Eickelborn: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 59: Zeile 59:


Kapelle: St. Antonius
Kapelle: St. Antonius
Die Vorgeschichte der St.-Josefs-Kirche in Eickelborn
Die katholische Kirche des Landeskrankenhauses ist seit ihrem Entstehen auch
die Kirche des Dorfes Eickelborn. Die kleine Dorfkapelle genügte zur Not in der
Zeit, als das Dorf an Sonntagen zur Pfarrkirche nach Benninghausen ging. Seit-
dem aber ein eigener Geistlicher für das Landeskrankenhaus bestellt war,
scheuten die Dorfbewohner den Weg nach Benninghausen und verlangten, an
der Liturgie teilzunehmen, die dieser Pfarrer im eigenen Dorf feierte. Dieser
Gottesdienst wurde in einer eigens hierfür erbauten Kapelle im jetzigen Haus
„Frauen 3” mit dem Bau dieses Hauses in den Jahren 1883—1887 gehalten. Jetzt
ist in dem Raum dieser Hauskapelle die Krankenhausbibliothek untergebracht.
Die Dorfgemeinde erlangte das Recht zur Teilnahme am Gottesdienst in dieser
Kapelle in „Frauen 3” durch die Abtretung des Kirchweges, des nächsten Weges
der Lippe entlang, an die Provinzialverwaltung. Bei dem Wachsen der Seelen-
zahl wurde auch diese Kapelle bald zu klein. Die Gläubigen standen im Flur-
raum, ja bis draußen auf der Burgstraße, ein unerträglicher Zustand. Auch der
Festsaal, den man dann benutzte, wurde schnell zu klein.
Auf eigene Initiative richtete dann der damalige Landeshauptmann Dickmann
in Münster am 11. Januar 1921 ein Schreiben an die Krankenhausleitung, in dem
es heißt: „...Diese Verhältnisse müßten aber, wenn es sich lediglich um die
Anstalt handelte, wegen der zur Zeit herrschenden Bauverteuerung noch einige
Zeit ertragen werden. Sollten jedoch die katholischen Eingesessenen des Dorfes
Eickelborn bereit sein, ihr Interesse an der baldigen Errichtung einer Kirche,
die ihnen ohne Beschränkung offenstände, dadurch zu bekunden, daß sie zu den
Baukosten in erheblichem Umfange Beiträge leisten, so würde ich vielleicht schon
jetzt dem Plane nahetreten können.” Der Landeshauptmann ersuchte dann die Leitung,
„durch Benehmen mit den in Betracht kommenden Kreisen die Unter-
lagen für die Beurteilung dieser Vorfragen zu schaffen und auch ausdrücklich
darauf hinzuweisen, daß nur bei ganz erheblicher Beteiligung der Gemeinde und
Beschränkung des Neubaus auf eine zwar ausreichend große, aber schlicht gehaltene
Dorfkirche Aussicht besteht, den Wunsch zu verwirklichen und beim Provinzial-
ausschuß und Landtag Zustimmung zu finden. Ihrem Bericht will ich bis zum
1. Februar entgegensehen.” Der damalige Direktor Dr. med. Hermkes erwiderte auf
dieses Schreiben des Landeshauptmanns: „Die Errichtung einer Kirche ist sowohl
für die hiesige Anstalt wie für die Gemeinde Eickelborn ein dringendes Bedürfnis.
Ist schon die gemeinsame Benutzung des Festsaales für kirchliche und weltliche
Zwecke peinlich und mit mancherlei Unzuträglichkeiten verknüpft, so kommt hinzu,
daß der Raum beim katholischen Gottesdienst schon für die Kranken und Angehörigen
der Anstalt kaum mehr ausreicht, bei weiterer Belegung der Anstalt aber sicher zu
klein ist. Da nun auch die Dorfeingesessenen teilnehmen, entsteht in jedem Gottes-
dienst ein störendes Gedränge." ... „Solange die Anstalt besteht”, schreibt Hermkes
weiter, „haben die Dorfbewohner am Gottesdienst teilgenommen, und als sie vor langen
Jahren auf den alten, durch die Provinzialwiese führenden Weg zur Pfarrkirche in
Benninghausen zugunsten der Provinz verzichteten, wurde ihnen durch Ew. Hochwohl-
geboren die Teilnahme am Gottesdienst ausdrücklich zugestanden. Seitdem sind die
gegenseitigen Beziehungen zwischen Dorf und Anstalt immer enger geworden.”
Die Gemeinde zeichnete für den Kirchenbau die Summe von 83 950 Mark. Ja, sie
verpflichtete sich, zum Bau der Kirche 300 00o Mark in bar oder teils in bar, teils
