Gutt (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 192: | Zeile 192: | ||
'''Vergl. J. v. Müller, Gesch. schweiz. Eidgenossenschaft 2. Buch.''' | '''Vergl. J. v. Müller, Gesch. schweiz. Eidgenossenschaft 2. Buch.''' | ||
==Namenforscher== | |||
==Sonstige Personen== | ==Sonstige Personen== |
Version vom 27. November 2006, 21:43 Uhr
Herkunft und Bedeutung
- Duden Familiennamen, Rosa u. Volker Kohlheim, Mannheim 2000: Gutt - Übername zu mittelhochdeutsch gout > tüchtig, brav, gut, von gutem Stande, vornehm; freundlich; nützlich<, mittelhochdeutsch güete >Güte, Gütheit<
- Etymolgisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen, Josef Karlmann Brechenmacher, Limburg a.d. Lahn 1960 :
Gutt - 1. In der Hauptsache eherender ÜN = „milde gesinnt, verträglich, freundlich, angenehm“. 1170 Herimannus Bonus, Bürger zu Köln, 1197 Herimannus filius Herimanni Boni, Bürger zu Köln: KschU. I, 251, 311 u.a. – 1236 Hermannus dictus der Guot, Bürger zu Sulz: WUB. III, 373. Im gleichen Jahr (1236) Heinricus dictus der Guot, Bürger zu Schaffhausen: Schwld. II, 537. – 2. < VN Guoto, vgl. 1286 Heinricus et Guto, freie Meier zu Basel: Schwld. II, 537. War der Bonus Albertus, der um 1280 häufig päpstl. Urkunden unterzeichnet, ein Deutscher? Mit einiger Sicherheit sind indes nur die Koseformen auf den VN zurückzuführen. Vgl. im Osten die zahlr. Dobry usw. – 3. Die sächs. Gutte gehören zu dem ON Guttau bei Bautzen, vgl. 1486 Bartil Guttaw, Bürger zu Kamenz = 1492 Barthol. Gutte: KUB. 119, 133 u. ö. S. Bonus.
- Die siebenbürgisch-sächsischen Familiennamen, Fritz Keintzel-Schön, Köln/Wien 1976: Gutt – Übername (Charakterzug), Originalform gut, Verbreitung: Heldsdorf, Weidenbach.
- Gesetzmäßigkeiten bei ost- und westpreußischen Familiennamen. In: Preußenland und der Deutsche Orden (Festschrift), Walter Franz, Göttingen, 1958: Gutt - (…)Das Breslausche [Mundart] ist durch folgendes ausgezeichnet:
1) Westgermanische a wird in offener Silbe zu offenem o oder zu a. Hier könnte man einen Ton oben beim Niederdeutschen erwähnten Nachnamen anführen HAMANN-HOMANN usw. 2) U wird vielfach zu o, siehe auch oben, dazu FOCHS (nicht VOSS), POSCHMANN, TROMP (TRUMP). 3) Anlautendes b wird z. T. zu p: PROTHMANN, PUTTERMANN, POSCHMANN, soweit dieser Nachnamen aus dem Slawischen herzuleiten ist. 4) S ist intervokalisch zuweilen stimmlos, z. B. in HASSELBERG, HASSELPUSCH 5) Westgermanische o wird kurzes u: GUT zu GUTT 6) Ei und eu werden zu zu ganz offenen ai, bei dem das a stark überwiegt. Vielleicht ist die Erscheinung der Grund für das Nebeneinanderbestehen von BAYSEN und BEISEN das ei wird geradezu zum a. *5
- dtv - Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet, Kunze, Konrad, 1999: (Übernamen nach der Wesenart - positiven Gruppen: Gut, Guth, Gude, Gutt.
- Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann, fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer. 6 Bände. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden/Stuttgart 1965-1997
gut:
I. Adj. 1. vom Menschen. a. 'sittlich g., hilfreich, liebevoll', gut (gūd) [fast allg.], gutt (gud) [KU-Schönbg Dunzw WD-Niedkch verbr. b. 'fromm'. Er is e guder Krischt [LU-Opp]. – c. 'brav, folgsam'; e gures Kind [KL-Fischb, allg]. – d. 'tüchtig'; e gurer Wert, e gurer Geschäftsmann [RO-Sippf, verbr.]; e gurrer Schiler [WD-Niedkch, verbr.] e. 'leistungsfähig'; e gurer Fußgänger [KU-Brück, verbr.]. Er isch noch g. uf de Fiß [LA-Nußd, verbr.], f. 'haushälterisch'; e gurer Hausvadder [SP-Harths]. – g. 'wohlhabend'; die Gure, Neckname für die Bewohner von LA-Nd'hochsdt, denen Wohlhabenheit nachgesagt wird. h. 'gutmütig'; e gurer Kerl [NW-Kallstdt, verbr.] i. 'zuverlässig, treu'; e guder Freind [PS-Dahn, verbr.] j. 'wohlgesinnt, zugetan'. Die zwää sin enanner net g. [Pirmas]. k. 'Bürgschaft leistend'. Ich sein der g. defor [KU-Kaulb, verbr.]. Ich bin der g. un Bärch (Bürge). l. 'vornehm'; in guder G'sellschaft verkehre [LU-Opp, verbr.]. m. die guten leüthe 'Sieche, Aussätzige' [PfWeist. I 286 (SP-Dudhf)]; vgl. Gutleutehaus.
- Schlesisches Wörterbuch
2. Gut lautet im Hochdeutschen gedehnt, in Schlesien und einigen andern Gegenden geschärft, gutt oder wohl gar kutt,
- Noms des Familles d'Alsace et Lorraine: Gut : nom porté en Alsace-Lorraine, formé à partir de l'adjectif allemand gut (= bon). Variantes :Gut et Gutt.
Varianten des Namens
- der Guot (um 1236 Sulz, Schweiz)
- et Guto (1286 Basel, Schweiz)
- Gut (um 1365)
- Gutt (um 1370 Lunern, Schweiz)
- Gute (um 1425)
- Gutt (um 1440 Ottenbach, Schweiz)
Geographische Verteilung
Gutt Anna 1534 Strassburg Elsass
Gutt ---------- 1545 Wildbad im Schwarzwald Württemberg
Gutt Matz 1550 Haarschen Preussen
Gutt Johann 1550 Gelitten Preussen
Gutt Hans 1562 Seehesten Preussen
Gutt ---------- 1566 Langenhennersdorf Sachsen
Siebenbürgen
Anna Gutt-Lassel Trauung: 4 Februar 1873 Honigberg, Kronstadt, Ungarn
Catharina Gutt Geburt: 1711 Torokbalint, Pest, Ungarn
Catharina Gutt Geburt: 23 Dezember 1774 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Catharina Gutt Trauung: 1745 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Catharina Gutt Trauung: 28 Januar 1795 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Catharina Gutt Geburt: 1718 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Franziska Gutt Taufe: 5 März 1844 Katholisch, Sereth, Buchenland, Rumänien
Georgius Gutt Taufe: 18 Dezember 1746 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Georg Gutt Trauung: 1745 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Georgius Gutt Trauung: 24 November 1771 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Georg Gutt Geburt: 1714 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Magdalena Gutt Geburt: 1792 Veszprem, Veszprem, Ungarn
Magdalena Gutt Trauung: 1812 Veszprem, Veszprem, Ungarn
Michael Gutt Geburt: 1830 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Michael Gutt Trauung: 10 Februar 1857 Magocs, Baranya, Ungarn
Michael Gutt Trauung: September 1858 Schäßburg, Nagy-Kukullo, Ungarn
Gutt Anna geb. 28.08.1898 in Weidenbach verh.
