Schwarzwald: Unterschied zwischen den Versionen
Gescha (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Gescha (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 39: | Zeile 39: | ||
Im Nordschwarzwald: Hornisgrinde- 1266m, Schliffkopf- 1056m. | Im Nordschwarzwald: Hornisgrinde- 1266m, Schliffkopf- 1056m. | ||
== Die Menschen == | |||
Der Schwarzwald wurde schon vor 12000 Jahren von Menschen bewohnt und um 500 vor Christus wurden die Kelten und Franken in vielen Teilen sesshaft. Zuerst am Rande des Waldes und in den freien Tälern. Nach ihnen tauchten die Sueben, die heutigen Schwaben, in diesem Gebiet auf, die sich wiederum römischen Eindringlingen beugen mussten, welche um 250 nach Christus dann von den aus einem suebischen Stamm hervorgegangenen Alemannen verdrängt wurden. Das Waldgeding im Raum Dornstetten/Aach war ein Beispiel für ein Jahrhunderte langes, friedliches und demokratisches Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher Abstammung. | |||
'''Aus Richters Reiseführer Schwarzwald von 1913''' | |||
Die Bewohner des Nordschwarzwaldes gehören, ihrer Herkunft nach, vorherrschend den zwei deutschen Stämmen der Alemannen und Franken an, unter Einmischung Keltisch-römischer Elemente. Der Unterschied der Abstammung macht sich noch gegenwärtig in der körperlichen und geistigen Natur des Volkes bemerklich. Neben der wesentlichen Verschiedenheit des keltisch-römischen vom deutschen Wesen, welche zäher nachgewirkt hat, als man gewöhnlich anzunehmen scheint, bestand auch ein merklicher Unterschied zwischen dem alemannischen und fränkischen Geblüt. | |||
Aus der Mischung dieser Elemente entwickelte sich unter Mitwirkung örtlicher, politischer und kirchlicher Verhältnisse die Eigentümlichkeit des Volkscharakters. | |||
In den höher gelegenen Waldgebieten findet man einen Menschenschlag mit dunklem Haar und dunkelbraunen Augen mit einem nachdenklichen, sinnenden Wesen, welcher besondere Vorliebe und Begabung für technische Arbeiten zeigt und auch einem starken Wandertrieb erfüllt ist, währenddem das hellhaarige oder blonde Volk der Nachbarschaft mehr Sinn und Vorliebe für den heimatlichen Boden und dessen Bauernleben an den Tag legt. | |||
In jenen Bewohnern des höheren Gebirges will man die Abkömmlinge der Kelten oder eigentlichen Ureinwohner erkennen, welche nach dem Untergang der Römerherrschaft von den siegreichen Alemannen in das wilde Waldgebiet der Berge hinauf gedrängt wurden, wo sie bei geringer Ackerwirtschaft mit Viehzucht, Holzhauen, Kohlenbrennen, Harzen, Flößerarbeit und mit Verfertigung von Holzgeräten ihr Leben fristen. | |||
Die althergebrachte Liebhaberei für Verfertigung von allerlei Holzwaren in Verbindung mit der herkömmlichen Übergabe der Hofgüter an die jüngsten Söhne, wobei die übrigen Söhne zu anderen Beschäftigungen greifen mussten, führte dem Schneidstuhl immer mehr Leute zu. Das Schnefler-, Dreher- und Küblerhandwerk fand immer mehr Vervollkommnung und guten Verdienst und die Ausübung desselben daher auch allgemeine Wertschätzung. Später verband man damit noch andere technische Arbeiten, zu denen das Material in der Nähe lag, z.B. Bürstenmacherei, Glasbläserei, Schmieden von Blechlöffeln und gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Urmacherei. | |||
== Orte == | |||
Der Schwarzwald ist nicht nur ein Gebirge, sondern es gibt auch Ortschaften die so heißen. | |||
Es gibt 5 Orte im heutigen Polen und 3 Orte in Österreich die Schwarzwald heißen. | |||
Quelle: GOV | |||
Version vom 9. Dezember 2006, 17:58 Uhr
Geschichte:
Siehe auch Baden.
Heute: Siehe Baden-Württemberg.
Allgemeines
Das massigste und interessanteste Mittelgebirge Deutschlands erstreckt sich im südwesten vom Dreiländereck (Frankreich, Schweiz, Deutschland) aus etwa 160 km nach Norden östlich der Oberrheinischen Tiefebene.
Es wird unterteilt in Süd- Mittel- und Nordschwarzwald und gehört politisch zu Baden- Württemberg. Ein beliebtes Reiseziel, Aufenthalts- und Wandergebiet mit seinen hohen Bergen, der unendlichen Tannenwäldern, seiner würzigen, Lungen- und Herztätigkeit belebender Luft. Die dunkle Färbung dieser Wälder wird wohl dem ganzen Gebirge den Namen gegeben haben.
„Diana Adnoba“ ist die Göttin des Schwarzwaldes.
Geographie
Nach Westen gegen die Rheinebene fällt der Schwarzwald steil ab, bis 1000 Meter, nach Osten hin geht er in allmählicher Abdachung in den Schwäbischen Jura über. Eine Art welliger Hochfläche bildet sein Rücken, zwischen denen aber auch viele Täler eingelassen sind, so dass wir keinen strengen Gebirgskamm vor uns haben.