in entsprechenden Sachleistungen, d. h. durch Ablieferung von 500 Zentner Weizen
beizutragen, außerdem Hand- und Spanndienste zu leisten für die Anlieferung von Sand
und Baumaterialien zur Baustelle. Bauunternehmer Wimmeler verpflichtete sich, die
Rohbauarbeiten zum Bau der Kirche und des mit ihm verbundenen Schwesternhauses zu
den nachgewiesenen Selbstkosten, also unter Verzicht auf den Unternehmergewinn nach
den Vorschriften der Bauverwaltung rechtzeitig in den vereinbarten Fristen auszuführen.
Es kommt zu einem sehr interessanten Vertrag, den nur Laien unterzeichnet haben:
Hense, Oehlmann, Wimmeler, Zimmermann, Dr. Hermkes.
„Im Jahre des Herrn 1923, am 5. Tage des Monats Mai, als Pius XI. Papst, Caspar Klein
Bischof von Paderborn, Lorenz Borchmeyer in Eickelborn Anstaltspfarrer, Ivo Dane
Pfarrer in Benninghausen, Friedrich Ebert Reichspräsident, Wilhelm Cuno Reichskanzler
der Republik Deutschland, Johannes Gronowski Oberpräsident der Provinz Westfalen,
Franz Dickmann Landeshauptmann waren, als Karl Boese Landesrat, Karl Hermkes Direktor
des Landeskrankenhauses und Pflegeheimes Eickelborn, Heinrich Hense Ortsvorsteher
dieses Dorfes waren, ist durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof von Delzen, Weihbischof
von Paderborn, dieser Grundstein der neuen Kirche gelegt.
Diese Kirche ist erbaut zu Ehren des heiligen Josef, des Bräutigams der seligen Jungfrau
Maria und des heiligen Antonius des Einsiedlers auf Kosten der Provinz Westfalen unter
starker Beteiligung und mit Hilfe der Eingesessenen des Dorfes Eickelborn. Im Dorfe
befanden sich: eine kleine Kapelle aus alter Zeit und eine Hauskapelle im Krankenhaus
der Schwestern von der Gesellschaft der Schwestern der Barmherzigkeit vom heiligen
Vinzenz von Paul unter der Oberin Valesia geb. Padberg. An Sonn- und Feiertagen war auch
die Festhalle des Krankenhauses für die Feier der heiligen Messe freigegeben. Keine dieser
Kapellen war geeignet und groß genug für die Feier des Gottesdienstes. Die Architekten
Hermann Zimmermann und Gustav Gonser machten die Baupläne, den Bauarbeiten stand vor
Dietrich Brickwede. Sie übernahm Theodor Wimmeler. Er übernahm dieses Werk zur Ehre Gottes
und zum Heil der Seelen in sehr traurigen Zeiten. Vier Jahre nämlich hatte das Deutsche
Reich - verbunden mit dem Kaiserreich Österreich-Ungarn, dem Königreich Bulgarien, dem
Türkischen Reich — gegen 30 Völker, Nationen und Königreiche, unter denen die Engländer,
die Frankogallier, die Russen, die Italiener, die Japaner verbunden mit den Vereinigten
Staaten von Nordamerika, tapfer standgehalten, waren aber ehrenhaft unterlegen.
Ein Friede war geschlossen, der kein wahrer Friede war. Unter dem Schein und im Namen
dieses Schandvertrages fielen die Franzosen und Belgier in die Westgebiete Deutschlands
ein, in die Lande am Rhein und an der Ruhr, welche man das Industriegebiet nennt.
Sie kamen mit einem starken Heere und beschlagnahmten Güter und warfen die Bürger
in Gefängnisse, jagten die Verwaltungen in die Verbannung und schonten nicht einmal
das Leben der Einwohner. Deshalb waren die Lebensmittel außerordentlich teuer.
Für einen Zentner Weizen zahlte man 502 Mark, für ein Pfund Rindfleisch 4200 Mark,
für einen Liter Milch 70 Mark. Bekleidung war kaum zu kaufen und zu erhalten.
Da in dieser Armut des Volkes weder Gold noch Silber da war, wurden aus irgendwelchen
Metallen Münzen geprägt, die mit in diesen Stein eingeschlossen wurden.
Der Herr gebe uns seinen Frieden! Amen.
Des zum Zeugnis haben wir diese Urkunde eigenhändig unterschrieben:
H. Hähling von Lanzenauer L.            H. Hense
Borchmeyer                              D. Brickwede
I. Dane                                  Th. Wimmeler
Dr. Hermkes                              Valesia Padberg


