Spiczak Brzezinski (Adelsfamilie): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Wappen-von-SpiczakBrzezinski.JPG|thumb|200 px|Das Stammwappen Zabawa derer von Spiczak Brzeziński auf Adlig Briesen.]]
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Die von Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) sind ein preußisch-polnisches Uradelsgeschlecht, dessen Stammsitz spätestens seit dem 16. Jahrhundert das Gut [http://en.wikipedia.org/wiki/Brze%C5%BAno_Szlacheckie '''Adlig Briesen'''] in Westpreußen war.
Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) (gelegentlich auch Spitczok von Brisinski, Spizak Brsesinski oder Spizack Brzesinski) ist der Name eines alten kaschubischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz [http://en.wikipedia.org/wiki/Brze%C5%BAno_Szlacheckie '''Adlig Briesen'''] in Hinterpommern war. Zweige der Familie bestehen bis heute fort.


== Herkunft des Namens ==
== Geschichte ==
[[Bild:KircheAdligBriesen.jpg|thumb|left|400px|Die kath. Kirche zu Adlig Briesen.]]
[[Bild:KircheAdligBriesen.jpg|thumb|left|400px|Die kath. Kirche zu Adlig Briesen.]]


Die Familie wird unter der Rubrik "Preußische Edelleute" in Siebmachers Wappenbuch aufgeführt. Das Rittergeschlecht war in ''Brzeźno Szlacheckie'' ([ˈbʐɛʑnɔ ʂlaˈxɛt​͡skjɛ], Adlig Briesen), ''Ciemno'' (Zemmen) und ''Glisno'' (Glisno) begütert.
Die Spiczak Brzezinski sind ein Zweig der Spiczak. Laut Leopold von Ledebur hätten sie als "tapfere Krieger" gegen den Deutschen Orden gekämpft und wären anschließend vom polnischen König Kasimir IV. (1427-1492) mit adligen Rechten ausgestattet worden. Im frühen 17. Jahrhundert werden Mitglieder der Familie als Nobilis (Edler/Adliger), Generosus (Edelmütiger) oder Szlachetny (Adliger) bezeichnet. Beispielsweise erwähnt der Historiker Adalbert von Winkler Kętrzyński den Edlen Thomas Brzeziński genannt Spiczak (Nobilis Thoma Brzezynski alias Spiczak, Sohn des Gregor) als Besitzer von Brzeźno um 1600. Das Adelsprädikat "von" wurde erst im 18. Jahrhundert unter preußischem Einfluss als Namenszusatz angenommen. Sie sind verwandt, jedoch nicht zu verwechseln mit den von Brzeziński.


Der Name Spiczak Brzeziński stellt ausdrücklich keinen Doppelnamen dar. Der dem Stammnamen Spiczak hinzugefügte Beiname Brzeziński leitet sich vom polnischen Namen des Stammsitzes ab und bedeutet "aus Briesen". Diesen Beinamen gaben sich auch die Geschlechter von Bastian, von Myk und von Świątek, die ebenfalls in Briesen begütert waren. Seit dem Lubliner Dekret von 1569 war es üblich, dass sich der Adel einen Beinamen nach dem Ortsnamen, indem der Besitz lag, zulegte. So existiert ein Zweig der Spiczak, der in Bachwiese (Pradzona) begütert war und sich Spiczok von Prondczynsky nennt.
Im Jahre 1804 wurde der Adelsstand der Brüder Martin von Spizack Brzezinski aus Wustrow und Jacob von Spizak Brzezinski aus Grünhoff (Söhne des Casimir von Spiczak Brzeziński, 1725-1813), durch die Westpreußische Regierung in Marienwerder bestätigt. Bis heute existieren evangelische und katholische Zweige vor allem in Deutschland und Polen, deren gemeinsame Stammreihe traditionell mit dem Gutsanteilsbesitzer Nobilis Mathias Spiczak Brzeziński (einem Urenkel des oben genannten Thomas) um 1700 beginnt.
Aus dem Jahr 1837 liegt ein "Deutsch - Polnisches Wörterbuch" vor, indem Spiczak mit Spießhirsch/Spießbock übersetzt wird. Der Name '''Spiczak''' soll sich allerdings vom polnischen Wort ''spiczasty'' (dt. = ''Spitze'') ableiten und aufgrund der siegreichen Teilnahme eines oder mehrerer Krieger dieses Geschlechts an der Spitze eines Heeres, erhalten worden sein. Bisher konnte diese These allerdings nicht verifiziert werden.


