Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/040: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(Halbgeviert)
 
Zeile 4: Zeile 4:
''Rüppurr'' bereits 80 ₰ Es Umlage von 100 <tt>''M''</tt> Grund-, Häuser- und
''Rüppurr'' bereits 80 ₰ Es Umlage von 100 <tt>''M''</tt> Grund-, Häuser- und
Gewerbesteuerkapital, von der anzunehmen war, daß sie bald bedeutend
Gewerbesteuerkapital, von der anzunehmen war, daß sie bald bedeutend
steigen werde. Die Stadt bekam nun von Rüppurr das Almendgut
steigen werde. Die Stadt bekam nun von Rüppurr das Almendgut
mit 2 332 620 qm Wald, 118 891 qm Feld und Wiesen und die
mit 2 332 620 qm Wald, 118 891 qm Feld und Wiesen und die
Waldkasse mit 36 066 <tt>''M''</tt>. Der Wald ist aus 460000 <tt>''M''</tt> und das
Waldkasse mit 36 066 <tt>''M''</tt>. Der Wald ist aus 460000 <tt>''M''</tt> und das
Feld auf 206 000 <tt>''M''</tt> Wert berechnet. - Dafür gibt sie 246 holzberechtigten  
Feld auf 206 000 <tt>''M''</tt> Wert berechnet. - Dafür gibt sie 246 holzberechtigten
Bürgern und deren Kindern, die vor dem 1. Januar 1907
Bürgern und deren Kindern, die vor dem 1. Januar 1907
geboren sind, jährlich 40 <tt>''M''</tt> Holzrente, also jährlich 9840 <tt>''M''</tt>, und
geboren sind, jährlich 40 <tt>''M''</tt> Holzrente, also jährlich 9840 <tt>''M''</tt>, und
Freiheit von den Kanalkosten für die an den Straßen des älteren
Freiheit von den Kanalkosten für die an den Straßen des älteren
Ortsetters stehenden Bürgerhäuser; ferner Vermehrung und Besserstellung  
Ortsetters stehenden Bürgerhäuser; ferner Vermehrung und Besserstellung
der Lehrer an der Schule und Erweiterung des Schulhauses
der Lehrer an der Schule und Erweiterung des Schulhauses
oder Neubau. An Stelle des Bürgermeisters und der Gemeinderäte  
oder Neubau. An Stelle des Bürgermeisters und der Gemeinderäte
treten der Gemeindesekretär und zwei Stadtverordnete. Die
treten der Gemeindesekretär und zwei Stadtverordnete. Die
Sparkasse bleibt hier. (Vgl. Bestimmungen über die Eingemeindung
Sparkasse bleibt hier. (Vgl. Bestimmungen über die Eingemeindung
vom 20. Mai 1906.) Seit Frühjahr 1910 ist, da genügend Abnehmer  
vom 20. Mai 1906.) Seit Frühjahr 1910 ist, da genügend Abnehmer
sich fanden, Wasser- und Gasleitung hier gelegt worden.
sich fanden, Wasser- und Gasleitung hier gelegt worden.
Möge die Eingemeindung nicht nur nach wirtschaftlicher, sondern
Möge die Eingemeindung nicht nur nach wirtschaftlicher, sondern
auch nach religiöser Seite hin für den Stadtteil gute Früchte bringen.
auch nach religiöser Seite hin für den Stadtteil gute Früchte bringen.
Wie wichtig die religiöse Seite ist, wird zwar vielfach ganz verkannt,
Wie wichtig die religiöse Seite ist, wird zwar vielfach ganz verkannt,
bleibt aber trotzdem Wahrheit. Es sei hier erinnert an einen Ausspruch  
bleibt aber trotzdem Wahrheit. Es sei hier erinnert an einen Ausspruch
des Fürsten, dem Baden und besonders Rüppurr viel zu verdanken  
des Fürsten, dem Baden und besonders Rüppurr viel zu verdanken
hat, des Großherzogs ''Karl Friedrich''. Gelegentlich der
hat, des Großherzogs ''Karl Friedrich''. Gelegentlich der
Aufhebung der Leibeigenschaft 1783 sagte er öffentlich: „Eine höhere
Aufhebung der Leibeigenschaft 1783 sagte er öffentlich: „Eine höhere
Zeile 36: Zeile 36:


{{NE}}1524 Lagerbuch heißt es: „Schloß und Flecken Ripur hat mit
{{NE}}1524 Lagerbuch heißt es: „Schloß und Flecken Ripur hat mit
der Stadt Ettlingen eine gemeinsame Gemarkung, ist aber von beiderorts  
der Stadt Ettlingen eine gemeinsame Gemarkung, ist aber von beiderorts
eigener Markung untersteint.” Erst 1756 wurden die Gemarkungen
eigener Markung untersteint.” Erst 1756 wurden die Gemarkungen
zwischen Ettlingen und Ripur, Wolfartsweier und Durlach genau
zwischen Ettlingen und Ripur, Wolfartsweier und Durlach genau
festgestellt und rote Sandsteine mit Wappen gesteckt.
festgestellt und rote Sandsteine mit Wappen gesteckt.