<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === -->

Version vom 12. August 2006, 21:52 Uhr

Hierarchie

Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis Soest > Lippstadt - Eickelborn

Lokalisierung der Stadt Lippstadt innerhalb des Kreises Soest


Einleitung

Eickelborn


Wappen von Lippstadt Ortschaften der   Stadt Lippstadt  -   ( Kreis Soest )  -  ( Regierungsbezirk Arnsberg )

Bad Waldliesborn   |   Benninghausen   |   Bökenförde   |   Cappel    |   Dedinghausen   |   Eickelborn    |   Esbeck   |   Garfeln    |   Hellinghausen   |   Herringhausen   |   Hörste   |   Lipperbruch   |   Lipperode  |   Lohe  |   Overhagen     |   Rebbeke     |   Rixbeck .



Wappen

Wappen-Eickelborn.gif Beschreibung:

Allgemeine Information

Hier Beschreibung

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Ev. Kirche, Eickelborn

Es ist immer gut, wenn eine Gemeinde einen bestimmten Ort hat, wo sie sich sammeln kann, um Gottes Wort zu hören und seine Sakramente zu empfangen. Doch auf dem Wege zu diesem Ziel muß oft ein Provisorium in Kauf genommen werden. So ist es auch der evangelischen und katholischen Gemeinde hier ergangen, die ihre Gottesdienste im Festsaal abhielten. Freilich paßte der sonstige Gebrauch des Raumes, z. B. für Theateraufführungen, nicht immer so ganz zu der gottesdienstlichen Bestimmung. Darum war es für die Gemeinde eine besondere Freude, daß die Provinzialverwaltung daranging, eigene Gotteshäuser zu bauen. Durch das stärkere Übergewicht kam die katholische Kirche naturgemäß zuerst heran, dann war es aber ein feiner Zug, daß, als eine Kommission des Provinzialverbandes im Mai 1926 die neue katholische Kirche und das Schwesternhaus besichtigte, an diesem Tage zugleich die erste Besprechung über den Bau einer evangelischen Kirche abgehalten wurde. Der Plan wurde eifrig weiter-verfolgt, und so konnte dann am 15. November 1926 die Grundsteinlegung er-folgen, die durch Superintendent Raabe, der damals seinen Sitz in Meiningsen hatte, in Anwesenheit von Direktor Dr. Hermkes und dem Anstaltspfarrer Gericke vollzogen wurde. In die Urkundenkapsel wurden auch, wie das so Brauch ist, einige der gerade kursierenden Münzen gelegt, doch es mußte vermerkt werden, daß es nur Silber- und Kupfermünzen sein konnten, da es Gold-münzen in dieser Notzeit, nach Krieg und Inflation, noch nicht gab. Ein kleines, aber bedeutsames Zeichen, das wir gerade heute nicht vergessen sollten! Die Ausführung des Baues hatte die Lippstädter Baufirma H. Pehle, die ja auch heute noch besteht, übernommen. Der Kunstmaler Ophey aus Düsseldorf war beauftragt, das Altargemälde anzufertigen, das den Barmherzigen Samariter dar-stellt und der Gemeinde nun immer unsere besondere Aufgabe hier vor Augen malt. Am 8. November 1927 konnte dann die Einweihung der Kirche durch den damaligen Generalsuperintendenten D. Zöllner erfolgen. Damals bestand die evangelische Gemeinde aus etwa 56o Kranken und einigen Familien der Ärzte und Beamten sowie aus Familien der Gutsverwaltung und des Baubüros. Wenn auch die Zahl der Gemeindeglieder inzwischen gewachsen ist, so dürfen wir uns freuen, daß die Kirche groß genug gebaut ist, um der Gemeinde auch heute noch genügend Platz zu bieten. Was könnte man anders wünschen, als daß beide Gemeinden, die katholische und die evangelische, den ihr gegebenen Platz immer beständiger ausfüllen, damit in der Welt der Kranken das Lob Gottes gemehrt werde.