Ledebur berichtet, die Spiczak hätten als "tapfere Krieger" gegen den Deutschen Orden gekämpft und seien hiernach von König Casimir IV. von Polen mit adligen Rechten ausgestattet und begütert worden. Von anderer Seite wird jedoch vermutet, dass der Adel wesentlich älter sei. Der genaue Zeitpunkt der Nobilitierung konnte bisher jedenfalls nicht geklärt werden, doch tauchen bereits um 1600 Mitglieder der Familie in Kirchenbüchern als "nobilis" (Adliger/Edelgebürtiger) oder "szlachetny" (adlig/edelmütig) auf. Es existieren evangelische und katholische Linien.
Der Name Spiczak Brzeziński stellt keinen Doppelnamen dar. Seit dem Lubliner Dekret von 1569 war es üblich, dass sich der Adel einen Beinamen nach dem Ortsnamen - in dem der Besitz lag - zulegte. So wurde dem Stammnamen Spiczak zunächst z Brzezńo und später Brzeziński als Beiname hinzugefügt. Beide Varianten beziehen sich auf den Namen der 1375 gegründeten Rittersiedlung Brzezńo und bedeuten übersetzt von Briesen. Daneben existiert bis heute ein weiterer Zweig der Spiczak, der auf Prondzonna (Prądzona) saß und sich folglich Spiczok von Prondczynsky nennt. Die Spiczak Brzeziński besaßen weitere Gutsanteile in Adlig Lonken (Łąkie Szlacheckie), Zemmen (Ciemno), Glisno (Gliśno Wielkie) und Tschebiatkow (Trzebiatkow).


[[Bild:Hofspiczak-zemmen.jpg|thumb|250 px|Wetterfahne des Gehöfts der Familie Spitczock v. Brisinski zu Zemmen. Die Wetterfahne, eine Danziger Arbeit, stammt von der 1886 nach einem Brand abgebrochenen ev. Kirche in Groß Tuchen.]]
[[Bild:Hofspiczak-zemmen.jpg|thumb|250 px|Wetterfahne des Gehöfts der Familie Spitczock v. Brisinski zu Zemmen. Die Wetterfahne, eine Danziger Arbeit, stammt von der 1886 nach einem Brand abgebrochenen ev. Kirche in Groß Tuchen.]]
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=== Stammwappen Zabawa ===
=== Stammwappen Zabawa ===


Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = ''Spiel'').
Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = ''Spiel'')  
(Es existieren zwei weitere, leicht abgeänderte Varianten dieses Wappens; siehe Abbildungen).
(es existieren weitere, leicht modifizierte Varianten dieses Wappens; siehe Abbildungen).


Blasonierung:
Blasonierung (Siebmacher):


* Schild: Gespalten, vorn blau, hinten von rot und weiß in fünf Reihen geschacht.  
* Schild: Gespalten, vorn blau, hinten von rot und weiß in fünf Reihen geschacht.  
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* Decken: Rot und weiß.
* Decken: Rot und weiß.


Die Blasonierung weicht in den unterschiedlichen Quellen leicht voneinander ab. In den meisten Beschreibungen ist der Schild rot-silbern statt rot-weiß geschacht, was offenbar richtig ist. Unklar ist, ob die Spiczak das Wappen Zabawa hinsichtlich der Anzahl an Straußenfedern in modifizierter Form geführt haben, denn in einigen Darstellungen wird der Helm mit drei statt fünf Straußenfedern besteckt.
Diese Beschreibung weicht in unterschiedlichen Quellen leicht voneinander ab. In den meisten Wappenbüchern ist der Schild rot-silbern, statt rot-weiß geschacht, was richtig ist. Im Wappenbuch der polnischen Geschlechter des Grafen Ostrowski werden außerdem drei statt fünf Straußenfedern dargestellt.