Es ist ein altes Urgebirge, dass ursprünglich mit den Vogesen zusammenhing, von diesem aber durch den Einbruch des Rheingrabens getrennt und damit selbständig wurde. Im Gebiet der oberrheinischen Tiefebene war die Richtung des früheren Rheinlaufs eine der jetzigen entgegengesetzte. Der Abfluss erfolgte ursprünglich gegen das Gebiet des heutigen Rhein- Rhone- Kanals hin. Erst später, nach dem Einbruch, konnte der Strom schließlich den jetzigen Verlauf nehmen.
Gewässer
Im allgemeinen kann man eine Wasserscheide nachweisen, die von Norden nach Süden zieht, doch ist das Gebirge durch tief einschneidende Täler vielfach zerrissen und zerklüftet. Der größte Teil der Wasserläufe wendet sich dem Rhein zu und nur ganz wenig Schwarzwaldwasser nimmt seinen Lauf in die Donau. Als wichtigste Täler gelten das der Wutach, der Wiese, der Elz, der Kinzig, der Murg, der Nagold und der Enz.
Auch viele Gebirgsseen gibt es, die mitunter von steilen Felswänden umschlossen sind und eine ansehnliche Tiefe haben. Die meisten sind Karseen, zurückgeblieben von den vielen Gletschern. Sie entwickelten sich während der Eiszeit, deren längster der vom Feldberg abgeflossene Wiesegletscher mit 26 Kilometer Länge war.
Alle Gewässer sind reich an Fischen, besonders die schmackhafte Bachforelle ist in allen Gebirgsbächen anzutreffen.
Berge
Die höchsten Berge des Südschwarzwaldes sind: Feldberg- 1496m, Herzogenhorn- 1417m, Belchen- 1414m, und Schauinsland- 1284m.
Im Nordschwarzwald: Hornisgrinde- 1266m, Schliffkopf- 1056m.
Die Menschen
Der Schwarzwald wurde schon vor 12000 Jahren von Menschen bewohnt und um 500 vor Christus wurden die Kelten und Franken in vielen Teilen sesshaft. Zuerst am Rande des Waldes und in den freien Tälern. Nach ihnen tauchten die Sueben, die heutigen Schwaben, in diesem Gebiet auf, die sich wiederum römischen Eindringlingen beugen mussten, welche um 250 nach Christus dann von den aus einem suebischen Stamm hervorgegangenen Alemannen verdrängt wurden. Das Waldgeding im Raum Dornstetten/Aach war ein Beispiel für ein Jahrhunderte langes, friedliches und demokratisches Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher Abstammung.
Aus Richters Reiseführer Schwarzwald von 1913
Die Bewohner des Nordschwarzwaldes gehören, ihrer Herkunft nach, vorherrschend den zwei deutschen Stämmen der Alemannen und Franken an, unter Einmischung Keltisch-römischer Elemente. Der Unterschied der Abstammung macht sich noch gegenwärtig in der körperlichen und geistigen Natur des Volkes bemerklich. Neben der wesentlichen Verschiedenheit des keltisch-römischen vom deutschen Wesen, welche zäher nachgewirkt hat, als man gewöhnlich anzunehmen scheint, bestand auch ein merklicher Unterschied zwischen dem alemannischen und fränkischen Geblüt.
Aus der Mischung dieser Elemente entwickelte sich unter Mitwirkung örtlicher, politischer und kirchlicher Verhältnisse die Eigentümlichkeit des Volkscharakters.
In den höher gelegenen Waldgebieten findet man einen Menschenschlag mit dunklem Haar und dunkelbraunen Augen mit einem nachdenklichen, sinnenden Wesen, welcher besondere Vorliebe und Begabung für technische Arbeiten zeigt und auch einem starken Wandertrieb erfüllt ist, währenddem das hellhaarige oder blonde Volk der Nachbarschaft mehr Sinn und Vorliebe für den heimatlichen Boden und dessen Bauernleben an den Tag legt.
In jenen Bewohnern des höheren Gebirges will man die Abkömmlinge der Kelten oder eigentlichen Ureinwohner erkennen, welche nach dem Untergang der Römerherrschaft von den siegreichen Alemannen in das wilde Waldgebiet der Berge hinauf gedrängt wurden, wo sie bei geringer Ackerwirtschaft mit Viehzucht, Holzhauen, Kohlenbrennen, Harzen, Flößerarbeit und mit Verfertigung von Holzgeräten ihr Leben fristen.
Die althergebrachte Liebhaberei für Verfertigung von allerlei Holzwaren in Verbindung mit der herkömmlichen Übergabe der Hofgüter an die jüngsten Söhne, wobei die übrigen Söhne zu anderen Beschäftigungen greifen mussten, führte dem Schneidstuhl immer mehr Leute zu. Das Schnefler-, Dreher- und Küblerhandwerk fand immer mehr Vervollkommnung und guten Verdienst und die Ausübung desselben daher auch allgemeine Wertschätzung. Später verband man damit noch andere technische Arbeiten, zu denen das Material in der Nähe lag, z.B. Bürstenmacherei, Glasbläserei, Schmieden von Blechlöffeln und gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Urmacherei.
Orte
Der Schwarzwald ist nicht nur ein Gebirge, sondern es gibt auch Ortschaften die so heißen.
Es gibt 5 Orte im heutigen Polen und 3 Orte in Österreich die Schwarzwald heißen.
Quelle: GOV
Diese Seite basiert auf den Inhalten der alten Regionalseite www.genealogienetz.de/reg/geo-reg-d.html#schwarzwald. Den Inhalt zur Zeit der Übernahme ins GenWiki sehen Sie hier. Kommentare und Hinweise zur Bearbeitung befinden sich auf der Diskussionsseite dieses Artikels. |