Bornhagen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Mai 2013, 16:10 Uhr
Hierarchie :
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Thüringen > Landkreis Eichsfeld > Bornhagen
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Einleitung
Bornhagen ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld am Fuße der Burgruine Hanstein.
Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Hanstein-Rusteberg.
Die Verbandsverwaltung ist in Hohengandern, Steingraben 49.
Links das Wappen des Landkreises Eichsfeld.
Allgemeine Informationen
Bornhagen liegt am westlichen Rand des Eichsfeldes in der Nähe des Dreiländereck Thüringen-Hessen-Niedersachsen südlich der Bundesstraße 80. Das Dorf liegt an der „Deutschen Märchenstraße". Der Ort befindet sich am nordnordöstlichen Hang unterhalb der Burg Hanstein auf einer Höhe von 285 bis 330 m.
Der Ortsteil Rimbach befindet sich unmittelbar südlich der Burgruine in 370 m Höhe. Nachbarorte sind Neuseesen (Hessen) im Westen, Hohengandern und Arenshausen im Norden sowie Gerbershausen im Osten. Die höchste Erhebung in der Ortslage ist die Junkerkuppe (510,7 m) im Höhenzug des Höheberges.
Der Fremdenverkehr ist für Bornhagen von zunehmender Bedeutung. Zahlreiche Tagesausflügler besichtigen das Wurstmuseum beim historischen Gasthaus, besuchen den Hanstein oder wandern zur Teufelskanzel oberhalb der Werraschleife bei Lindewerra.
Entstehung des Ortsnamens (mit Ortslage Rimbach)
Bornhagen wird urkundlich im Jahre 1536 als „Bornhayen“ erwähnt.
- Der Name bezeichnet in älterer Zeit das zur Burg Hanstein gehörige Vorwerk, das an mehreren Wasserquellen gelegen war. „Born“ bezeichnet im Mitteldeutschen den natürlich fließenden Quellbrunnen.
- Der Name kommt verhältnismäßig spät in den Urkunden vor. Althochdeutsch „hagan“, mittelhochdeutsch „hagen“, später meist zusammengezogen zu „Hain“, bezeichnet meist eine Dornhecke, eine Einfriedung, dann einen umhegten Ort.
Rimbach wird urkundlich zum ersten Mal 1429 als „Rymbach“ erwähnt.
- Aufgrund der vorhandenen urkundlichen Belege des Ortsnamens ist nicht zu unterscheiden, ob in seinem Bestimmungsort „Rind, Horntiere“ oder „Rinne Wasserlauf“ vorliegt. Wegen der Ortslage am Abhang wäre sogar an ein niederdeutschen „ripe“ (Rand, Hügelrand, Berg, Abhang) zu denken. Die Bedeutung des Namens Rimbach bleibt daher ungeklärt. Der Ort ist wohl dadurch entstanden, dass sich an den Mauern des Hansteins, Dienstleute, Handwerker und kleine Kaufleute nieder ließen.
Wappen bis 1995
Das Wappen zeigte die Burg Hanstein, die katholische Marienkirche von Rimbach mit ihren beiden Türmen und ein Fachwerkhaus umgeben von Bäumen.
Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Die stattliche evangelische Kirche wurde 1877 errichtet und enthält nichts von kunstgeschichtlicher Bedeutung [1]. Als Baumaterial wurde Sandstein benutzt. Die Kirchenfenster sind im Rundbogenstil gestaltet. Eine breite Freitreppe führt zur Kirchentür. Der Blickfang im Altarraum ist ein großes Jesusbild im Nazarenerstil. Am unteren Rand des Bildes steht das Jesuswort: "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken."
Alle Kirchenfenster sind farblich getönt, aber ohne figürliche Darstellung.
Katholische Kirche
Die katholische Marienkirche steht im Ortsteil Rimbach.
Geschichte
Bornhagen soll 1536 als Bornhaygen erstmals schriftlich erwähnt worden sein. Die Geschichte des Dorfes ist durch die benachbarte Burg Hanstein geprägt: Anfang des 16. Jahrhunderts zogen die Familienzweige der Herren von Hanstein in sieben neu errichtete Rittersitze in Bornhagen. Nach einer weitgehenden Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurden die Höfe wieder aufgebaut.Johann Wolf schreibt, dass zu seiner Zeit noch drei Höfe im Besitz derer von Hanstein waren. Der Bornhof und der Junkerhof waren damals schon verkauft, die beiden Coburger Höfe durch Erbschaft an andere Familien gelangt.
