Matthias (Vorname): Unterschied zwischen den Versionen
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In Goslar wurde zu Ehren des Heiligen Apostels Matthias eine Matthias-Münze aus Harzsilber, die sogenannte '''Matthiarius''', geprägt. | In Goslar wurde zu Ehren des Heiligen Apostels Matthias eine Matthias-Münze aus Harzsilber, die sogenannte '''Matthiarius''', geprägt. Der Ursprung liegt wohl im Mittelalter. 1050 wurden die Reliquien des hl.Matthias in Trier erhoben. Wallfahrten nach dort und das Entstehen vieler Bruderschaften zu Ehren dieses Heiligen waren damals die Regel. Die Verehrung des Hl. Matthias bei den Bergleuten war damals weit verbreitet. So ließen einige Bergleute in Goslar sogar in Verehrung dieses Heiligen einen Silbergroschen den ' ''Matthiarius'' ' prägen. Diesen frommen Sinn trugen sie auch als Bergknappen auf ihrem Zug durch das Erzgebirge bis in die Sudetenberge, ins Iser- und Riesengebirge mit sich. | ||
Der Ursprung liegt wohl im Mittelalter. 1050 wurden die Reliquien des hl.Matthias in Trier erhoben. Wallfahrten nach dort und das Entstehen vieler Bruderschaften zu Ehren dieses Heiligen waren damals die Regel. Die Verehrung des Hl. Matthias bei den Bergleuten war damals weit verbreitet. So ließen einige Bergleute in Goslar sogar in Verehrung dieses Heiligen einen Silbergroschen den ' ''Matthiarius'' ' prägen. Diesen frommen Sinn trugen sie auch als Bergknappen auf ihrem Zug durch das Erzgebirge bis in die Sudetenberge, ins Iser- und Riesengebirge mit sich. | |||
Noch heute vergeben einige Bruderschaften den Pilgern einen solchen '''Matthiarius'''. | Noch heute vergeben einige Bruderschaften den Pilgern einen solchen '''Matthiarius'''. | ||
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Aus dem Matthiarius entwickelte ein Zahlungsmittel der sogenannten '''Matthiasgroschen'''. Als Der Matthiasgroschen wurde im weiteren Sinn eine Bezeichnung für alle Groschenmünzen, die das Bild des Apostels Matthias aufweisen. Zu Beginn des 15. Jh.s waren die Pfennigmünzen im Silbergehalt und im Wert so weit abgesunken, dass sich die Stadt Goslar und das Bistum Hildesheim entschlossen, dem Beispiel anderer Münzstände zu folgen und ihrerseits Groschen auszuprägen. Sie einigten sich im Jahr 1410 auf die Prägung eines Gemeinschaftsgroschens, der auf der Vs. den Schild des Stiftes und das Hoyaer Wappen des Bischofs, auf der Rückseite den hl. Matthias zeigt. Daneben gab es im 15./16. Jh. auch noch Brakteaten, dünne, einseitig beprägte Pfennige mit dem Bild des hl. Matthias. | |||
Die im engeren Sinn als Matthiasgroschen oder ursprünglich "Goslarische neue Mathiasser" bezeichnete Silbermünze entstand erst im Jahr 1496. Sie zeigt auf der Vorderseite den Goslarer Adler, auf der Rs. den hl. Matthias mit Schwert und Buch. Sie wurde auch von anderen Münzständen nachgeahmt und verlor das ursprüngliche Münzbild (St. Matthias). Bei zunehmender Verschlechterung seines Silbergehalts entwickelte sich der Matthiasgroschen zum Teilstück des Mariengroschens. In Lippe wurde er eine Zeit lang zu einem Drittel des Fürstengroschens und zu einem halben Mariengroschen gerechnet. Später wurde er sogar zu 1/6 und 1/12 Mariengroschen gerechnet. | |||
