Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/008: Unterschied zwischen den Versionen
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er als vormaliger Abt zu Gottsau mit Jerg, Hans und Heinz | er als vormaliger Abt zu Gottsau mit Jerg, Hans und Heinz | ||
von Ripur wegen verschiedener Schuldigkeiten derselben an das Kloster, | von Ripur wegen verschiedener Schuldigkeiten derselben an das Kloster, | ||
abgerechnet habe und daß die von Ripur dem Kloster 70 Gulden | abgerechnet habe und daß die von Ripur dem Kloster 70 Gulden | ||
schuldig verblieben seien; daß aber die weitere | schuldig verblieben seien; daß aber die weitere Übereinkunft getroffen | ||
worden sei, daß das Kloster als Bezahlung dieser Schuld genießen | worden sei, daß das Kloster als Bezahlung dieser Schuld genießen | ||
solle, auf Rüppurrer Gemarkung: das | solle, auf Rüppurrer Gemarkung: das „Bruch” (ein Gewann) | ||
20 Jahre lang, jedes Jahr für 2 Gulden angeschlagen = 40 fl und | 20 Jahre lang, jedes Jahr für 2 Gulden angeschlagen = 40 fl und | ||
das Fischwasser 10 Jahre lang, jedes Jahr für 3 fl angeschlagen | das Fischwasser 10 Jahre lang, jedes Jahr für 3 fl angeschlagen | ||
= 30 fl sind zusammen 70 fl und dazu den Wald 8 Jahre lang, | |||
wahrscheinlich für Zins. Offenbar waren die Ritter von Rüppurr in großer | wahrscheinlich für Zins. Offenbar waren die Ritter von Rüppurr in großer | ||
Geldverlegenheit. Schon im folgenden Jahr 1483 hat Abt Martin mit | Geldverlegenheit. Schon im folgenden Jahr 1483 hat Abt Martin mit | ||
Heinz von Rüppurr einen Streit wegen der Hälfte einer Korngült von | Heinz von Rüppurr einen Streit wegen der Hälfte einer Korngült von | ||
16 Maltern ab 2 Höfen zu Rüppurr. (Bad. Wochenschrift 1807, Nr. 6 | |||
und 7.) Das markgräfliche Hofgericht unter Markgraf Christof gab einen | und 7.) Das markgräfliche Hofgericht unter Markgraf Christof gab einen | ||
Urtelsbrief, daß Heinzens Schwestern an den strittigen acht Maltern | Urtelsbrief, daß Heinzens Schwestern an den strittigen acht Maltern | ||
die Hälfte abtragen müssen, und daß diese Hofgüter durch die | die Hälfte abtragen müssen, und daß diese Hofgüter durch die Inhaber | ||
da, wo sie liegen, dem Abt verzeichnet gegeben werden sollten, | |||
die er dann fürter ausziehen möge, bis ihm von dem | die er dann fürter ausziehen möge, bis ihm von dem Inhaber die | ||
Träger angegeben | Träger angegeben werden” (auch Sachs. III, 22). 1525 wurde Gottsau | ||
im Bauernkrieg vollständig zerstört und blieb 28 Jahre eine Ruine. | im Bauernkrieg vollständig zerstört und blieb 28 Jahre eine Ruine. | ||
1535 in der Erneuerung des Lagerbuchs des Klosters Gottesau | 1535 in der Erneuerung des Lagerbuchs des Klosters Gottesau | ||
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Martini 16 Malter Korn. Juncker Bat von Rüppurr habe an | Martini 16 Malter Korn. Juncker Bat von Rüppurr habe an | ||
Martini den ersten Zins gegeben. Es seien wegen der acht Malter | Martini den ersten Zins gegeben. Es seien wegen der acht Malter | ||
bisher Span gewesen und jetzt noch; Ursach: weil die Güter | bisher Span gewesen und jetzt noch; Ursach: weil die Güter verändert | ||
und dies nicht angezeigt worden sei. — 1548 ist derselbe | |||
Bat von Rüppurr unter Markgraf Ernst Rat geworden und kommt | Bat von Rüppurr unter Markgraf Ernst Rat geworden und kommt | ||
in Angelegenheiten des Klosters Gottesau nach Speier. Das Kloster | in Angelegenheiten des Klosters Gottesau nach Speier. Das Kloster | ||
wird in seinem Einkommen auf jährlich 5—600 fl. geschätzt; für | wird in seinem Einkommen auf jährlich 5—600 fl. geschätzt; für | ||
die damalige Zeit eine hübsche Einnahme! —- 1553 ließ Markgraf | die damalige Zeit eine hübsche Einnahme! —- 1553 ließ Markgraf | ||
Karl | Karl II. ein schönes Schloß an Stelle der zerstörten Abtei bauen, | ||
das 1558 von dem Markgrafen Ernst Friedrich erweitert und ver- | das 1558 von dem Markgrafen Ernst Friedrich erweitert und ver- | ||
schönert und zum»Sommeraufenthalt hergerichtet wurde, da 1556 | schönert und zum»Sommeraufenthalt hergerichtet wurde, da 1556 | ||
