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Die vorhandenen Nebenegister wurden zuerst im Standesamt I in Berlin gelagert, wo sie 1952 von FamilySearch auf Mikrofilm aufgenommen wurden. Siehe den verfilmten [https://www.familysearch.org/search/catalog/289007 Bestand] hier. Nur ein Teil der Bestandes ist digitalisiert. | |||
Seit dem Ende des Jahres 2013 befinden sich nachfolgende [http://landesarchiv-berlin.de/personenstandsunterlagen-aus-dem-standesamt-i-in-berlin Bestände des Standesamts I in Berlin im Landesarchiv] : | |||
Geburtenregister bis 1905 <br> | |||
Heiratsregister bis 1935 <br> | |||
Sterberegister bis 1979. | |||
2016, wurde der Bestand im Landesarchiv von Ancestry digitalisiert. Er ist in dieser [https://www.ancestry.de/search/collections/60749/ Sammlung]. | |||
unter Standesamt - ''Kollaten, Krs Memel'' zu finden. | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== |
Version vom 9. April 2020, 03:57 Uhr
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Hierarchie
- Regional > Litauen > Collaten
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Collaten
Einleitung
Collaten, 1253 Calaten, 1540 Callatenn, 1785 Collathen, Kollaten, Kreis Memel, Ostpreußen
- Lit. Name: Kalotė
- Collatischken bildet mit dem Gut Collaten die Landgemeinde Collaten.
- Zur Gemeinde Collaten gehörte Dallischken auch Dullischken oder Gündullischken.
Name
Der Name dürfte auf einen urbar gemachten, aus dem Wald herausgeschlagenen Wohnplatz, möglicherweise auf einen Schmied deuten. Peteraitis deutet nach baltisch "kal-as" im Sinne von "šviesus, baltas": leuchtend, hell, weiß.
- prußisch "kalti" = schlagen
- "kolas" = Pfosten, Pfahl
- "kalt" = schmieden
- preußisch-litauisch "kalatoti" = schlagen, hämmern, müde und matt werden
- Lit. Name: Kalote[1]
Politische Einteilung
1940 ist Kollaten eine Gemeinde mit den Dörfern Gedwill Paul, Kollaten, Rund Görge und Wessat Herrmann.
Infos zum Amtsbezirk Kollaten : www.territoriale.de
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Collaten gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.
Katholische Kirche
Collaten gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Friedhof
Der Friedhof liegt nahe der Bahngleise in einem dichten Wald und ist schwer zu finden. Vom letzten Haus geht man über einen total vermüllten Weg Richtung Gleise, biegt rechts ab und folgt der Brandschneise. Die Gräber sind zum großen Teil ausgegraben worden. Die Umrandungen liegen daneben.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger zur Verfügung gestellt. Stand Juni 2011
Standesamt
Zugehörige Ortschaften
Collaten gehörte von 1874 bis 1897 zum Standesamt Plucken Martin. 1898 wurde der Standesamtbezirk Plucken Martin nach Collaten verlegt.
Zum Standesamt Collaten gehörten 1907 folgende Ortschaften:
Alszeiken Jahn, Brusdeilienen, Charlottenhof, Collaten, Darguszen, Gedwill Paul, Grabben, Groß Tauerlauken, Gündullen, Hohenflur, Jagutten, Jankeiten, Karkelbeck, Klauswaiten, Peskojen, Purmallen, Rund Görge, Szodeiken Jonell, Wessat Hermann.
Standesamtsregister
Die Register des Standesamts Collaten wurden von 1898 bis 1944 geführt. Die Hauptregister gelten als verschollen. Folgende Nebenegister sind vorhanden:
- Geburten 1898-1912, 1914-1938
- Heiraten 1898-1913, 1915-1938
- Sterbefälle 1898-1938
Die vorhandenen Nebenegister wurden zuerst im Standesamt I in Berlin gelagert, wo sie 1952 von FamilySearch auf Mikrofilm aufgenommen wurden. Siehe den verfilmten Bestand hier. Nur ein Teil der Bestandes ist digitalisiert.
Seit dem Ende des Jahres 2013 befinden sich nachfolgende Bestände des Standesamts I in Berlin im Landesarchiv :
Geburtenregister bis 1905
Heiratsregister bis 1935
Sterberegister bis 1979.
2016, wurde der Bestand im Landesarchiv von Ancestry digitalisiert. Er ist in dieser Sammlung. unter Standesamt - Kollaten, Krs Memel zu finden.