Die im 17. Jh. geprägten Stücke hatten einen Wert von 4 Pfennigen, wie die 1624 und 1629 unter Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613-1634) geprägten Groschen, die auf der Vs. das Monogramm des Fürsten (F in V), auf der Rückseite die Schrift EIN MATIER zeigen. Der Mattier mit dem Braunschweiger Löwen auf der Vs. und der Schrift I MATTIR zeigt das Datum 1647 auf der Rs. Die Stadt Hildesheim emittierte 1663 und 1666 Billonmünzen mit der Umschrift MO. NO. CIVIT. HILDES. (Neues Geld der Stadt Hildesheim). Eine Ausgabe ließ Johann Friedrich von Calenberg 1675 prägen, ferner Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640-1688) nach 1644 für Ravensberg. | |||
Interessant ist die als Ausgleichsmünze während der französischen Besatzungszeit in der Münzstätte Braunschweig 1758 geprägte Kupfermünze mit der Bezeichnung I DENIER auf der einen und 13 EINEN MATTIER auf der anderen Seite. | |||
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Version vom 15. August 2006, 12:56 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Matthias ist ein männlicher Name, eine Kurzform des biblischen Namens Mattathias (griechisch) bzw. Mattithiah (hebräisch), der "Geschenk Gottes" oder "Geschenk des Herrn" bedeutet. Fälschlicherweise wird der Name Matthias auch oft mit Matthäus in Verbindung gebracht. Matthäus stammt aber vom griechischen Namen Maththaíos ab. Diese Unterscheidung zwischen Matthias und Matthäus gibt es jedoch nicht in jeder Sprache. So werden zum Beispiel Matthias und Matthäus im Englischen einheitlich mit Matthew übersetzt.
Namenstage
- katholisch:
24. Februar (Fest im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet)
14. Mai (Fest im Allgemeinen Römischen Kalender)
- evangelisch: 24. Februar
- anglikanisch: 24. Februar oder 14. Mai
- orthodox: 9. August
- koptisch: 4. März
Varianten des Namens
- deutsch: Matthias, Mathias, Mattias, Matias, Mathis, Mattheis, Heis, Matthes, Mattes, Mades
- Kurzformen: Mat, Matz, Matze, Matzi, Mattes, Matti, Mattse, Mati, Maeti, Thias, Atze, Moartl, Hiasi, Hias, Hiasl
- bayrische und österreichische Kurzformen: Hias, Hiasei, Hiesl
- schweizerdeutsche Kurzformen: Mäthu, Mätthu, Mätu, Mäthi, Mätthi, Mätti, Mätzler, Tisu, This, Tisi, Ti
- niederländisch: Mathijs, Mattijs
- dänisch: Matthies, Mathies, Mads, Madz, Madts
- schwedisch, norwegisch, estnisch: Mats
- finnisch: Matias, Matti
- englisch: Matthew, Mathew, Matt, Matty, Mattie
- irisch: Maitiú
- französisch: Mathieu, Matthieu, Mathis
- italienisch: Matteo, Mattia, Mattei
- portugiesisch: Mateus
- spanisch: Matías, Matteo, Mateo
- baskisch: Matia
- katalanisch: Mateu
- griechisch: Matthaios, Maththaios
- russisch: Matvei, Matfei,
- polnisch: Maciej
- ungarisch: Máté, Mátyás
- rumänisch: Matei
- tschechisch, slowakisch: Matej
- slowenisch: Matjaz, Matej, Matija
- serbisch, kroatisch: Matija
- hawaiianisch: Makaio, Mataio
Geographische Verteilung
Bis dato keine geographischen Verteilungen zum Vornamen Matthias bekannt.
Biblische Namensträger
Hl. Apostel Matthias, (* 1. Jahrh. + um 63 in Äthiopien)
Nachfolger von Judas Ischariot als Ersatz für den zwölften Aposteln Jesu; einer sehr vagen Tradition zufolge (Eusebios, HE I 12,3) stammte Matthias aus einer wohlhabenden Familie in Bethlehem, habe Jesus in jungen Jahren kennen gelernt und zu den 70 Jüngern gehört, die er zur Verkündigung des Reiches Gottes aussandte (vgl. Lk 10,1 und Apg 1,21). Nach seiner Wahl zum 12. Apostel wirkte Matthias in Judäa, anschließend in Äthiopien, Griechenland, Mazedonien und sogar im Kaukasusgebiet.
