Kirchhof (Siedlung): Unterschied zwischen den Versionen

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# Im Mittelalter hatten die Kirchhöfe eine besondere Bedeutung. Der Kirchhof diente in Dörfern und sonst zur Gemeindeversammlung, als Sammelplatz der bewaffneten Mannschaft wenn die Sturmgtocke rief, zur Bergung fahrender Habe (in Truhen), als Asyl für Verfolgte, denn der Kirchenfriede erstreckte sich meist auf den Kirchhof; er war gern auf strategisch wichtigen Punkten gelegen, oft genug förmlich als Festung und Waffenplatz ausgebaut und unterhalten. Daher erscheint er in Verträgen, Weistümern. In Markenprotokollen (16. Jhdt.  [[Lippramsdorf (Haltern)|Lippramsdorf]]) wird der „Kerkhof“  als Sammelplatz der Bauern für den Viehauftrieb beschrieben. Siedlungsmittelpunkt zur Bildung eines [[Kirchdorf|Kirchdorfes]], [[Flecken|Fleckens]] oder [[Wigbold|Wigbolds]]. <ref> '''Quelle:''' Bodo Stratmann</ref>
# Im Mittelalter hatten die Kirchhöfe eine besondere Bedeutung. Der Kirchhof diente in Dörfern und sonst zur Gemeindeversammlung, als Sammelplatz der bewaffneten Mannschaft wenn die Sturmgtocke rief, zur Bergung fahrender Habe (in Truhen), als Asyl für Verfolgte, denn der Kirchenfriede erstreckte sich meist auf den Kirchhof; er war gern auf strategisch wichtigen Punkten gelegen, oft genug förmlich als Festung und Waffenplatz ausgebaut und unterhalten. Daher erscheint er in Verträgen, Weistümern. Später davon häufiger abgeteilt ein "[[Markt|Marktplatz]]". In Markenprotokollen (16. Jhdt.  [[Lippramsdorf (Haltern)|Lippramsdorf]]) wird der „Kerkhof“  als Sammelplatz der Bauern für den Viehauftrieb beschrieben. Siedlungsmittelpunkt zur Bildung eines [[Kirchdorf|Kirchdorfes]], [[Flecken|Fleckens]] oder [[Wigbold|Wigbolds]]. <ref> '''Quelle:''' Bodo Stratmann</ref>
# In städtischem Gebrauch der freie Platz bei einer Kirche: „''er wohnt auf dem Kirchhofe (Kirchhöfer Viertel in [[Haltern am See|Haltern]]), auf dem Kirchhofe bei der Thomaskirche''“, aber  auch der Dorfkirchhof  wird beschrieben: „''sie ist des Glockners Khu, die darf auch auf dem Kirchhof grasen gehn''".<ref> '''Quelle:''' Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Leipzig 1854-1961.</ref>
# In städtischem Gebrauch der freie Platz bei einer Kirche: „''er wohnt auf dem Kirchhofe (Kirchhöfer Viertel in [[Haltern am See|Haltern]]), auf dem Kirchhofe bei der Thomaskirche''“, aber  auch der Dorfkirchhof  wird beschrieben: „''sie ist des Glockners Khu, die darf auch auf dem Kirchhof grasen gehn''".<ref> '''Quelle:''' Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Leipzig 1854-1961.</ref>
# Kirchhof als Begräbnisplatz ([[Friedhof]]), selbst dort, wo oft keine Kirche mehr dabei ist, von der frühern Sitte her, der Kirchhof nebst der Kirche als Begräbnisstätte zu benutzen war (mhd. lîchhof).
# Kirchhof als Begräbnisplatz ([[Friedhof]]), selbst dort, wo oft keine Kirche mehr dabei ist, von der frühern Sitte her, der Kirchhof nebst der Kirche als Begräbnisstätte zu benutzen war (mhd. lîchhof).

Version vom 1. Mai 2013, 12:19 Uhr

  • Kirchhof, älter chirichhof, wie noch im älteren Kerkhof , Karkhof; (ndd., nl.),. kirkegaard (dän,) kyrkogörd, (schwed.) churchyard (engl.) :
    • Beschreibung: der eingefriedigte, ummauerte oder freie Raum um die Kirche
Bedeutung
  1. Im Mittelalter hatten die Kirchhöfe eine besondere Bedeutung. Der Kirchhof diente in Dörfern und sonst zur Gemeindeversammlung, als Sammelplatz der bewaffneten Mannschaft wenn die Sturmgtocke rief, zur Bergung fahrender Habe (in Truhen), als Asyl für Verfolgte, denn der Kirchenfriede erstreckte sich meist auf den Kirchhof; er war gern auf strategisch wichtigen Punkten gelegen, oft genug förmlich als Festung und Waffenplatz ausgebaut und unterhalten. Daher erscheint er in Verträgen, Weistümern. Später davon häufiger abgeteilt ein "Marktplatz". In Markenprotokollen (16. Jhdt. Lippramsdorf) wird der „Kerkhof“ als Sammelplatz der Bauern für den Viehauftrieb beschrieben. Siedlungsmittelpunkt zur Bildung eines Kirchdorfes, Fleckens oder Wigbolds. [1]
  2. In städtischem Gebrauch der freie Platz bei einer Kirche: „er wohnt auf dem Kirchhofe (Kirchhöfer Viertel in Haltern), auf dem Kirchhofe bei der Thomaskirche“, aber auch der Dorfkirchhof wird beschrieben: „sie ist des Glockners Khu, die darf auch auf dem Kirchhof grasen gehn".[2]
  3. Kirchhof als Begräbnisplatz (Friedhof), selbst dort, wo oft keine Kirche mehr dabei ist, von der frühern Sitte her, der Kirchhof nebst der Kirche als Begräbnisstätte zu benutzen war (mhd. lîchhof).

Fußnoten

  1. Quelle: Bodo Stratmann
  2. Quelle: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Leipzig 1854-1961.