==== Sage zur Entstehung des Wappens ====
==== Wappensage ====


"Das Wappen Zabawa stammt aus Böhmen und kam wohl zur Zeit der Vermählung der böhmischen Prinzessin Dabrowka mit dem Polenherzog Mieczyslaw 963 nach Polen. Ein Ritter dieses Wappens, namens Wislimierz, war im Jahre 1000 mit der Vorhut der polnischen Streitkräfte betraut, wohl gegen die Mähren, stieß auf den im Hinterhalt versteckt gewesenen Feind und beschäftigte und verweilte denselben durch verschiedene kleine Scharmützel und Neckereien so lange, bis der Hetmann mit der Hauptmacht herankommen konnte, dessen Reiterei den Feind dann siegreich schlug. Zum Andenken an diese Verweilung (Zabawa) des Feindes wurde dem Wappen des Wislimierz der Name Zabawa gegeben."
"Das Wappen Zabawa stammt aus Böhmen und kam wohl zur Zeit der Vermählung der böhmischen Prinzessin Dabrowka mit dem Polenherzog Mieczyslaw 963 nach Polen. Ein Ritter dieses Wappens, namens Wislimierz, war im Jahre 1000 mit der Vorhut der polnischen Streitkräfte betraut, wohl gegen die Mähren, stieß auf den im Hinterhalt versteckt gewesenen Feind und beschäftigte und verweilte denselben durch verschiedene kleine Scharmützel und Neckereien so lange, bis der Hetmann mit der Hauptmacht herankommen konnte, dessen Reiterei den Feind dann siegreich schlug. Zum Andenken an diese Verweilung (Zabawa) des Feindes wurde dem Wappen des Wislimierz der Name Zabawa gegeben."


=== Spiczak ===


Zum Wappenstamm Zabawa gehörig. Die Varietät begründet sich offenbar aufgrund einer anderen Linie.
=== Wappen Brzeziński ===


* Schild: Gespalten, vorn b., hinten von r. u. w. in 5 Reihen geschacht.
Auf Trzebiatkow im Bütow'schen war eine Familie ansässig, die sich nur ''von Brzezinski'' nannte, so dass es heute unklar ist, zu welchem Stamm sie ursprünglich zählte. Diese Familie führte folgendes Wappen:
* Helm: gekr.; 5 w. Straußenfedern.
* Decken: r. u. w.
 
=== Brzeziński ===
 
Auf Trzebiatkow im Bütow'schen war eine Familie ansässig, die sich nur ''von Brzezinski'' nannte, so dass es heute zweifelhaft ist, zu welchem Stamm sie ursprünglich zählte. Diese Familie führte folgendes Wappen:


* Schild: B. mit w. querliegendem Halbmond, über jeder Spitze und oben und unten von je zwei g. Sternen begleitet und unten in der Mitte ein w. Hufeisen.
* Schild: B. mit w. querliegendem Halbmond, über jeder Spitze und oben und unten von je zwei g. Sternen begleitet und unten in der Mitte ein w. Hufeisen.
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Briesen leitet sich offenbar vom slawischen Wort für Birke ab - was für ein langes Bestehen des Ortes spricht - und gehört seit 1918 (wieder) zu Polen. Seitdem trägt es den Namen Brzeźno Szlachecki und liegt im Powiat Bütow in der Wojewodschaft Pommern. Das Attribut "Adlig" (poln. Szlacheckie) erhielt der Ort, da im 18. Jahrhundert etwa 80% der Einwohner Adlige waren. Heute leben vor Ort 505 Menschen. Das Dorf wird nördlich vom Großen Brzynk See (pol. Jezioro Brzezinek) und südöstlich vom Kleinen Quesen See flankiert, an dem sich die Briesener Mühle befindet.
Briesen leitet sich offenbar vom slawischen Wort für Birke ab - was für ein langes Bestehen des Ortes spricht - und gehört seit 1918 (wieder) zu Polen. Seitdem trägt es den Namen Brzeźno Szlachecki und liegt im Powiat Bütow in der Wojewodschaft Pommern. Das Attribut "Adlig" (poln. Szlacheckie) erhielt der Ort, da im 18. Jahrhundert etwa 80% der Einwohner Adlige waren. Heute leben vor Ort 505 Menschen. Das Dorf wird nördlich vom Großen Brzynk See (pol. Jezioro Brzezinek) und südöstlich vom Kleinen Quesen See flankiert, an dem sich die Briesener Mühle befindet.