Kellner Johann geb. * 20.03.1889 in Weidenbach, + 02.03.1969 in Weidenbach
Gutt Elke verh.
Herrmann Johannes
Kinder: Mathias, Thomas Herrmann
Gutt Emma verh.
Treutsch Hans
Kinder: Hans, Dietmar Treutsch
Gutt Fritz verh.
Krafft Ida
Gutt Gerda verh.
Marzell Hans, Trauung: 22.08.1953 in Rosenau Siebenbürgen
Kinder: Isolde, Edith Marzell
Gutt Willhelm verh.
Leonhardt Rosa
Kinder: Gerda Gutt
Gutt Katharina verh. 27.01.1767 in Weidenbach
Schmidts Johann * 09.02.1743 in Weidenbach
Kinder: Martha Schmidts * 1777 in Weidenbach, + 1863 in Rosenau
Gutt Josef * um 1706 in Pilisvörösvár, + 10.02.1766 in Pilisvörösvár
Verh. 1. Treer Maria Katharina * 14.02.1711 in Pilisvörösvár
Kinder:
Gutt Christian * 20.09.1738 in Pilisvörösvár, + 28.09.1738 in Pilisvörösvár
Gutt Johann Martin * 1732 in Pilisvörösvár, + 1758 in Pilisvörösvár
Gutt Rochus * 1740 in Pilisvörösvár
V erh. 2. 17.02.1744 in Pilisvörösvár Sauer Maria * um 1719 in + 01.01.1789 in Pilisvörösvár Kinder: Gutt Elisabeth * 1744 in Pilisvörösvár, + 1777 in Pilisvörösvár
Gutt Christian * 1746 in Pilisvörösvár, + 1748 in Pilisvörösvár
Gutt Josef * 1748 in Pilisvörösvár, + 1748 in Pilisvörösvár
Gutt Maria * 1749 in Pilisvörösvár, + 1749 in Pilisvörösvár
Gutt Anastasia * 1750 in Pilisvörösvár
Gutt Marianna * 1751 in Pilisvörösvár, + 1751 in Pilisvörösvár
Gutt Nicolaus * 1752 in Pilisvörösvár
Gutt Anna Maria * 1754 in Pilisvörösvár
Gutt Johann * 1759 in Pilisvörösvár, + 1759 in Pilisvörösvár
Gutt Michael * 1759 in Pilisvörösvár, + 1759 in Pilisvörösvár
Gutt Anna Maria * 1760 in Pilisvörösvár
Gutt Johann Michael * 1763 in Pilisvörösvár
Gutt Johann verh.
Neumeier Katharina
Kinder:
Gutt Josef * um 1706 in , + 1766 in Pilisvörösvár
Gutt Katharina * 1735 in Pilisvörösvár, + 1756 in Pilisvörösvár
Berühmte Namensträger
- Nikolaus Gutt - der Zofinger Schultheiß
Heinrich Wohlleb aus Uri hob in der Schlacht bei Frastenz, ohnweit Feldkirch (20. April 1499), wie Winkelried am Tage von Sempach, mit seiner ungeheuren Hellebarde sechs bis acht feindliche Spieße mit gewaltiger Kraft in die Höhe und bahnte so seinen Waffengenossen den Weg, die feindliche Ordnung zu brechen. Wohllebs anderes Vorbild aus derselben Schlacht bei Sempach, der Zofinger Schultheiß Nikolaus Gutt, hatte das ihm anvertraute Banner, damit es nicht in Feindeshände falle, in Stücke gerissen und ward auf dem Schlachtfelde unter den Todten gefunden, den Stock des Banners zwischen seinen Zähnen festhaltend. Seitdem ließen seine Mitbürger die Schultheißen schwören, das Stadtbanner von Zofingen so gut zu hüten wie der Schultheiß Nikolaus Gutt.
Vergl. J. v. Müller, Gesch. schweiz. Eidgenossenschaft 2. Buch.