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Aufgabe des "Rauhers" Gewebe und gegebenenfalls Garne aufzurauhen, um ihnen einen volleren Griff, größeres Volumen und ein flauschigeres Aussehen zu verleihen. Nach Vorgabe und angepasst an das jeweilige Material wählten sie die Rauwalzen der Raumaschinen aus und stellen die Warenbahngeschwindigkeit ein. Sie kontrollieren und reinigen die Rauwalzen und prüften vor Anlauf der Maschinen, dass die Ware ordnungsgemäß vorgelegt und eingeführt worden war. Außerdem stellen sie sicher, dass die Einstellung sowie das Verhältnis der Rauwalzen zueinander stimmten und die Ware glatt sowie ohne Verzug in gerader Richtung mit der vorgegebenen Spannung lief. | |||
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Version vom 29. März 2016, 06:55 Uhr
Bebilderte Ständebeschreibung: Die Handwerker, organisiert in ihren Amt, ihrer Zunft oder Gilde waren in den Städten des HRR maßgend bei der Wahl der lokalen Bürgermeister und des Rates („Deutsches Städtebuch“).
Kardierungswerkzeug
Schafe wurden ein- bis zweimal im Jahr geschoren, was zur Aufgabe eines Schäfers gehörte. Dann erfolgte die Vorbereitung der Wolle für den Spinnvorgang.
Im Durchschnitt lieferte jedes der um 1806 in Wetfalen heimischen Schafe etwa 7 Kilogramm Wolle, wobei etwa die Hälfte des Gewichtes aus Schmutz, Schweiß und Fett bestehen konnten. Von daher waren nach der Schur weitere Arbeitsschritte erforderlich
Kratzenmacher
Das kardieren, auch kardätschen, krempeln, kratzen oder kämmen genannt, diente zur Vorbereitung des Spinnens. Dabei wurde mit einer „Kratze“ die losen Wollfasern der Rohwolle zu einem Flor oder Vlies ausgerichtet.
Bei der im Kirchspiel Haltern um 1806 anfallenden Mengen an Rohwolle wurden soviel Kratzen benötigt, daß sich hier innnerhalb der Stadtmauern 3 Kratzenmacher oder auch Kratzenbrettermacher verselbständigt hatten. Diese sind schon im Laufe des 18. Jahrhunderts nachweisbar.
Einsatz auch beim Rauhen
In Haltern gab es eine städtische Walkmühle, deren Funktion es war, die auf Webstühlen hergestellten Tuchwaren, welche in Seifenwasser schwammen, unter hämmern und walzen so zu walken, dass die Tuche von den auf der Oberfläche liegenden Woll- und Garnhaaren befreit werden konnten. Zu Erleichterung des Vorgang wurden die Tuche vorher gerauht. Dies geschah in früheren Zeiten mit einer Diestel, nämlich der Karden-, Walker- oder Kardätschendistel (lat. Dipsacus), welche auch als Tuch oder Rauhkarde bekannt war. Diese Distel lieferte in den mit elastischen Häkchen besetzten Fruchtböden die Karden zum Rauhen(Kratzen) des Tuches.
Herstellung der Kratzen
Mit der Zunahme der Webstühle und Walkmühlen entwickelten sich mit der Kardenbretteranfertigung um Haltern aus der Holzverarbeitung die Berufe des Kratzenbrettmachers, der das Brett aus Buchenholz verfertigte und des Kratzenstechers, der in mühsamer Kleinarbeit die nach einem feinen System anzubringenden Karden in das Buchenholzbrett einstechen musste. So unter anderem im Jahre 2002 vom 84 jährigen ehemaligen Schreinermeister Clemens Gruwe aus Haltern berichtet oder bestätigt.
- 1864 beschäftigte die Kratzenfabrik zu Haltern 4 Arbeiter
Handwerkszeug des Rauhers
Aufgabe des "Rauhers" Gewebe und gegebenenfalls Garne aufzurauhen, um ihnen einen volleren Griff, größeres Volumen und ein flauschigeres Aussehen zu verleihen. Nach Vorgabe und angepasst an das jeweilige Material wählten sie die Rauwalzen der Raumaschinen aus und stellen die Warenbahngeschwindigkeit ein. Sie kontrollieren und reinigen die Rauwalzen und prüften vor Anlauf der Maschinen, dass die Ware ordnungsgemäß vorgelegt und eingeführt worden war. Außerdem stellen sie sicher, dass die Einstellung sowie das Verhältnis der Rauwalzen zueinander stimmten und die Ware glatt sowie ohne Verzug in gerader Richtung mit der vorgegebenen Spannung lief.