Tappensches Familienbuch (1889)/030: Unterschied zwischen den Versionen

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''beider rechten Doctor, derozeit in der Löblichen Universität Julis Professor gewesen, geschickt. als aber derselb sein Vetter ohnlengst hernach sich stattlich befreyet und an den ChurFürst. Brandenburgischen Hoff zu einer Rathsbestellung gefordert, ist unser Seliger verstorbener von seinen studiis in etwas abalieniret, daher sein Vater verursachet, ihn wiederumb anhero zu sich zu fordern, zu seinem ansehenlichen Gewand- und  Wollhandel zu  gebrauchen. und dessen Gelegenheit desto bass zu erfahren und zu lernen. naher Antwerpen als da er  zweene fürnehme Factoren gehalten, geschickt, da er sich dann eine Zeitlang auff- und wol verhalten. Nach absterben seiner Mutter, und wie sein Vater darauff zur dritten Ehe geschritten, ist er von demselbigen  wiederum zu Haus gefordert, und besagten seinen handel zu führn ferner angewiesen, biss endlich sein Vater Anno 1564 im Februario seines hohen Alters das zeitliche mit dem  ewigen verwechselt: da hat er sich mit Raht seiner nechsten verwandten noch im selbigen Jahr umb Michaelis (?( in den heiligen Ehestandt begeben und sich an des Weiland Ehrvesten, Fürachtbaren und Hochweisen Herrn {{Sperrschrift|B. Hansen Kniephoff}} Sel Eheleiblichen Tochter Jungkfrau {{Sperrschrift|Margarethen Kniephoff}} Ehelich befreyet, mit derselben funffzehn Jahr Christlich gelebet und zehen Kinder, als sechs Söhne und vier Töchter gezeuget, davon noch eine Tochter, {{Sperrschrift|Hansen Lübbern}} Sel. hintergelassene Witwe, im Leben.
 
{{NE}}„Und nachdem ihme seine erste Ehefrau Anno 1579 durch den zeitlichen, Tod weggenommen, ist er Anno 1581 durch sonderliche schickung des Almechtigen mit der Ehrbahrn und Vieltugendsamen Jungfrauen {{Sperrschrift|Elsen vom Hagen}}, Weiland {{Sperrschrift|R. Henni vom Hagen}} Sel. Eheleibliche Tochter, seiner jetzt hinterlassenen, hochbetrübten Wittwen, zur andern Ehe geschritten, und hat mit derselben diese 39 Jahre hero in wehrendem friedsamen Ehestande fünff Kinder, als einen Sohn und vier Töchter, gezeuget, von welchen er nur eine eintzige Tochter, Herrn {{Sperrschrift|Hansen Storren}} Ehelichen Haussfrauen. hinter sich verlassen, die übrigen nach dem willen Gottes vor sich hingesand.
 
{{NE}}„Sein Christlich Leben betreffend, ist männiglich bewust, dass er ein Gottfiirchtiger Mann und Liebhaber Göttlichen Wortes gewesen, zu dem gehör desselben wie auch dem Gebrauch des hochwürdigen Sacraments sich fleissig gehalten, wie er dann auch zu Hauss Gottes Wort fleissig gelesen und Hertzlich Gebetet, sonderlich in seinem Alter, da er'' pro memoria ''etliche furnehme Sprüche Göttliches Worts mit eigner Hand'' extrahirt ''und an die Stubenthür gehefftet. zu welcher Gottseligkeit er durch aussgestandenes mehrfeltiges schweres Hausscreutz nicht wenig getrieben, denn er nicht allein bey seinen vielfältigen fernen reisen offtermal in gefahr Leibs und Lebens gerahten, sondern auch seiner lieben Kinder und sonderlich deren, so wol aussgesteuert gewesen, in ihrer blühenden Jugend durch den zeitlichen Tod beraubet worden, und vor etlichen Jahren den schmertzlichen zufal an seinem Gesicht bekommen, in welchem und andern schweren trübsaln jedesmahl an ihme eine sonderbahre Christliche Gedult und Hertzhafftigkeit gespühret. Gestalt er denn, auch ohngeachtet viel schweres Creutzes und Wiederstands das hohe herliche Sieben und Siebentzigjährige Alter erreichet.
 
{{NE}}„Ob ihme nun wol der abgang seiner so vieler lieben Kinder sehr schmertzlich, ist ihme jedoch dagenen tröstlich gewesen, dass er KindesKind sehen und erleben mögen, also dass er nicht allein Gross-, sondern auch Elter-Vater worden; so hats ihme auch sonst an Weissheit, Verstand und ansehen nicht gemangelt, indeme er nicht allein sonst von Gott dem HErrn gesegnet, sondern auch zu fürnehmen Rathsämptern und endlich Anno 1590 in den Rahtsstuhl erwehlet worden.''

