Tappensches Familienbuch (1889)/114: Unterschied zwischen den Versionen

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<noinclude>{{Tappensches Familienbuch (1889)|113|119|115|unvollständig}}</noinclude>
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und neiner Gemeinde, mit deren grossen Vergnügen, fürgestellet worden*J. Diese Göttliche Wollfhat ist bald von einer ändern begleitet worden, da Ihm nemlich Anno 1662 des seel. Herrn Land- Jieni meist ers Günter Gerken älteste Jungfer Anna Elisabeth zu einer Ehe-Liebsten von Gott angewiesen, und Er mit selbiger den 26. August ehelich getraut worden, mit deren Er auch 8 Kinder durch Gotten Seegen erzeuget, davon drey Söhne und eine Tochter von Gott wieder abgefordert\ zwey Söhne aber und zwey Töchter annoch am Leiten sind. Wie vergnügt diese Ehe gewesen, und wie hoch der seelige Mann die Gnade seines Gottes gesch ätzet} dass Er Ihm in die 21 Jahr eine so liebwehrte Ehegattinn gegönnet, solches ist unter ändern gnugsam darauss zu erkennen, dass, ungeachtet bey deren Abschied noch kein eintzigen von seinen Kindern versorget gewesen, Er sich dennoch zu keiner ändern Ehe nachdem habe wollen bereden lassen, und seiner seeligen Ehe-Liebsten auch biss an sein Ende fast niemahls ohne Thränen gedenken können. Ob nun gleich der gütige Gott ein so tlieures Gesellende Ihm wiederum entrissen, und Ihn gantzer 18 Jahr den betrübten Wittwer-Stand bauen lassen, so hat dennoch dessen unendliche Güte diesen Verlust in soweit dadurch ersetzet, dass der Seelig-verstorbene, da Er sonst vorhin viele gefährliche Krankheiten aussstelien müssen, nach dem Tode seiner Ehe-Liebsten einer beständigen Gesundheit und völliger Leibes-Kräffte, auff viele Jahre, genossen, und von neuen Zufällen so lange befreyet worden, biss Ihm nemlich anderweitige Handreichung von den Seinigen geschehen konte, und Er zuvor dieselbe erzogen, deren Dienst Ihm unser Gott in seinem unvermögenden Alter zu seiner llülffe und Trost aussersehen und bestimmet hatte.
''und seiner Gemeinde, mit deren grossen Vergnügen, fürgestellet worden <ref>Im Pfarramte selbst succedierte er dem ''M.'' Gödeken nach dessen Tode im Jahre 1665 (1664?). Vgl, Hild. Stadtarchiv. Handschriften, Hildesheim betr. 20</ref>. Diese Göttliche Wollthat ist bald von einer andern begleitet worden, da Ihm nemlich Anno 1662 des seel. Herrn Land-Rentmeisters {{Sperrschrift|Günter Gerken}} älteste Jungfer {{Sperrschrift|Anna Elisabeth}} zu einer Ehe-Liebsten von Gott angewiesen, und Er mit selbiger den 26. August ehelich getraut worden, mit deren Er auch 8 Kinder durch Gottes Seegen erzeuget, davon drey Söhne und eine Tochter von Gott wieder abgefordert, zwey Söhne aber und zwey Töchter annoch am Leiten sind. Wie vergnügt diese Ehe gewesen, und wie hoch der seelige Mann die Gnade seines Gottes geschätzet, dass Er Ihm in die 21 Jahr eine so liebwehrte Ehegattinn gegönnet, solches ist unter andern gnugsam darauss zu erkennen, dass, ungeachtet bey deren Abschied noch kein eintzigen von seinen Kindern versorget gewesen, Er sich dennoch zu keiner andern Ehe nachdem habe wollen bereden lassen, und seiner seeligen Ehe-Liebsten auch biss an sein Ende fast niemahls ohne Thränen gedenken können. Ob nun gleich der gütige Gott ein so theures Geschenck Ihm wiederum entrissen, und Ihn gantzer 18 Jahr den betrübten Wittwer-Stand bauen lassen, so hat dennoch dessen unendliche Güte diesen Verlust in soweit dadurch ersetzet, dass der Seelig-verstorbene, da Er sonst vorhin viele gefährliche Krankheiten aussstehen müssen, nach dem Tode seiner Ehe-Liebsten einer beständigen Gesundheit und völliger Leibes-Kräffte, auff viele Jahre, genossen, und von neuen Zufällen so lange befreyet worden, biss Ihm nemlich anderweitige Handreichung von den Seinigen geschehen konte, und Er zuvor dieselbe erzogen, deren Dienst Ihm unser Gott in seinem unvermögenden Alter zu seiner Hülffe und Trost aussersehen und bestimmet hatte.''


