Maucher (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 6: Zeile 6:


==Varianten des Namens==
==Varianten des Namens==
Es gibt die Namen ''Mauch'', ''Mauchert'', u. ä., die eine gewisse Ähnlichkeit haben, deren Nähe zu den '''Maucher''' ist aber bisher nicht erforscht oder nachgewiesen. Auffällig ist, daß zwar auch in Württemberg (mit Schwerpunkt in Dunningen) der Name ''Mauch'' häufiger zu beobachten ist, aber nie in den Gegenden und Gemeinden, in denen die Maucher schon sehr lange leben.
Es gibt die Namen ''Mauch'', ''Mauchert'', u. ä., die eine gewisse Ähnlichkeit haben, deren Nähe zu den '''Maucher''' ist aber bisher nicht erforscht oder nachgewiesen. Auffällig ist, daß zwar auch in Württemberg (mit Schwerpunkten u.a.in Dunningen und Königseggwald) der Name ''Mauch'' häufiger zu beobachten ist, aber höchst selten in den Gegenden und Gemeinden, in denen die Maucher schon sehr lange leben.
Eine Ausnahme bildet die Patrizierfamilie Mauch der Reichsstadt Wangen im Allgäu, die auch in anderen oberschwäbischen Reichsstädten, Orten mit Reichsklöstern und Adelsresidenzen als Beamte ansässig waren und beispielsweise auch in der Taufmatrikel von (Bad) Waldsee 1684 und 1705 - 17 erscheinen. Ein Mitglied dieser Familie war der Reichsprälat und Prämonstratenserabt von Weissenau (Kreis Ravensburg) Leopold Mauch (1704-22), unter dem das Kloster 1708 - 17 neu erbaut wurde. Mauch gab es auch über längere Zeit in Ulm, so der Bildschnitzer Daniel Mauch ca. 1500/20, der Notar und Gerichtsschreiber Georg Rudolf Mauch 1668 und ein Architektur- und Landschaftsmaler Eduard Mauch 1840.


==Geographische Verteilung==
==Geographische Verteilung==

Version vom 18. Mai 2006, 12:40 Uhr

Herkunft und Bedeutung

Die in der Literatur (Bahlow, Brechenmacher, Buck, u.a.) auffindbaren Deutungen sind aus jüngerer Sicht nicht stichhaltig. Sie sind ohne Beachtung der Herkunft der Familie aus Oberschwaben und ohne Betrachtung der dort gepflegten Sprache verfaßt worden. Richtig ist, daß die weitaus meisten Maucher aus heutiger Sicht aus Oberschwaben, im engeren Sinn aus der Gegend von Biberach, Bad Wurzach, Bad Waldsee, Aulendorf kommen. Diese Gegend wurde erdgeschichtlich geprägt durch die Würm-Eiszeitgletscher mit der Begrenzung durch die Endmoräne bei den genannten Orten und die Gletscherzungen in das Riß-Eiszeitgebiet hinein. Sie hinterließen zahlreiche Moore (=Ried), Bachläufe und Gewässer. Diese Feuchtgebiete heißen in mittelhochdeutscher Sprache Muchen. Nur dort fanden sich ursprünglich Maucher. Durch die Lautverschiebung (z.B. Sulgen > Saulgau!) in der Zeit um 1300 wurde daraus die Mauche.

  • Die an einer Muche lebten und als Landwirte oder Müller arbeiteten, waren die Maucher.

Die heute als gültig anzusehende Namendeutung (in voller Länge auf 13 Seiten) der Forschergruppe „Maucher“ ist mit der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig – Institut von Professor Udolph – und mit einem Mitglied der Duden-Redaktion abgestimmt.

Varianten des Namens

Es gibt die Namen Mauch, Mauchert, u. ä., die eine gewisse Ähnlichkeit haben, deren Nähe zu den Maucher ist aber bisher nicht erforscht oder nachgewiesen. Auffällig ist, daß zwar auch in Württemberg (mit Schwerpunkten u.a.in Dunningen und Königseggwald) der Name Mauch häufiger zu beobachten ist, aber höchst selten in den Gegenden und Gemeinden, in denen die Maucher schon sehr lange leben. Eine Ausnahme bildet die Patrizierfamilie Mauch der Reichsstadt Wangen im Allgäu, die auch in anderen oberschwäbischen Reichsstädten, Orten mit Reichsklöstern und Adelsresidenzen als Beamte ansässig waren und beispielsweise auch in der Taufmatrikel von (Bad) Waldsee 1684 und 1705 - 17 erscheinen. Ein Mitglied dieser Familie war der Reichsprälat und Prämonstratenserabt von Weissenau (Kreis Ravensburg) Leopold Mauch (1704-22), unter dem das Kloster 1708 - 17 neu erbaut wurde. Mauch gab es auch über längere Zeit in Ulm, so der Bildschnitzer Daniel Mauch ca. 1500/20, der Notar und Gerichtsschreiber Georg Rudolf Mauch 1668 und ein Architektur- und Landschaftsmaler Eduard Mauch 1840.

