Geesthacht: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Ort Geesthacht wurde urkundlich erstmals im Jahre 1216 als ''Hachede'' erwähnt. Ältere Namensüberlieferungen bezeichnen den Ort als ''Hagithi'', was auf eine viele Jahrhunderte früher einsetzende Besiedlung schließen lässt (spätestens 9. Jhdt.). Der Ortsname ist wahrscheinlich eine Bildung aus der altsächsischen Flurbezeichnung ''*hag-, hag-an, *hag-o'': "Umzäunung, Gehege, Hecke, Weideplatz" und dem weitverbreiteten Ortsnamensuffix ''-ithi''. | Der Ort Geesthacht wurde urkundlich erstmals im Jahre 1216 als ''Hachede'' erwähnt. Ältere Namensüberlieferungen bezeichnen den Ort als ''Hagithi'', was auf eine viele Jahrhunderte früher einsetzende Besiedlung schließen lässt (spätestens 9. Jhdt.). Der Ortsname ist wahrscheinlich eine Bildung aus der altsächsischen Flurbezeichnung ''*hag-, hag-an, *hag-o'': "Umzäunung, Gehege, Hecke, Weideplatz" und dem weitverbreiteten Ortsnamensuffix ''-ithi''. | ||
Die Forschung geht davon aus, dass die erste Kirche in Geesthacht etwa 100 Jahre nach Ludwig dem Frommen, der im Jahre 822 die | Die Forschung geht davon aus, dass die erste Kirche in Geesthacht etwa 100 Jahre nach Ludwig dem Frommen, der im Jahre 822 die Grenze des Fränkischen Reiches nördlich der Elbe im Gebiet der Sadelbande zum Schutz vor den Slawen befestigen ließ, gegründet wurde. | ||
Eine Änderung des Flusslaufes zerschnitt den Ort in zwei Teile, wodurch das nördlich der Elbe gelegene ältere Hacht an der Geest (Geesthacht) und ein südlich der Elbe gelegenes jüngeres Hacht an der Marsch (Marschacht) entstanden. Es wird angenommen, dass die Zerschneidung des alten Dorfes durch den Elbstrom bereits im 12. Jahrhundert geschah. Die endgültige Trennung dieser beiden Orte soll sich spätestens in der Mitte des 13. Jahrhunderts vollzogen haben, als die gemeinsame Kirche zwischen 1230 und 1258 in der Elbe versank. | Eine Änderung des Flusslaufes zerschnitt den Ort in zwei Teile, wodurch das nördlich der Elbe gelegene ältere Hacht an der Geest (Geesthacht) und ein südlich der Elbe gelegenes jüngeres Hacht an der Marsch (Marschacht) entstanden. Es wird angenommen, dass die Zerschneidung des alten Dorfes durch den Elbstrom bereits im 12. Jahrhundert geschah. Die endgültige Trennung dieser beiden Orte soll sich spätestens in der Mitte des 13. Jahrhunderts vollzogen haben, als die gemeinsame Kirche zwischen 1230 und 1258 in der Elbe versank. |
Version vom 3. Juni 2014, 19:37 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Schleswig-Holstein > Kreis Herzogtum Lauenburg > Geesthacht
Einleitung
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Geesthacht, Kirchenkreis Alt-Hamburg, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
Geschichte
Der Ort Geesthacht wurde urkundlich erstmals im Jahre 1216 als Hachede erwähnt. Ältere Namensüberlieferungen bezeichnen den Ort als Hagithi, was auf eine viele Jahrhunderte früher einsetzende Besiedlung schließen lässt (spätestens 9. Jhdt.). Der Ortsname ist wahrscheinlich eine Bildung aus der altsächsischen Flurbezeichnung *hag-, hag-an, *hag-o: "Umzäunung, Gehege, Hecke, Weideplatz" und dem weitverbreiteten Ortsnamensuffix -ithi.
Die Forschung geht davon aus, dass die erste Kirche in Geesthacht etwa 100 Jahre nach Ludwig dem Frommen, der im Jahre 822 die Grenze des Fränkischen Reiches nördlich der Elbe im Gebiet der Sadelbande zum Schutz vor den Slawen befestigen ließ, gegründet wurde.