<Gleichwie nun diese Vorsorge der Göttlichen Vvovidentz billig von uns muss gepriesen werden, also haben wir selbige noch weit mehr zu rühmen, wenn wir ansehen die Gemühts-Gaben, womit Gott den Seelig-Verstorbenen zu Führung seines wichtigen Ampts ausgerüstet, und den krüfftigen Bey st and, welchen Er Ihm so viele Jahre durch in seiner geistlichen Function verliehen.
<Gleichwie nun diese Vorsorge der Göttlichen Vvovidentz billig von uns muss gepriesen werden, also haben wir selbige noch weit mehr zu rühmen, wenn wir ansehen die Gemühts-Gaben, womit Gott den Seelig-Verstorbenen zu Führung seines wichtigen Ampts ausgerüstet, und den krüfftigen Bey st and, welchen Er Ihm so viele Jahre durch in seiner geistlichen Function verliehen.


«Es ist Gott Lob der gantzen Stadt und insonderheit seinen gewesenen Zuhörern zu Gnüge bekandt, wie treulich und sorgfältig Derselbe zu allen Zeiten seines lieruff* wahrgenommen, wie unverdrossen Er auch bey den schwersten Vacnntzen zu aller Arbeit gewesen, wie ungescheuet Er die Laster an Hohen und Niedrigen bestraffet, und wie reichlich Er dagegen die Frommen auss dem Evangelio getröstet und gestflrket. Insonderheit gebühret unserm Gott ein hertzlicher Danck für das nützliche Talentma» welches Er dem Seel. Mann in freudigen Zureden an die Krancken und Sterbende verliehen, und Ihm dazu eine ungemeine Tapfferkeit des Gemühts und andere nöhtige Gäben geschencket hatte, so dass nicht allein die Patienten Ihn sehnlich verlanget und sich Seines fleissigen Zuspruchs jederzeit sehr erfreuet, sondern auch die Umstehende $ dadurch insgemein so lcräfftiglich gerühret worden, dass sie bemerkst zum öffteru bezeuget, wenn sie Gott dazumahl, und unter solchen Vorstellungen, hätte auss dieser Welt abfordern wollen, Sie würden mit hertzlicher Freude und Willigkeit ihren Abschied -> genommen haben. Wie denn wohl kein Hauss in seiner gantzen anvertrauten Pfarre zu finden seyn wird, auss welchen nicht in so vielen Jahren einige von Ihm ihren Heyland Christo durch einen seeligen Todt wären zugeführet worden, und wir dannenhero leichtlirh
«Es ist Gott Lob der gantzen Stadt und insonderheit seinen gewesenen Zuhörern zu Gnüge bekandt, wie treulich und sorgfältig Derselbe zu allen Zeiten seines lieruff* wahrgenommen, wie unverdrossen Er auch bey den schwersten Vacnntzen zu aller Arbeit gewesen, wie ungescheuet Er die Laster an Hohen und Niedrigen bestraffet, und wie reichlich Er dagegen die Frommen auss dem Evangelio getröstet und gestflrket. Insonderheit gebühret unserm Gott ein hertzlicher Danck für das nützliche Talentma» welches Er dem Seel. Mann in freudigen Zureden an die Krancken und Sterbende verliehen, und Ihm dazu eine ungemeine Tapfferkeit des Gemühts und andere nöhtige Gäben geschencket hatte, so dass nicht allein die Patienten Ihn sehnlich verlanget und sich Seines fleissigen Zuspruchs jederzeit sehr erfreuet, sondern auch die Umstehende $ dadurch insgemein so lcräfftiglich gerühret worden, dass sie bemerkst zum öffteru bezeuget, wenn sie Gott dazumahl, und unter solchen Vorstellungen, hätte auss dieser Welt abfordern wollen, Sie würden mit hertzlicher Freude und Willigkeit ihren Abschied -> genommen haben. Wie denn wohl kein Hauss in seiner gantzen anvertrauten Pfarre zu finden seyn wird, auss welchen nicht in so vielen Jahren einige von Ihm ihren Heyland Christo durch einen seeligen Todt wären zugeführet worden, und wir dannenhero leichtlirh
*j Fm Pfarramt? selbst sn^cedierte er dem M. (}i)deken .nach dessen Tode im Jahre lßßo (16641). < Vgl, HOd. Stadtarchiv. Handschriften, Hildesheim betr. 20
 
