Herrlichkeit Horst: Unterschied zwischen den Versionen
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Haus Horst liegt etwa 3 km südöstlich von Essen-Steele, an der nördlichen Hangkante zur Ruhrniederung. Ehemalige Hauskapelle, der östliche Wirtschaftstrakt und die Vorburgmauer dieser mittelalterlichen Burganlage sind 2006 noch erhalten. Der Hof Horst ist urkundlich um 1050 belegt und bestand zunächst wohl als Haupthof neben der Vryburg, einer frühmittelalterlichen Wallanlage (9. Jhdt.). | Haus Horst liegt etwa 3 km südöstlich von Essen-Steele, an der nördlichen Hangkante zur Ruhrniederung. Ehemalige Hauskapelle, der östliche Wirtschaftstrakt und die Vorburgmauer dieser mittelalterlichen Burganlage sind 2006 noch erhalten. Der Hof Horst ist urkundlich um 1050 belegt und bestand zunächst wohl als Haupthof neben der Vryburg, einer frühmittelalterlichen Wallanlage (9. Jhdt.). | ||
Im 13. Jh. gehörte die Burganlage den Herren von Horst, ein ursprünglich | Im 13. Jh. gehörte die Burganlage den Herren von Horst, ein ursprünglich edelfreies Geschlecht mit umfangreichem Allodialbesitz in und um Horst. Im Jahre 1280 wird Heinrich von Horst als Drost Lehnsmann und Ministerialer des Grafen von Berg, sein Bruder Hugo wird 1282 als Marschall ein Lehnsmann und Ministerialer der Essener Äbtissin Berta von Arnsberg genannt | ||
Aus ihrer Bedeutung als | Aus ihrer Bedeutung als edelfreies Geschlecht erbaute die Familie von Horst noch 1359 einen Turnierhof auf ihrer Burg, eine historische Seltenheit. Türme und Wehrmauern sind aus dem 16./17. Jh. sowie die Meierei von 1680. Die Meierei wurde erbaut aus den Steinen der zerfallenen Hauptburg. Sie wird heute, wie auch die Kapelle, zu Wohnzwecken genutzt. Gleiches gilt für den Burghof, der neben den äußeren Schutzmauern obertägig keine Gebäudespuren aufweist. 1934 erfolgten Ergänzungen und Restaurierungen im südlichen Vorburgbereich | ||
Von der Anlage erhalten sind noch nicht näher erforschte Gewölbe und Mauerreste im Boden (Bodendenkmal) sowie oberirdisch die Kapelle mit romanischem Gewölbe und einem Aussätzigenfenster. Westlich der Zufahrt stehen bauliche Reste der ehemaligen Hauptburg, die als Gartenanlage genutzt werden. Hier existieren gut erhaltene, gewölbte Räume sowie ausgerissene Mauerfundamente, die auf eine ehemals weiträumige Bebauung hinweisen. Vermutlich sind auch hier Gemäuer und Gewölbe der mittelalterlichen Burg als Unterkellerungen erhalten. | Von der Anlage erhalten sind noch nicht näher erforschte Gewölbe und Mauerreste im Boden (Bodendenkmal) sowie oberirdisch die Kapelle mit romanischem Gewölbe und einem Aussätzigenfenster. Westlich der Zufahrt stehen bauliche Reste der ehemaligen Hauptburg, die als Gartenanlage genutzt werden. Hier existieren gut erhaltene, gewölbte Räume sowie ausgerissene Mauerfundamente, die auf eine ehemals weiträumige Bebauung hinweisen. Vermutlich sind auch hier Gemäuer und Gewölbe der mittelalterlichen Burg als Unterkellerungen erhalten. |
Version vom 5. Dezember 2006, 16:42 Uhr
Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Grafschaft Mark > Herrlichkeit Horst (Ruhr)
Gerichtsbezirk Herrlichkeit Horst
- Herrlichkeit und Haus zu Hattingen an der Ruhr im Amt Bochum (historisch).
Einleitung
Haus Horst liegt etwa 3 km südöstlich von Essen-Steele, an der nördlichen Hangkante zur Ruhrniederung. Ehemalige Hauskapelle, der östliche Wirtschaftstrakt und die Vorburgmauer dieser mittelalterlichen Burganlage sind 2006 noch erhalten. Der Hof Horst ist urkundlich um 1050 belegt und bestand zunächst wohl als Haupthof neben der Vryburg, einer frühmittelalterlichen Wallanlage (9. Jhdt.).