Die ,Legenda aurea' erzählt, dass Matthias zu Lebzeiten in Mazedonien den Glauben predigte. Da gab man ihm einen giftigen Trank zu trinken, von dem alle, die ihn tranken, blind wurden. Er aber trank ihn in Christi Namen ohne allen Schaden und machte durch Handauflegen zweihundertundfünfzig Menschen sehend. Aber der Teufel erschien ihnen in Gestalt eines Kindes und riet ihnen, dass sie den Matthias töteten. Nun war er mitten unter ihnen, und dennoch suchten sie ihn drei Tage und konnten ihn nicht finden. Am dritten Tag aber gab er sich ihnen zu erkennen und sprach: "Ich bin's, den ihr suchet." Da banden sie ihm die Hände auf den Rücken, legten ein Seil um seinen Hals und schlugen ihn hart und warfen ihn ins Gefängnis. Dort erschienen Teufel und knirschten mit den Zähnen wider ihn, aber sie vermochten nicht, sich ihm zu nahen. Da kam der Herr zu ihm in einem großen Glanz und hob ihn von der Erde auf und löste ihn aus den Banden, in denen er lag, und stärkte ihn und tat ihm die Türe auf. Und Matthias ging heraus und predigte das Wort Gottes. Etliche, die ihn hörten, waren aber in ihren Sünden verhärtet und widerstanden ihm. Er aber sprach: "Ich sage euch, ihr werdet lebendig zur Hölle fahren." Und alsbald tat sich die Erde auf und verschlang sie. Da wurden alle anderen zum Herrn bekehrt.
Den Tod fand Matthias durch Steinigung und Enthauptung in Äthiopien.
Matthias gilt als Patron der Bauhandwerker, Metzger, Zuckerbäcker, Schmiede und Schneider.
Der Hl. Matthias wird auf Abbildungen oft mit Buch oder Rolle und mit Marterwerkzeugen wie Beil, Schwert, Lanze, Hellebarde oder Steinen dargestellt.
Wallfahrtsorte bezüglich hl. Matthias:
- Grabeskirche St. Matthias in Trier; Die Gebeine des Hl. Matthias wurden zu Beginn des 4. Jahrh. nach Trier gebracht, wo sie 1050 und 1127 erhoben wurden. Sie sind heute in der Kirche St. Matthias zu Trier in einem goldenen Schrein untergebracht.
- Kirche Sanct Maria Maggiore zu Rom; dort gibt es das berühmte Matthias Kopfreliquiar und Apsismosaik;
- St. Giustina in Padua werden angeblich Reliquien des Hl. Matthias aufbewahrt
- Insel Murano;
- Domstift Goslar/Harz; Matthiasbilder (oft zusammen mit anderen Aposteln):
- Fresko in Rom, Sanct Crisogono (10. Jh.);
- Aachener Marienschrein (1237);
- Heisterbacher Altar (15. Jh., München, Alte Pinakothek)
- Kunsthistorischen Museum zu Wien; bekanntes Gemälde stammt von Jan de Beer ('Martertod des Apostels Matthias'), Thomas-und-Matthias-Altar der Zimmerleute von Barend van Orley, 1515.