== Verwandte u. verschwägerte Geschlechter ==
== Verwandte u. verschwägerte Adelsgeschlechter (Auswahl) ==


v. Aubracht (Obrach) Prondzinski, v. Babka Gostomski, v. Bastian Brzeziński, v. Borzyskowski, v. Chamier Gliszczynski, v. Czernicki, v. Ciemiński, v. Gostomski, v. Jutrzenka Trzebiatowski, v. Loewe Kiedrowski, v. Klonczyński, v. Kłopotek Glowczewski, v. Krenski (Krecki), v. Lonski (Lacki), v. Malottki, Mausolf, Nehring (Noryng), v. Kopp Ostrowski, v. Pawlowski, v. Pazatka Lipiński, v. Piekarski, v. Pluto Prondzinski, v. Podlewski, Prill, v. Pruski, v. Rekowski, Stanisławski, v. Styp Rekowski, v. Świątek Brzeziński, v. Szada Borzyskowski, v. Wantoch Rekowski, v. Wnuk Lipinski, v. Woyciechowski, (v.) Wollschläger, v. Schmude (Zmuda Trzebiatowski), v. Zuroch Czapiewski, uvm.
v. Aubracht (Obrach) Prondzinski, v. Babka Gostomski, v. Bastian Brzeziński, v. Szada Borzyskowski, v. Chamier Cieminski, v. Chamier Gliszczynski, v. Czernicki, v. Depka Pradzynski, v. Jutrzenka Trzebiatowski, v. Loewe Kiedrowski, v. Klonczyński, v. Kłopotek Glowczewski, v. Krenski (Krecki), v. Lonski (Lacki), v. Malottki, v. Kopp Ostrowski, v. Pawlowski, v. Pazatka Lipiński, v. Piekarski, v. Pluto Prondzinski, v. Podlewski, v. Pruski, v. Rekowski, Stanisławski, v. Styp Rekowski, v. Świątek Brzeziński, v. Wantoch Rekowski, v. Wedelstedt, v. Wittke Jezewski, v. Wnuk (Wnuck) Lipinski, v. Woyciechowski, v. Wollschläger, v. Schmude (Zmuda Trzebiatowski).


== Bekannte Namensträger ==
== Bekannte Namensträger ==
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* Adalbert v. Spiczak Brzeziński (1686-1756), Offizier
* Adalbert v. Spiczak Brzeziński (1686-1756), Offizier
* Casimir v. Brzeziński, Lieutnant (k. u. k. Infanterie-Regiment)
* Casimir v. Brzeziński, Lieutnant (k. u. k. Infanterie-Regiment)
* Franciszek Ksawery Brzeziński (1867-1944), polnischer Komponist u. Rechtsanwalt
* Ignaz Brzeziński Ritter v. Brzoza, Lieutnant (k. u. k. Husaren-Regiment)
* Dr. Ingo Spitczok v. Brisinski, Psychiater u. Autor
* Dr. Ingo Spitczok v. Brisinski, Psychiater u. Autor
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew_Brzezi%C5%84ski Prof. Dr. Zbigniew Brzeziński] (* 1928), Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter 1977-1981; außenpolitischer Berater des derzeitigen US-Präsidenten Barack Obama


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 13. Januar 2015, 11:03 Uhr

Das Stammwappen Zabawa derer von Spiczak Brzeziński auf Adlig Briesen.

Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) (gelegentlich auch Spitczok von Brisinski, Spizak Brsesinski oder Spizack Brzesinski) ist der Name eines alten kaschubischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz Adlig Briesen in Hinterpommern war. Zweige der Familie bestehen bis heute fort.

Geschichte

Die kath. Kirche zu Adlig Briesen.

