Bruschke (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
(Wikipedia-Vorlage) |
|||
Zeile 49: | Zeile 49: | ||
Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er 1939 von den Nationalsozialisten angeklagt und in Haft genommen - von 1942 bis 1945 im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau. Ab April 1945 arbeitete Werner Bruschke als Sekretär des SPD-Bezirksvorstands in Magdeburg, ab Sommer 1946 im Landesvorstand der SED-Sachsen-Anhalt. Von 1949 bis 1952 war er Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, danach Vorsitzender des Rates des Bezirkes Halle. Werner Bruschke verfasste das Buch "Für das Recht der Klasse - für die Macht der Arbeiter und Bauern" (Halle 1981 ). | Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er 1939 von den Nationalsozialisten angeklagt und in Haft genommen - von 1942 bis 1945 im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau. Ab April 1945 arbeitete Werner Bruschke als Sekretär des SPD-Bezirksvorstands in Magdeburg, ab Sommer 1946 im Landesvorstand der SED-Sachsen-Anhalt. Von 1949 bis 1952 war er Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, danach Vorsitzender des Rates des Bezirkes Halle. Werner Bruschke verfasste das Buch "Für das Recht der Klasse - für die Macht der Arbeiter und Bauern" (Halle 1981 ). | ||
* | * {{Wikipedia-Link|Werner_Bruschke|Werner Bruschke}} | ||
==Sonstige Personen== | ==Sonstige Personen== | ||
* Erich Bruschke (* 31.12.1893, † 25.11.1961), 1922 - 1933 Redakteur beim Hildesheimer Volksblatt, nach 1945 erster Stadtdirektor von Hildesheim. | * Erich Bruschke (* 31.12.1893, † 25.11.1961), 1922 - 1933 Redakteur beim Hildesheimer Volksblatt, nach 1945 erster Stadtdirektor von Hildesheim. | ||
* | * {{Wikipedia-Link|Erich_Bruschke|Erich Bruschke}} | ||
Version vom 5. April 2013, 15:51 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Es gibt zwei mögliche Bedeutungen:
Ableitung von Ambrosius
Die Namenforscher Albert Heintze und Paul Cascorbi gehen in ihrem 1933 veröffentlichten Buch "Die deutschen Familiennamen" davon aus, dass der Name Bruschke aus einem Vornamen entstanden ist - der slawischen Kurzform des griechischen Namens Ambrosius. Der Name Ambrosius soll sich im Slawischen zu Brosch oder Prosk gewandelt haben. Dazu zählen auch die Namensformen Bruschke, Brus, Brüs, Brusch, Brüske, Bruske und Proske.
Ableitung von Brüsch (Gestrüpp)
Eine andere Deutung schlägt der Namenforscher Hans Bahlow in seinem "Deutschen Namenlexikon" vor. Bahlow führt dort die Nachnamen Brüsch, Brüschke, Brüske und Brusky auf denselben Wortstamm wie die Ortsnamen Bruschewitz (Pruszowice) in Schlesien und Brüsewitz (Brudzewice) in Pommern beziehungsweise Mecklenburg zurück. "Brüsch" ist das mittelhochdeutsche Wort für Gestrüpp oder Ginster. Es findet sich auch im Wort "Brüskenheide" wieder.
Varianten des Namens
Es tauchen auch die Varianten Bruschcke, Bruske, Bruscke, Brusske, Pruschke, Pruske, Prusske und Bruschky auf.
Geographische Verteilung
Die bisher gefundenen Daten zeigen ein gehäuftes Vorkommen im Gebiet des früheren Schlesien sowie in den ehemaligen preussischen Provinzen Pommern, Posen und Westpreußen. Der älteste Nachweis stammt derzeit aus Schlesien (Adam Bruske, im Jahr 1548). Der Namenforscher Hans Bahlow erwähnt in seinem Namenlexikon allerdings einen "Jac Brus (Brusche)" der um das Jahr 1300 in Stralsund gelebt haben soll. Hier ist jedoch nicht ganz klar, ob es sich um eine Variation oder einen Vorläufer des Familiennamens Bruschke handelt.
In wohl keiner europäischen Großstadt gab es im 20. Jahrhundert soviel Bruschkes wie in Breslau (Wroclaw). Auch in Berlin lebten und leben heute noch viele Bruschkes. Durch Auswanderung findet sich der Name ab dem 19. Jahrhundert auch in den USA und Kanada. Zumindest eine Auswanderin gelangte auch nach Australien.
Im Zuge von Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zerstreuten sich Bruschke-Familien bis 1946 über ganz Deutschland. Im deutschen Telefonbuch findet man derzeit etwa 160 Bruschke-Einträge, die meisten davon in Ost- und Norddeutschland. Die aktuelle Verbreitung des Familiennamens Bruschke hat Professor Dr. Konrad Kunze von der Universität Freiburg, der Autor des Buchs "dtv-Atlas Namenkunde", auf der nebenstehenden Karte dargestellt.
Bekannte Namensträger
Anna Elisabeth Bruschcke
Patenkind des berühmten schlesischen Dichters Andreas Gryphius, * 22.06.1659 Fraustadt, † 06.11.1723 Fraustadt
Anna Elisabeth Bruschcke, geborene Deutschländer, hatte 1686 den Fraustädter Kanton und Pfarrer Christian Bruschcke geheiratet. Ihre Tante mütterlicherseits, Rosine Deutschländer, war mit Andreas Gryphius (1616-1664) verheiratet. Gryphius gilt bedeutendster Dichter des deutschen Hochbarock. Er war zugleich Patenonkel von Anna Elisabeth Bruschcke. Nebenstehend das Deckblatt der Leichenpredigt anno 1723 für Anna Elisabeth Bruschkcke.
Werner Bruschke
Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, * 18.08.1898 Magdeburg, † 17. Februar 1995 Halle (Saale)
Werner Bruschke wurde als Sohn eines Metallarbeiters geboren und lernte Schlosser. 1916 trat er der SPD bei. 1917 bis 1918 war er Soldat, 1927 bis 1931 hauptamtlicher Jugendsekretär der SPD in Magdeburg, anschließend dort SPD-Funktionär und Landtagsmitglied.
Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er 1939 von den Nationalsozialisten angeklagt und in Haft genommen - von 1942 bis 1945 im KZ Sachsenhausen und im KZ Dachau. Ab April 1945 arbeitete Werner Bruschke als Sekretär des SPD-Bezirksvorstands in Magdeburg, ab Sommer 1946 im Landesvorstand der SED-Sachsen-Anhalt. Von 1949 bis 1952 war er Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, danach Vorsitzender des Rates des Bezirkes Halle. Werner Bruschke verfasste das Buch "Für das Recht der Klasse - für die Macht der Arbeiter und Bauern" (Halle 1981 ).
- Artikel Werner Bruschke. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Sonstige Personen
- Erich Bruschke (* 31.12.1893, † 25.11.1961), 1922 - 1933 Redakteur beim Hildesheimer Volksblatt, nach 1945 erster Stadtdirektor von Hildesheim.
- Artikel Erich Bruschke. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.