Spiczak Brzezinski (Adelsfamilie): Unterschied zwischen den Versionen
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Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) (gelegentlich auch Spitczok von Brisinski, Spizak Brsesinski oder Spizack Brzesinski) ist der Name eines alten kaschubischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz [http://en.wikipedia.org/wiki/Brze%C5%BAno_Szlacheckie '''Adlig Briesen'''] in Hinterpommern war. Zweige der Familie bestehen bis heute fort. | Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) (gelegentlich auch ''Spitczok von Brisinski, Spizak Brsesinski oder Spizack Brzesinski'') ist der Name eines alten kaschubischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz [http://en.wikipedia.org/wiki/Brze%C5%BAno_Szlacheckie '''Adlig Briesen'''] in Hinterpommern war. Zweige der Familie bestehen bis heute fort. | ||
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Version vom 13. Januar 2015, 11:03 Uhr
Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) (gelegentlich auch Spitczok von Brisinski, Spizak Brsesinski oder Spizack Brzesinski) ist der Name eines alten kaschubischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz Adlig Briesen in Hinterpommern war. Zweige der Familie bestehen bis heute fort.
Geschichte
Die Spiczak Brzezinski sind ein Zweig der Spiczak. Laut Leopold von Ledebur hätten sie als "tapfere Krieger" gegen den Deutschen Orden gekämpft und wären anschließend vom polnischen König Kasimir IV. (1427-1492) mit adligen Rechten ausgestattet worden. Im frühen 17. Jahrhundert werden Mitglieder der Familie als Nobilis (Edler/Adliger), Generosus (Edelmütiger) oder Szlachetny (Adliger) bezeichnet. Beispielsweise erwähnt der Historiker Adalbert von Winkler Kętrzyński den Edlen Thomas Brzeziński genannt Spiczak (Nobilis Thoma Brzezynski alias Spiczak, Sohn des Gregor) als Besitzer von Brzeźno um 1600. Das Adelsprädikat "von" wurde erst im 18. Jahrhundert unter preußischem Einfluss als Namenszusatz angenommen. Sie sind verwandt, jedoch nicht zu verwechseln mit den von Brzeziński.
Im Jahre 1804 wurde der Adelsstand der Brüder Martin von Spizack Brzezinski aus Wustrow und Jacob von Spizak Brzezinski aus Grünhoff (Söhne des Casimir von Spiczak Brzeziński, 1725-1813), durch die Westpreußische Regierung in Marienwerder bestätigt. Bis heute existieren evangelische und katholische Zweige vor allem in Deutschland und Polen, deren gemeinsame Stammreihe traditionell mit dem Gutsanteilsbesitzer Nobilis Mathias Spiczak Brzeziński (einem Urenkel des oben genannten Thomas) um 1700 beginnt.
Der Name Spiczak Brzeziński stellt keinen Doppelnamen dar. Seit dem Lubliner Dekret von 1569 war es üblich, dass sich der Adel einen Beinamen nach dem Ortsnamen - in dem der Besitz lag - zulegte. So wurde dem Stammnamen Spiczak zunächst z Brzezńo und später Brzeziński als Beiname hinzugefügt. Beide Varianten beziehen sich auf den Namen der 1375 gegründeten Rittersiedlung Brzezńo und bedeuten übersetzt von Briesen. Daneben existiert bis heute ein weiterer Zweig der Spiczak, der auf Prondzonna (Prądzona) saß und sich folglich Spiczok von Prondczynsky nennt. Die Spiczak Brzeziński besaßen weitere Gutsanteile in Adlig Lonken (Łąkie Szlacheckie), Zemmen (Ciemno), Glisno (Gliśno Wielkie) und Tschebiatkow (Trzebiatkow).
Wappen
Stammwappen Zabawa
Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = Spiel) (es existieren weitere, leicht modifizierte Varianten dieses Wappens; siehe Abbildungen).
Blasonierung (Siebmacher):
- Schild: Gespalten, vorn blau, hinten von rot und weiß in fünf Reihen geschacht.
- Helm: Gekrönt; fünf weiße Straußenfedern.
- Decken: Rot und weiß.
Diese Beschreibung weicht in unterschiedlichen Quellen leicht voneinander ab. In den meisten Wappenbüchern ist der Schild rot-silbern, statt rot-weiß geschacht, was richtig ist. Im Wappenbuch der polnischen Geschlechter des Grafen Ostrowski werden außerdem drei statt fünf Straußenfedern dargestellt.