Geschichte
Nach der grundlegenden Änderung des Stadtrechts im Jahre 1475 gab es anschließend fast jedes Jahr Neuverleihungen zu Kulmischem Recht in der Umgebung von Memel. Im einzelnen sind folgende Landverleihungen bekannt:
- 1483 Martin Strebull erhält Land im Dorf Kollaten scharwerkfrei unter der Bedingung, die Ordenspost nach Labiau zu besorgen und zugunsten des Ordens ein Pferd zu halten,
- 1483 Hermann Schlaneth und Martin Strebull erwerben ein zusätzliches Stück Acker bei Kollaten, [2]
Köllmisch Collaten
- Lorenz Baumgart, Hofmann zur Mümmel, erhält 10 Hufen 3 Mo. 93 Ru. zu Collaten, wie der (nicht genannte) Vorbesitzer sie inne gehabt, zu kölm. Rechten 18.Februar 1612. Von ihm erben den Besitz zur Hälfte seine Söhne, der Fischmeister zu Ruß, Kersten Baumgart und Martin Baumgart. Des letzteren Hälfte kauft 1641 Johann von Hülsen auf Klein Tauerlauken zugleich mit Daupern. Kersten Baumgart beerbten sein Bruder Hans und die unmündigen Erben des Wilhelm Baumgart; diesen Besitz erwarb Paul Ruhig, gebürtig aus Liebenwerda, schwedischer Regiments-Secretarius und später 1668 als Wybranzen-Capitain erwähnt. Im Jahr 1702 ist Paul Boltz kölmischer Erbsaß auf Collaten. 1759 hat Casper Landbrecht in Collaten zwei Hufen Berahmung. Laut Verhandlung vom April 1783 ist das Gut bis auf 4 Hufen 15 Mo. 147 Ru. versandet.
Seit etwa 1800 war Besitzer von Collaten George Albrecht, Oeconomie-Commissarius und Kreisdeputierter, vorher in Baugstkorallen, welcher 1818 starb. Nach dem 1824 erfolgten Tode von dessen Wittwe übernahmen es der Vorigen Tochter Johanne Karoline und ihr Gatte, Gutsverwalter Reinhold Froelich in Paul Narmund, 1825 für 8500 Thaler. Nach Froelichs 1862 erfolgtem Tode erwarb das Gut für 50000 Thaler Johann Christlieb Hamann aus Rumpischken 1863, von ihm Carl Wilhelm Thieß 1885, welchem am 6.7.1912 Robert Scheer und am 18.12.1912 Gustav Mollmann folgten. Dem Gute Collaten ist einverleibt Appeln Hans mit 15 Mo. Kulm. Das heutige Dorf Collaten ist von dem früheren adligen Dorf Collaten ganz verschieden. [3]
- Über die Zeit, als Reinhold Froelich Besitzer des Gutes Collaten war, schreibt ein Nachfahre in der Familienchronik:
"Am 12. Februar 1822 heiratete Reinhold Froelich die älteste Tochter des Besitzers von Collaten, Johanna Karoline Albrecht. Die Landwirtschaft zu damaliger Zeit lag arg in Verfall infolge der unglücklichen Kriege, und andererseits verfehlte die Aufhebung des Scharwerks, das die Arbeiter zu freien Menschen machte, ihre Wirkung nicht auf die alten Wirtschaften mit ihrem Schlendrian. Und so kam es denn auch, dass Collaten, dessen Besitzer Albrecht 1818 gestorben war, für nur 12000 Taler zum Kauf angeboten wurde. Reinhold Froelich hatte die Wirtschaft in der Provinz erlernt. Jung und tatkräftig übersah er die Vorteile nicht und griff zu. Obgleich der Kaufpreis ein geringer war, übernahm er seiner Frau zu Liebe doch eine große Last durch die Hinterbliebenen auf Collaten, die nun mittellos dastanden und alle bei ihm Zuflucht suchten und noch über seinen Tod hinaus fanden."[4]
- Interessant in Bezug auf die damaligen Lohn- und Dienstverhältnisse in Collaten sind die von Reinhold Froelich eigenhändig geführten Lohnbücher von 1856 – 1862. Hier ein Beispiel:
Der Jacob Wallinskis dient im 11. Dienstjahr. Ist verpflichtet einen Anteninken (Anm.: litauisch "Knecht") zu halten und muß 40 Scharwerkstage leisten. Für die mehr geleisteten erhält er 2 ½ sbgr. bezahlt; Seine Frau ist verpflichtet täglich zum Milchen zu kommen. Er kann 1 Kuh und 2 Schafe halten und erhält 74 Ruthen Kartoffelland. Hält er in den Monaten July, August, September und October keinen Anterninken, so erhält er 2 Schfl. Roggen, 1 Schfl. Gerst, 1 Schfl. Hafer und 1 Thl. Geld weniger als das nebenan bemerkte Lohn und Deputat.