<references />

Version vom 26. Dezember 2012, 16:13 Uhr

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und seiner Gemeinde, mit deren grossen Vergnügen, fürgestellet worden [1]. Diese Göttliche Wollthat ist bald von einer andern begleitet worden, da Ihm nemlich Anno 1662 des seel. Herrn Land-Rentmeisters Günter Gerken älteste Jungfer Anna Elisabeth zu einer Ehe-Liebsten von Gott angewiesen, und Er mit selbiger den 26. August ehelich getraut worden, mit deren Er auch 8 Kinder durch Gottes Seegen erzeuget, davon drey Söhne und eine Tochter von Gott wieder abgefordert, zwey Söhne aber und zwey Töchter annoch am Leiten sind. Wie vergnügt diese Ehe gewesen, und wie hoch der seelige Mann die Gnade seines Gottes geschätzet, dass Er Ihm in die 21 Jahr eine so liebwehrte Ehegattinn gegönnet, solches ist unter andern gnugsam darauss zu erkennen, dass, ungeachtet bey deren Abschied noch kein eintzigen von seinen Kindern versorget gewesen, Er sich dennoch zu keiner andern Ehe nachdem habe wollen bereden lassen, und seiner seeligen Ehe-Liebsten auch biss an sein Ende fast niemahls ohne Thränen gedenken können. Ob nun gleich der gütige Gott ein so theures Geschenck Ihm wiederum entrissen, und Ihn gantzer 18 Jahr den betrübten Wittwer-Stand bauen lassen, so hat dennoch dessen unendliche Güte diesen Verlust in soweit dadurch ersetzet, dass der Seelig-verstorbene, da Er sonst vorhin viele gefährliche Krankheiten aussstehen müssen, nach dem Tode seiner Ehe-Liebsten einer beständigen Gesundheit und völliger Leibes-Kräffte, auff viele Jahre, genossen, und von neuen Zufällen so lange befreyet worden, biss Ihm nemlich anderweitige Handreichung von den Seinigen geschehen konte, und Er zuvor dieselbe erzogen, deren Dienst Ihm unser Gott in seinem unvermögenden Alter zu seiner Hülffe und Trost aussersehen und bestimmet hatte.

<Gleichwie nun diese Vorsorge der Göttlichen Vvovidentz billig von uns muss gepriesen werden, also haben wir selbige noch weit mehr zu rühmen, wenn wir ansehen die Gemühts-Gaben, womit Gott den Seelig-Verstorbenen zu Führung seines wichtigen Ampts ausgerüstet, und den krüfftigen Bey st and, welchen Er Ihm so viele Jahre durch in seiner geistlichen Function verliehen.

«Es ist Gott Lob der gantzen Stadt und insonderheit seinen gewesenen Zuhörern zu Gnüge bekandt, wie treulich und sorgfältig Derselbe zu allen Zeiten seines lieruff* wahrgenommen, wie unverdrossen Er auch bey den schwersten Vacnntzen zu aller Arbeit gewesen, wie ungescheuet Er die Laster an Hohen und Niedrigen bestraffet, und wie reichlich Er dagegen die Frommen auss dem Evangelio getröstet und gestflrket. Insonderheit gebühret unserm Gott ein hertzlicher Danck für das nützliche Talentma» welches Er dem Seel. Mann in freudigen Zureden an die Krancken und Sterbende verliehen, und Ihm dazu eine ungemeine Tapfferkeit des Gemühts und andere nöhtige Gäben geschencket hatte, so dass nicht allein die Patienten Ihn sehnlich verlanget und sich Seines fleissigen Zuspruchs jederzeit sehr erfreuet, sondern auch die Umstehende $ dadurch insgemein so lcräfftiglich gerühret worden, dass sie bemerkst zum öffteru bezeuget, wenn sie Gott dazumahl, und unter solchen Vorstellungen, hätte auss dieser Welt abfordern wollen, Sie würden mit hertzlicher Freude und Willigkeit ihren Abschied -> genommen haben. Wie denn wohl kein Hauss in seiner gantzen anvertrauten Pfarre zu finden seyn wird, auss welchen nicht in so vielen Jahren einige von Ihm ihren Heyland Christo durch einen seeligen Todt wären zugeführet worden, und wir dannenhero leichtlirh

  1. Im Pfarramte selbst succedierte er dem M. Gödeken nach dessen Tode im Jahre 1665 (1664?). Vgl, Hild. Stadtarchiv. Handschriften, Hildesheim betr. 20