Gerdauen: Unterschied zwischen den Versionen
Wgh (Diskussion • Beiträge) |
|||
Zeile 80: | Zeile 80: | ||
*'''1762''' Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Gerdauen wird wieder preußisch. | *'''1762''' Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Gerdauen wird wieder preußisch. | ||
== [[Königreich Preußen]] (1701 - 1918) == | == [[Königreich Preußen]] (1701 - 1918) == | ||
*'''1866.21. Okt.'''. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Gerdauen im Königreich Preußen ist nun eine Stadt im Norddeutschen Bund. | |||
*'''1871.18. Jan.'''. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Gerdauen ist nun eine Stadt im Deutschen Reich. | |||
= Genealogische und historische Quellen = | = Genealogische und historische Quellen = |
Version vom 21. Mai 2017, 08:56 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Gerdauen > Gerdauen
Einleitung
|
Allgemeine InformationGerdauen war eine Stadt im Landkreis Gerdauen. |
Politische Einteilung
Ab 1945
Von 1818 bis 1945
- Am 1.2.1818 wurde der Kreis Gerdauen gegründet. Zum Kreis Gerdauen gehörten die Kirchspiele Friedenberg, Gross Schönau und Filiale Lindenau, Assaunen, Muldzen, Gerdauen, Moltheinen, Momehnen, Nordenburg, Laggarben und Filiale Dietrichsdorf und Löwenstein. [2]
Verwaltung
Standesamt Gerdauen
- Gerdauen gehörte zum Standesamt Gerdauen [3].
- Das Standesamt Gerdauen wurde am 1.10.1874 gegründet und bestand 1945.
- Zum Standesamt Gerdauen gehörten folgende Orte : Gerdauen, und .... [3] [4] [1]
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Gerdauen
Einwohnerzahlen
1820 [5] | 1885 [3] | 1905 [4] | 1910 [6] | 1933 [7] | 1939 [7] |
---|---|---|---|---|---|
1606 | 2886 | 3001 | 3028 | 4712 | 5125 |
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Evangelisches Kirchenspiel Gerdauen
- Gerdauen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Gerdauen.
- Zum Kirchspiel Drengfurth gehörten folgende Orte : Gerdauen, und .... [4]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Gerdauen
Schulorte
- Schulorte im Kirchspiel um 1890: Gerdauen, Adamswalde, Altendorf, Barragin, Friedrichswalde,
Kockheim, Kinderhof, Klinthenen, Korblack, Neuendorf, Peischnick, Transen und Wolla [8]
Katholische Kirchen
Katholisches Kirchspiel Insterburg
- Gerdauen gehörte zum Kirchspiel Insterburg, St. Bruno.
- Zum Kirchspiel Insterburg gehörten folgende Orte : Insterburg, und .... [4]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: katholische Kirchbuchbestände Insterburg
- Zwischen 1905 und 1931 wurde Gerdauen zum Kirchspiel Korschen umgepfarrt.
Katholisches Kirchspiel Korschen
- Gerdauen gehörte zum Kirchspiel Korschen, Kreuzerhöhung (rk).
- Zum Kirchspiel Korschen gehörten folgende Orte : Korschen, und .... [1]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: katholische Kirchbuchbestände Korschen
Geschichte
Gerdauen liegt im prußischen Stammesgebiet Barta.
Name
Der Name geht auf den Prußenführer Girdawe zurück.
- Urkundliche Erwähnungen:
- 1326 Gerdawen
- 1398 Girdouwen
- 1428 Girdawen
Ordensstaat bis 1525
- 1263: Der Preuße Girdawe verläßt seine Burg nach Angriff der Bartländischen Scharren. Er steckt seine Burg an und flüchtet nach Königsberg. [8]
- 1325 wird an Stelle einer Prußenburg eine Ordensburg errichtet, die von einer Siedlung (Lischke) umgeben war.
