Moltrecht (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Moltrecht''' ist der Name einer alten deutschen Familie, die erstmals im 15. Jahrhundert in Salbke östlich von Magdeburg nachweisbar ist.
'''Moltrecht''' ist der Name einer alten deutschen Familie, die erstmals im Jahr 1485 in Salbke südöstlich von Magdeburg erscheint.
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==Herkunft==
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<!-- Wenn mehrere Möglichkeiten bekannt, bitte auch alle nennen, möglichst mit Quellenangabe. -->
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Im Jahr 1485 wird Hans Moltrecht in den Urkunden des "Klosters Unser Lieben Frauen" zu Magdeburg als Gutsbesitzer in Salbke aufgeführt. Peter Moltrecht wird 1486 als Propst im Kloster Plötzky und als Pfarrer in der Gemeinde Moritz genannt. Die Familie Moltrecht war ab dem 16. Jahrhundert u.a. in Gübs ansässig. Sie waren dort über viele Jahrhunderte Gutsbesitzer. Im 17. Jahrhundert lebte in Magdeburg eine Brauer- und Bäckerfamilie Moltrecht. Ihr Begründer war der Bürger Joachim Moltrecht (†1678). Die Familie besaß Brauhäuser und Backstuben in Magdeburg. Ab dem 18. Jahrhundert verbreitete sich die Familie Moltrecht auch über die Grenzen des Herzogtums Magdeburg hinaus. Es entstanden zusätzlich zum Magdeburger Stamm ein Brandenburger Zweig, ein Sächsischer Zweig, ein Baltischer Zweig und ein Ostindischer Zweig, die bis heute bestehen.
Die Familie Moltrecht stammt aus der Region südöstlich von Magdeburg. Der Name erscheint erstmals im Jahre 1485 in dem Urkundenbuch des Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg mit dem Großbauern Hans Moltrecht in Salbke (heute Stadtteil von Magdeburg). Ein Jahr später, im Jahre 1486, wird der Propst Peter Moltrecht in den Urkunden des Klosters Plötzky genannt. Er war ebenfalls Pfarrer in Moritz (heute ein Ortsteil von Zerbst).
 
Der Name Moltrecht erscheint zwischen 1600 und 1700 in mehreren Orten südöstlich von Magdeburg, wie z.B. in Gübs, Wallwitz, Parey, Gommern, Möckern und Vehlitz. Viele der heute lebenden Moltrechts stammen aus Gübs, wo sich um 1650 ein Andreas Moltrecht angesiedelt hat. Seine Nachkommen lebten dort über Jahrhunderte als Gutsbesitzer.
 
In Magdeburg lebte zwischen 1640 und 1700 eine Brauer- und Bäckerfamilie mit dem Namen Moltrecht. Ihr Begründer war der Bürger Joachim Moltrecht (†1678). Die Familie besaß mehrere Brauhäuser und Backstuben in Magdeburg.
 
Ab 1700 verbreitete sich die Familie Moltrecht auch über die Grenzen des Herzogtums Magdeburg hinaus. Es entstanden u.a. ein Brandenburger Zweig, ein Sächsischer Zweig, ein Baltischer Zweig und ein Ostindischer Zweig, die bis heute existieren.





Version vom 27. August 2017, 21:26 Uhr

Moltrecht ist der Name einer alten deutschen Familie, die erstmals im Jahr 1485 in Salbke südöstlich von Magdeburg erscheint.


Herkunft

Die Familie Moltrecht stammt aus der Region südöstlich von Magdeburg. Der Name erscheint erstmals im Jahre 1485 in dem Urkundenbuch des Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg mit dem Großbauern Hans Moltrecht in Salbke (heute Stadtteil von Magdeburg). Ein Jahr später, im Jahre 1486, wird der Propst Peter Moltrecht in den Urkunden des Klosters Plötzky genannt. Er war ebenfalls Pfarrer in Moritz (heute ein Ortsteil von Zerbst).

Der Name Moltrecht erscheint zwischen 1600 und 1700 in mehreren Orten südöstlich von Magdeburg, wie z.B. in Gübs, Wallwitz, Parey, Gommern, Möckern und Vehlitz. Viele der heute lebenden Moltrechts stammen aus Gübs, wo sich um 1650 ein Andreas Moltrecht angesiedelt hat. Seine Nachkommen lebten dort über Jahrhunderte als Gutsbesitzer.

In Magdeburg lebte zwischen 1640 und 1700 eine Brauer- und Bäckerfamilie mit dem Namen Moltrecht. Ihr Begründer war der Bürger Joachim Moltrecht (†1678). Die Familie besaß mehrere Brauhäuser und Backstuben in Magdeburg.

Ab 1700 verbreitete sich die Familie Moltrecht auch über die Grenzen des Herzogtums Magdeburg hinaus. Es entstanden u.a. ein Brandenburger Zweig, ein Sächsischer Zweig, ein Baltischer Zweig und ein Ostindischer Zweig, die bis heute existieren.


Wappen

Wappen der Brauer- und Bäckerfamilie Moltrecht aus Magdeburg, 1642

Wappen Magdeburg.JPG


Wappen aus der Brandenburger Linie

IMG 0796 2.jpg


Der Leipziger Kaufmann Moltrecht und Napoleon

Im Jahr 1813 sendete der Leipziger Kaufmann Friedrich Ludewig Moltrecht einen Brief an einen Handelspartner in Frankfurt am Main. In dem Brief ging es um wichtige Informationen über die Situation der französischen Truppen und deren Niederlagen. Dieser Brief wurde jedoch abgefangen und Friedrich Ludewig Moltrecht auf direkten Befehl Napoleons verhaftet und wegen Verrates am Kaiser vors Kriegsgericht gestellt. Seine Frau, Helene Henriette Friedericke Moltrecht, schrieb einen Brief an Napoleon, in dem Sie Ihn um Gnade bat. Bevor es zu einem Urteil kam, wurde Leipzig von preußischen Truppen befreit und Friedrich Ludewig Moltrecht entging so knapp dem Todesurteil.


