Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/509: Unterschied zwischen den Versionen
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und Neukirchen. In der dasigen uralten, kleinen Kirche zum heil. Sebastian wird wochentlich Messe gelesen. In der Ebene liegt das Dörfchen Weyer, an das sich der ''Weyerhof'' anschließt. Dieser Hof hat die Verbindlichkeit, seinen Grundherren zu bequartieren. Einst war es der Fürstbischof von Chiemsee. In einer antik ausgetäfelten Stube erblickt man mit Farben eingeschmolzene Fensterscheiben und darin einige Namen der Brennthaler- und Gemsecker-Gewerken: der ''Ilsing, Rosenberg'' e.t.c. | |||
{{NE}}Vom einstigen Schlosse ober diesem Weyerhofe steht nur noch ein großer, viereckiger Stock, wie ein Thurm, ohne Dach und Boden. Man sieht darin eine Wendeltreppe und Spuren eines ausgewählten Zimmers. Es gehörte ebenfalls Bischöfen in Chiemsee. (Salzb. Zeit. 1800 S. 679.) | |||
{{NE}}Am sogenannten Gamskogelgebirge wurde in der Vorzeit auf Silber gearbeitet. | |||
{{NE}}'''Mühlbach''', ein Dorf mit 35 Häusern, 46 Wohnparteyen, 321 Einwohnern, 3/4 Stunden von Hollersbach, 1 1/2 von Neukirchen im Hauptthale von Bramberg, an der Landstraße. Von hier führt ein Fuß- und Saumweg über die Stanghöhe in das Brixenthal; er ist aber den Lavinen und Abplaickungen sehr ausgesetzt, und der von der Höhe herabstürzende Mühlbach den Fluren des Ortes oft sehr verderblich. | |||
{{NE}}Dem Dorfe Mühlbach gegenüber liegt das Gebirge Brennthal, von dem schon die Rede war. Die jährliche Erzeugung beym hiesigen ''Berg- und Hüttenamte'' kann auf beyläufig 130 Ctn. Kupfer, 180 Ctn. Schwefel und 600 Ctn. blauen Vitriol angenommen werden. Das Bergwerk am Rettenbache wird nicht mehr betrieben. Die Ausbeute betrug gegen 100 Ctn. gemeinen Vitriol. (Amtspapiere von Mittersill.) | |||
{{NE}}Dem Vikariate ''Hollersbach'' sind nebst dem gleichnamigen Dorfe, nebst den Einöden Vitlehen uud Wasenstecher, dann den zerstreuten Häusern am Ober- und Untersonnberg, die 2 Revieren Grubing und Jochberg, mit 55 Häusern, 72 Wohnparteyen, 359 Einwohnern zugewiesen, der Achselberg mit seinem Gletscher und das hohe, schöne Rasengebirg Weißeneck die merkwürdigeren Berge, das Ganze ein Felsenthal. |
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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und Neukirchen. In der dasigen uralten, kleinen Kirche zum heil. Sebastian wird wochentlich Messe gelesen. In der Ebene liegt das Dörfchen Weyer, an das sich der Weyerhof anschließt. Dieser Hof hat die Verbindlichkeit, seinen Grundherren zu bequartieren. Einst war es der Fürstbischof von Chiemsee. In einer antik ausgetäfelten Stube erblickt man mit Farben eingeschmolzene Fensterscheiben und darin einige Namen der Brennthaler- und Gemsecker-Gewerken: der Ilsing, Rosenberg e.t.c.
Vom einstigen Schlosse ober diesem Weyerhofe steht nur noch ein großer, viereckiger Stock, wie ein Thurm, ohne Dach und Boden. Man sieht darin eine Wendeltreppe und Spuren eines ausgewählten Zimmers. Es gehörte ebenfalls Bischöfen in Chiemsee. (Salzb. Zeit. 1800 S. 679.)
Am sogenannten Gamskogelgebirge wurde in der Vorzeit auf Silber gearbeitet.
Mühlbach, ein Dorf mit 35 Häusern, 46 Wohnparteyen, 321 Einwohnern, 3/4 Stunden von Hollersbach, 1 1/2 von Neukirchen im Hauptthale von Bramberg, an der Landstraße. Von hier führt ein Fuß- und Saumweg über die Stanghöhe in das Brixenthal; er ist aber den Lavinen und Abplaickungen sehr ausgesetzt, und der von der Höhe herabstürzende Mühlbach den Fluren des Ortes oft sehr verderblich.
Dem Dorfe Mühlbach gegenüber liegt das Gebirge Brennthal, von dem schon die Rede war. Die jährliche Erzeugung beym hiesigen Berg- und Hüttenamte kann auf beyläufig 130 Ctn. Kupfer, 180 Ctn. Schwefel und 600 Ctn. blauen Vitriol angenommen werden. Das Bergwerk am Rettenbache wird nicht mehr betrieben. Die Ausbeute betrug gegen 100 Ctn. gemeinen Vitriol. (Amtspapiere von Mittersill.)
Dem Vikariate Hollersbach sind nebst dem gleichnamigen Dorfe, nebst den Einöden Vitlehen uud Wasenstecher, dann den zerstreuten Häusern am Ober- und Untersonnberg, die 2 Revieren Grubing und Jochberg, mit 55 Häusern, 72 Wohnparteyen, 359 Einwohnern zugewiesen, der Achselberg mit seinem Gletscher und das hohe, schöne Rasengebirg Weißeneck die merkwürdigeren Berge, das Ganze ein Felsenthal.