Laut Jahresabrechnung zum 11. November 1857 (Martini) erhielt Wallinskis: 17 Thaler, 12 Silbergroschen und 10 Pfennige Geld. 16 Scheffel Roggen, 8 Scheffel Gerste, 1 Scheffel Hafer, 1 Scheffel Erbsen und für mehr geleistete 274 Arbeitstage 27 Thaler 2 Silbergroschen und 8 Pfennige. Überdies als Geschenk: ½ Scheffel Erbsen und 3 Thaler 4 Silbergroschen 5 Pfennige bar.[5]
Laut Landwirtschaftlichem Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922
- Luise Thieß, 51 ha
Gefallene im II. Weltkrieg
Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.
Die Kämpfe ereigneten sich vom 10.10.1944 bis zum 12.01.1945[7]
Am 13.01.1944 fiel :
- Holst, Wilhelm *23.02.1905 in Genin, Unteroffizier
Am 10.10.1944 fiel :
- Reidinger, Heinrich *01.06.1902 in Grünlos, Obergefreiter
Am 14.10.1944 fielen:
- Fleck, Johann *14.07.1912 in Mainz, Obergefreiter
- Himmighöfer, Emil *17.10.1926 in Assenheim, Grenadier
- Kirchner, Johannes *04.08.1920 in Selchow, Gefreiter
- Kohrs, Hans-Jürgen *04.10.1925 in Freiburg, Gefreiter
Am 15.10.1944 fielen:
- Holländer, Arthur *05.02.1926 in Legehnen, Grenadier
- Beck, Helmut *03.12.1924 in Oppeln, Gefreiter
- Kimmel, Hubert *19.06.1927 in Schoppinitz, Grendadier
- Küffler, Heinz *14.01.1927 in Forchheim, Grenadier
- Meinhardt, Alfons *06.04.1926 in Magdeburg, Grenadier
- Menzel, Erwin *04.09.1926 in Kunzendorf, Gefreiter
- Schulenburg, Helmuth *25.07.1926 in Bremen, Grenadier
- Sommer, Herbert *18.04.1926 in Klessig, Grenadier
- Werner, Horst *14.04.1922 in Berlin, Grenadier
Am 16.10.1944 fiel :
- Borowka, Erwin *07.09.1914 Kornfelde Stabsgefreiter
Am 20.10.1944 fielen:
- Brunsberg, Hans *11.07.1902 in Gumbinnen, Unteroffizier
- Stolpe, August *07.07.1905 in Seeweiler-Lissa, Gefreiter
Am 21.10.1944 fiel :
- Weigmann, Heinz *27.01.1922 in Berlin, Fähnrich
Am 22.10.1944 fiel :
- Biribauer, Alois *02.06.1926 in Sitzendorf, Grenadier
Am 31.10.1944 fielen:
- Koehn, Willi *21.10.1926 in Wanzka, Grenadier
- Pflügler, Michael *04.04.1926 in Unterlenghart, Grenadier
Am 24.11.1944 fiel :
- Pauli, Jakob *09.07.1923 in Zweibrücken, Gefreiter
Am 08.12.1944 fielen:
- Fay, Werner *19.10.1923 in Ruppenrot, Gefreiter
- Scholtysik, Johann *25.05.1914 in Burgfels, Gefreiter
Am 10.12.1944 fiel :
- Esser, Wilhelm *23.02.1908 in Schaan, Gefreiter
Am 20.12.1944 fiel in der Nähe des Wirtshauses:
- Ferency, Michael *28.09.1912 in Kroatisch Minhof, Obergefreiter
Am 10.01.1945 fiel in der Nähe des Bahnhofes:
- Hültzbeck, Franz *10.02.1919 in Aachen, Obergefreiter
Am 12.01.1945 fielen:
- Gies, Anton *15.09.1920 in Ahrweiler, Oberleutnant
- Lindner, Dr., Felix *15.12.1915 in Mannheim, Arzt
Weitere Informationen:
- Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
- Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.
Bewohner
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KOLTENKO05NS</gov>
Quellen
- ↑ Michel-Katalog Deutschland-Spezial 2014 - Band 1: 1849 bis April 1945
- ↑ Gerhard Willoweit, Die Wirtschaftsgeschichte des Memelgebiets, Marburg (Lahn) 1969
- ↑ Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918
- ↑ Froelich, Reinhold: Familie Froelich (Ostpreußen), Stammeskunde, Schicksale und Erinnerungen, 1909
- ↑ Froelich, Reinhold: Familie Froelich (Ostpreußen), Stammeskunde, Schicksale und Erinnerungen, 1909
- ↑ PAZ vom 14.12.1957
- ↑ Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an