Version vom 30. Oktober 2012, 13:01 Uhr

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Tappensches Familienbuch (1889)
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beider rechten Doctor, derozeit in der Löblichen Universität Julis Professor gewesen, geschickt. als aber derselb sein Vetter ohnlengst hernach sich stattlich befreyet und an den ChurFürst. Brandenburgischen Hoff zu einer Rathsbestellung gefordert, ist unser Seliger verstorbener von seinen studiis in etwas abalieniret, daher sein Vater verursachet, ihn wiederumb anhero zu sich zu fordern, zu seinem ansehenlichen Gewand- und Wollhandel zu gebrauchen. und dessen Gelegenheit desto bass zu erfahren und zu lernen. naher Antwerpen als da er zweene fürnehme Factoren gehalten, geschickt, da er sich dann eine Zeitlang auff- und wol verhalten. Nach absterben seiner Mutter, und wie sein Vater darauff zur dritten Ehe geschritten, ist er von demselbigen wiederum zu Haus gefordert, und besagten seinen handel zu führn ferner angewiesen, biss endlich sein Vater Anno 1564 im Februario seines hohen Alters das zeitliche mit dem ewigen verwechselt: da hat er sich mit Raht seiner nechsten verwandten noch im selbigen Jahr umb Michaelis (?( in den heiligen Ehestandt begeben und sich an des Weiland Ehrvesten, Fürachtbaren und Hochweisen Herrn B. Hansen Kniephoff Sel Eheleiblichen Tochter Jungkfrau Margarethen Kniephoff Ehelich befreyet, mit derselben funffzehn Jahr Christlich gelebet und zehen Kinder, als sechs Söhne und vier Töchter gezeuget, davon noch eine Tochter, Hansen Lübbern Sel. hintergelassene Witwe, im Leben.

      „Und nachdem ihme seine erste Ehefrau Anno 1579 durch den zeitlichen, Tod weggenommen, ist er Anno 1581 durch sonderliche schickung des Almechtigen mit der Ehrbahrn und Vieltugendsamen Jungfrauen Elsen vom Hagen, Weiland R. Henni vom Hagen Sel. Eheleibliche Tochter, seiner jetzt hinterlassenen, hochbetrübten Wittwen, zur andern Ehe geschritten, und hat mit derselben diese 39 Jahre hero in wehrendem friedsamen Ehestande fünff Kinder, als einen Sohn und vier Töchter, gezeuget, von welchen er nur eine eintzige Tochter, Herrn Hansen Storren Ehelichen Haussfrauen. hinter sich verlassen, die übrigen nach dem willen Gottes vor sich hingesand.

      „Sein Christlich Leben betreffend, ist männiglich bewust, dass er ein Gottfiirchtiger Mann und Liebhaber Göttlichen Wortes gewesen, zu dem gehör desselben wie auch dem Gebrauch des hochwürdigen Sacraments sich fleissig gehalten, wie er dann auch zu Hauss Gottes Wort fleissig gelesen und Hertzlich Gebetet, sonderlich in seinem Alter, da er pro memoria etliche furnehme Sprüche Göttliches Worts mit eigner Hand extrahirt und an die Stubenthür gehefftet. zu welcher Gottseligkeit er durch aussgestandenes mehrfeltiges schweres Hausscreutz nicht wenig getrieben, denn er nicht allein bey seinen vielfältigen fernen reisen offtermal in gefahr Leibs und Lebens gerahten, sondern auch seiner lieben Kinder und sonderlich deren, so wol aussgesteuert gewesen, in ihrer blühenden Jugend durch den zeitlichen Tod beraubet worden, und vor etlichen Jahren den schmertzlichen zufal an seinem Gesicht bekommen, in welchem und andern schweren trübsaln jedesmahl an ihme eine sonderbahre Christliche Gedult und Hertzhafftigkeit gespühret. Gestalt er denn, auch ohngeachtet viel schweres Creutzes und Wiederstands das hohe herliche Sieben und Siebentzigjährige Alter erreichet.

      „Ob ihme nun wol der abgang seiner so vieler lieben Kinder sehr schmertzlich, ist ihme jedoch dagenen tröstlich gewesen, dass er KindesKind sehen und erleben mögen, also dass er nicht allein Gross-, sondern auch Elter-Vater worden; so hats ihme auch sonst an Weissheit, Verstand und ansehen nicht gemangelt, indeme er nicht allein sonst von Gott dem HErrn gesegnet, sondern auch zu fürnehmen Rathsämptern und endlich Anno 1590 in den Rahtsstuhl erwehlet worden.