Bekannte Namensträger
- Hl. Matthias von Miyako, geb. in Kyoto, konvertierter Japaner, Tertiar der Franziskaner, einer der 26 Märtyrer von Nagasaki die am 5.2.1597 von den Japanern gekreuzigt wurden
- Hl. Matthias Kalemba, einer der Märtyrer von Uganda
- Matthew Broderick, US-amerikanischer Schauspieler
- Mathieu Carrière, deutscher Schauspieler
- Mathias Christiansen, deutscher Schriftsteller
- Matthias Claudius, deutscher Lyriker
- Matthew Paige Damon, alias Matt Damon, US-amerikanischer Schauspieler
- Mathieu Delpierre, französischer Fußballspieler
- Matthias Dinter, deutscher Drehbuchautor, Regisseur und Comiczeichner
- Matthias Gallas, Kaiserlicher General im Dreißigjährigen Krieg
- Matt Groening, amerikanischer Comiczeichner, Erfinder der Simpsons und von Futurama
- Mathieu Auguste Geffroy, französischer Geschichtsschreiber
- Mathis Gothart-Nithart, alias Matthias Grünewald, deutscher Maler und Grafiker
- Matthias Jorissen, deutscher Pfarrer und Kirchenliederdichter
- Mathieu Kérékou, Präsident von Benin
- Matthias Kessler, deutscher Radrennfahrer
- Matthias Klostermayr, alias Bayerischer Hiasl, deutscher Anführer einer Räuberbande
- Mathias Kneißl, alias Kneißl Hias, deutscher Räuber
- Matthias Koeppel, deutscher Maler und Dichter
- Matt LeBlanc, US-amerikanischer Schauspieler
- Matthew Perry, US-amerikanischer Schauspieler
- Matthias Platzeck, deutscher Politiker
- Matthias Reim, deutscher Schlagersänger
- Mathias Richling, deutscher Kabarettist, Autor und Schauspieler
- Matthew Ridgway, US-amerikanischer General
- Matthias Sammer, deutscher Fußballspieler und -trainer
- Matthias Weckmann, deutscher Komponist des Barock
Geographische Bezeichnungen
Bis dato keine geographischen Namen zu Matthias bekannt. Hier zu erwähnen wären jedoch die in Deutschland bestehenden Kirchengemeinden:
- Benediktinerabtei Basilika St. Matthias in Trier
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in Achim bei Bremen
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in Frankfurt/Main
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in Berensberg
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in Neuwied
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in Berlin
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in Rodgau-Niederroden
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in München-Fürstenried
- Kath. Pfarrgemeinde St. Matthias in Leverkusen-Mathildenhof
- Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Matthias in Jork (Altes Land)
Diese Liste ist noch nicht abschließend. Es werden noch weitere Gemeinden gesucht.
Bauernregeln und Bräuche
Auch als Wetterheiliger hat Matthias Bedeutung. Am 24. Februar, dem Matthias-Tag, gilt der Spruch: "Matheis bricht's Eis" und gilt als Vorbote des nahenden Frühlings. Diese Regel beruht auf einer Legende um die Reliquien des Heiligen. Am 24. Februar 1100 prozessierte man mit dem silbernen Reliquiengefäß rund um Goslar. Ein Räuber wollte das kostbare Gefäß stehlen, doch warfen seine Träger es rasch auf das Eis des zugefrorenen Stadtgrabens, wo das Metall — als sei es glühend — durch das Eis schmolz und in Sicherheit war.
Einige weitere bekannte Bauernregeln sind:
- Schließt Petrus die Wärme auf und der Hias (Matthias) wieder zu, so friert das Kalb noch in der Kuh.
- War es an Matthias kalt, dann auch der Frost noch lang anhalt'.
- Tritt Matthias stürmisch ein, kann's bis Ostern Winter sein.
- St. Matthias hab ich lieb, denn er gibt dem Baum den Trieb.
Besondere Bräuche in der Matthias-Nacht wie Liebes- und Todesorakel (in Bezug auf die Wahl des Apostels durch Los) sowie das Graben nach und Vergraben von Schätzen sind seit dem 16. Jahrhundert im Rheinland nachweisbar.
Ein beliebtes Krankheitsorakel war in der Matthias-Nacht Efeublätter in eine mit Wasser gefüllte Schüssel zu legen. War ein Blatt am Morgen durchweicht, so bedeutete dies Krankheit.