- 1347 hält die Burg dem Ansturm der Litauer stand, es muss also eine sehr feste Anlage gewesen sein.
- 1398 Hochmeister Konrad von Jungingen erteilt der Stadt Gerdauen ihre Handfeste zu culmischen Recht, die die Landgebiete für die Stadt, den Schulzen und den Pfarrer zuweist, die kleine Gerichtsbarkeit verleiht, den Zins zwischen Stadt und Orden aufteilt und die Größe der einzelnen Höfe und Einschränkungen bei den Fischereirechten der Stadt festlegt. [9]
- 8.5.1469, Königsberg: Der Hochmeister-Statthalter Heinrich Reuß von Plauen verschreibt den Brüdern von Schlieben Gerdauen (Schloß, Stadt und Mühle), Nordenburg (Stadt und Mühle) und mehrere Dörfer etc. [10]
Herzogtum Preußen (1525 -1701)
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Gerdauen wird wieder preußisch.
Königreich Preußen (1701 - 1918)
- 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Gerdauen im Königreich Preußen ist nun eine Stadt im Norddeutschen Bund.
- 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Gerdauen ist nun eine Stadt im Deutschen Reich.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Adressbücher
- Ortsindex der Online-Adressbücher
- Einträge aus Gerdauen in der Adressbuchdatenbank.
Bildquellen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Gerdauen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz
östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
Bearbetet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962 - Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Königsberg, - Königsberg i. Pr., 7.1817 - 133.1943,
- teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
- Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [2]
- Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
- Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
- Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung
- Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet
und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau.
I. Die Provinz Preussen - Berlin 1874, Verlag des Königl. Statistischen Bureaus (Dr. Engel).
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Historisch-comparative Geographie von Preussen
- Dr. Max Toeppen, Gotha 1858,Justus Perthes
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Topographische Statische Uebersicht des Regierungs-Bezirk Königsberg
- Im Auftrage der Königlichen Regierung von Adolf Schlott, Tilsit 1848
Digitalisat der Universität zu Köln
- Topographische Uebersicht des Verwaltung-Bezirks
der Königlichen Preussischen Regierung zu Königsberg in Preussen
- Königsberg 1820, gedruckt bei Heinrich Degen
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
- MTB 1693 Gerdauen Jahr 1944 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- Karte No. 75 FRIEDLAND (Frydlad) 1931 von Wojskowy Instytut Geograficzny Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- KDR 100 No. 075 Friedland_i._Ostpr. um 1893 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
- Reymann Special Karte No. K Allenburg um 1830 Digitalisat von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa
Heimat- und Volkskunde
- Die Stadt hatte eine Brauerei mit Malzfabrik.
- Berühmt war der Handel mit Vieh und Getreide.
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GERUE2KO04PI</gov>
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.28-30
- ↑ Historisch-comparative Geographie von Preussen,Dr. Max Toeppen, Gotha 1858,S.346
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.70-77
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.50-57
- ↑ Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820,S.122
- ↑ Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
- ↑ 7,0 7,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
- ↑ 8,0 8,1 Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.99-100
- ↑ http://www1.uni-hamburg.de/Landesforschung/pub/js-fs/js-fs106.htm
- ↑ Das virtuelle Preußische Urkundenbuch Digitalisat der Uni Hamburg ,Regesten und Texte zur Geschichte Preußens und des Deutschen Ordens aus dem Jahr 1469 PrUB, JH I 16178
Orte im Stadtbezirk Gerdauen ( Landkreis Gerdauen ) Stand 1931 | |
Orte: |
Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Königsberg (Provinz Ostpreußen) Stand 1.1.1945 | |
Stadtkreis: Königsberg Landkreise: Braunsberg | Fischhausen | Friedland | Gerdauen | Heiligenbeil | Heilsberg | Königsberg (Land) | Labiau | Memel | Mohrungen | Preußisch Eylau | Preußisch Holland | Rastenburg | Wehlau |