Eine Änderung des Flusslaufes zerschnitt den Ort in zwei Teile, wodurch das nördlich der Elbe gelegene ältere Hacht an der Geest (Geesthacht) und ein südlich der Elbe gelegenes jüngeres Hacht an der Marsch (Marschacht) entstanden. Es wird angenommen, dass die Zerschneidung des alten Dorfes durch den Elbstrom bereits im 12. Jahrhundert geschah. Die endgültige Trennung dieser beiden Orte soll sich spätestens in der Mitte des 13. Jahrhunderts vollzogen haben, als die gemeinsame Kirche zwischen 1230 und 1258 in der Elbe versank.
Die zweite Kirche in Geesthacht war die St. Peter Kirche, die nach der Überflutung und Zerstörung der alten Kirche auf einer Anhöhe des Geesthachter Pastorenwerders (wahrscheinlich im Jahre 1261) erbaut wurde. Zum Kirchspiel Geesthacht (Hachede) gehörten nach den Angaben im Ratzeburger Zehntregister von 1230 die Dörfer Wiershop, Hamwarde, Hasenthal , Besenhorst, Fahrendorf , Hohenhorn und Worth. Hamwarde, Wiershop und Worth waren die ersten Dörfer, die von Geesthacht getrennt wurden. In der Taxe der Kirchen des Bistums Ratzeburg von 1319 wird das Dorf Worth als eigenes Kirchspiel aufgeführt (,,Ecclesia in wort“). Das Dorf Fahrendorf wurde bereits im 14. Jahrhundert wüst. Hohenhorn (Horn) war mit der Einrichtung der Nikolaipfarre zunächst vorübergehend im 15. Jahrhundert von Geesthacht abgetrennt, wurde aber wiederum mit Geesthacht vereinigt. Im Jahre 1598 wurden die Dörfer Hasenthal und Tesperhude nach Hamwarde eingepfarrt und mit der Errichtung des neuen Kirchspiels Hohenhorn die Dörfer Besenhorst und Hohenhorn von der Geesthachter Kirche abgetrennt.
Eine Flutkatastrophe im Jahre 1684 führte zur vollständigen Zerstörung der St. Peter Kirche. Auf höher gelegenem Gelände wurde nachfolgend im Jahre 1685 die jetzige St. Salvatoris Kirche errichtet.
Das Dorf Geesthacht war nach dem Friedensvertrag von Perleberg im Jahre 1420 eine Exklave der beiden Hansestädte Hamburg und Lübeck und unterstand dem Amt Bergedorf, welches ab dem Jahre 1868 (nach dem Ende der beiderstädtischen Verwaltung) von der Hansestadt Hamburg verwaltet wurde. Geesthacht erwarb im Jahre 1924 das Stadtrecht und wurde 1937 imzuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in den Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein, eingegliedert.
Quellen:
- Köbler, G.: Altsächsisches Wörterbuch; (3. Auflage) 2000ff; S. 497.
- Neumann, G.: Namenstudien zum Altgermanischen; Reallexikon der Germanischen Altertumskunde - Ergänzungsbände; Band 59; Heinrich Hettrich, Astrid van Nahl (Hrsg.); Verlag De Gruyter (2008); S. 108.
- Prange, W. : Siedlungsgeschichte des Landes Lauenburg im Mittelalter, Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hrsg.), Bd. 41, Neumünster 1960, S. 22 u. 23.
- Prüß, M. (1929): Geesthachter Heimatbuch. Unter Mitarbeit von Lehrern des Ortes nach alten Quellen und neuzeitlichen Darstellungen, Geesthacht-Hamburg 1929.
- Voigt, F.: Die Kirche zu Geesthacht am Ende des 16. Jahrhunderts, in: Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte, Bd. 3, Jg. 9 (1886), S. 23.
Liste der Vögte Geesthachts
Amtszeit / Name:
- 1570-? , Albert Reimers der Ältere, + ?
- ? -1605, Albert Reimers der Jüngere, + 1605
- 1605-1627, Carl (Carloff) Kiehn, + 1627
- 1627-1639, Jochim Kiehn, + 1639, *(1)
- 1639-1664, Balzer Ahrens, + 1670, *(2)
- 1664-1667, Carsten Kiehn, + 1667
- 1668-1715, Hein Uhrbrock (der Jüngere), + 1715
- 1715-1749, Carsten Uhrbrock, + 1749
- 1749-1749, Claus Uhrbrock, Interimsvogt
- 1749-1767, Johann Ferdinand Meyer, + 1767
- 1767-1780, Franz Erdmann Meyer, + 1783
- 1780-1824, Christian Reimers, + 1824
- 1831-1846, Franz Erdmann Meyer, + 1855
- 1846-1849, Johann Carsten Hinrich Meyer, + 1891
- 1849-1857, Gottfried Johann Hinrich Elten, + 1857
- 1860-1874, Johann Peter Hinrich Lohmeyer, + 1881
(1) Nach dem Tod des Bauernvogts Jochim Kiehn zu Geesthacht im Jahre 1639 heiratete dessen nachgelassene Witwe Margaretha Kiehn, geb. Uhrbrock, am 29.12.1639 in Geesthacht den Amtsnachfolger Balzer Ahrens (Baltasar Arendes).