Pastor Bressani

Die Kirche ist geschlossen

Katholische Kirchen

Pastoralverbund Lippstadt Süd-West

Kirche: St. Josef

Kapelle: St. Antonius

Die Vorgeschichte der St.-Josefs-Kirche in Eickelborn Die katholische Kirche des Landeskrankenhauses ist seit ihrem Entstehen auch

die Kirche des Dorfes Eickelborn. Die kleine Dorfkapelle genügte zur Not in der 

Zeit, als das Dorf an Sonntagen zur Pfarrkirche nach Benninghausen ging. Seit- dem aber ein eigener Geistlicher für das Landeskrankenhaus bestellt war, scheuten die Dorfbewohner den Weg nach Benninghausen und verlangten, an der Liturgie teilzunehmen, die dieser Pfarrer im eigenen Dorf feierte. Dieser Gottesdienst wurde in einer eigens hierfür erbauten Kapelle im jetzigen Haus „Frauen 3” mit dem Bau dieses Hauses in den Jahren 1883—1887 gehalten. Jetzt ist in dem Raum dieser Hauskapelle die Krankenhausbibliothek untergebracht. Die Dorfgemeinde erlangte das Recht zur Teilnahme am Gottesdienst in dieser Kapelle in „Frauen 3” durch die Abtretung des Kirchweges, des nächsten Weges der Lippe entlang, an die Provinzialverwaltung. Bei dem Wachsen der Seelen- zahl wurde auch diese Kapelle bald zu klein. Die Gläubigen standen im Flur- raum, ja bis draußen auf der Burgstraße, ein unerträglicher Zustand. Auch der Festsaal, den man dann benutzte, wurde schnell zu klein. Auf eigene Initiative richtete dann der damalige Landeshauptmann Dickmann in Münster am 11. Januar 1921 ein Schreiben an die Krankenhausleitung, in dem es heißt: „...Diese Verhältnisse müßten aber, wenn es sich lediglich um die Anstalt handelte, wegen der zur Zeit herrschenden Bauverteuerung noch einige

Zeit ertragen werden. Sollten jedoch die katholischen Eingesessenen des Dorfes 

Eickelborn bereit sein, ihr Interesse an der baldigen Errichtung einer Kirche, die ihnen ohne Beschränkung offenstände, dadurch zu bekunden, daß sie zu den Baukosten in erheblichem Umfange Beiträge leisten, so würde ich vielleicht schon jetzt dem Plane nahetreten können.” Der Landeshauptmann ersuchte dann die Leitung,