Geographische Verteilung

  • Die Maucher haben ihre Wurzeln in Oberschwaben.

Sie haben sich aus verschiedenen Gründen im Laufe der Jahrhunderte einerseits über den Bereich des heutigen Deutschland ausgebreitet, allerdings weiter mit dem Schwerpunkt Süddeutschland, andererseits findet sich eine starke Verbreitung in den USA, einige Maucher gibt es auch in Chile und Brasilien. Eine relativ starke Verbreitung gibt es auch in Frankreich, dort ist allerdings noch die Frage zu klären, ob aus den Maucher zumindest teilweise Mauché, Moché, Mauchet, Moshe und andere Ableitungen entstanden sind.

Berühmte Namensträger

Bedeutende Maucher-Namensträger hat es in allen Jahrhunderten gegeben. Ihre Wirkung in die Öffentlichkeit ist sicher auch durch die in vergangenen Zeiten andere Verbreitung von Nachrichten oder Berühmtheit weniger ausgeprägt als heute. Damit sollen die vielen Maucher, die im Dienste der Kirche als Pfarrer oder als Ordensmitglied standen, angesprochen sein.

  • Der bekannteste unter ihnen ist Michael Maucher (1585 – 1660), katholischer Pfarrer aus Haisterkirch in der protestantischen Reichsstadt Leutkirch.
  • Weiterhin der Oberkirchenrat und Stadtpfarrer von Neckarsulm Franz Joseph Maucher (*14.04.1826 + 29.10.1910) aus Hagnaufurt und
  • eine Anzahl von Mitgliedern verschiedener Klöster, vor allem aus Ochsenhausen und Rot, sollen hier genannt sein.


Weltliche Persönlichkeiten von großer Bekanntheit:

  • Georg Maucher (* 1604 + 24.04.1680) aus Haisterkirch, Büchsenschäfter, sein Sohn
  • Christoph Maucher (*24.10.1642 in Schwäbisch-Gmünd, +12.1706 in Danzig), Elfenbein- und Bernsteinschnitzer (seine Werke u.a. im grünen Gewölbe in Dresden und Marienburg bei Danzig), ein weiterer Sohn
  • Johann Michael Maucher (*16.08.1645 in Schwäbisch-Gmünd, + ca. 1700 in Würzburg) Bildhauer, Büchsenschäfter und Elfenbeinschnitzer.
  • Wilhelm Maucher (*15.06.1879 in Winterstettenstadt, +04.05.1930 in München) Professor der Geologie in Freiberg, u.a. Namensgeber des Erzes Maucherit (Ni11As8) und der Seelilie Seriocrinus Maucheri, sodann sein Sohn
  • Albert Maucher (*22.12.1907 in Freiberg, +01.04.1981 in München) Professor der Geologie und Mineralogie in München, Erforscher der Wolframit-Lagerstätte in Mittersill, Österreich.
  • Eugen Maucher(+04.12.1991) aus Biberach, MdB 1953 bis 1976
  • Helmut Oswald Maucher (*1927 in Eisenharz/Allgäu), Ehrenvorsitzender der Nestlé AG, weltweit bekannte Unternehmerpersönlichkeit.

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Es gibt einige Ortschaften und Gemarkungen, die in ihrem Wortstamm den Namen "Maucher" führen:

  • Mauchen, Ortsteil von Schliengen, Weinort im Markgräfler Land, erstmals erwähnt 1147.
  • Mauchen, Ortsteil von Stühlingen, erstmals erwähnt 1119.
  • Mauchen, im Elsaß, erstmals erwähnt 777, 4 km südl. von Marckolsheim, nur noch Kirchenruine!
  • Maucher, Auvergne, Frankreich, Dép.Condat, bei Marcenat.
  • Mauchet, Auvergne, Frankreich, Dép. Puy de Dôme, bei Charensat.
  • Maucher, bisher nicht zu klärende Lage einer Gemarkung bei Wangen
  • Maucherhof bei Haslach
  • Maucherhof bei Leutkirch
  • Mauchenmühle, nordöstlich von Bad Waldsee, ebenfalls dort im Umkreis die Gemarkungen:Mauchenberg, Mauchersteige, Mauchenwiesen, Mauchenfeld
  • Mauche, Polen, Moch oder Mochy, Marienwerder Kreis, dort auch Maucherheidel/Forsthaus.

Umgangssprachliche Bezeichnungen

Literaturhinweise

  • Zu den Maucher gibt es nur das kunsthistorische Werk von Angelika Ehmer „Die Maucher“, erschienen 1992 im Einhorn Verlag. Weitere Druckschriften sind bisher nicht bekannt geworden.

Weblinks

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die zu diesen Namen Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zum Thema Maucher Namen anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.