Der Ort gehörte ab 1816 zum Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Bornhagen nur 90 Einwohner, während in Rimbach 267 Einwohner verzeichnet wurden. Zum 1. April 1936 wurde die Ortschaft Rimbach in die Gemeinde Bornhagen eingegliedert. [2]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Heutige Situation
Altes Wirtshaus „Klausenhof "
Auf dem Weg zur Burg Hanstein führt die Straße in Bornhagen am Wirtshaus „Klausenhof" vorüber, das in seiner Fassadengestaltung wie in seinem Inneren Erinnerungen an historische Herbergen wach werden lässt. Alte Gaststuben und ein Rittersaal, die alte Schänke mit Steinbackofen, Brunnen und Badezuber, eine Fürstenstube und das Goethezimmer lassen das Gespür für detailreiche Zuwendung zu älteren Zeiten erkennen. Dem historischen Ambiente entsprechen auch Speisenkarte und Veranstaltungsangebote, die z.B. nach einem üppigen Rittermahl bei der nostalgischen Übernachtung auf einem Strohlager Erinnerungen an längst vergangene Zeiten aufkommen lassen.
Eine Schmiede und die alte Stellmacherei in restaurierten Fachwerkgebäuden nahe dem Gasthaus (Unterm Hanstein 1) dokumentieren das einstige dörfliche Handwerk. Gegenüber dem Gasthaus ist jeweils zu dessen Öffnungszeiten das Eichsfelder Wurst- und Hausschlachtermuseum zu besichtigen, das in mehreren original hergerichteten Räumen die Besonderheiten der traditionellen eichsfeldischen Wurstherstellung durch Ausstattung und Exponate aus drei Jahrhunderten ebenso erlebbar macht wie typische der zahllosen Bräuche, die sich um das Schlachten und das Schlachtfest ranken. Natürlich kann man beim Museumsmetzger auch die beliebteste Eichsfelder Wurst, den Feldgieker, probieren.
Ortsteil Rimbach
Rimbach
Rimbach ist der südliche Ortsteil von Bornhagen im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.
Rimbach wurde am 2. April 1371 erstmals urkundlich erwähnt.Der unter der Burg Hanstein am mittleren südlichen Hang angelegte Ort wurde von Handwerkern, Dienst- und Kaufleuten gegründet, die sich unter der Burg niederließen, um denen von Hanstein zu dienen.
Zum 1. April 1936 wurde die Ortschaft Rimbach in die Gemeinde Bornhagen eingegliedert. Auf Grund der Nähe zur innerdeutschen Grenze mussten sich die Bewohner von Rimbach bis zum November 1989 den Grenzschutzmaßnahmen der DDR beugen. Schon am 15. November 1989 erfolgten die ersten Grenzöffnungen im Bereich Eichenberg und Bad Sooden-Allendorf. Die Straßenverbindungen wurden rasch wieder hergestellt. Jetzt ist das Gebiet um den Hanstein ein Ausflugsort.
Die Marienkirche im Rimbach
1429 wurde Rimbach durch die Erfurter, Mühlhäuser und Nordhäuser besetzt und niedergebrannt. Dorf und Kirche wurden aber recht schnell wieder aufgebaut. Alle Nachrichten belegen, dass die Nachbardörfer bis zur Reformation Wallfahrten zur Pieta in der Kirche der „Mater dolorosa", der schmerzensreichen Gottesmutter, unternahmen. Diese Darstellung der Muttergottes mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gehört noch heute zur Ausstattung des kleinen katholischen Gotteshauses.
Zu dieser Zeit besaß die Kirche nur einen oben offenen Turm, von dem hansteinische Wächter ins Werratal spähten. Ein kleiner Dachreiterturm auf dem steilen gotischen Kirchendach nahm später die Glocken auf, bevor die Kirche 1912 ihre beiden spitzen Türme mit Kreuz und Wetterhahn erhielt. Der Aufbau wurde von Kaiserin Auguste Victoria mitfinanziert.
Gotischer Flügelaltar
Der heutige Hochaltar, der aus der Burgkapelle stammen soll, ist ein wertvolles spätgotisches Triptychon vom Ende des 15. Jahrhunderts. Im Schrein ist die Kreuzigung Christi dargestellt. Unter den Kreuzarmen stehen die Gottesmutter Maria und der Lieblingsjünger Johannes, der leicht zu erkennen ist, weil er immer mit bartlosem Gesicht dargestellt wird. Rechts unter dem Kreuz stehen die Heiligen Dorothea und Andreas (erkennbar am Andreaskreuz). Der linke Seitenflügel enthält den hl. Antonius den Einsiedler und Johannes den Täufer. Im rechten Flügel stehen der hl. Jakobus der Ältere und der hl. Bonifatius.
Auf den gemalten Flügelrückseiten sind die Heiligen Franz von Assisi, Hubertus und Cyriakus dargestellt.
Ältester eichsfeldischer Taufstein
Der wuchtige Taufstein nahe dem Westportal der Kirche trägt die Jahreszahl 1406 und ist damit der älteste datierte seiner Art im Eichsfeld. Die 14 Kreuzwegfresken an der Nord- und der Südwand des Kirchenschiffes schufen die Würzburger Maler Willi Wolf und Willy Jacob gemeinsam im Jahr 1936.
Internetlinks
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BORGEN_O5631</gov>