{{NE}}1561—1583 finden langdauernde Verhandlungen statt zwischen
{{NE}}1561–1583 finden langdauernde Verhandlungen statt zwischen
Markgraf Karl II. von Baden-Durlach und zwischen Markgraf
Markgraf Karl II. von Baden-Durlach und zwischen Markgraf
Philibert von Baden-Baden wegen des Ablassens der Gottsauer
Philibert von Baden-Baden wegen des Ablassens der Gottsauer
Seen, namentlich des Rüppurrer Sees. Baden-Baden war wegen
Seen, namentlich des Rüppurrer Sees. Baden-Baden war wegen
Scheibenhard und des Landstrichs bis Ettlingen hin häufig in Mitleidenschaft  
Scheibenhard und des Landstrichs bis Ettlingen hin häufig in Mitleidenschaft
gezogen an dem Schaden, den das Wasser anrichtete.
gezogen an dem Schaden, den das Wasser anrichtete.
Markgraf Ernst Friedrich machte diesem Ubelstand durch Anlage des
Markgraf Ernst Friedrich machte diesem Ubelstand durch Anlage des
Landgrabens ein Ende.
Landgrabens ein Ende.

Aktuelle Version vom 22. Januar 2016, 13:39 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
Inhalt
Diese Seite im E-Book
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[039]
Nächste Seite>>>
[041]
Rueppurr-Geschichte-Mayer.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Rüppurr bereits 80 ₰ Es Umlage von 100 M Grund-, Häuser- und Gewerbesteuerkapital, von der anzunehmen war, daß sie bald bedeutend steigen werde. – Die Stadt bekam nun von Rüppurr das Almendgut mit 2 332 620 qm Wald, 118 891 qm Feld und Wiesen und die Waldkasse mit 36 066 M. Der Wald ist aus 460000 M und das Feld auf 206 000 M Wert berechnet. –- Dafür gibt sie 246 holzberechtigten Bürgern und deren Kindern, die vor dem 1. Januar 1907 geboren sind, jährlich 40 M Holzrente, also jährlich 9840 M, und Freiheit von den Kanalkosten für die an den Straßen des älteren Ortsetters stehenden Bürgerhäuser; ferner Vermehrung und Besserstellung der Lehrer an der Schule und Erweiterung des Schulhauses oder Neubau. – An Stelle des Bürgermeisters und der Gemeinderäte treten der Gemeindesekretär und zwei Stadtverordnete. Die Sparkasse bleibt hier. (Vgl. Bestimmungen über die Eingemeindung vom 20. Mai 1906.) Seit Frühjahr 1910 ist, da genügend Abnehmer sich fanden, Wasser- und Gasleitung hier gelegt worden. – Möge die Eingemeindung nicht nur nach wirtschaftlicher, sondern auch nach religiöser Seite hin für den Stadtteil gute Früchte bringen. Wie wichtig die religiöse Seite ist, wird zwar vielfach ganz verkannt, bleibt aber trotzdem Wahrheit. Es sei hier erinnert an einen Ausspruch des Fürsten, dem Baden und besonders Rüppurr viel zu verdanken hat, des Großherzogs Karl Friedrich. Gelegentlich der Aufhebung der Leibeigenschaft 1783 sagte er öffentlich: „Eine höhere Kraft muß uns zu Hilfe kommen oder wir unterliegen. Wir müssen die Stärke der Religion zu Hilfe nehmen, die so allgewaltig in den Herzen der Menschen wirkt, der die ganze Natur untergeordnet ist, weil sie von dem Urheber der Natur ausgeht.” Was durch viele Tagesereignisse stets bestätigt wird.

V. Wirtschaftliche Verhältnisse im allgemeinen.

      1524 Lagerbuch heißt es: „Schloß und Flecken Ripur hat mit der Stadt Ettlingen eine gemeinsame Gemarkung, ist aber von beiderorts eigener Markung untersteint.” Erst 1756 wurden die Gemarkungen zwischen Ettlingen und Ripur, Wolfartsweier und Durlach genau festgestellt und rote Sandsteine mit Wappen gesteckt.

      1561–1583 finden langdauernde Verhandlungen statt zwischen Markgraf Karl II. von Baden-Durlach und zwischen Markgraf Philibert von Baden-Baden wegen des Ablassens der Gottsauer Seen, namentlich des Rüppurrer Sees. Baden-Baden war wegen Scheibenhard und des Landstrichs bis Ettlingen hin häufig in Mitleidenschaft gezogen an dem Schaden, den das Wasser anrichtete. – Markgraf Ernst Friedrich machte diesem Ubelstand durch Anlage des Landgrabens ein Ende.