Wappensage
"Das Wappen Zabawa stammt aus Böhmen und kam wohl zur Zeit der Vermählung der böhmischen Prinzessin Dabrowka mit dem Polenherzog Mieczyslaw 963 nach Polen. Ein Ritter dieses Wappens, namens Wislimierz, war im Jahre 1000 mit der Vorhut der polnischen Streitkräfte betraut, wohl gegen die Mähren, stieß auf den im Hinterhalt versteckt gewesenen Feind und beschäftigte und verweilte denselben durch verschiedene kleine Scharmützel und Neckereien so lange, bis der Hetmann mit der Hauptmacht herankommen konnte, dessen Reiterei den Feind dann siegreich schlug. Zum Andenken an diese Verweilung (Zabawa) des Feindes wurde dem Wappen des Wislimierz der Name Zabawa gegeben."
Wappen Brzeziński
Auf Trzebiatkow im Bütow'schen war eine Familie ansässig, die sich nur von Brzezinski nannte, so dass es heute unklar ist, zu welchem Stamm sie ursprünglich zählte. Diese Familie führte folgendes Wappen:
- Schild: B. mit w. querliegendem Halbmond, über jeder Spitze und oben und unten von je zwei g. Sternen begleitet und unten in der Mitte ein w. Hufeisen.
- Helm: Der Halbmond auf jedem Horne mit einem g. Sterne besteckt.
- Decken: (b. und w.)
- Anm.: Nach von Ledebur a. a. O. ist das Hufeisen gleichfalls Hauptfigur und der Mond steht darüber aufrecht, an jeder Seite desselben 2 Sterne übereinander. Ein Lieutnant von Brzeziński stand 1756 beim Husaren-Regiment von Szekely.
Adlig Briesen
Veränderung des Namens im Laufe der Geschichte: Bryse (1374), Bresen (1492), Brziszno (1570), Brzeźno Polskie (1664), Adlig Briesen (1818), Brzeźno Szlacheckie (1918).
Briesen leitet sich offenbar vom slawischen Wort für Birke ab - was für ein langes Bestehen des Ortes spricht - und gehört seit 1918 (wieder) zu Polen. Seitdem trägt es den Namen Brzeźno Szlachecki und liegt im Powiat Bütow in der Wojewodschaft Pommern. Das Attribut "Adlig" (poln. Szlacheckie) erhielt der Ort, da im 18. Jahrhundert etwa 80% der Einwohner Adlige waren. Heute leben vor Ort 505 Menschen. Das Dorf wird nördlich vom Großen Brzynk See (pol. Jezioro Brzezinek) und südöstlich vom Kleinen Quesen See flankiert, an dem sich die Briesener Mühle befindet.
Verwandte u. verschwägerte Adelsgeschlechter (Auswahl)
v. Aubracht (Obrach) Prondzinski, v. Babka Gostomski, v. Bastian Brzeziński, v. Szada Borzyskowski, v. Chamier Cieminski, v. Chamier Gliszczynski, v. Czernicki, v. Depka Pradzynski, v. Jutrzenka Trzebiatowski, v. Loewe Kiedrowski, v. Klonczyński, v. Kłopotek Glowczewski, v. Krenski (Krecki), v. Lonski (Lacki), v. Malottki, v. Kopp Ostrowski, v. Pawlowski, v. Pazatka Lipiński, v. Piekarski, v. Pluto Prondzinski, v. Podlewski, v. Pruski, v. Rekowski, Stanisławski, v. Styp Rekowski, v. Świątek Brzeziński, v. Wantoch Rekowski, v. Wedelstedt, v. Wittke Jezewski, v. Wnuk (Wnuck) Lipinski, v. Woyciechowski, v. Wollschläger, v. Schmude (Zmuda Trzebiatowski).
Bekannte Namensträger
- Adalbert v. Spiczak Brzeziński (1686-1756), Offizier
- Casimir v. Brzeziński, Lieutnant (k. u. k. Infanterie-Regiment)
- Dr. Ingo Spitczok v. Brisinski, Psychiater u. Autor
Literatur
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook (Hrsg., 1972): Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, Band 52, C. A. Starke Verlag, Limburg, S. 382 (u.a.).
- Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke (1860): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. II. Band. Friedrich Voigt, Leipzig.
- Leopold Frhr. v. Ledebur in: Neues Deutsches Adels-Lexicon v. 1860; , S. 113.
- Johann Siebmacher: J. Siebmacher's großes Wappenbuch - Die Wappen des preußischen Adels (Band 14). 1973, Neustadt a. d. Aisch.
- Julius Graf v. Ostrowski (1897-1906): Polnisches Wappenbuch Warschau, Seite 363.
- J.-B. Rietstap (1921): Planches l'Armorial Général.
- Herbert v. Schmude (1939): Beiträge zur Geschichte des Geschlechts von Schmude, 1. Teil, Berlin-Pankow, S. 94 ff.
- Valton Sergio v. Tempski-Silka (2008): História e ancestralidade, Juruá, S. 217, 222.
- Benno v. Winckler (1869): Die Nationalitäten Pommerellens, Verlag Wendt, Hirschberg.
- Emilian v. Zernicki-Szeliga (1904): Die polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Verlag H. Grand, Hamburg, S. 97.