„durch Benehmen mit den in Betracht kommenden Kreisen die Unter-

lagen für die Beurteilung dieser Vorfragen zu schaffen und auch ausdrücklich

darauf hinzuweisen, daß nur bei ganz erheblicher Beteiligung der Gemeinde und 

Beschränkung des Neubaus auf eine zwar ausreichend große, aber schlicht gehaltene Dorfkirche Aussicht besteht, den Wunsch zu verwirklichen und beim Provinzial- ausschuß und Landtag Zustimmung zu finden. Ihrem Bericht will ich bis zum 1. Februar entgegensehen.” Der damalige Direktor Dr. med. Hermkes erwiderte auf dieses Schreiben des Landeshauptmanns: „Die Errichtung einer Kirche ist sowohl für die hiesige Anstalt wie für die Gemeinde Eickelborn ein dringendes Bedürfnis. Ist schon die gemeinsame Benutzung des Festsaales für kirchliche und weltliche Zwecke peinlich und mit mancherlei Unzuträglichkeiten verknüpft, so kommt hinzu, daß der Raum beim katholischen Gottesdienst schon für die Kranken und Angehörigen der Anstalt kaum mehr ausreicht, bei weiterer Belegung der Anstalt aber sicher zu klein ist. Da nun auch die Dorfeingesessenen teilnehmen, entsteht in jedem Gottes- dienst ein störendes Gedränge." ... „Solange die Anstalt besteht”, schreibt Hermkes weiter, „haben die Dorfbewohner am Gottesdienst teilgenommen, und als sie vor langen Jahren auf den alten, durch die Provinzialwiese führenden Weg zur Pfarrkirche in Benninghausen zugunsten der Provinz verzichteten, wurde ihnen durch Ew. Hochwohl- geboren die Teilnahme am Gottesdienst ausdrücklich zugestanden. Seitdem sind die gegenseitigen Beziehungen zwischen Dorf und Anstalt immer enger geworden.” Die Gemeinde zeichnete für den Kirchenbau die Summe von 83 950 Mark. Ja, sie verpflichtete sich, zum Bau der Kirche 300 00o Mark in bar oder teils in bar, teils in entsprechenden Sachleistungen, d. h. durch Ablieferung von 500 Zentner Weizen beizutragen, außerdem Hand- und Spanndienste zu leisten für die Anlieferung von Sand

und Baumaterialien zur Baustelle. Bauunternehmer Wimmeler verpflichtete sich, die 

Rohbauarbeiten zum Bau der Kirche und des mit ihm verbundenen Schwesternhauses zu den nachgewiesenen Selbstkosten, also unter Verzicht auf den Unternehmergewinn nach den Vorschriften der Bauverwaltung rechtzeitig in den vereinbarten Fristen auszuführen. Es kommt zu einem sehr interessanten Vertrag, den nur Laien unterzeichnet haben: Hense, Oehlmann, Wimmeler, Zimmermann, Dr. Hermkes. „Im Jahre des Herrn 1923, am 5. Tage des Monats Mai, als Pius XI. Papst, Caspar Klein Bischof von Paderborn, Lorenz Borchmeyer in Eickelborn Anstaltspfarrer, Ivo Dane Pfarrer in Benninghausen, Friedrich Ebert Reichspräsident, Wilhelm Cuno Reichskanzler der Republik Deutschland, Johannes Gronowski Oberpräsident der Provinz Westfalen, Franz Dickmann Landeshauptmann waren, als Karl Boese Landesrat, Karl Hermkes Direktor des Landeskrankenhauses und Pflegeheimes Eickelborn, Heinrich Hense Ortsvorsteher dieses Dorfes waren, ist durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof von Delzen, Weihbischof von Paderborn, dieser Grundstein der neuen Kirche gelegt. Diese Kirche ist erbaut zu Ehren des heiligen Josef, des Bräutigams der seligen Jungfrau Maria und des heiligen Antonius des Einsiedlers auf Kosten der Provinz Westfalen unter starker Beteiligung und mit Hilfe der Eingesessenen des Dorfes Eickelborn. Im Dorfe befanden sich: eine kleine Kapelle aus alter Zeit und eine Hauskapelle im Krankenhaus der Schwestern von der Gesellschaft der Schwestern der Barmherzigkeit vom heiligen Vinzenz von Paul unter der Oberin Valesia geb. Padberg. An Sonn- und Feiertagen war auch die Festhalle des Krankenhauses für die Feier der heiligen Messe freigegeben. Keine dieser Kapellen war geeignet und groß genug für die Feier des Gottesdienstes. Die Architekten Hermann Zimmermann und Gustav Gonser machten die Baupläne, den Bauarbeiten stand vor Dietrich Brickwede. Sie übernahm Theodor Wimmeler. Er übernahm dieses Werk zur Ehre Gottes

und zum Heil der Seelen in sehr traurigen Zeiten. Vier Jahre nämlich hatte das Deutsche 