die Mönche nach Kloster Ochsenhausen ausgewandert waren. —- 1689 | die Mönche nach Kloster Ochsenhausen ausgewandert waren. —- 1689 | ||
wurde es unter Melac beraubt und abgebrannt, aber vom Markgrafen | wurde es unter <tt>Melac</tt> beraubt und abgebrannt, aber vom Markgrafen | ||
Karl Wilhelm wieder hergestellt 1736 brannte es aus, so daß nur | Karl Wilhelm wieder hergestellt 1736 brannte es aus, so daß nur | ||
die Mauern stehen blieben; 1740 wurde das Hauptgebäude | die Mauern stehen blieben; 1740 wurde das Hauptgebäude wiederhergestellt; | ||
statt der spitzen Türme bekam es die noch jetzigen | |||
runden Kuppeln. — 1563 schreibt das Erneuerungsbuch des Klosters: | runden Kuppeln. — 1563 schreibt das Erneuerungsbuch des Klosters: | ||
Junker Philipp Jakob von Rüppurr zahlt für sich und | Junker Philipp Jakob von Rüppurr zahlt für sich und seine Brüder | ||
jährlich dem Kloster Gottesau auf Martini Ablösungszins 20 Gulden | jährlich dem Kloster Gottesau auf Martini Ablösungszins 20 Gulden | ||
Landwährung, von seinen Wiesen zu Rüppurr ablösbar mit 400 fl. | Landwährung, von seinen Wiesen zu Rüppurr ablösbar mit 400 fl. | ||
samt Zinsen, Rechten und Schäden. Es kann | samt Zinsen, Rechten und Schäden. Es kann abgelöxt werden, wenn |
Version vom 22. Juli 2015, 20:21 Uhr
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er als vormaliger Abt zu Gottsau mit Jerg, Hans und Heinz
von Ripur wegen verschiedener Schuldigkeiten derselben an das Kloster,
abgerechnet habe und daß die von Ripur dem Kloster 70 Gulden
schuldig verblieben seien; daß aber die weitere Übereinkunft getroffen
worden sei, daß das Kloster als Bezahlung dieser Schuld genießen
solle, auf Rüppurrer Gemarkung: das „Bruch” (ein Gewann)
20 Jahre lang, jedes Jahr für 2 Gulden angeschlagen = 40 fl und
das Fischwasser 10 Jahre lang, jedes Jahr für 3 fl angeschlagen
= 30 fl sind zusammen 70 fl und dazu den Wald 8 Jahre lang,
wahrscheinlich für Zins. Offenbar waren die Ritter von Rüppurr in großer
Geldverlegenheit. Schon im folgenden Jahr 1483 hat Abt Martin mit
Heinz von Rüppurr einen Streit wegen der Hälfte einer Korngült von
16 Maltern ab 2 Höfen zu Rüppurr. (Bad. Wochenschrift 1807, Nr. 6
und 7.) Das markgräfliche Hofgericht unter Markgraf Christof gab einen
Urtelsbrief, daß Heinzens Schwestern an den strittigen acht Maltern
die Hälfte abtragen müssen, und daß diese Hofgüter durch die Inhaber
da, wo sie liegen, dem Abt verzeichnet gegeben werden sollten,
die er dann fürter ausziehen möge, bis ihm von dem Inhaber die
Träger angegeben werden” (auch Sachs. III, 22). 1525 wurde Gottsau
im Bauernkrieg vollständig zerstört und blieb 28 Jahre eine Ruine.
1535 in der Erneuerung des Lagerbuchs des Klosters Gottesau
Seite 168 heißt es: Die Vogtherren zu Rüppurr geben jährlich aufs
Martini 16 Malter Korn. Juncker Bat von Rüppurr habe an
Martini den ersten Zins gegeben. Es seien wegen der acht Malter
bisher Span gewesen und jetzt noch; Ursach: weil die Güter verändert
und dies nicht angezeigt worden sei. — 1548 ist derselbe
Bat von Rüppurr unter Markgraf Ernst Rat geworden und kommt
in Angelegenheiten des Klosters Gottesau nach Speier. Das Kloster
wird in seinem Einkommen auf jährlich 5—600 fl. geschätzt; für
die damalige Zeit eine hübsche Einnahme! —- 1553 ließ Markgraf
Karl II. ein schönes Schloß an Stelle der zerstörten Abtei bauen,
das 1558 von dem Markgrafen Ernst Friedrich erweitert und ver-
schönert und zum»Sommeraufenthalt hergerichtet wurde, da 1556
die Mönche nach Kloster Ochsenhausen ausgewandert waren. —- 1689
wurde es unter Melac beraubt und abgebrannt, aber vom Markgrafen
Karl Wilhelm wieder hergestellt 1736 brannte es aus, so daß nur
die Mauern stehen blieben; 1740 wurde das Hauptgebäude wiederhergestellt;
statt der spitzen Türme bekam es die noch jetzigen
runden Kuppeln. — 1563 schreibt das Erneuerungsbuch des Klosters:
Junker Philipp Jakob von Rüppurr zahlt für sich und seine Brüder
jährlich dem Kloster Gottesau auf Martini Ablösungszins 20 Gulden
Landwährung, von seinen Wiesen zu Rüppurr ablösbar mit 400 fl.
samt Zinsen, Rechten und Schäden. Es kann abgelöxt werden, wenn