Die Spiczak Brzezinski sind ein Zweig der Spiczak. Laut Leopold von Ledebur hätten sie als "tapfere Krieger" gegen den Deutschen Orden gekämpft und wären anschließend vom polnischen König Kasimir IV. (1427-1492) mit adligen Rechten ausgestattet worden. Im frühen 17. Jahrhundert werden Mitglieder der Familie als Nobilis (Edler/Adliger), Generosus (Edelmütiger) oder Szlachetny (Adliger) bezeichnet. Beispielsweise erwähnt der Historiker Adalbert von Winkler Kętrzyński den Edlen Thomas Brzeziński genannt Spiczak (Nobilis Thoma Brzezynski alias Spiczak, Sohn des Gregor) als Besitzer von Brzeźno um 1600. Das Adelsprädikat "von" wurde erst im 18. Jahrhundert unter preußischem Einfluss als Namenszusatz angenommen. Sie sind verwandt, jedoch nicht zu verwechseln mit den von Brzeziński.

Im Jahre 1804 wurde der Adelsstand der Brüder Martin von Spizack Brzezinski aus Wustrow und Jacob von Spizak Brzezinski aus Grünhoff (Söhne des Casimir von Spiczak Brzeziński, 1725-1813), durch die Westpreußische Regierung in Marienwerder bestätigt. Bis heute existieren evangelische und katholische Zweige vor allem in Deutschland und Polen, deren gemeinsame Stammreihe traditionell mit dem Gutsanteilsbesitzer Nobilis Mathias Spiczak Brzeziński (einem Urenkel des oben genannten Thomas) um 1700 beginnt.

Der Name Spiczak Brzeziński stellt keinen Doppelnamen dar. Seit dem Lubliner Dekret von 1569 war es üblich, dass sich der Adel einen Beinamen nach dem Ortsnamen - in dem der Besitz lag - zulegte. So wurde dem Stammnamen Spiczak zunächst z Brzezńo und später Brzeziński als Beiname hinzugefügt. Beide Varianten beziehen sich auf den Namen der 1375 gegründeten Rittersiedlung Brzezńo und bedeuten übersetzt von Briesen. Daneben existiert bis heute ein weiterer Zweig der Spiczak, der auf Prondzonna (Prądzona) saß und sich folglich Spiczok von Prondczynsky nennt. Die Spiczak Brzeziński besaßen weitere Gutsanteile in Adlig Lonken (Łąkie Szlacheckie), Zemmen (Ciemno), Glisno (Gliśno Wielkie) und Tschebiatkow (Trzebiatkow).

Wetterfahne des Gehöfts der Familie Spitczock v. Brisinski zu Zemmen. Die Wetterfahne, eine Danziger Arbeit, stammt von der 1886 nach einem Brand abgebrochenen ev. Kirche in Groß Tuchen.

Wappen

Stammwappen Zabawa

Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = Spiel) (es existieren weitere, leicht modifizierte Varianten dieses Wappens; siehe Abbildungen).

Blasonierung (Siebmacher):

  • Schild: Gespalten, vorn blau, hinten von rot und weiß in fünf Reihen geschacht.
  • Helm: Gekrönt; fünf weiße Straußenfedern.
  • Decken: Rot und weiß.

Diese Beschreibung weicht in unterschiedlichen Quellen leicht voneinander ab. In den meisten Wappenbüchern ist der Schild rot-silbern, statt rot-weiß geschacht, was richtig ist. Im Wappenbuch der polnischen Geschlechter des Grafen Ostrowski werden außerdem drei statt fünf Straußenfedern dargestellt.

Wappensage

"Das Wappen Zabawa stammt aus Böhmen und kam wohl zur Zeit der Vermählung der böhmischen Prinzessin Dabrowka mit dem Polenherzog Mieczyslaw 963 nach Polen. Ein Ritter dieses Wappens, namens Wislimierz, war im Jahre 1000 mit der Vorhut der polnischen Streitkräfte betraut, wohl gegen die Mähren, stieß auf den im Hinterhalt versteckt gewesenen Feind und beschäftigte und verweilte denselben durch verschiedene kleine Scharmützel und Neckereien so lange, bis der Hetmann mit der Hauptmacht herankommen konnte, dessen Reiterei den Feind dann siegreich schlug. Zum Andenken an diese Verweilung (Zabawa) des Feindes wurde dem Wappen des Wislimierz der Name Zabawa gegeben."