Napoleon begnadigt Familie Moltrecht3.jpg

Lithographie aus dem Jahre 1838 von P. Degobert mit dem Titel
"La Famille Moltrecht implora la Générosité de Napoleon"
(deutsch: Familie Moltrecht erbittet Napoleons Gnade)


Namensträger

Peter Moltrecht
Propst im Kloster Plötzky und Pfarrer in der Gemeinde Moritz im Jahr 1486.

Andreas Moltrecht
Gelehrter, Buchdrucker und Verleger in Helmstedt und Braunschweig um 1660.

Johann Heinrich Moltrecht
(*1725 in Gübs)
Offizier der Niederländischen Ostindien-Kompanie, Richter in Batavia und Ratsherr in der Regierung von Niederländisch-Ostindien, dort auch Jan Hendrik Moltrecht genannt. Seine Nachkommen leben unter dem anglisierten Namen Moldrich auf Sri Lanka und in Australien.

Carl Frederick Moltrecht
(*1770 in Batavia)
Mitglied der niederländischen Regierung von Ceylon, Vertreter der Niederländisch-Ostindischen Handelskompagnie auf Ceylon.

Hannibal Moltrecht
(*21.10.1812 Leipzig †28.5.1882 Hamburg)
Hamburger Fabrikant, Mitglied der Hamburger Konstituante, Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft, Spritzenmeister und Leiter der Hamburger Feuerwehr. Der Moltrechtweg in Hamburg-Alsterdorf wurde nach ihm benannt. Sein Schwiegervater war der Konstrukteur und Unternehmer Johann Georg Repsold.

Karl Johann Albert Moltrecht
(*12.5.1860 St. Matthiae/Lettland †20.1.1919 Tuckum/Lettland)
Deutsch-baltischer Theologe, evangelischer Märtyrer. Er war Propst von Pilten und Pastor in Dondangen. Er gehört zu den sogenannten "Märtyrern der Revolution" ('Baltisches Märtyrerbuch' von D. Oskar Schabert) und wurde am 20.01.1919 während des russischen Bürgerkrieges von den Bolschewisten hingerichtet.

Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht
(*27.8.1873 St. Matthiae/Lettland †13.2.1952 Bayreuth)
Deutsch-baltischer Arzt und Entomologe. Er entdeckte und erforschte zahlreiche Tierarten, von denen viele nach ihm benannt wurden, s.u.

Friedrich Heinrich Otto Moltrecht
(*22.06.1877 Rittergut Brumby †26.11.1955 Bad Harzburg)
Königlich-preußischer Rittmeister der Kavallerie, Landesältester des Landkreises Lüben/Schlesien, Besitzer des Schlosses und Rittergutes Groß Krichen in Schlesien.

Dr. Horst Werner Friedrich Moltrecht
(*30.07.1923 Danzig †20.12.2006 Bonn)
Persönlicher Referent von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller, Ministerialdirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung, Delegierter bei den Vereinten Nationen, stellvertretender Direktor des Verwaltungsrates der Europäischen Investitionsbank.

Joseph Aumsley David Moldrich
(*1955), Australischer Manager, u.a. bei IBM Australien, Träger des Ordens Medal of the Order of Australia (OAM) für seine internationalen Verdienste in der Entwicklung von Standards der Informationstechnologie.


Familienmitglieder als Namensgeber

Moltrechtstraße in Leipzig:
Die Straße wurde nach Heinrich Robert Moltrecht (1808-1854) benannt. Er war Kaufmann, königlich-sächsischer Postmeister zu Leipzig und Besitzer des Rittergutes Mölkau.

Moltrechtweg in Hamburg-Alsterdorf:
Die Straße wurde nach Hannibal Moltrecht (1812-1882) benannt. Er war Fabrikant, Leiter der Hamburger Feuerwehr und Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft.

Moltrechts Baumfrosch (lat.: Rhacophorus moltrechti):
Dieser Frosch kommt in Taiwan vor und wurde nach seinem Entdecker, Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht (1873-1952), s.o., benannt. Es gab zeitweise eine taiwanesische Briefmarke mit dem Motiv von Moltrechts Baumfrosch.

Moltrechts Minnow (lat.: Pararasbora moltrechti):
Dieser kleine Fisch kommt in Taiwan vor und wurde ebenfalls nach seinem Entdecker Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht (1873-1952) benannt.


Literaturhinweise

  • Arbeitsgemeinschaft Genealogie Magdeburg 'Familienforschung Heute Heft 15'
  • Allgemeine Deutsche Wappenrolle Band VIII
  • 'Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg: Das Bistum Brandenburg' von Fritz Buenger
  • Historische Nachrichten der Brau- und Bäckerinnung Magdeburg
  • Magdeburger Bürgerrolle


Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Weblinks

Buchdrucke von Andreas Moltrecht [1]

Moltrecht Wappen im E-Herold [2]

Genealogie der Familie Moldrich von Ceylon [3]

Moltrecht's Green Tree Frog, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [4][5]

Moltrecht's Minnow, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [6]

Kontakt zur Familie Moltrecht: 357.mag@gmx.de