Morgen (Kreis Johannisburg): Unterschied zwischen den Versionen
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Kumielsk wurde 1428 als „Zinsdorf“ mit sechs Schulzen-Hufen nach kölmischem Recht durch den Deutschen Ritterorden gegründet. Der prußische Name Kumelischken/ Kumilszken/ Komilsken aus dem Jahr 1471 deutet auf Pferdezucht (lit. kumelė, lett. kumlš). | |||
Erste urkundliche Erwähnung der Kirche 1502. Sie blieb beim Tatareneinfall 1656/57 verschont, brannte aber 1720 ab. Auch die wieder aufgebaute Kirche wurde 1849 bis auf die Grundmauern durch Feuer zerstört. Unter Verwendung noch verwertbarer Teile entstand 1849 - 1852 ein langgestreckter Saalbau mit Rundbogenfenstern, Sakristei im Norden, Vorhalle im Süden. Turm mit spitzem Dachreiter von 1874. | Erste urkundliche Erwähnung der Kirche 1502. Sie blieb beim Tatareneinfall 1656/57 verschont, brannte aber 1720 ab. Auch die wieder aufgebaute Kirche wurde 1849 bis auf die Grundmauern durch Feuer zerstört. Unter Verwendung noch verwertbarer Teile entstand 1849 - 1852 ein langgestreckter Saalbau mit Rundbogenfenstern, Sakristei im Norden, Vorhalle im Süden. Turm mit spitzem Dachreiter von 1874. | ||
Von der Ausstattung um 1720 sind noch vorhanden: | Von der Ausstattung um 1720 sind noch vorhanden: | ||
- der Hauptaltar | |||
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Bei der Großen Pest 1709/11 fanden in Kumilsko etwa 735 Einwohner den Tod. 1710 vollendete sich in Kumilsko ein besonders trauriges Schicksal: durch die damals grassierende Große Pest fanden an ein und demselben Tag Pfarrer Trentovius mit seiner Frau und allen 7 Kindern den Tod. | |||
Am 8. April 1874 wurde Kumilsko Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk, der – 1938 in „Amtsbezirk Morgen“ umbenannt – bis 1945 bestand und zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Die Einwohnerzahl Kumilskos belief sich 1910 auf 445. | |||
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Kumislko gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Kumilsko stimmten 300 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme. | |||
Im Jahr 1933 waren 354 Einwohner in Kumilsko registriert. | |||
- | Aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Kumilsko am 3. Juni 1938 in „Morgen“ umbenannt. 1939 betrug die Einwohnerzahl 355. | ||
Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südlich Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war davon auch Kumilsko resp. Morgen betroffen. Es erhielt die polnische Namensform „Kumielsk“ und ist heute Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo). Damit gehört es zur Stadt- und Landgemeinde Biała Piska (Bialla, 1938 bis 1945 Gehlenburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 betrug die Einwohnerzahl 309. | |||
== Genealogische und historische Quellen == | == Genealogische und historische Quellen == |
Version vom 27. Januar 2019, 12:47 Uhr
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Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Johannisburg > Morgen (Kreis Johannisburg)
Einleitung
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Kumielsk wurde 1428 als „Zinsdorf“ mit sechs Schulzen-Hufen nach kölmischem Recht durch den Deutschen Ritterorden gegründet. Der prußische Name Kumelischken/ Kumilszken/ Komilsken aus dem Jahr 1471 deutet auf Pferdezucht (lit. kumelė, lett. kumlš).
Erste urkundliche Erwähnung der Kirche 1502. Sie blieb beim Tatareneinfall 1656/57 verschont, brannte aber 1720 ab. Auch die wieder aufgebaute Kirche wurde 1849 bis auf die Grundmauern durch Feuer zerstört. Unter Verwendung noch verwertbarer Teile entstand 1849 - 1852 ein langgestreckter Saalbau mit Rundbogenfenstern, Sakristei im Norden, Vorhalle im Süden. Turm mit spitzem Dachreiter von 1874.
Von der Ausstattung um 1720 sind noch vorhanden: - der Hauptaltar - der nördliche Seitenaltar - 2 Heiligenfiguren - 2 Kerzenengel
Bei der Großen Pest 1709/11 fanden in Kumilsko etwa 735 Einwohner den Tod. 1710 vollendete sich in Kumilsko ein besonders trauriges Schicksal: durch die damals grassierende Große Pest fanden an ein und demselben Tag Pfarrer Trentovius mit seiner Frau und allen 7 Kindern den Tod.
Am 8. April 1874 wurde Kumilsko Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk, der – 1938 in „Amtsbezirk Morgen“ umbenannt – bis 1945 bestand und zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Die Einwohnerzahl Kumilskos belief sich 1910 auf 445.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Kumislko gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Kumilsko stimmten 300 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.
Im Jahr 1933 waren 354 Einwohner in Kumilsko registriert.
Aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Kumilsko am 3. Juni 1938 in „Morgen“ umbenannt. 1939 betrug die Einwohnerzahl 355.
Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südlich Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war davon auch Kumilsko resp. Morgen betroffen. Es erhielt die polnische Namensform „Kumielsk“ und ist heute Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo). Damit gehört es zur Stadt- und Landgemeinde Biała Piska (Bialla, 1938 bis 1945 Gehlenburg) im Powiat Piski (Kreis Johannisburg), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 betrug die Einwohnerzahl 309.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Johannisburg
Adressbücher
- Ortsindex der Online-Adressbücher
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Bibliografie
- Volltextsuche nach Morgen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Volltextsuche nach Kumilsko in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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