Pissa/ Gumbinnen (Fluss): Unterschied zwischen den Versionen

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==Name==
==Name==
Der Name bezieht sich auf grundlosen Morast.
Der Name bezieht sich auf grundlosen Morast. Die unten angeführte Ableitung von "Biß" ist falsch.


* prußisch '''"pisa, pisse"''' = tiefer Sumpf/ grundloser Morast, wo nur kleine Birken und Fichten wachsen  
* prußisch '''"pisa, pisse"''' = tiefer Sumpf/ grundloser Morast, wo nur kleine Birken und Fichten wachsen  

Version vom 14. Juni 2015, 22:34 Uhr

Ostpreußenkarte um 1925

Verlauf

Der Fluss gehört zum System der Angerapp (Fluss) und somit zum System des Pregel (Fluss).

Name

Der Name bezieht sich auf grundlosen Morast. Die unten angeführte Ableitung von "Biß" ist falsch.

  • prußisch "pisa, pisse" = tiefer Sumpf/ grundloser Morast, wo nur kleine Birken und Fichten wachsen

Geschichte

"Der Name Pissa ist aus Biß entstanden und bedeutet trüber, schwarzer Fluß. Sie kommt aus dem 18 qkm großen, 174 hoch gelegenen Wysztyten See. Dieser See gehört vollständig zu preußischem Gebiete. Die Einwohner des durch den umfangreichen Gänsehandel bekannten russischen (Anmkg. gemeint ist Litauen) Städtchens Wysztyten haben jedoch das Recht, in seinem nördlichen Teile zu fischen. Die Fischerei ist recht ertragreich. Sie liefert besonders Brassen. Der Zufluß des Sees heißt Jodappe. Die Pissa fließt zuerst nach Westen, biegt bei Mehlkehmen nach Norden, um von Willuhnen wieder nach Westen zu fließen, welche Richtung sie auch beibehält. Zwischen Danzkehmen und Szirgupöhnen durchfließt sie in vielen Krümmungen ein sumpfiges Gebiet. Friedrich Wilhelm I. gab ihr in den Jahren 1725 bis 1732 einen geraden Lauf und sorgte für die Anlage von Entwässerungskanälen. Dadurch schuf er das weite Wiesengelände für das Hauptgestüt Trakehnen. In westlicher Richtung durchfließt die Pissa die Stadt Gumbinnen, wo sie teilweise von Dämmen eingeschlossen ist. Unterhalb Gumbinnens hat sie häufiger steile Ufer. Unweit ihrer Vereinigung mit der Angerapp bei dem Lehrerseminar Karalene sind die Uferanhöhen von großer landschaftlicher Schönheit. Teils sind sie nackt, teils mit herrlichen Waldungen selbst geschaffen. Diese Ufergehänge hat sich der Fluß durch Auswaschungen selbst geschaffen. Auffällig sind die vielen Serpentienen in seinem Unterlauf. Um deren Weiterbildungen zu verhindern, hat man an einzelnen Stellen Uferschutzwerke aufführen müssen. Das Gefälle der Pissa ist noch größer als das der Angerapp. Es beträgt auf nur 125 km Flußlänge 150 m, so daß auf 1 km 1,2 m entfallen. Kurz vor Gumbinnen fließt ihr links die 80 km lange Rominte zu. ... Auf der linken Seite empfängt die Pissa ferner, und zwar oberhalb der Mündungsstelle der Rominte, die Rudup, an der Trakehnen liegt, und die Schwentischke. Rechts fließt ihr die Dobup zu." [1]

Quellen

  1. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S. 124f