Um den Heiligen Matthias haben sich einige Gruppierungen und Bruderschaften gebildet. Neben der Diözese Trier, die Matthias als Diözesanpatron verehrt, und wo Wallfahrten zu seinem Grab sowie Matthias-Bruderschaften von seinem hohen Ansehen zeugen, bilden die Städte Aachen, Goslar, Hannover und Hildesheim Zentren des Matthias-Kults. Diesbezüglich wurde auch diverses Liedgut zu dem Hl. Apostel Matthias geschaffen. In Goslar wurde aus Harzsilber sogar eine Matthias-Münze geprägt ("Matthiarius") s.u.
Matthias-Lieder
1. Matthias-Lied (zu Ehren des Apostels Matthias)
1. Zu der Apostel Zahl gesellt durch heil'ge Wahl Matthias, Gotteszeuge. Jetzt an des Höchsten Thron, hilfreicher Schutzpatron, zu uns dich niederbeuge. Das ganze Land hebt Herz und Hand empor zu dir vertrauend.
2. Der Herr, zu dessen Ruhm du littst das Martertum, versagt dir keine Bitte; dein heil'ger Leib nun ruht als unschätzbares Gut verehrt in unsrer Mitte. Dies teure Pfand schütz Leut' und Land, den Hirten und die Herde!
3. O Stern, der neuen Glanz gießt auf der Jünger Kranz, die treu zu Jesus stehen. O Kirchensäule hehr, fest wie der Fels im Meer, wie auch die Stürme wehen. Die Kirche stütz, den Glauben schütz, gib Trost und Mut den Schwachen!
4. Erfleh' von Jesus Christ, was uns zum Heile ist im Leben und im Sterben, dass unserm Gott allein, wir Leib und Seele weih'n, den Himmel uns erwerben! O bleib uns hold! Des Dankes Sold dir zollen alle Herzen.
5. Der Herr, dem du gedient, der unsre Schuld gesühnt, für uns sich hingegeben, er hat dich ausgesandt, zu künden allem Land: "Ihr seid befreit zum Leben!" Trag Gottes Wort an jeden Ort, dass Frieden werd' auf Erden.
6. Gott schuf durch seine Wahl nach der zwölf Stämme Zahl den Kreis der Zwölf aufs Neue. Was Menschenschuld zerbrach, er trägt es uns nicht nach, bewahrt uns stets die Treue. Wir sind in Schuld; bitt' Gott um Huld, dass eins sei Christi Herde!
7. Nun bist du, Christi Freund, auf ewig ihm vereint, dem du gefolgt im Leide. Wenn er am Ziel der Zeit erscheint in Herrlichkeit und alles ruft zur Freude: dann tritt hervor, mach weit das Tor, dass Gottes Reich wir erben. Text: vermutlich Johann Baptist Berger
2. Matthias-Lied (zu Ehren des Apostels Matthias)
1. Matthias, Apostel, Ersatz und Vertreter für Judas, der aufgab, den Hoffnungsverräter, dein Los ist kein Zufall, ist weise ersonnen. Du nahmst es von Gott und hast alles gewonnen. 2. Matthias, die Wahl ist ein Zeichen gewesen, doch spät lehrte Gott dich, die Botschaft zu lesen. Dein Los ist kein Zufall, ist weise ersonnen. Du nahmst es von Gott und hast alles gewonnen. 3. Matthias, die Würde schien strahlend und herrlich, der Weg wurde mühsam, gekrümmt und gefährlich. Dein Los ist kein Zufall, ist weise ersonnen. Du nahmst es von Gott und hast alles gewonnen. 4. Matthias, du wähltest, was Gott für dich plante, die Straße des Lebens, die Christus dir bahnte. Stärk unser Vertrauen, wenn Gott an uns handelt, der Wunden und Tränen in Perlen verwandelt.