(2) Balthasar (Balzer) Ahrens unterschrieb am 31. Jan. 1663 als amtierender Vogt zu Geesthacht den Rezess zum Holzhandel, siehe Amtsprotokoll Bergedorf v. 31. Jan. 1663.
Quellen:
- Kirchenbücher
- Prüß, M. (1929): Geesthachter Heimatbuch. Unter Mitarbeit von Lehrern des Ortes nach alten Quellen und neuzeitlichen Darstellungen, Geesthacht-Hamburg 1929.
- Staatsarchiv Hamburg: div. Quellen: Amtsprotokolle des Amtes Bergedorf, Hochzeiten-Eidbücher des Amtes Bergedorf, Lübecker Senatsakten betreffend Bergedorf.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
- Adressbücher Geesthacht, Amt Bergedorf, Hamburg (1867-1937), unter: http://agora.sub.uni-hamburg.de/subhh-adress/, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (Hrsg.)
- Amtskontraktenbücher: StAHH (Staatsarchiv Hamburg), 415-2I, Amt Bergedorf, Pars III Sectio X Vol. VI
- Amtsprotokolle: StAHH, 415-2I, Amt Bergedorf, Pars III SectioX Vol. 1 Fasc. 1 b
- Geldregister: 1570, 1598 (Einnahmen der Kirchenkasse, Amt Bergedorf); Ablager- und Verbittelgeldregister des Amtes Lauenburg 1618, in: Mittheilungen aus der Culturgeschichte des Amts Bergedorf, in: Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte (1885), Bd. 3, 8. Jg., Heft 11/12, Hamburg 1885, S. 151-165
- Hochzeiten-Eidbücher des Amtes Bergedorf: StAHH, 741-2, Genealogische Sammlungen, 77 Bd. 5: Index zu den Geesthachter Eheschließungen in den Eidbüchern des Amtes Bergedorf 1613-1661, aufgestellt von Harald Richert 1981
- Hypothekenbücher/Grundbücher: StAHH, Hypothekenbüro Bergedorf, A g 1 / A g 2
- Kirchenbücher der Gemeinde Geesthacht, St. Salvatoris: Taufen, Trauungen, Bestattungen (ab 1679)
- Lübecker Senatsakten betr. Bergedorf: StAHH 415-1
- Schadensmeldungen der Bewohner Geesthachts, 7.11.1644, in: Braden, J. (2012): Der Große Krieg und das kleine Dorf. Der Dreißigjährige Krieg und Geesthacht, Boehart, W.; Busch, W.-R. (Hrsg.), Geesthacht 2012, S. 40-69
Bibliografie
- Braden, J. (2012): Der Große Krieg und das kleine Dorf. Der Dreißigjährige Krieg und Geesthacht, Boehart, W.; Busch, W.-R. (Hrsg.), Geesthacht 2012
- Mittheilungen aus der Culturgeschichte des Amts Bergedorf, in: Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte (1885), Bd. 3, 8. Jg., Heft 11/12, Hamburg 1885, S. 151-165
- Prüß, M.(1929): Geesthachter Heimatbuch. Unter Mitarbeit von Lehrern des Ortes nach alten Quellen und neuzeitlichen Darstellungen, Geesthacht-Hamburg 1929
Archive und Bibliotheken
Archive
Stadtarchiv Geesthacht
Dr. William Boehart
Bergedorfer Straße 28
21502 Geesthacht
Tel.: 0175-2603676
Fax: 04542-836853
eMail: wiilliam.boehart@schwarzenbek.de
Homepage der Archivgemeinschaft Schwarzenbek
Geesthacht Museum
im Krügerschen Haus
Bergedorfer Straße 28
21502 Geesthacht
Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg
Am Markt 10
23909 Ratzeburg
Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg
Staatsarchiv Hamburg
Kattunbleiche 19
22041 Hamburg
Internetlinks
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Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GEECHTJO53EK</gov>