Reich - verbunden mit dem Kaiserreich Österreich-Ungarn, dem Königreich Bulgarien, dem Türkischen Reich — gegen 30 Völker, Nationen und Königreiche, unter denen die Engländer, die Frankogallier, die Russen, die Italiener, die Japaner verbunden mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika, tapfer standgehalten, waren aber ehrenhaft unterlegen. Ein Friede war geschlossen, der kein wahrer Friede war. Unter dem Schein und im Namen dieses Schandvertrages fielen die Franzosen und Belgier in die Westgebiete Deutschlands ein, in die Lande am Rhein und an der Ruhr, welche man das Industriegebiet nennt. Sie kamen mit einem starken Heere und beschlagnahmten Güter und warfen die Bürger in Gefängnisse, jagten die Verwaltungen in die Verbannung und schonten nicht einmal das Leben der Einwohner. Deshalb waren die Lebensmittel außerordentlich teuer. Für einen Zentner Weizen zahlte man 502 Mark, für ein Pfund Rindfleisch 4200 Mark, für einen Liter Milch 70 Mark. Bekleidung war kaum zu kaufen und zu erhalten. Da in dieser Armut des Volkes weder Gold noch Silber da war, wurden aus irgendwelchen Metallen Münzen geprägt, die mit in diesen Stein eingeschlossen wurden. Der Herr gebe uns seinen Frieden! Amen. Des zum Zeugnis haben wir diese Urkunde eigenhändig unterschrieben:

H. Hähling von Lanzenauer L. H. Hense Borchmeyer D. Brickwede I. Dane Th. Wimmeler Dr. Hermkes Valesia Padberg




Geschichte

Versuch zur Deutung des Namens:

Die Entstehung des Namens Eickelborn kann heute nicht genau festgestellt werden,da weder Urkunden noch Bücher Aufschluß darüber geben.

Man hat jedoch mehrfach versucht, den Namen abzuleiten und zu deuten:

1. In der Geschichte gibt es verschiedene schreibweisen des Ortsnamen: 1262 Ekeneberne , 1437 Eykeneberne ( V.,8,39), 1484 Eyckelenborn, 1486 Eckeneborn, 1501 Ekelenborn, 1535 Eckelbernen(V.,19,106;V., 19,151-153), 1828 Eikelbern (I.,2).Bur, bern und berne hat die bedeutung von Wohnung, somit wäre dieseer Ableitung zufolge ekeneberne eine "Wohnung", besser Niederlassung in den Eichen". Diese Deutung ist sinnvoll, da Eickelborn früher eine von Eichenwäldern umgebene Siedlung war.


2. Da das frühere auf dem Rittergut seßhaft gewesene Rittergeschlecht den namen von Ekeneberne trug, liegt die vermutung nahe , dass dieses Adelsgeschlecht Namensgeber gewesen ist. (V.,8,39)


3. die beiden ersten silben könnten auch Ecke, Winkel bedeuten, daher wäre Eickelborn eine Wohnung im Winkel. diese Erklärung verdient deshalb einige Bedeutung , weil das alte Dorf in einem Winkel liegt, der vom alten Postweg ( Römerstrasse)gebildet wird. ( V.,8, 39).


4. der Name stammt von der "Eckbertsburg" ab. Wohnsitz Eckberts, Gemahl der hl. Ida von Herzfeld.




Ein kurzer Streifzug durch die Geschichte von Eickelborn

Das Dorf Eickelborn blickt auf ein schon recht ehrwürdiges Alter zurück. Seinen Namen verdankt es einem ritterbürtigen Geschlecht, das vor Zeiten auf einem späterhin landtagsfähigen Rittergut saß. In v. Steinens Westfälischer Geschichte ist zu lesen: „Eickelborn oder Eckelbern ist ein schöner Rittersitz im Amt Erwitte, an der Landstraße von Hamm nach Lippstadt gelegen, ist lehnrührig zum Stift Meschede.”

Dieser Hinweis auf die Lehnsverhältnisse zum Stift Meschede hält späteren Forschungsergebnissen jedoch nicht stand. Bei dem Lehnsverhältnis zum Kloster Meschede handelt es sich nicht um den Rittersitz Eickelborn, sondern um den Schultenhof, der dem Stift Meschede lehnrührig war. Ein Güterverzeichnis des genannten Klosters aus dem Jahre 1314, das die Abgabenschätzung des Schultenhofs zu Eickelborn beinhaltet, dient hier als Beweis.