Im 13. Jh. gehörte die Burganlage den Herren von Horst, ein ursprünglich edelfreies Geschlecht mit umfangreichem Allodialbesitz in und um Horst. Im Jahre 1280 wird Heinrich von Horst als Drost Lehnsmann und Ministerialer des Grafen von Berg, sein Bruder Hugo wird 1282 als Marschall ein Lehnsmann und Ministerialer der Essener Äbtissin Berta von Arnsberg genannt
Aus ihrer Bedeutung als edelfreies Geschlecht erbaute die Familie von Horst noch 1359 einen Turnierhof auf ihrer Burg, eine historische Seltenheit. Türme und Wehrmauern sind aus dem 16./17. Jh. sowie die Meierei von 1680. Die Meierei wurde erbaut aus den Steinen der zerfallenen Hauptburg. Sie wird heute, wie auch die Kapelle, zu Wohnzwecken genutzt. Gleiches gilt für den Burghof, der neben den äußeren Schutzmauern obertägig keine Gebäudespuren aufweist. 1934 erfolgten Ergänzungen und Restaurierungen im südlichen Vorburgbereich
Von der Anlage erhalten sind noch nicht näher erforschte Gewölbe und Mauerreste im Boden (Bodendenkmal) sowie oberirdisch die Kapelle mit romanischem Gewölbe und einem Aussätzigenfenster. Westlich der Zufahrt stehen bauliche Reste der ehemaligen Hauptburg, die als Gartenanlage genutzt werden. Hier existieren gut erhaltene, gewölbte Räume sowie ausgerissene Mauerfundamente, die auf eine ehemals weiträumige Bebauung hinweisen. Vermutlich sind auch hier Gemäuer und Gewölbe der mittelalterlichen Burg als Unterkellerungen erhalten.
Familie von Horst an der Ruhr
Die Familie soll gleichen Stammes sein wie die "von Aldendorp" und die "von Eickenscheidt". Diese Familie findet sich wohl zuletzt 1359 unter diesem Namen. Ihr Wappen: 3 Pferdeprammem (2/1) im Schild.
Herrlichkeit Horst
- Zustand um 1750
Gerichte
- Gericht Horst, Eigengericht
Kirchspiele und Bauerschaften
Adeliges Haus
- Haus Horst.
Landesherrliche Mühlen
- Eine Mühle in Horst.
Gerichtsherren der Herrlichkeit Horst
- 1142 Rutgerus de Hurst
- 1167-1177 Rutgerus de Horst, Ministerial des Erzbischofs von Köln
- 1197 Rutgerus de Horst, Marschall des Stiftes Essen
- 1282 Heinrich de Horst
- 1298 Gebrüder Hugo und Bernd de Horst
- 1319 Bruderteilungen zwischen den Gebrüdern Engelbert, Gerhard und Hugo von der Horst.
- 1336 Bruderteilungen zwischen den Gebrüdern Wennemar und Heirich von der Horst und ihrem Neffen Hugo von der Horst.
- 1362 Die Äbtissin von Essen gestattet dem Hugo von der Horst die Verschreibung essendischer Dienstmannsgüter.
- 1412 (um) Hugo bzw. Theodericus de Horst Besitzen zu Lehen vom Kloster Werden "curtis in Bole" Güter bei Wenigern.
- 1457 Bernd von Voerst
- 1552 "Bruyn und Everdt van Schuren ter Horst, und ist Everdt uitlendich und Bruin temelich mit perden gerust, doch swach van Lyve."
- 1563 Everhard von Schüren zu Horst
- 1581 Eberhard von Schüren zu Horst (1604+), Streit mit der Äbtissin zu Essen wegen der Fischerei in der Ruhr und Weiderechte in den Gerichten Horst, Hattingen und Bochum, verpfändete den Zehnten zu Boele oo Veronika Knipping (1604 Wwe.)
- 1604 Everhard (nicht Gerhard) von Schüren zu Horst (Sohn Eberhards und Veronika Knippings)
- 1644 -52 Alex Graf von Velen zu Raesfeld klagt 1666 auf Erfüllung des Kaufgeldrestes von 5.000 Talern über das Haus Horst an der Ruhr gegen Joh. Heinrich von Rhede zu Brandlecht, Joh. Hugo von Scheuren und Engelbert von Salm.
- 1665 Joh. Heinrich von Reede zu Brandlecht
- 1674 Jobst Dietrich Freiherr zu Wendt
Bibliografie
- Fleher, Heinrich, Schulleiter in Horst, Heimatforscher, Geschichte der Horst. 1924. (Privatdruck)
- Irene Voigt: Burg Horst - Die Geschichte eines alten Hauses an der Ruhr. Essen 1983. ISBN 3-922693-54-z
- Feldens, Franz, Werden und das Ruhrtal. Alte Bilder aus dem Ruhrtal zwischen Werden und Steele. III. Folge des Alt-Essener Bilderbuches.
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