Wappen Brzeziński

Auf Trzebiatkow im Bütow'schen war eine Familie ansässig, die sich nur von Brzezinski nannte, so dass es heute unklar ist, zu welchem Stamm sie ursprünglich zählte. Diese Familie führte folgendes Wappen:

  • Schild: B. mit w. querliegendem Halbmond, über jeder Spitze und oben und unten von je zwei g. Sternen begleitet und unten in der Mitte ein w. Hufeisen.
  • Helm: Der Halbmond auf jedem Horne mit einem g. Sterne besteckt.
  • Decken: (b. und w.)
  • Anm.: Nach von Ledebur a. a. O. ist das Hufeisen gleichfalls Hauptfigur und der Mond steht darüber aufrecht, an jeder Seite desselben 2 Sterne übereinander. Ein Lieutnant von Brzeziński stand 1756 beim Husaren-Regiment von Szekely.

Adlig Briesen

Veränderung des Namens im Laufe der Geschichte: Bryse (1374), Bresen (1492), Brziszno (1570), Brzeźno Polskie (1664), Adlig Briesen (1818), Brzeźno Szlacheckie (1918).

Briesen leitet sich offenbar vom slawischen Wort für Birke ab - was für ein langes Bestehen des Ortes spricht - und gehört seit 1918 (wieder) zu Polen. Seitdem trägt es den Namen Brzeźno Szlachecki und liegt im Powiat Bütow in der Wojewodschaft Pommern. Das Attribut "Adlig" (poln. Szlacheckie) erhielt der Ort, da im 18. Jahrhundert etwa 80% der Einwohner Adlige waren. Heute leben vor Ort 505 Menschen. Das Dorf wird nördlich vom Großen Brzynk See (pol. Jezioro Brzezinek) und südöstlich vom Kleinen Quesen See flankiert, an dem sich die Briesener Mühle befindet.

Verwandte u. verschwägerte Adelsgeschlechter (Auswahl)

v. Aubracht (Obrach) Prondzinski, v. Babka Gostomski, v. Bastian Brzeziński, v. Szada Borzyskowski, v. Chamier Cieminski, v. Chamier Gliszczynski, v. Czernicki, v. Depka Pradzynski, v. Jutrzenka Trzebiatowski, v. Loewe Kiedrowski, v. Klonczyński, v. Kłopotek Glowczewski, v. Krenski (Krecki), v. Lonski (Lacki), v. Malottki, v. Kopp Ostrowski, v. Pawlowski, v. Pazatka Lipiński, v. Piekarski, v. Pluto Prondzinski, v. Podlewski, v. Pruski, v. Rekowski, Stanisławski, v. Styp Rekowski, v. Świątek Brzeziński, v. Wantoch Rekowski, v. Wedelstedt, v. Wittke Jezewski, v. Wnuk (Wnuck) Lipinski, v. Woyciechowski, v. Wollschläger, v. Schmude (Zmuda Trzebiatowski).

Bekannte Namensträger

  • Adalbert v. Spiczak Brzeziński (1686-1756), Offizier
  • Casimir v. Brzeziński, Lieutnant (k. u. k. Infanterie-Regiment)
  • Dr. Ingo Spitczok v. Brisinski, Psychiater u. Autor

Literatur

  • Hans Friedrich v. Ehrenkrook (Hrsg., 1972): Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, Band 52, C. A. Starke Verlag, Limburg, S. 382 (u.a.).
  • Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke (1860): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. II. Band. Friedrich Voigt, Leipzig.
  • Leopold Frhr. v. Ledebur in: Neues Deutsches Adels-Lexicon v. 1860; , S. 113.
  • Johann Siebmacher: J. Siebmacher's großes Wappenbuch - Die Wappen des preußischen Adels (Band 14). 1973, Neustadt a. d. Aisch.
  • Julius Graf v. Ostrowski (1897-1906): Polnisches Wappenbuch Warschau, Seite 363.
  • J.-B. Rietstap (1921): Planches l'Armorial Général.
  • Herbert v. Schmude (1939): Beiträge zur Geschichte des Geschlechts von Schmude, 1. Teil, Berlin-Pankow, S. 94 ff.
  • Valton Sergio v. Tempski-Silka (2008): História e ancestralidade, Juruá, S. 217, 222.
  • Benno v. Winckler (1869): Die Nationalitäten Pommerellens, Verlag Wendt, Hirschberg.
  • Emilian v. Zernicki-Szeliga (1904): Die polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Verlag H. Grand, Hamburg, S. 97.