Interessant ist vielleicht eine Zusammenstellung der Geschlechter, die im Laufe der Jahrhunderte auf dem Rittersitz ansässig waren. Im Vordergrund des Interesses steht das Geschlecht derer von Eickelborn, dem der Ort unzweifelhaft seinen Namen verdankt. Als erster taucht Henricus de Ekeneberne auf (1262), der als Urkundszeuge im Vogtdinge zu Heppen genannt wird. Woher die Herren von Eickelborn ursprünglich gekommen sind, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Es wird vermutet, daß sie mit den Karolingern ins Land gezogen sind und sich bei uns niedergelassen haben. Das Adelsprädikat „De” spricht für diese Annahme, denn es ist unzweifelhaft fränkischen Ursprungs. Die nächsten Namen sind Fridericus de Ekeneberne (1262) und 13oi bis 13o9 Lambert von Ekeneberne. Im Jahre 1329 erhielt ein Hermann von Ekenebern von Gottfried, dem erstgeborenen Sohn des Grafen Wilhelm von Arnsberg, einen Freibrief. Aus einem Zeugnis des Freigrafen Bernd von Hervelde ist zu erfahren, daß Konrad von Ekenebern und sein Vetter Thomas 1338 vor ihm über einen Weg nach der Mühle zu Göttingen mit dem Kloster Benninghausen verhandelt haben. Die Herren von Eickelborn betrieben aber anscheinend nicht nur ihr ritterliches Hand-werk. Unter ihnen befanden sich auch einige, die dem Kreuze dienten. So tritt 1338 ein Kleriker Konrad von Ekeneberne mehrmals als Zeuge auf. Ob dies der gleiche Konrad war, der in den Jahren 1339 und 1371 verschiedentlich in über-lieferten Schriften Zeugnis ablegte, läßt sich heute mit Sicherheit nicht mehr klären. Der Ritter Hunold von Plettenbracht bestätigte am g. April 134o einen Tauschvertrag des Knappen Konrad von Ekenebern mit Rekelin Johanninc zu Ekeneberne. Aus den Dokumentensammlungen ist auch zu entnehmen, daß sich Gervin von Ekenebern 1351 mit dem Kloster Benninghausen verglich. Mayze = Matthias von Ekeneberg verbürgt sich 1363 in einer Rentenverschreibung für Bernhard, den Edelherrn zu Lippe. In einem Streit zwischen dem Kloster Benninghausen und dem Knappen Wilhelm Loyf tritt fast fünfunddreißig Jahre später Thomas von Ekenbern als Vermittler auf. Der Name Thomas taucht auch in den Jahren 1386 und 1401 auf. Thomas hatte zwei Kinder, einen Sohn Mais und eine Tochter Elseke. In einer Beschwerdeschrift aus dem Jahre 1439 des Erzbischofs Dietrich von Moers über Handlungen der Stadt Soest, die ihm an-scheinend nicht zugesagt hatten, ist ein Joh. Eikelenbern zu entdecken. Die erste Erblandvereinigung der westfälischen Ritterschaft vom 10. Oktober 1347 ist von einem Henrik von Eykenebern mitunterzeichnet. Drei Jahre später schenkte der Knappe Heinrich von Ekelbern der Kirche zu Benninghausen Land auf dem Hammerstein und eine Hühnerrente aus seinem Lutterbeken-Gut zur Stiftung einer Memorie. Heinr. von Ekelbern oder Eickelborn ehelichte Margareta von Landsberg. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder — Jaspar und Anna — hervor. Da Jaspar kinderlos starb, erlosch die Familie im Mannesstamme. Die Tochter Anna wurde Erbin der Eickelborner Güter. Sie vermählte sich mit Anton von Berninghausen. Mit ihm beginnt dann die Eickelborner Linie der Berninghauser. Mit dem letzten Sproß dieser Linie, Anton von Berninghauß, erlosch 1639 auch dieser Zweig und ging in die Linie derer von Bernhard, den Edelherrn zu Lippe.