Matthias-Münze
In Goslar wurde zu Ehren des Heiligen Apostels Matthias eine Matthias-Münze aus Harzsilber, die sogenannte Matthiarius, geprägt. Der Ursprung liegt wohl im Mittelalter. 1050 wurden die Reliquien des hl.Matthias in Trier erhoben. Wallfahrten nach dort und das Entstehen vieler Bruderschaften zu Ehren dieses Heiligen waren damals die Regel. Die Verehrung des Hl. Matthias bei den Bergleuten war damals weit verbreitet. So ließen einige Bergleute in Goslar sogar in Verehrung dieses Heiligen einen Silbergroschen den ' Matthiarius ' prägen. Diesen frommen Sinn trugen sie auch als Bergknappen auf ihrem Zug durch das Erzgebirge bis in die Sudetenberge, ins Iser- und Riesengebirge mit sich. Noch heute vergeben einige Bruderschaften den Pilgern einen solchen Matthiarius.
Aus dem Matthiarius entwickelte ein Zahlungsmittel der sogenannten Matthiasgroschen. Als Der Matthiasgroschen wurde im weiteren Sinn eine Bezeichnung für alle Groschenmünzen, die das Bild des Apostels Matthias aufweisen. Zu Beginn des 15. Jh.s waren die Pfennigmünzen im Silbergehalt und im Wert so weit abgesunken, dass sich die Stadt Goslar und das Bistum Hildesheim entschlossen, dem Beispiel anderer Münzstände zu folgen und ihrerseits Groschen auszuprägen. Sie einigten sich im Jahr 1410 auf die Prägung eines Gemeinschaftsgroschens, der auf der Vs. den Schild des Stiftes und das Hoyaer Wappen des Bischofs, auf der Rückseite den hl. Matthias zeigt. Daneben gab es im 15./16. Jh. auch noch Brakteaten, dünne, einseitig beprägte Pfennige mit dem Bild des hl. Matthias. Die im engeren Sinn als Matthiasgroschen oder ursprünglich "Goslarische neue Mathiasser" bezeichnete Silbermünze entstand erst im Jahr 1496. Sie zeigt auf der Vorderseite den Goslarer Adler, auf der Rs. den hl. Matthias mit Schwert und Buch. Sie wurde auch von anderen Münzständen nachgeahmt und verlor das ursprüngliche Münzbild (St. Matthias). Bei zunehmender Verschlechterung seines Silbergehalts entwickelte sich der Matthiasgroschen zum Teilstück des Mariengroschens. In Lippe wurde er eine Zeit lang zu einem Drittel des Fürstengroschens und zu einem halben Mariengroschen gerechnet. Später wurde er sogar zu 1/6 und 1/12 Mariengroschen gerechnet. Die im 17. Jh. geprägten Stücke hatten einen Wert von 4 Pfennigen, wie die 1624 und 1629 unter Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613-1634) geprägten Groschen, die auf der Vs. das Monogramm des Fürsten (F in V), auf der Rückseite die Schrift EIN MATIER zeigen. Der Mattier mit dem Braunschweiger Löwen auf der Vs. und der Schrift I MATTIR zeigt das Datum 1647 auf der Rs. Die Stadt Hildesheim emittierte 1663 und 1666 Billonmünzen mit der Umschrift MO. NO. CIVIT. HILDES. (Neues Geld der Stadt Hildesheim). Eine Ausgabe ließ Johann Friedrich von Calenberg 1675 prägen, ferner Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640-1688) nach 1644 für Ravensberg. Interessant ist die als Ausgleichsmünze während der französischen Besatzungszeit in der Münzstätte Braunschweig 1758 geprägte Kupfermünze mit der Bezeichnung I DENIER auf der einen und 13 EINEN MATTIER auf der anderen Seite.
Literatur- und Quellenhinweise
- Vera Schauber/Hanns M. Schindler, Heilige und Namenspatrone, 2001, Pattloch-Verlag München
- Duden, Familiennamen, 2000, Brockhaus AG, Mannheim
- www.trierpilger.de
- www.wissen.de
- http://de.wikipedia.org (Wikipedia)
- www.vorname.de
- www.kindername.de
- www.firstname.de
- www.beliebte-vornamen.de
- www.reppa.de