Tappensches Familienbuch (1889)/045: Unterschied zwischen den Versionen
(automatisch angelegt) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
<noinclude>{{Tappensches Familienbuch (1889)|044|50|046|unvollständig}}</noinclude> | <noinclude>{{Tappensches Familienbuch (1889)|044|50|046|unvollständig}}</noinclude> | ||
{{NE}}Der für sie gehaltenen Leichenpredigt ist folgendes entnommen: | |||
{{NE}}''"Eine evangelische Trostpredigt, bey der sehr trawrigen Leichbegängniss der Weiland Erbarn, Gottseligen und viel Tugendsamen Frawen {{Sperrschrift|Magdalenen Tappen}}, Des Ehrnvesten, Achtbarn und vornemen Herrn {{Sperrschrift|Joachimi Wisenhabern}}, Bürgern | |||
und'' Patricii ''allhie zu Hildesheimb vielgeliebten Hausfrawen, seligen, Welche eben auff angehenden Newen jahrs tag dieses 1614. Jahrs, morgens zwischen 8 und 9 Uhm in ihrem Kindelbett, da kaum 3 stunde zuvor sie ihrer Weiblichen bürden entbunden und eines Söhnleins, welcher aber tod, leyder, zur Welt kommen, genesen, in wahrer anruffung flottes seliglich entschlaffen, Und folgenden den 4. huius in S. Georgij Kirchen daselbst sampt ihrem Söhnlein mit vielen threnen und beseufftzungen Christlich zur Erden bestattet worden. Gehalten und auff folgendes Christlichen Begehren auffgesetzet Durch ''M. Davidem Ursinum, Pastorem ordinarium ''daselbst.<ref>Gewidmet ist die Leichenpredigt: "Dem Ehrnvesten, Achtbaren und vornehmen Herrn {{Sperrschrift|Joachimo Wisenhabern}}, - jetzo sehr hochbetrübtem Wittwern." - Das Original findet sich in der Universitäts-Bibliothek zu Göttingen.</ref> | |||
{{NE}}''"— — Darumb schaffete es Gott wunderbar und gnädigst, dass ihr (Joachim Wiesenhavern), noch bey lebtag und gesundheit, aus gutem reiffem Rath — der seligen Mutter, euch mit der damals Erbarn vieltugendsamen Gottseligen Jungfrawen {{Sperrschrift|Magdalenen}}, des Ehrnvesten, Achtbarn und Wolweisen Herrn {{Sperrschrift|Friederichen Tappen}} Eheleiblichen lieben Tochter, nunmehr seligen, mustet ehelich versprechen und einlassen, gerad als soll die fromme Mutter sagen: Mein hertzliebster Sohn Joachim Wisenhabern, folge jetzo meinem. Rath und dem Willen Gottes, schlage mit den guten ehrlichen Leuten im Namen Gottes zu, vielleicht möcht ich dir bald genommen werden, da sollen dieselbe alsdenn an meine statt treten, und wird ohn zweiffel dein hertzliebste Braut als ein tugendsames wol erzogenes Mägdlein dein frewd und noch langes leben sein. Dieses were auch ausser allem Zweiffel also erfolget; Aber da schläget allererst das Ungewitter den Eckstein und Grund umb, und da man meinet, man habe alles | |||
Ach! überwunden, — Sehet, da, da muss auch ewer hertzallerliebste trolgerathene Haus- | |||
ehre Magdalena, die wol recht ein Magdalena, das ist ein Warte und fester Thurm. | |||
in etc rem Hause war, so gar früh hingeraffet werden. | |||
« Wir aber, lieben Christen, haben Sothaner schmertzlichen lösttng: Surtre et | |||
assume Matrem et pueriim, Stehe auff) nim die Mutter und ihr Kindlein!, für d iss mal | |||
ein sehr hochzubeklagendes Augenschein!ichs Exempel, und das zwar an z weyen unter- | |||
schiedenen Personen zugleich, Mutter und Kindlein, Nemblich der Erbarn Gottseligen | |||
und vieltugendsamen Fratren M^a g da lenen, des Ehrncesten, 1 orachtbarn und H ol- | |||
weisen Herrn Friedrich Tappen und dessen geliebten Hausfrawen, der auch Erbarn | |||
und vieltugendreichen Frawen Elisabeth vom Hagen hertzliebster ehelicher Tochter, | |||
des aber auch Ehrnresten, Achtbarn und vornemen Herrn Joachimi Wisenhabern, | |||
hie zugegen hochbetrübten Wittwern, hertzallerliebste und wolgeratheue Haus-Ehre seli- | |||
ger gedechtniss. | |||
«Denn, nachdeme dieselbige von dem lieben Gott nun zum ändern Mal mit | |||
Leibesfrüchten gesegnet, — Siehe da heisst es mit ihr: 8urgv et assiune puonnn tnmn. | |||
Stehe auff und nimm dein Kindlein mit dir! — | |||
«Ach ein sehr kläglicher fall ist das! — Denn Menschlich hievon zu reden, | |||
tregt sich dieser Fall etwas früe und unzeitig zu: Einmal der Mutter wegen, weil die- | |||
selbe allererst neun und zwantzig Jahr acht und vierzig wochen ihres alters erreicht. | |||
<references /> |
Version vom 6. November 2012, 19:15 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Tappensches Familienbuch (1889) | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [044] |
Nächste Seite>>> [046] |
Datei:Familienbuch-Tappen.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unvollständig | |
Dieser Text ist noch nicht vollständig erfasst. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen!