In einem Streit zwischen dem Kloster Benninghausen und dem Knappen Wilhelm Loyf tritt fast fünfunddreißig Jahre später Thomas von Ekenbern als Vermittler auf. Der Name Thomas taucht auch in den Jahren 1386 und 1401 auf. Thomas hatte zwei Kinder, einen Sohn Mais und eine Tochter Elseke. In einer Beschwerdeschrift aus dem Jahre 1439 des Erzbischofs Dietrich von Moers über Handlungen der Stadt Soest, die ihm an-scheinend nicht zugesagt hatten, ist ein Joh. Eikelenbern zu entdecken. Die erste Erblandvereinigung der westfälischen Ritterschaft vom 10. Oktober 1347 ist von einem Henrik von Eykenebern mitunterzeichnet. Drei Jahre später schenkte der Knappe Heinrich von Ekelbern der Kirche zu Benninghausen Land auf dem Hammerstein und eine Hühnerrente aus seinem Lutterbeken-Gut zur Stiftung einer Memorie. Heinr. von Ekelbern oder Eickelborn ehelichte Margareta von Landsberg. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder — Jaspar und Anna — hervor. Da Jaspar kinderlos starb, erlosch die Familie im Mannesstamme. Die Tochter Anna wurde Erbin der Eickelborner Güter. Sie vermählte sich mit Anton von Berninghausen. Mit ihm beginnt dann die Eickelborner Linie der Berninghauser. Mit dem letzten Sproß dieser Linie, Anton von Berninghauß, erlosch 1639 auch dieser Zweig und ging in die Linie derer von Schorlemer über. Der letzte von Schorlemer auf dem Rittergut Eickelborn hinterließ es seinem Bruder Anselm Adolf und dieser wiederum vermachte es seinem Sohn Christoph. 1745 aus Kriegsdiensten im polnisch-sächsischen Heer zurückkommend, ehelichte er eine junge Dame aus einer protestantisch-bürgerlichen Familie. Da Christoph das Freigut Eickelborn wegen der zu hohen Belastung nicht mehr halten konnte, kam es im Jahre 1749 zum gerichtlichen Verkauf. Witwe Maria Theresia Freifrau von Landsberg erhielt mit 29 000 Talern den Zuschlag. Da auf dem Gut einige Grundstücksrechte ruhten, die sie unter Anrechnung auf den Kaufpreis über-nehmen mußte, brauchte sie die Kaufsumme nicht in voller Höhe auszubezahlen. Die Landsberger ließen die Besitzung zunächst durch einen Rentmeister verwalten. Später wurde die Besitzung verpachtet, bis sich die Landsberger Herrschaft schließlich entschloß, es 1878 an die Provinz Westfalen zu verkaufen.

Mit dem Verkauf der Liegenschaften seitens der Familie von Landsberg beginnt die Geschichte des Landeskrankenhauses Eickelborn. Um 1900 betrug die Größe des von der Provinz angekauften Rittergutes Eickelborn-Benninghausen rund 255 ha. Hiervon entfielen etwa i65 ha auf Eickelborn, während die restlichen Liegenschaften Benninghausen zugehörig waren.

Die geschichtliche Entwicklung und die Bedeutung des Landeskrankenhauses sind so eng mit dem Dorf Eickelborn verbunden, daß es für viele Bürger der Gemeinde sicherlich interessant sein dürfte, näheres hierüber zu erfahren. Es würde aber zu weit führen, im Rahmen dieses kurzen Streifzuges durch die Geschichte unseres Heimatdorfes hierauf weiter einzugehen.

Willi Köster


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Bilder, Fotos und historische Karten


Weblinks

Offizielle Webseiten


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.


Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.



Kreis-Soest_Wappen.gif Städte und Gemeinden im Kreis Soest (Regierungsbezirk Arnsberg)

Anröchte | Bad Sassendorf | Ense | Erwitte | Geseke | Lippetal | Lippstadt
Möhnesee | Rüthen | Soest | Warstein | Welver | Werl | Wickede


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung EICORNJO41CP


http://gov.genealogy.net/item/map/EICORNJO41CP.png