr: Eisenbahnstation Glatz, an der Bahn Breslau <> Mittelwalde u. der Glatz <> Neurode, 24 km entfernt
- Reiseverbindungen: Durch die Breslau <> Mittelwalder u. Glatz <> Neurode-Bahn mit Oberschlesien, Russland, Polen u. mit Norddeutschland u. Mitteldeutschland, durch die Österreich. Staatsbahn mit dem ganzen Süden, Österreich u. Italien. Reisezeit von Breslau 6 Std., Berlin 13 Std., Hamburg 21 Std., Dresden 11 Std., Praha (Prag) 8 Std., Wien 14 Std.
- Quelle: Hic Leones
Geschichte
- 1324 erste urkundliche Erwähnung
- 1763 Reinerz kommt an Preußen
- 1815 Reinerz wird Stadt in der preußischen Provinz Schlesien
- 1816-1945 Reinerz gehört zum Landkreis Glatz
- 1928 Reinerz wird umbenannt in Bad Reinerz
- 1945 Die deutschen Einwohner in Bad Reinerz werden von den Polen vertrieben
Berühmte Personen
- Franz Anton Egells, Hauptbegründer der dt. Dampfmaschinenindustrie und der Borsigwerke in Berlin, * 1788 Rheine, + 1854 auf der Egelshütte zu Reinerz in Schlesien.
Bad u. Kurbetrieb
Bad u. klimat. Gebirgskurort mit mehreren Mineralquellen u. einer der grössten Milch- u. Molkenkuranstalten Deutschlands. Das Klima von Reinerz ist keineswegs so rauh, als es bisweilen geschildert wird, u. nur um etwa 1° - 1,5° C die Luft-Temp. niedriger, als die der Ebene Schlesiens.
Temp.-Schwankungen in den einzelnen Tageszeiten sollen nicht erheblich sein. Dabei ist die Luft rein u. frisch, belebend u. kräftigend u. thut blutarmen, schwachen Personen sehr wohl. Von den 8 Mineralquellen, welche hier zutagetreten, dienen zu Trinkkuren die kalte Quelle, die Laue-Quelle u. die Ulrikenquelle, während die 5 anderen nur zur Bereitung der Bäder verwendet werden. Sie gehören zu den eisenhaltigen alkal. Säuerlingen mit einem vorwiegenden Gehalte an kohlensaurer Kalk- u. Talkerde u. reichlichem Gehalte an freier Kohlensäure, der zw. 1097 bis 1465 ccm im Lit. schwankt.
Die stoffreichste unter ihnen ist die Laue Quelle, welche auf 2,61 g feste Bestandteile 1,2 g Kalkbicarbonat, 780 mg Natronbicarbonat u. 52 mg Eisenbicarbonat besitzt. Moorerde enthält ausser vegetabilischen Stoffen noch schwefelsaures Eisenoxydul, Gips u. andere Sulfate, geringe Mengen
Kochsalz u. etwas Jodnatrium. Weitere Kurmittel sind Molke u. Milch von Ziegen, Schafen, Eselinnen u. Kühen.
Nach Dreschers statist. Zusammenstellung fallen von der Gesamtmenge der in Reinerz zur Behandlung gelangenden Krankheiten 50,2 % Krankheiten der Atmungsorgane, u. von diesen wiederum 28 % Kehlkopf- u. Bronchialkatarrhen u. 13,9 % der Lungenphthise zu, während nur 16,4 % Krankheiten des Blutes u. der Gefässe u. 11,1 % Krankheiten der Verdauungsorgane u. Harnwerkzeuge angehören. 6 Ärzte: Dr. Berg (im Winter in Berlin), Dr. Hilgers, Dr. Kolbe, Dr. Schubert, Dr. Secchi, Dr. Zdralek (im Winter in Breslau). Apotheke: Eine im Bade u. eine in der Stadt.
Das neue Badehaus hat gut eingerichtete Badestuben f. Wasser- u. Moorbäder u. einige Wohnungen f. Kurgäste. Badeverwaltung ist der Magistrat der St. Reinerz, welche Eigentümerin des Kurorts ist. Beköstigung im Kurhotel table d'hôte 2 Mk, im Abonnement 1,80 Mk. 7 Gasthöfe u. 7 Restaurants. Kuraufwand etwa 250 - 300 Mk/Monat. Kurfrequenz (1880) 3260, (1881) 3185, (1884) 3594 Kurgäste, darunter 2/3 Frauen u. die Frequenz überhaupt 5908 Personen, im Jahre 1885 bis 12. Sep. 3202 Kurgäste, 2441 Erholungsgäste u. Passanten, (1886) laut Kurliste 2991 Kurgäste u. 2642 Erholungsgäste u. Passanten; (1888) laut Kurliste 3543 Kurgäste u. 2956 Erholungsgäste u. Passanten.
Kurtarif: Es kostet einfach geschiedene Ziegenmolke 4 Mk, doppelt geschiedene 5,25 Mk/Woche, tägl. zu 1/2 Lit.; Schafmolke 6 Mk zu 1/2 Lit.; Ziegenmilch 1,75 Mk; Schafmilch 3 Mk; Eselinnenmilch 4 Mk; sämtlich pro Woche u. tägl. Gebrauch. Ein Mineralbad, Fl.- od. medizin. Bad l - 1,60 Mk; Moorbad 2,50 - 4 Mk; Douchebad 60 - 80 Pfg. Kurtaxe f. jede Familie od. eine Person 25 Mk; f. Vergnügungsgäste pro Person resp. Familie 15 Mk. Kurzeit von Anfang Mai - Ende Sep. Postb. u. Telegr. im Bade u. in der Stadt. Wasserversand jährl. durchschnittl. 16500 Flaschen (16799 Flaschen, darunter 15768 von der lauen Quelle, im Jahre 1882). Der Versand geschieht durch die Badeinspektion. Wohnungen f. Kurgäste in 39 Logierhäusern, ausserdem im Hotel u. in der St. Zimmerpreis f. ein Zimmer ausschliesslich Bett u. Bedienung von 10 - 30 Mk.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Adressbücher
Bibliografie
- Volltextsuche nach Reinerz in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
- Kühne, Ditmar: Ortsfamilienbuch Bad Reinerz : Online-OFB.
Historische Bibliografie
- Sanitätsrat Dr. Drescher
- »Der Kurort Reinerz« (Glatz 1878)
- »Der Kurort Reinerz. Statist.-medizin. Nachrichten über die Saison 1872, nebst Würdigung der Heilmittel u. Indikationen der Kuranstalt«, 6. Folge (Glatz, Platzmann 1873)
- Scholz »Reinerz« in »Novelle über die zum schles. Bädertag gehörenden Bäder« (Glatz 1878);
- Hohaus »Führer durch Reinerz u. Umgegend« (Glatz, Schirmer)
- Dengler
- »Reinerz« in den »Europ. Wanderbildern«;
- »Berichte über die Verw. des Bades Reinerz in den Jahren 1867 - 1876 u. 1877 - 1879 sowie 1880 - 1882« (Selbstverlag der Bade-Verw.)
- Dr. J. Ballach »Führer durch Bad Reinerz«.
- Bäder-Lexikon, 2. Aufl. (1889), Ed. Dr. med. Robert Flechsig, Verlagsbuchhandlung J.J. Weber, Leipzig, Seite 605-607
- Bernatzky, Aloys: Lexikon der Grafschaft Glatz. Glatzer Heimatbücher Band 8. Leimen 2. Auflage 1994
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Anmerkungen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Artikel Duszniki-Zdrój. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
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Stadtgemeinde
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