|
Der für sie gehaltenen Leichenpredigt ist folgendes entnommen:
"Eine evangelische Trostpredigt, bey der sehr trawrigen Leichbegängniss der Weiland Erbarn, Gottseligen und viel Tugendsamen Frawen Magdalenen Tappen, Des Ehrnvesten, Achtbarn und vornemen Herrn Joachimi Wisenhabern, Bürgern und Patricii allhie zu Hildesheimb vielgeliebten Hausfrawen, seligen, Welche eben auff angehenden Newen jahrs tag dieses 1614. Jahrs, morgens zwischen 8 und 9 Uhm in ihrem Kindelbett, da kaum 3 stunde zuvor sie ihrer Weiblichen bürden entbunden und eines Söhnleins, welcher aber tod, leyder, zur Welt kommen, genesen, in wahrer anruffung flottes seliglich entschlaffen, Und folgenden den 4. huius in S. Georgij Kirchen daselbst sampt ihrem Söhnlein mit vielen threnen und beseufftzungen Christlich zur Erden bestattet worden. Gehalten und auff folgendes Christlichen Begehren auffgesetzet Durch M. Davidem Ursinum, Pastorem ordinarium daselbst.[1]
"— — Darumb schaffete es Gott wunderbar und gnädigst, dass ihr (Joachim Wiesenhavern), noch bey lebtag und gesundheit, aus gutem reiffem Rath — der seligen Mutter, euch mit der damals Erbarn vieltugendsamen Gottseligen Jungfrawen Magdalenen, des Ehrnvesten, Achtbarn und Wolweisen Herrn Friederichen Tappen Eheleiblichen lieben Tochter, nunmehr seligen, mustet ehelich versprechen und einlassen, gerad als soll die fromme Mutter sagen: Mein hertzliebster Sohn Joachim Wisenhabern, folge jetzo meinem. Rath und dem Willen Gottes, schlage mit den guten ehrlichen Leuten im Namen Gottes zu, vielleicht möcht ich dir bald genommen werden, da sollen dieselbe alsdenn an meine statt treten, und wird ohn zweiffel dein hertzliebste Braut als ein tugendsames wol erzogenes Mägdlein dein frewd und noch langes leben sein. Dieses were auch ausser allem Zweiffel also erfolget; Aber da schläget allererst das Ungewitter den Eckstein und Grund umb, und da man meinet, man habe alles Ach! überwunden, — Sehet, da, da muss auch ewer hertzallerliebste trolgerathene Haus- ehre Magdalena, die wol recht ein Magdalena, das ist ein Warte und fester Thurm. in etc rem Hause war, so gar früh hingeraffet werden. « Wir aber, lieben Christen, haben Sothaner schmertzlichen lösttng: Surtre et assume Matrem et pueriim, Stehe auff) nim die Mutter und ihr Kindlein!, für d iss mal ein sehr hochzubeklagendes Augenschein!ichs Exempel, und das zwar an z weyen unter- schiedenen Personen zugleich, Mutter und Kindlein, Nemblich der Erbarn Gottseligen und vieltugendsamen Fratren M^a g da lenen, des Ehrncesten, 1 orachtbarn und H ol- weisen Herrn Friedrich Tappen und dessen geliebten Hausfrawen, der auch Erbarn und vieltugendreichen Frawen Elisabeth vom Hagen hertzliebster ehelicher Tochter, des aber auch Ehrnresten, Achtbarn und vornemen Herrn Joachimi Wisenhabern, hie zugegen hochbetrübten Wittwern, hertzallerliebste und wolgeratheue Haus-Ehre seli- ger gedechtniss. «Denn, nachdeme dieselbige von dem lieben Gott nun zum ändern Mal mit Leibesfrüchten gesegnet, — Siehe da heisst es mit ihr: 8urgv et assiune puonnn tnmn. Stehe auff und nimm dein Kindlein mit dir! — «Ach ein sehr kläglicher fall ist das! — Denn Menschlich hievon zu reden, tregt sich dieser Fall etwas früe und unzeitig zu: Einmal der Mutter wegen, weil die- selbe allererst neun und zwantzig Jahr acht und vierzig wochen ihres alters erreicht.
- ↑ Gewidmet ist die Leichenpredigt: "Dem Ehrnvesten, Achtbaren und vornehmen Herrn Joachimo Wisenhabern, - jetzo sehr hochbetrübtem Wittwern." - Das Original findet sich in der Universitäts-Bibliothek zu Göttingen.