Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/455: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}}Die Ortschaft '''Flachau''' (1835 ihre Eisenschlackenbäder empfehlend) hat nur 44 Häuser, 72 Wohnparteyen, 358 Einwohner, 1 1/2 Stunde von Altenmarkt, 2 von Radstadt entfernt, und liegt 2677' ober der Meeresfläche.
 
{{NE}}Die Kirche zu U.L.Fr. ruhet im schönen Style mit einem marmornen Hochaltare nebst dem Kirchhofe, dem gemauerten Vikariats- und hölzernen Schulhause auf einem angenehmen Hügel.
 
{{NE}}Sie wurde 1721 von ''Franz Anton v. Harrach'' erbaut, und am 8. September 1722 von ihm eingeweiht.
 
{{NE}}Das Bild am Hochaltare stellt die unbefleckte Jungfrau Maria dar. Dasselbe soll ein Benediktiner von Kremsmünster gemahlt haben. Die Orgel mit 4 Registern ist von ''Joseph Frisch'' aus Kärnthen, für seine Kunst zu früh gestorben.
 
{{NE}}Das hübsche Vikariatshaus baute gleichfalls ''Franz Anton v. Harrach''. Einige Jahre vor Errichtung des Vikariates kommt bereits ein Schullehrer vor, jedoch eigentlich nur für die Kinder der Hammerarbeiter. Indeß hatte er noch kein besonderes Haus, und bezog wöchentlich nur 30 kr. Bey der Errichtung des Vikariates erhielt die Schule eine weitere Ausdehnung und auch ein eigenes Haus.
 
{{NE}}Das Einkommen des Lehrers besserte aber erst der Kurfürst ''Ferdinand''. Die Schule zählt 63 Werktags-, 29 Wiederholungsschüler. (Rumpler.)
 
{{NE}}1246 übergab Erzbischof ''Gebhard'' seinem Domkapitel die im Rücken der Flachau entlegene Alpe Plausnich (Plasnisch) mit 4 Stallhuben. (v. Koch's Länderkunde '''III.''' 58.)
 
{{NE}}In der ''Flachau'' wurde am 26. Oktober 1611 ''Frau Salome von Altenau'', die Favorite von Wolf Dietrich, durch den Landrichter in Werfen gefänglich angehalten. (Zauner '''VII.''' 152.)
 
{{NE}}Das ''Berg- und Hüttenamt Flachau'' fabrizirt Flamm- und Zaineisen, Streckwaaren und Drahteisen, jährlich in einem Werthe von 40000 fl., und braucht zum Betriebe an inländischem Materiale 30000 fl. Diese Fabrik ist mit ihrem Erz- und Kohlenbedarfe der wesentlichste Erwerbszweig des Unterthans im Radstadter-Gerichte, das Verweshaus sammt der Meyerey im eleganten Style gebaut; auch die zahlreichen landesherrlichen Fabriksgebäude zeichnen sich

Aktuelle Version vom 19. April 2012, 05:09 Uhr

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Die Ortschaft Flachau (1835 ihre Eisenschlackenbäder empfehlend) hat nur 44 Häuser, 72 Wohnparteyen, 358 Einwohner, 1 1/2 Stunde von Altenmarkt, 2 von Radstadt entfernt, und liegt 2677' ober der Meeresfläche.

      Die Kirche zu U.L.Fr. ruhet im schönen Style mit einem marmornen Hochaltare nebst dem Kirchhofe, dem gemauerten Vikariats- und hölzernen Schulhause auf einem angenehmen Hügel.

      Sie wurde 1721 von Franz Anton v. Harrach erbaut, und am 8. September 1722 von ihm eingeweiht.

      Das Bild am Hochaltare stellt die unbefleckte Jungfrau Maria dar. Dasselbe soll ein Benediktiner von Kremsmünster gemahlt haben. Die Orgel mit 4 Registern ist von Joseph Frisch aus Kärnthen, für seine Kunst zu früh gestorben.

      Das hübsche Vikariatshaus baute gleichfalls Franz Anton v. Harrach. Einige Jahre vor Errichtung des Vikariates kommt bereits ein Schullehrer vor, jedoch eigentlich nur für die Kinder der Hammerarbeiter. Indeß hatte er noch kein besonderes Haus, und bezog wöchentlich nur 30 kr. Bey der Errichtung des Vikariates erhielt die Schule eine weitere Ausdehnung und auch ein eigenes Haus.

      Das Einkommen des Lehrers besserte aber erst der Kurfürst Ferdinand. Die Schule zählt 63 Werktags-, 29 Wiederholungsschüler. (Rumpler.)

      1246 übergab Erzbischof Gebhard seinem Domkapitel die im Rücken der Flachau entlegene Alpe Plausnich (Plasnisch) mit 4 Stallhuben. (v. Koch's Länderkunde III. 58.)

      In der Flachau wurde am 26. Oktober 1611 Frau Salome von Altenau, die Favorite von Wolf Dietrich, durch den Landrichter in Werfen gefänglich angehalten. (Zauner VII. 152.)

      Das Berg- und Hüttenamt Flachau fabrizirt Flamm- und Zaineisen, Streckwaaren und Drahteisen, jährlich in einem Werthe von 40000 fl., und braucht zum Betriebe an inländischem Materiale 30000 fl. Diese Fabrik ist mit ihrem Erz- und Kohlenbedarfe der wesentlichste Erwerbszweig des Unterthans im Radstadter-Gerichte, das Verweshaus sammt der Meyerey im eleganten Style gebaut; auch die zahlreichen landesherrlichen Fabriksgebäude zeichnen sich