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OCR-Text=Die Einwohnerzählung im Amt Altenburg im Jahre 1580
OCR-Text=Die Superintendentur Altenburg 1580


II.3 Die Einwohnerzählung 1580
II.2.4 Die Lokal-Adjunktur Gößnitz
Seit dem 6. November 1572 wurde das Altenburger Land von Herzog Johann Wilhelm von SachsenWeimar regiert. Herzog Johann Wilhelm verstarb aber bereits am 2. März 1573 in Weimar. Danach
Die Lokal-Adjunktur umfasst 58 Ortschaften und gliedert sich in 12 Mutterkirchen (Parochien) und
regierten seine beiden Söhne Friedrich Wilhelm I. und Johann gemeinschaftlich. Johann bekam zur
9 Filialkirchen:
Erhaltung seines Hofstaates die Ämter Altenburg, Ronneburg – seit 1556 eine selbständige Ephorie – und Eisenberg zugewiesen. Er residierte seit 1592 in Altenburg.
Bornshain, Ehrenhain
Nachdem Friedrich Wilhelm I. am 7. Juli 1602 verstorben war, wurde das Herzogtum Sachsen-Weimar geteilt. Es kam zu einem selbständigen Herzogtum Sachsen-Altenburg mit der Residenz in
Flemmingen, mit Filialkirche Frohnsdorf
Altenburg, welches 1612 ein eigenes Konsistorium erhielt.
Gieba, mit Filialkirchen Großmecka und Zumroda
Seit 1578 war Dr. Caspar Melissander Superintendent in Altenburg. Er unterstand dem Konsistorium zu Weimar (seit 1569 zeitweise in Jena) und dem Landesherren.
Gößnitz, mit Filialkirche Naundorf
Dr. Kaspar Melissander hieß eigentlich Bienemann. Er wurde 1540 in Nürnberg geboren und studierte erst in Jena unter Flacius und dann in Tübingen. Wegen seiner Kenntnis der griechischen Sprache wurde er einer von Kaiser Maximilian II. nach Griechenland abgeschickten Gesandtschaft als
Langenleuba-Niederhain, mit Filialkirche Neuenmörbitz
Dolmetscher beigegeben. Bei dieser Gelegenheit legte er sich den Namen Melissander zu.
Lohma an der Leina
Anschließend war er Professor am Gymnasium zu Lauingen, Abt zu Bahr und Superintendent zu
Niederwiera, mit Filialkirche Neukirchen
Pfalz–Neuburg. Von da ging er nach Jena, wurde Adjunkt der philosophischen Fakultät, 1571 Doktor
Oberarnsdorf, Ponitz
der Theologie und Instruktor des Prinzen (nachherigen Herzogs und Administrators der Kurlande)
Wolperndorf, mit Filialkirchen Garbisdorf und Göpfersdorf
Friedrich Wilhelm I.
Zürchau, mit Filialkirche Maltis
Als dessen Vater Herzog Johann Wilhelm 1573 starb und Kurfürst August die Vormundschaft (bis
 
1586) übernahm, wurde Melissander, auf Anstiften der damaligen Visitatoren als des Flacanismus
Abb. 8: Kirche Gößnitz
verdächtigt, von Weimar entfernt.
 
Im Oktober 1578 wurde er durch Vermittlung des
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Kanzlers Markus Gerstenberger auf Grund seiner dem
Hofe treu geleisteten Dienste als Superintendent nach
Altenburg gerufen.
Damit war er der oberste Geistliche der Ephorie Altenburg. Hier verstarb er am 11. September 1591, 51
Jahre alt. Sein Grab ist in der Bartholomäuskirche.
Nachrichten über sein Leben gab sein Urenkel, Magister Johann Heinrich Acker, 1720 bis 1726 Direktor
des Altenburger Gymnasiums, heraus.
Als Melissander die Zählung »aller zum Gebet tüchtigen Seelen« zu Ostern 1580 veranlasste, konnte er auf
kein gleichartiges Dokument zurückgreifen. Das »Verzeichnis der kriegspflichtigen Mannschaft«, welches
1545 der Kurfürst Johann Friedrich aufstellen ließ, enthält nur die adligen Vasallen und weitere Hilfskräfte.
Wir kennen nicht die exakten Gründe, welche Melissander zu dieser Zählung veranlassten, weil in den
zeitgenössischen Quellen darüber bisher noch nichts
gefunden wurde.
Möglicherweise wurde er von der Zählung in seiner
Abb. 9: Bartholomäuskirche
Geburtsstadt Nürnberg beeinflusst. Dort erfolgte im
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Die Superintendentur Altenburg 1580

II.2.4 Die Lokal-Adjunktur Gößnitz Die Lokal-Adjunktur umfasst 58 Ortschaften und gliedert sich in 12 Mutterkirchen (Parochien) und 9 Filialkirchen: Bornshain, Ehrenhain Flemmingen, mit Filialkirche Frohnsdorf Gieba, mit Filialkirchen Großmecka und Zumroda Gößnitz, mit Filialkirche Naundorf Langenleuba-Niederhain, mit Filialkirche Neuenmörbitz Lohma an der Leina Niederwiera, mit Filialkirche Neukirchen Oberarnsdorf, Ponitz Wolperndorf, mit Filialkirchen Garbisdorf und Göpfersdorf Zürchau, mit Filialkirche Maltis

Abb. 8: Kirche Gößnitz

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